Und er weinte über seinen Papst – Papst Franziskus schweigt zu Abtreibung und Homosexualität, und findet das gut so

Das Schweigen des Papstes


Papst Franziskus schweigt zu den Themen, von denen er weiß, daß sie dem herrschenden linken Zeitgeist zuwider sind.
Papst Franziskus schweigt zu den Themen, von denen er weiß, daß sie dem herrschenden linken Zeitgeist zuwider sind.

von Giu­sep­pe Nardi

Anzei­ge

(Rom) Am spä­ten Don­ners­tag abend rief mich noch ein befreun­de­ter Lebens­recht­ler an. Er woll­te wis­sen, ob ich schon „das neue Papst-Inter­view“ gele­sen hät­te. Nein, hat­te ich nicht. Ich hat­te den Abend in der Oper ver­bracht und mir einen ent­span­nen­den musi­ka­li­schen Genuß gegönnt. Die Freu­de dar­über soll­te schnell ver­flie­gen. Mein Freund war außer sich.

Die renom­mier­te Jesui­ten­zeit­schrift La Civil­tà  Cat­to­li­ca hat­te ein aus­führ­li­ches Inter­view mit Papst Fran­zis­kus ver­öf­fent­licht. Erste Details davon waren bekannt gewor­den. Der Papst nimmt „zu allen hei­ßen Eisen“ Stel­lung, lau­te­te eine Schlag­zei­le. Nein, die Wirk­lich­keit ist, daß Papst Fran­zis­kus zu den wirk­lich hei­ßen Eisen schweigt. Und das auch noch gut findet.

Papst Franziskus: „Man muß nicht endlos davon sprechen“ – und deshalb redet er gleich gar nicht davon

Der Papst sag­te im Interview:

„Wir kön­nen uns nicht nur mit der Fra­ge um die Abtrei­bung befas­sen, mit homo­se­xu­el­len Ehen, mit der Ver­hü­tungs­me­tho­den. Das geht nicht. Ich habe nicht viel über die­se Sachen gespro­chen. Das wur­de mir vor­ge­wor­fen. Aber wenn man davon spricht, muss man den Kon­text beach­ten. Man kennt ja übri­gens die Ansich­ten der Kir­che, und ich bin ein Sohn der Kir­che. Aber man muss nicht end­los davon sprechen.“

„Das ist furcht­bar“, stam­mel­te der Lebens­recht­ler ins Tele­fon. „Es ist ein­fach nur furcht­bar“. „Die­ser Papst“, habe sich schon bis­her um das The­ma Lebens­recht her­um­ge­drückt. Das ist tat­säch­lich schon vie­len auf­ge­fal­len. Jüngst erst übte Bischof Tho­mas Tobin von Rho­de Island in den USA Kri­tik dar­an. Auch ich frag­te mich, wie genau das zu deu­ten sei. Vie­le Katho­li­ken, auch mein Freund, – ich gebe zu, auch ich – hoff­ten, daß er doch bald kla­re Wor­te für den Schutz unge­bo­re­ner Kin­der fin­den wür­de. Jedes halb­her­zi­ge Papst­wort und jede halb­her­zi­ge Papst­ge­ste wur­de in man­chen Lebens­rechts­krei­sen aus­ge­legt, als wür­de Papst Fran­zis­kus die­sel­be Linie ver­tre­ten wie Johan­nes Paul II. und Bene­dikt XVI. Das ist sehr ver­ständ­lich. Tut er das aber wirk­lich? Die Zwei­fel blieben.

„Nun wis­sen wir es: Er hat ganz bewußt geschwie­gen und er wird auch wei­ter­hin schwei­gen“, so mein ent­täusch­ter Freund.

„Nicht endlos darüber reden“? – Wer redet denn überhaupt noch darüber?

„‘Wir kön­nen uns nicht nur mit der Fra­ge um die Abtrei­bung befas­sen‘, sagt der Papst. Aber die mei­sten Bischö­fe und Prie­ster schwei­gen doch. Oder sie tun es höch­stens halb­her­zig als Pflicht­übung und natür­lich noch vor uns Lebens­schüt­zern, weil wir das hören wollen.“

Und wei­ter: „Erst gestern las ich, daß der Papst für den ‚tat­kräf­ti­gen Ein­satz für den Schutz des Lebens in Deutsch­land‘ dan­ke. Und daß der Papst zum Marsch für das Leben 2013 am Sams­tag in Ber­lin eine Gruß­bot­schaft geschrie­ben hat.“

