Bischof Tebartz-van Elst fliegt nach Rom – Was steckt wirklich hinter dem Limburger Streit?


Limburger Dom: Bischof Tebartz-van Elst auf dem Flug nach Rom. Was steckt wirklich hinter dem Limburger Konflikt und wie wird er enden?(Lim­burg) Der Lim­bur­ger Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst befin­det sich auf dem Flug nach Rom. Der schon län­ger schwe­len­de Kon­flikt um sei­ne Per­son hat sei­nen Aus­gangs­punkt nicht in den ver­meint­li­chen oder tat­säch­li­chen Kosten der bischöf­li­chen Resi­denz. Er ist älte­ren Datums und von ganz ande­rer Natur. Der von Rom zur Klä­rung des Kon­flik­tes eigens nach Lim­burg geschick­te Kuri­en­kar­di­nal Gio­van­ni Lajo­lo sag­te anschlie­ßend: „Daß hier auch eine Medi­en­kam­pa­gne vor­liegt, ist nicht zu über­se­hen. Das mer­ken auch die Gläu­bi­gen. Die Ursa­che für die gegen­wär­ti­gen Kon­flik­te lie­gen aber viel tie­fer. In mei­nen Gesprä­chen konn­te ich fest­stel­len, daß die Span­nun­gen latent schon über Jahr­zehn­te exi­stie­ren und jetzt offen zuta­ge tre­ten“. Kuri­en­erz­bi­schof Ger­hard Lud­wig Mül­ler bezeich­ne­te die Anschul­di­gun­gen gegen den Lim­bur­ger Bischof sogar als „sich selbst­tra­gen­des Lügen­ge­bäu­de“. Wor­um geht es also wirklich?

Die „synodale Kirche“ von Limburg – 60 Jahre progressive Schlagseite

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Als der ehe­ma­li­ge Weih­bi­schof von Mün­ster 2008 nach Lim­burg kam, fand er das Erbe der Bischö­fe Wil­helm Kempf (1949–1981) und Franz Kamph­aus (1982–2008) vor. Das Bis­tum an der Lahn war damit gan­ze 60 Jah­re in der Hand des pro­gres­si­ven Kir­chen­la­gers. Die Zeit nann­te Kempf 1973 eine „Regio­nal­aus­ga­be Johan­nes XXIII.“ und benann­te ihn damit als füh­ren­den „Reprä­sen­tan­ten“ eines der „bei­den geg­ne­ri­schen Lager in der katho­li­schen Kir­che“. Kempf und Kamph­aus waren, um es prä­zi­ser zu for­mu­lie­ren, „Reprä­sen­tan­ten“ des „Gei­stes des Kon­zils“, nicht etwa des Kon­zils selbst und schon gar nicht der kirch­li­chen Tra­di­ti­on. Bischof Kempf stell­te sich nicht gegen den Theo­lo­gen Hans Kess­ler, als die­ser in sei­nem Buch Erlö­sung als Befrei­ung die Gott­heit Chri­sti und das Geheim­nis der Erlö­sung in Fra­ge stell­te. Kempf selbst fand Gefal­len an jener Unver­bind­lich­keit, die in den 60er Jah­ren in Mode kam.

An die Stel­le „kirch­li­cher Bevor­mun­dung“ setz­te Kempf „die Mit­ver­ant­wor­tung von Lai­en und Prie­stern, legi­ti­miert nicht durch Ämter, son­dern durch demo­kra­ti­sche Wah­len“, wie Die Zeit immer 1973 begei­stert berich­te­te. Gemeint war damit der soge­nann­te Lim­bur­ger „Syn­oda­le Weg“, mit den durch Wah­len bestimm­ten Pfarr­ge­mein­de­rä­ten, Bezirks­ver­samm­lun­gen und einer Diö­ze­san­ver­samm­lung, dazu noch ein Diö­ze­san­syn­odal­rat. Die Ideen­su­che gestal­te­te sich nicht schwie­rig, „Demo­kra­ti­sie­rung“ und „Mit­be­stim­mung“ waren Schlag­wor­te der Zeit und schließ­lich brauch­te man nur über den Gar­ten­zaun zu den Pro­te­stan­ten schau­en, um sich in syn­oda­ler Brü­der­lich­keit wie­der­zu­fin­den. Daß aus der Brü­der­lich­keit spä­ter eine Geschwi­ster­lich­keit wur­de, war nur folgerichtig.