Mein Freund las mir vor, was dar­in steht: „Ger­ne ver­bin­det sich Sei­ne Hei­lig­keit mit den Teil­neh­mern am Marsch für das Leben im Gebet und bit­tet Gott, alle Bemü­hun­gen zur För­de­rung des unein­ge­schränk­ten Schut­zes des mensch­li­chen Lebens in allen sei­nen Pha­sen mit sei­nem Segen zu begleiten.“

Standardbotschaft für Marsch für das Leben in Berlin – Wirkliche Botschaft des Papstes lautet aber anders

Abtreibung: ein durch Salzsäure verätztes ungeborenes KindEine Wei­le hör­te ich nichts am ande­ren Ende der Lei­tung. Dann sag­te mein Freund: „Das paßt doch alles nicht zusam­men. Die­se soge­nann­te Gruß­bot­schaft des Pap­stes, stammt doch gar nicht vom Papst. Oder etwa nicht?“ Ich konn­te nicht wider­spre­chen. Die For­mu­lie­rung ist typisch für irgend­ein Büro des Staats­se­kre­ta­ri­ats. Eine per­sön­li­che Bot­schaft des Pap­stes ist es keine.

„Was der Papst wirk­lich denkt, das hat er in die­sem Inter­view gesagt“, so mein Freund. „Das ist sei­ne wirk­li­che Bot­schaft an uns, die wir am Sams­tag in Ber­lin gegen das Unrecht der Abtrei­bung demon­strie­ren und für das Lebens­recht der unge­bo­re­nen Kin­der. Das ist sei­ne wirk­li­che Bot­schaft an die Welt. Und die­se Bot­schaft ist eine Kata­stro­phe. Sie sagt: Hört doch auf über Abtrei­bung zu reden, man kann sich ja ‚nicht nur‘ damit befas­sen und man muß ja ‚nicht end­los‘ dar­über reden.“

„Das ist doch hel­ler Wahn­sinn!? Wer redet denn über­haupt noch über die­ses Unrecht? Es sind doch nur mehr ganz weni­ge. Es ist doch zum gro­ßen Tabu unse­rer Zeit gewor­den, über das man nicht mehr redet. Und nun sagt der Papst den weni­gen, die noch dar­über reden, sie sol­len doch end­lich auf­hö­ren damit.“

Abtreibung ist himmelschreiendes Unrecht – Will Papst Franziskus das Tabu zementieren, statt es zu enttabuisieren?

„Jedes Jahr wer­den allein im deut­schen Sprach­raum mehr als 150.000 Kin­der umge­bracht, wahr­schein­lich sogar noch wesent­lich mehr. Aber das ist doch egal. ‚Man muß ja nicht immer davon reden‘. Das sagt uns der Papst. Unser Papst. Der Papst sagt, daß die­ses him­mel­schrei­en­de Unrecht des Kin­der­mor­des letzt­lich doch nicht so wich­tig ist. Es gibt ‚wich­ti­ge­res‘. Die Leh­re der Kir­che ist ja bekannt zu Abtrei­bung und Homo­se­xua­li­tät. Aber aus­spre­chen tut sie die­ser Papst nie. Warum?“

Wie­der Schwei­gen am ande­ren Ende der Lei­tung: „Sehe ich das viel­leicht falsch? Der Papst sagt nicht wört­lich, daß ihm der mil­lio­nen­fa­che Kin­der­mord egal ist, aber das ist doch letzt­lich die Aus­sa­ge. Die Kir­che soll sich ande­ren The­men zuwen­den, der Kin­der­mord ist nicht so wich­tig. Sagt er nicht das?“

Massenphänomen Abtreibung auf pastorale Frage reduzieren?

Wie­der konn­te ich nicht wider­spre­chen. Ich hat­te mir wäh­rend des Tele­fon­ge­sprächs im Inter­net das Ori­gi­nal­in­ter­view ange­schaut. Mein Freund hat­te recht. Der Papst sagt der Welt­öf­fent­lich­keit, die Abtrei­bung, er spricht nie von unge­bo­re­nen Kin­dern und nie von deren Tötung, sei falsch, aber nicht so wich­tig. Und er sagt, man dür­fe nicht ver­ur­tei­len, denn jede Abtrei­bung erfol­ge in einem bestimm­ten „Kon­text“. Das Mas­sen­phä­no­men wird damit – ganz indi­vi­dua­li­stisch – in unzäh­li­ge Ein­zel­fäl­le zer­legt und damit gesagt, daß man kei­ne all­ge­mein­gül­ti­ge Aus­sa­ge, sprich Ver­ur­tei­lung aus­spre­chen kön­ne. Das ist die Linie, auf der sich die Bischö­fe bei uns mit der Poli­tik arran­giert haben. Man redet nicht viel über das Unrecht. Man ist natür­lich gegen die Abtrei­bung, aber das Gesetz wird nicht ange­rührt. Was aber ist aus dem katho­li­schen Grund­satz gewor­den: for­ti­ter in re sua­vi­ter in modo. Ent­schlos­sen gegen die Sün­de, aber mil­de gegen den Sün­der? Löst sich alles in einem Vor­rang der Pasto­ral auf? Nur mehr indi­vi­du­el­le Betreu­ung des Sün­ders, aber kei­ne Nen­nung mehr der Sünde?

Wenn sich schon jemand für den Lebens­schutz ein­set­zen will, dann soll er – ohne zu ver­ur­tei­len und ohne die Din­ge wirk­lich beim Namen zu nen­nen, Frau­en ver­su­chen von der Abtrei­bung abzu­hal­ten. Aber auch das nur in einem immer ein­ge­schränk­te­ren Rah­men. In unse­ren Städ­ten wird die Geh­steig­be­ra­tung ein­ge­schränkt. Ein­rich­tun­gen, die sich wirk­lich und bedin­gungs­los für das Leben ein­set­zen, sind von jeder öffent­li­chen Finan­zie­rung ausgeschlossen.

80jähriger Lebensschützer verurteilt: Papst Franziskus hat ihn nicht angerufen, nicht Mut gemacht, sich nicht solidarisiert

In Frank­reich wur­de erst vor kur­zem ein über 80jähriger Lebens­recht­ler zu Gefäng­nis und Psy­cho­the­ra­pie ver­ur­teilt, weil er abtrei­bungs­ent­schlos­se­nen Frau­en ein Paar Baby-Schu­he schenk­te. Der Papst rief den Lebens­schüt­zer nicht an, mach­te ihm nicht Mut, zeig­te sich nicht soli­da­risch. Letzt­lich sagt er ihm: Sel­ber schuld.

Wie schrieb Fran­zis­kus dem Athe­isten Euge­nio Scal­fa­ri erst vor weni­gen Tagen? „Nur wer gegen sein Gewis­sen han­delt, sün­digt.“ Das ist kein Rin­gen um das See­len­heil eines Athe­isten, das ist ein Per­sil­schein. Der Papst peilt mit sei­nen Wor­ten und Gesten ziel­stre­big – nun weiß man, daß er es ganz bewußt tut – den gesell­schaft­li­chen Kon­sens an. Was im Bereich des all­ge­mei­nen Kon­sen­ses liegt, das bekräf­tigt auch der Papst. Damit fin­det er Bei­fall oder tut nie­man­dem weh. Über das ande­re schweigt er.

Papst Franziskus bringt frommen, glaubensstarken Mann zum Weinen

Plötz­lich hör­te ich die­sen Mann von der Sanft­mut eines Kin­des, aber der Stand­haf­tig­keit eines Bären, den Freund, der so vie­len Frau­en gehol­fen hat, daß sie sich von fal­schen Geset­zen, die das Mor­den an unschul­di­gen Kin­dern erlau­ben, nicht zum Unrecht hin­rei­ßen lie­ßen. Daß sie trotz allem Ja sagen konn­ten zu ihrem Kind und zum Leben. Wie vie­le Frau­en sind ihm dafür dank­bar. Und wie vie­len Frau­en hat er schon gehol­fen, die sich zur „ein­fa­chen“ Lösung ver­füh­ren haben las­sen, die ihnen ver­ant­wor­tungs­lo­se Poli­ti­ker per Gesetz hin­ge­wor­fen haben, die aber frü­her oder spä­ter nicht mehr damit zurecht­ka­men. Nun hör­ten ich die­sen Mann, der mir in vie­len ent­schei­den­den Momen­ten durch sei­nen uner­schüt­ter­li­chen, kind­li­chen Glau­ben ein Vor­bild war, am ande­ren Ende des Tele­fons wei­nen. Er wein­te über den Papst. Er wein­te über sei­nen Papst, mei­nen Papst.

Ich war im ersten Augen­blick pein­lich berührt und sag­te gar nichts. Ich wuß­te nicht, was ich sagen hät­te sol­len. Und dann war mir plötz­lich selbst zum Wei­nen zumu­te. Die­ser Papst hat wirk­lich getan, was schon seit sei­ner Wahl in der Luft lag, was vie­le befürch­tet haben: Er hat den Rubi­kon überschritten.

Sucht Papst – wie viele Bischöfe und Kirchenfunktionäre – billiges Arrangements mit Abtreibungs-Konsens?