Von Kempf zu Kamphaus: Beharrlich im staatlichen Tötungssystem ungeborener Kinder

Bischof Franz Kamph­aus war die idea­le Nach­be­set­zung für die Kempf-Diö­ze­se. Im pro­gres­si­ven Milieu, in dem Kempf als Johan­nes XXIII. galt, wür­de man heu­te Kamph­aus wohl als „Regio­nal­aus­ga­be von Papst Fran­zis­kus“ bezeich­nen, wäre er nicht schon seit Jah­ren eme­ri­tiert. Kamph­aus erlang­te Berühmt­heit durch sein Behar­ren, am staat­li­chen Tötungs­sy­stem unge­bo­re­ner Kin­der mit­zu­wir­ken. 1999 ver­lang­te Johan­nes Paul II. nach einem län­ge­ren Hin und Her einen defi­ni­ti­ven Aus­stieg der deut­schen Bis­tü­mer aus der staat­li­chen Schwan­ge­ren­kon­flikt­be­ra­tung, die eine Ver­strickung in die Abtrei­bungs­in­du­strie bedeu­te­te. „Auf­ge­klär­te“ Katho­li­ken, die das Blut an ihren Hän­den nicht stör­te, wider­setz­ten sich der päpst­li­chen Anwei­sung und grün­de­ten den noch heu­te bestehen­den Ver­ein Donum vitae (sie­he eige­nen Bericht). Lim­burg war die ein­zi­ge Diö­ze­se, in der sich der Bischof dem Papst wider­setz­te. Johan­nes Paul II. erteil­te schließ­lich dem dama­li­gen Weih­bi­schof von Lim­burg Son­der­voll­mach­ten, den Aus­stieg der Diö­ze­se aus dem staat­li­chen Bera­tungs­sy­stem durch­zu­füh­ren. Kamph­aus bot Johan­nes Paul II. demon­stra­tiv den Rück­tritt an, was Rom jedoch ablehn­te. Einen sol­chen Bruch, so die Emp­feh­lun­gen aus Deutsch­land, möge man dring­lich ver­mei­den, um kein Schis­ma heraufzubeschwören.

Kamph­aus blieb an sei­nem Platz und wur­de, auch dar­in hat die Kir­che viel Erfah­rung, aus­ge­ses­sen. Als er 2007 sein 75. Lebens­jahr voll­ende­te, zöger­te Bene­dikt XVI. kei­ne Sekun­de, ihn zu emeritieren.

Bischof für Funktionärskader ein Eindringling – Zusammenprall eines konträren Kirchenverständnisses

Kempf und Kamph­aus hin­ter­lie­ßen eine Diö­ze­se, die struk­tu­rell fest in der Hand des pro­gres­si­ven Lagers war, um das Bild des Zeit-Arti­kels von 1973 auf­zu­grei­fen. Der neue, von Bene­dikt XVI. ernann­te Bischof Tebartz-van Elst galt von vor­ne­her­ein als Ein­dring­ling, als eine frem­de Spe­zi­es in einem weit­ge­hend geschlos­se­nen Bio­top. Ein „pro­gress­si­ves“ Bio­top mit „kon­ser­va­ti­vem“ Fremd­kör­per. Die­se Vor­ge­schich­te ist not­wen­dig, um den eigent­li­chen Hin­ter­grund zu erhel­len, vor dem sich der gan­ze der­zei­ti­ge „Lim­bur­ger Kon­flikt“ abspielt.

In Lim­burg prallt seit 2008 ein kon­trä­res Kir­chen­ver­ständ­nis auf­ein­an­der. Die Par­tei­nah­me der mei­sten Medi­en ist auf­grund des Stall­ge­ruchs der bei­den Streit­par­tei­en schnell erklärt. Wenn es nun über Deutsch­lands Lan­des­gren­zen hin­aus in den Nach­rich­ten etwa heißt, daß es „seit Jah­ren Kri­tik an einem auto­ri­tä­ren Füh­rungs­stil“ des amtie­ren­den Lim­bur­ger Bischofs gibt, so ist die Tat­sa­che, daß es die­se „Kri­tik“ gibt, abso­lut wört­lich zu neh­men, weit weni­ger die Anschul­di­gung des „auto­ri­tä­ren Füh­rungs­stils“. Für die Ver­fech­ter der „syn­oda­len“ Kir­che ist das katho­li­sche Ver­ständ­nis von Auto­ri­tät an sich bereits unzumutbar.