Jede Zeit hat ihre gro­ßen Her­aus­for­de­run­gen. Eine der größ­ten unse­rer Zeit ist das him­mel­schrei­en­de Unrecht des Kin­der­mor­des. Ein wah­rer Holo­caust des indi­vi­du­el­len Ego­is­mus. Aus­druck des Zeit­gei­stes und daher wirk­li­ches, aber schreck­li­ches Zei­chen unse­rer Zeit. Die aber müß­te die Kir­che erken­nen. Doch sie tut es nicht. Die mei­sten Bischö­fe im deut­schen Sprach­raum haben sich längst mit dem domi­nan­ten Zeit­geist arran­giert. Die christ­de­mo­kra­ti­schen Par­tei­en ob CDU, ÖVP oder CVP sagen den Bischö­fen, daß über die Abtrei­bungs­ge­setz­ge­bung nicht dis­ku­tiert wer­de. Und die Bischö­fe fügen sich. Sie wol­len ja „gesell­schafts­fä­hig“ blei­ben, nicht zu sehr aus der Rei­he tan­zen. Das ist schon seit Jahr­zehn­ten so bei uns. Aber bis­her hat­ten wir Katho­li­ken den Papst in Rom, der kla­re Wor­te fand.

Paul VI. schenk­te der Kir­che die pro­phe­ti­sche Enzy­kli­ka Hum­a­nae vitae. Nicht von unge­fähr haben ihm die Bischö­fe des gan­zen deut­schen Sprach­raums die Gefolg­schaft ver­wei­gert. Der Applaus der Welt war ihnen wich­ti­ger. Das war der ent­schei­den­de Bruch, der bis heu­te nicht rück­gän­gig gemacht wurde.

Papst Johan­nes Paul II. nann­te das Mor­den des „moder­nen“, selbst­be­stimm­ten, trieb­ge­lenk­ten und kon­sum­ori­en­tier­ten Men­schen beim Namen und sprach von der „Kul­tur des Todes“. Ihr setz­te er ent­schlos­sen eine „Kul­tur des Lebens“ ent­ge­gen. Wie halb­her­zig ist ihm die Kir­che bei uns dar­in gefolgt. Wie vie­le haben ihn boy­kot­tiert und gegen ihn gear­bei­tet. Wie oft ist sogar von katho­li­schen Seel­sor­ge­rIn­nen zu hören, daß eine Frau „gut getan“ hat, ihr Kind „in die­ser Situa­ti­on“ zu töten? Die Engel im Him­mel müs­sen jedes Mal vor Ent­set­zen auf­schrei­en, über einen sol­chen Frevel.

Und Bene­dikt XVI., der noch am 1. Janu­ar 2013 in sei­ner Bot­schaft zum Tag des Frie­dens die so kräf­ti­ge Aus­sa­ge mach­te, daß „Abtrei­bung und Homo-Ehe“ den Frie­den zerstören.

Wann hat Papst Franziskus als Erzbischof von Buenos Aires das letzte Mal eindeutig das Lebensrecht ungeborener Kinder verteidigt?

Da setz­te mein Freund wie­der ein: „Und jetzt? Jetzt haben wir einen Papst in Rom, der sich mit dem Zeit­geist arran­giert. Abtrei­bung? Nicht schon wie­der! Immer die­se Abtrei­bung. Hört doch end­lich auf. Merkt ihr denn nicht, daß wir die ein­zi­gen sind, die da etwas aus­zu­set­zen haben. Ja, es ist nicht Recht, aber es ist doch nicht so wich­tig. ‚Man muß ja nicht immer davon reden‘, sagt der Papst. Wann hat er denn bis­her in sei­nem Pon­ti­fi­kat wirk­lich klar dazu Stel­lung genom­men? Wann hat er das als Erz­bi­schof von Bue­nos Aires das letz­te Mal getan?“

„Die­ser Papst redet mehr als jeder ande­re Papst vor ihm. Er über­flu­tet die Welt mit sei­nen Wor­ten. Jeden Mor­gen neue ‚Per­len‘, und vie­le Wie­der­ho­lun­gen. Und trotz die­ser vie­len Wor­te fin­det er kei­ne Zeit, auch ein­mal klar und unmiß­ver­ständ­lich gegen das größ­te Ver­bre­chen unse­rer Zeit Stel­lung zu neh­men und jene klei­ne Schar zu stär­ken und zu ermu­ti­gen, die unter teils gro­ßen Opfern die unge­bo­re­nen Kin­der ver­tei­digt? Die Stan­dard­gruß­wor­te an den Marsch für das Leben in Ber­lin aus irgend­ei­nem Büro, das ist doch nur, um uns Dep­pen von Lebens­schüt­zern zufrie­den­zu­stel­len. Aber wirk­lich ernst ist dem Papst nicht damit. Wahr­schein­lich weiß er nicht ein­mal, daß sie in sei­nem Namen ver­schickt wur­den. Er will sich mit der Welt arran­gie­ren, wie die mei­sten unse­rer Bischöfe.“