Die Fra­ge des Lebens­schut­zes spiel­te von Anfang an eine zen­tra­le Rol­le. Die Hal­tung zum unge­hor­sa­men Ver­ein Donum vitae gilt als Schnitt­punkt in Lim­burg. Bischof Tebartz-van Elst stand für das Lim­bur­ger Diö­ze­sa­nestab­lish­ment vom ersten Tag an auf der „fal­schen“ Sei­te. Er beharr­te dar­auf, daß Donum vitae mit der Kir­che unver­ein­bar ist. Das erklärt auch das Enga­ge­ment des ZdK-Vor­sit­zen­den Alo­is Glück gegen den Bischof. Glück gehört zu den Grün­dern von Donum vitae und befin­det sich seit­her im offe­nen Wider­spruch zur katho­li­schen Kir­che mit allen Kon­se­quen­zen, die in Deutsch­lands Kir­che aller­dings kaum jemand aus­zu­spre­chen wagt.

Kostenfrage für Diözesanzentrum samt Bischofswohnung nur vorgeschoben?

Fest­ge­macht wird der Feld­zug gegen den unge­woll­ten Bischof natür­lich nicht an inhalt­li­chen Fra­gen, das wäre unter Bene­dikt XVI. ohne­hin sinn­los gewe­sen und zum Eigen­tor gewor­den. Statt des­sen ent­deck­te man ein weit aus­sichts­rei­che­res, weil „neu­tra­les“ Kampf­feld. Die Kosten für die Reno­vie­rung des bischöf­li­chen Pala­stes in Lim­burg. Bischof Kempf ver­ließ in demon­stra­ti­ver Demut die bischöf­li­che Resi­denz und zog in das Prie­ster­se­mi­nar. Die Rück­kehr gestal­te­te sich nach Jahr­zehn­ten daher auf­wen­di­ger als in ande­ren Diö­ze­sen. Ent­stan­den ist neben dem Lim­bur­ger Dom eine Mischung aus Alt­bau­re­no­vie­rung und Neu­bau. Um die Kosten­sei­te scheint sich Bischof Tebartz-van Elst nicht geküm­mert zu haben. Muß er sich ja auch nicht unbe­dingt. Schon gar nicht bei den auf­ge­bläh­ten Funk­tio­närs­ap­pa­ra­ten deut­scher Diö­ze­sen, wo es für alles Fach­re­fe­ren­ten und Exper­ten gibt. Aller­dings betref­fen die 31 Mil­lio­nen, von denen nun der Ver­mö­gens­ver­wal­tungs­rat der Diö­ze­se spricht, anders als im Ein­druck der Kri­ti­ker ver­mit­telt wird, nur zum klei­ne­ren Teil die Bischofs­woh­nung. Es geht um einen Gebäu­de­kom­plex, der ein Diö­ze­san­zen­trum und wei­te­re Ein­rich­tun­gen umfaßt. Der Ver­mö­gens­ver­wal­tungs­rat, der nun in den Chor der Kri­ti­ker ein­stimmt, scheint jedoch seit Jah­ren geschla­fen zu haben.

In Zei­ten von Finanz­kri­se und erst recht mit dem Gesten­druck von Papst Fran­zis­kus im Nacken gelang es jeden­falls rasch, den Bischof ins Eck des Ange­klag­ten zu stel­len. Die Aus­nut­zung von Neid­kom­ple­xen in Tei­len der Bevöl­ke­rung wird bil­li­gend in Kauf genom­men. Der Zweck hei­ligt die Mit­tel der Bischofsgegner.

Kostenkritik auf sandigem Boden – Die Geldpolitik des Wortführers der Bischofksritiker