Kulturkampf „Homo-Ehe“: Papst Franziskus hat Millionen Franzosen im Regen stehen lassen

„Und beim The­ma Homo­se­xua­li­tät, die von der Bibel als Greu­el bezeich­net wird, schweigt der Papst genau­so. Dabei fin­det zu die­sem The­ma der der­zeit här­te­ste Kul­tur­kampf statt. Mil­lio­nen Fran­zo­sen haben im Früh­jahr gegen die Ein­füh­rung der Homo-Ehe gekämpft. Der Kampf ging von auf­rech­ten Katho­li­ken aus. Hat sie Papst Fran­zis­kus unter­stützt? Nein. Mit kei­nem Wort. Er hat sie im Regen ste­hen gelas­sen. Ganz allein. So han­delt kein guter Hirte.“

Es folg­te ein lan­ges Schwei­gen, in dem mein Freund nichts sag­te und ich nichts sag­te. Es lag Trau­er und Leid in der Luft, aber auch Zorn. Aber es herrsch­te nur Schweigen.

Schließ­lich sag­te mein Freund, der über sei­nen Papst weint: „Ich bete seit Jah­ren für den Papst. Jeden Tag. Ich habe für Johan­nes Paul II. gebe­tet. Ich habe für Bene­dikt XVI. gebe­tet. Und ich bete für Papst Fran­zis­kus und wer­de das auch wei­ter­hin für ihn tun. Und ich wer­de ihn ver­tei­di­gen, in allem was er wirk­lich Katho­li­sches tut. Aber ich wer­de in Zukunft jeden Tag auch dafür beten, daß uns der all­mäch­ti­ge und drei­ei­ni­ge Gott bald einen neu­en Papst schen­ken möge.“

Abtreibung Symptom einer Krankheit – Kein Segen, deshalb sterben unsere Völker

Ich schwieg. Aber hat­te die­ser from­me Mann Unrecht? Ist der Kin­der­mord nicht sym­pto­ma­tisch für unse­re Zeit. Ist es nicht die­ses him­mel­schrei­en­de Unrecht, ist es nicht das Schrei­en der getö­te­ten Kin­der das zu Gott dringt, das unse­re Völ­ker des Segens beraubt. Ist es nicht des­halb, daß unse­re Völ­ker und damit unse­re Kul­tur kei­ne Zukunft ster­ben? Und ster­ben­de Völ­ker haben kei­ne Zukunft. Mit allen damit zusam­men­hän­gen­den Folgen.

Der Kin­der­mord steht am Anfang von allem. Wird die­ses segen­zer­stö­ren­de Ver­bre­chen nicht been­det, wird sich auch sonst nichts zum Bes­se­ren wen­den las­sen. Wer um die geist­li­che Dimen­si­on des mensch­li­chen Han­delns weiß, kann das igno­rie­ren, wider­spre­chen kann er kaum. 50.000.000 getö­te­te Kin­der, 50.000.0000 zer­schun­de­ne, schul­dig­ge­wor­de­nen Frau­en, 50.000.000 Mil­lio­nen schul­dig gewor­de­ne Män­ner, Ärz­te und Hel­fers­hel­fer. Das ist ein Schlacht­feld der See­len apo­ka­lyp­ti­schen Aus­ma­ßes. Doch den Papst küm­mert es nicht wirk­lich. Was aber küm­mert ihn dann?

„Papst Franziskus irrt: Kirche ist kein Feldlazarett, sondern ein Narrenhaus“

Nach dem emo­tio­nal so auf­wüh­len­den Tele­fon­ge­spräch las ich noch ein­mal in Ruhe, was der Papst gesagt hat­te. Das Schlüs­sel­wort des gesam­ten Inter­views, wie auch der Vati­ka­nist Andrea Tor­ni­el­li meint, ist das Bild von der Kir­che als „Feld­la­za­rett“. Ja, aber als Feld­la­za­rett des eige­nen Schlacht­fel­des. Oder wie ein Kom­men­ta­tor zu Tor­ni­el­lis Anmer­kung mein­te: „Nein, Papst Fran­zis­kus irrt, die Kir­che ist kein Feld­la­za­rett, sie ist viel­mehr ein Nar­ren­haus, und er ver­sucht die Nar­ren nicht so bän­di­gen, son­dern zu animieren.“

Text: Giu­sep­pe Nar­di
Bild: Una Fides

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Katho­li­sches war die erste katho­li­sche Publi­ka­ti­on, die das Pon­ti­fi­kat von Papst Fran­zis­kus kri­tisch beleuch­te­te, als ande­re noch mit Schön­re­den die Qua­dra­tur des Krei­ses versuchten.