Auf welch san­di­gem Boden die Kri­tik gebaut ist, zeigt ein Blick auf den Wort­füh­rer der Bischofs­kri­ti­ker. Zu die­sem hat sich der Frank­fur­ter Stadt­de­kan Johan­nes zu Eltz auf­ge­schwun­gen, samt unter­stütz­ter Unter­schrif­ten­samm­lung „Frank­fur­ter Katho­li­ken“ gegen ihren Bischof. Dekan zu Eltz, der dem Bischof in etwa so alles von „Luxus­sucht“ bis „Geld­ver­schwen­dung“ vor­wirft und peni­bel die Kosten­fra­ge rei­tet, setz­te sei­ner­seits eine christ­li­che Buch­hand­lung in Frank­furt vor die Tür, weil er die Räum­lich­kei­ten des Gebäu­des in Kir­chen­be­sitz lukra­ti­ver ver­mie­ten will. Wenn sich also laut Dekan van Eltz bei Bischof Tebartz-van Elst „alles“ ums Geld dre­hen soll, dann scheint es bei ihm nicht anders zu sein. Und sol­cher­ma­ßen sei­ner Klei­der ent­tarnt, steht die Kri­tik am Lim­bur­ger Bischof wie­der dort, wo sie eigent­lich zu ste­hen hat: Es geht in erster Linie um einen kir­chen­po­li­ti­schen Macht­kampf, um den sich dann der tak­ti­schen Auf­mu­ni­tio­nie­rung wegen und zur Samm­lung von Hilfs­trup­pen per­sön­li­che, zwi­schen­mensch­li­che Aspek­te und natür­lich auch die hohen Reno­vie­rungs- und Bau­ko­sten gesellen.

Mit den exor­bi­tant hoch erschei­nen­den Kosten – Vor­sicht ist gebo­ten, denn die Zah­len schei­nen sich par­al­lel zur Zuspit­zung des Kon­flikts zu rapi­de auf­zu­bla­sen – ´, dar­an ist nicht zu deu­teln, hat sich Bischof Tebartz-van Elst angreif­bar gemacht. Da hilft es auch wenig, daß neu­gie­ri­ge Besu­cher am Tag der offe­nen Tür „ent­täuscht“ blie­ben, weil sie gar kei­ne „gol­de­nen Was­ser­häh­ne“, son­dern einen ver­hält­nis­mä­ßig beeng­ten Gebäu­de­kom­plex vor­fan­den. Der Bischof hat­te allen Zutritt zur neu­en bischöf­li­che Resi­denz gewährt, um durch Orts­au­gen­schein sei­nen Kri­ti­kern Wind aus den Segeln zu neh­men. Immer­hin hat Bru­der Pau­lus Ter­wit­te dar­an erin­nert, daß jeder Kilo­me­ter Auto­bahn 40 Mil­lio­nen Euro kostet. Sein Amts­bru­der, Erz­bi­schof Rein­hard Kar­di­nal Marx von Mün­chen-Frei­sing kam 2008 immer­hin mit acht Mil­lio­nen Euro Sanie­rungs­ko­sten für das bischöf­li­che Palais aus. Die Rei­hen­fol­ge ist jedoch zu beach­ten. Abge­se­hen davon scheint der Lim­bur­ger Bischof von schlech­ten Bera­tern umge­ben zu sein. Nach den Kosten schei­nen nicht ein­mal die dazu Beru­fe­nen gefragt zu haben.

Allianzen zum Abschuß eines „Ratzingerianers“

Ent­schei­dend ist letzt­lich, daß sich Alli­an­zen gefun­den haben, einen kon­ser­va­tiv gel­ten­den, vor allem aber einen „Ratz­in­ge­ria­ner“ aus der Rie­ge der Bischö­fe abzu­schie­ßen. Da fin­den sich dann auch schnell Brü­der im Bischofs­amt, die am Stuhl des Mit­bru­ders sägen, wie der genann­te Kar­di­nal Marx eben­so wie der Vor­sit­zen­de der Deut­schen Bischofs­kon­fe­renz, der eme­ri­tier­te Erz­bi­schof von Frei­burg. Unter Papst Fran­zis­kus sieht man sich im Auf­wind. Han­del­te es sich anfangs nur um einen inner­kirch­li­chen Macht­kampf von loka­ler Bedeu­tung, erhielt die Ange­le­gen­heit schnell eine ganz ande­re Dimen­si­on, als das Gerücht die Run­de mach­te, Bischof Tebartz-van Elst könn­te als Nach­fol­ger von Joa­chim Kar­di­nal Meis­ner näch­ster Erz­bi­schof von Köln und damit poten­ti­el­ler Anwär­ter auf das Amt des Vor­sit­zen­den der Deut­schen Bischofs­kon­fe­renz und wahr­schein­lich auch Kar­di­nal wer­den. Eine Ent­wick­lung, die eini­ge unter allen Umstän­den ver­hin­dern zu schei­nen wollen.

Die Liste „erleg­ter“ kon­ser­va­ti­ver Bischö­fe, die im deut­schen Sprach­raum durch skan­da­lö­se, teils unap­pe­tit­li­che Hetz­kam­pa­gnen aus dem Amt gejagt wur­den, ist schon lang. Begon­nen hat alles mit dem Erz­bi­schof von Wien, Hans Her­mann Kar­di­nal Groà«r (1995), wur­de fort­ge­setzt durch den Chu­rer Bischof Wolf­gang Haas (1997), der immer­hin von Rom zumin­dest als Erz­bi­schof nach Vaduz weg­be­för­dert wur­de, dann folg­te Bischof Kurt Krenn von St. Pöl­ten (2004) und der Augs­bur­ger Bischof Wal­ter Mixa (2010).

Liste von Märtyrerbischöfen eines brutalen kirchenpolitischen Kampfes

So unter­schied­lich die jewei­li­ge Situa­ti­on auch gewe­sen sein mag, so ist ihnen allen eines gemein­sam, dahin­ter stand immer der Kampf pro­gres­si­ver Kir­chen­krei­se, die ein Wie­der­erstar­ken kir­chen- und glau­bens­treu­er Kräf­te ver­hin­dern woll­ten. Und jeweils neu bil­de­te sich eine unhei­li­ge Alli­anz mit kir­chen­fer­nen welt­li­chen Medi­en, die den nöti­gen öffent­li­chen Druck erzeug­ten. Die Rol­len- und Gewichts­ver­tei­lung ist ein­deu­tig: alle „abge­schos­se­nen“ Bischö­fe gal­ten in den Augen ihrer Jäger als „kon­ser­va­tiv“. Die Jäger waren immer pro­gres­siv. Es darf ange­sichts der Beweg­grün­de der Ver­fol­ger von Mär­ty­rer­bi­schö­fen gespro­chen werden.

Zu nen­nen ist in die­sem Zusam­men­hang auch die ver­hin­der­te Ernen­nung von Pfar­rer Ger­hard Maria Wag­ner zum Weih­bi­schof von Linz (2009), einer Diö­ze­se, die als Pro­to­typ einer de fac­to „bischofs­lo­sen“, von einem pro­gres­si­ven, grün-kate­chis­mus­fer­nen Funk­tio­närs­ap­part kon­trol­lier­ten Diö­ze­se mit abge­hau­stem libe­ra­len Kle­rus in Füh­rungs­po­si­tio­nen bezeich­net wer­den kann. Auch Pro­to­typ für zahl­rei­che gute Initia­ti­ven glau­bens- und kir­chen­treu­er Katho­li­ken und Prie­ster, die jedoch durch die Ver­hin­de­rung von Weih­bi­schof Wag­ner füh­rungs­los sind. Es darf behaup­tet wer­den, daß die vor­herr­schen­den pro­gres­si­ven Krei­se eben die­se Füh­rungs­lo­sig­keit auf der Gegen­sei­te bei­be­hal­ten oder errei­chen wollen.

Nun ist Bischof Tebartz-van Elst kein Bischof Krenn, das soll­te aber nicht über gewis­se Gemein­sam­kei­ten hin­weg­täu­schen, die man auf der ande­ren Sei­te, auf der Sei­te ihrer Kri­ti­ker und Jäger zu erken­nen meint. Je län­ger die Liste der erfolg­reich aus dem Amt gedräng­ten Bischö­fe wird, desto über­mü­ti­ger wird die Jagd­ge­sell­schaft. Es ver­dich­tet sich bereits jetzt der Ein­druck, daß man durch eine geziel­te und koor­di­nier­te Kam­pa­gne not­falls den Pro­gres­si­ven miß­lie­bi­ge, von Rom „vor­ge­setz­te“ Bischö­fe wie­der davon­ja­gen kann. Ein ver­hee­ren­der Ein­druck, der das Kir­chen­ver­ständ­nis im latent schis­ma­ti­schen Teil der Kir­che offen­kun­dig wer­den läßt. In die­ser Hin­sicht wäre es mehr als wün­schens­wert, daß Tebartz-van Elst Bischof von Lim­burg bleibt. Die Zei­chen ste­hen aller­dings nicht danach. Die Jagd­ge­sell­schaft ist mäch­tig. Bischof Tebartz-van Elst befin­det sich auf dem Flug nach Rom. Das wird Klar­heit brin­gen. Aber welche?

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: Wikicommons

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