Die­se Posi­ti­on haben wir uns weder aus­ge­sucht noch sie gewollt, son­dern im Dienst der Kir­che und des Glau­bens als not­wen­dig und fol­ge­rich­tig erkannt. Damit haben wir die Bericht­erstat­tung verändert.

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55 Kommentare

  1. Die­ser Beset­zer der Cathe­dra Petri ver­kün­det das „Evan­ge­li­um des Huma­nen“, das den Ohren der Welt schmei­chelt und ver­tritt eine Kir­che des Zeit­gei­stes, die ihren Ursprung nicht in Jesus Chri­stus und der apo­sto­li­schen Tra­di­ti­on, son­dern in einem ver­meint­li­chen Gei­ste des Zwei­ten Vati­ka­ni­schen Kon­zils hat. Der Papst selbst skiz­ziert in sei­nem Inter­view zwei Auf­fas­sun­gen von Kir­che, die sich ein­an­der dia­me­tral ent­ge­gen­ste­hen und nichts mit­ein­an­der gemein haben. Der Riss, der schon lan­ge Mit­ten durch die Kir­che geht, wird durch die­sen Mann zum offe­nen Bruch. Möge jeder in der Kir­che erken­nen, dass die Stun­de der Ent­schei­dung nahe ist und wir 500 Jah­re nach der Refor­ma­ti­on Luthers eine zwei­te, noch dramti­sche­re Refor­ma­ti­on erle­ben wer­den, die von Rom selbst aus­geht und dazu füh­ren wird, das der Men­schen­sohn bei sei­nem Kom­men nur mehr wenig Glau­ben vor­fin­den wird.

  2. Wenn man das so liest, dann kommt man ein­fach nicht um das Zuge­ständ­nis umhin, dass die FSSPX mit der Ein­schät­zung der Lage nach dem 2. Vati­ka­num voll­kom­men RECHT hat.

    Es ist Zeit, dass die Eccle­sia Dei-Gemein­schaf­ten aufwachen.

  3. Es geht auch anders:

    “Among the requi­re­ments of the Euro­pean com­mu­ni­ty are pseu­do-values. The EU looks like a teen­ager who is test­ing the limits of mora­li­ty and needs a Chri­sti­an edu­ca­ti­on. Euro­pe was built not on same-sex mar­ria­ges, but on the respect for human dignity, the pro­tec­tion of human rights and free­doms, on hone­sty in poli­tics and busi­ness. On the­se foun­da­ti­ons Euro­pe aro­se, but it has for­got­ten about it. The­se are the values ​​which today the church defends in our socie­ty. When it comes to the pro­tec­tion of life from its natu­ral begin­ning to natu­ral end, then it is the basis for the oppo­si­ti­on to eutha­na­sia, abor­ti­on, and other acts that vio­la­te the dignity of life,” said the head of the UGCC.

    Patri­arch Svia­to­slav Shev­chuk, Ober­haupt der Ukrai­ni­schen Grie­chisch-katho­li­schen Kir­che in einem Inter­view mit dem Lviv Regio­nal Coun­cil (19.09.2013).

  4. Papst Fran­zis­kus habe ich nie direkt abge­lehnt, doch die Fähig­keit, ihn vor­be­halt­los anzu­neh­men, fehl­te mir immer.
    Am guten Wil­len lag es wirk­lich nicht. Es war die Zer­ris­sen­heit, die ich fühlte.
    Und nun?
    Des Bei­falls der Welt darf er sich sicher sein.
    Der Deutsch­land­funk redet schon davon, wie die neu­en Töne des Pap­stes dazu bei­tra­gen könn­ten, die katho­li­sche Kir­che von innen zu ver­än­dern. Er könn­te recht damit haben.
    Ob die unge­bo­re­nen Kin­der, die ‑als unmit­tel­bar Betrof­fe­ne- kei­ne Chan­ce bekom­men, je das Licht der Son­ne zu erblicken, auch so zuver­sicht­lich gestimmt wären, hät­ten sie Kennt­nis davon.
    Ver­mut­lich wür­den sie wei­nen, wie der Gesprächs­part­ner am Telefon.

  5. Wir haben einen Jesui­ten auf der Kathe­dra Petri und er bedient alle befürch­te­ten Kli­schees, die man über die­sen Orden und sei­ne Ange­hö­ri­gen nur haben kann.
    Er redet viel, sagt aber fast nichts.
    Ich habe ein ungu­tes Gefühl, seit er auf die Log­gia trat und „Guten Abend“ sag­te. Das hat sich nicht gebessert.

  6. Papst Fran­zis­kus redet viel vom „Welt-Frie­den“.
    Die sel. Mut­ter The­re­sa hat das getan, was Papst Fran­zis­kus bis­lang tun­lichst meidet.
    Die mör­de­ri­sche Abtrei­bung ange­pran­gert als Zer­stö­re­rin des wah­ren Friedens !
    Aus ihrer Anspra­che am 10. Dezem­ber 1979 bei der Ver­lei­hung des Frie­dens­no­bel­prei­ses in Oslo. :

    -
    “ Ich habe eine Über­zeu­gung, die ich Ihnen allen mit­tei­len möch­te: der größ­te Zer­stö­rer des Frie­dens ist heu­te der Schrei des unschul­di­gen, unge­bo­re­nen Kin­des. Wenn eine Mut­ter ihr eige­nes Kind in ihrem eige­nen Schoss ermor­den kann, was für ein schlim­me­res Ver­bre­chen gibt es dann noch, als wenn wir uns gegen­sei­tig umbringen.
    Ich habe eine Über­zeu­gung, die ich Ihnen allen mit­tei­len möch­te: der größ­te Zer­stö­rer des Frie­dens ist heu­t­e­der Schrei des unschul­di­gen, unge­bo­re­nen Kin­des. Wenn eine Mut­ter ihr eige­nes Kind in ihrem eige­nen Schoss ermor­den kann, was für ein schlim­me­res Ver­bre­chen gibt es dann noch, als wenn wir uns gegen­sei­tig umbrin­gen. Sogar in der Hei­li­gen Schrift steht: „Selbst wenn die Mut­ter ihr Kind ver­ges­sen könn­te, ich ver­ges­se es nicht“. Aber heu­te wer­den Mil­lio­nen unge­bo­re­ner Kin­der getö­tet, und wir sagen nichts. In den Zei­tun­gen lesen wir die­ses und jenes, aber nie­mand spricht von den Mil­lio­nen von Klei­nen, die emp­fan­gen wur­den mit der glei­chen Lie­be wie Sie und ich, mit dem Leben Got­tes. Und wir sagen nichts, wir sind stumm.

    Für mich sind die Natio­nen, die Abtrei­bung lega­li­siert haben, die ärm­sten Län­der. Sie fürch­ten die Klei­nen, sie fürch­ten das unge­bo­re­ne Kind. Und das Kind muss ster­ben, weil sie dies eine Kind nicht mehr haben wol­len – nicht ein Kind mehr – und das Kind muss ster­ben. Und ich bit­te Sie hier im Namen der Klei­nen: ret­tet das unge­bo­re­ne Kind, erkennt die Gegen­wart Jesu in ihm!“
    [.…]
    -

    • ein wun­der­ba­res Wort der gott­se­li­gen Mut­ter Teresa.@defendor sie brin­gen uns so vie­les , ‑altes und neu­es aus dem rei­chen Schatz der Gotteserfahrung.wieder ein­mal danke!
      Papst F. ist ein durch und durch 68, geprägt von den dor­ti­gen Ent­wick­lun­gen in Südamerika.Die Kir­che ist dort genährt und gepflegt von den fau­len Eiern,welche durch die Geld­sprit­zen der Mise­re­or- Fasten­op­fer­ak­tio­nen von abge­fal­le­nen Geist­li­chen-von den zustän­di­gen Bischö­fen dafür ein­ge­setzt- mit­ge­lie­fert wur­den um die hei­li­ge Braut >Chri­sti zu unterwühlen.Wir hat­ten in unse­rer Pfar­rei einen Pfar­rer sol­chen Gei­stes-ein ganz und gar lie­be­vol­ler und men­schen­freud­li­cher Mensch, lei­der ganz von sei­nem Bischof zum Moder­nis­mus ange­sta­chelt-die­ser Bischof wur­de von Rom abgesetzt,hat das demut­voll ange­nom­men-der Pfar­rer ist spä­ter durch Alz­hei­mer in der Psych­ia­trie gekom­men- alle Pro­gres­si­sten haben ihn ver­las­sen-nur wir Rom-und Kir­chen­treu­en sind zu ihm gestanden,bei ihm geblieben.
      ore­mus pro pon­ti­fi­co Francesco:dominus con­ser­vet et vivi­fi­cet eum,beatum faci­at eum in ter­ra et non tra­dat eum in mani­bus ini­micorum suorum.

  7. Sicher freu­en sich die Sedis­va­kan­ti­sten nicht dar­über, dass sie kei­nen Papst mehr haben. Aber wenig­stens müs­sen sie nicht täg­lich wegen die­ses Herrn Berg­o­glio Trä­nen ver­gie­ßen. Es ist ja schließ­lich eine völ­lig ande­re Reli­gi­on, die F. reprä­sen­tiert. Übri­gens wur­de das sogar im Text geschrie­ben. F.‘ Defin­ti­on von Sün­de als Han­deln gegen das eige­ne gewis­sen ist eine Leh­re aus einer völ­lig ande­ren Reli­gi­on als der von Gott geoffenbarten.

  8. Das war der media­le SUPERGAU heu­te morgen !
    Alle Zei­tun­gen, Inter­net­dien­ste und Gazet­ten sind voll von Franz angeb­li­cher Kirchenwende !
    Die Medi­en schlach­ten jede noch so klei­ne Nuan­ce jetzt bru­tal nach dem Mot­to aus: „Der arme Papst, was hat er für einen Nazi Augi­as­stall auszumisten“
    Ich bin so geschockt und auch erschüt­tert über die­sen Papst, es ist nur noch zum Verzweifeln.
    Ich glau­be ich tre­te aus und gehe fort­an nur noch zur FSSPX und zah­le auch dort sinn­voll mei­ne Steu­ern hin.
    Quo vadis ecclesiam ?

  9. Der hl. Igna­ti­us, des­sen Orden der Papst ange­hört, gab als Kri­te­ri­en für zu über­neh­men­de Apo­sto­la­te drei Punk­te an:

    Ein Jesui­ten­apo­sto­lat sol­le ein Werk sein, das (1) von den mei­sten (Prie­stern, Ordens­leu­ten) eher ver­nach­läs­sigt bzw. noch nicht ange­gan­gen wer­de, also etwas spe­zi­el­les, unge­wöhn­li­ches, das (2) beson­ders schwie­rig sei (und dadurch viel Frucht zu erwar­ten sei) und bei dem man (3) um des Namens Jesu Chri­sti wil­len vor­aus­sicht­lich Unge­mach zu erlei­den habe.

    Auf den ersten Blick sieht man, daß die­ser dem Zeit­geist anheim­ge­fal­le­ne Orden – beson­ders im deut­schen Sprach­raum – sei­nen Grün­der einen guten Mann sein läßt, anson­sten sich aber dem welt­li­chen Main­stream völ­lig ange­paßt hat. 

    Daß nun auch der erste Jesui­ten­papst kei­ner­lei igna­tia­ni­schen Kampf­geist zeigt, außer gegen die – fälsch­li­cher­wei­se als „Pela­gia­ner“ ver­un­glimpf­ten – „Tra­di­tio­na­li­sten“, ist eine bizar­re Wen­dung der Kirchengeschichte.

    Ich schlie­ße mich hier der Ein­schät­zung des Freun­des von Herrn Nar­di und des­sen Gebets­in­ten­tio­nen an.

      • Nein Pau­li­ne, dazu muss man nur objek­tiv sein.

        Hier in die­sem Forum hat man den Hl. Vater vom ersten Tag an schlecht gemacht.

        • Rapun­zel: Und ihnen hat es sicher auch gefal­len wie Fran­zis­kus auf KNIEN einer Mus­li­min die Füße gewa­schen und geküsst hat, aber er es nicht Wert fin­det in der Hei­li­gen Mes­se wäh­rend der Wand­lung auf die Knie zu gehen. Sicher hat es ihnen auch gefal­len das Fran­zis­kus genau die­je­ni­gen die fasst 100 Mil­lio­nen Chri­sten ver­fol­gen und zig­tau­sen­de davon ermor­den, als unse­re Glau­bens Brü­der titu­lier­te. Von sei­ner Vor­ge­schich­te möch­te ich ja erst nicht ein­mal anfangen. 

          Got­tes und Mari­ens Segen auf allen Wegen

  10. Unbe­fleck­tes Herz Mari­ens, sei Papst Fran­zis­kus Ret­tung, Unbe­fleck­tes Herz Mari­ens sei Papst Fran­zis­kus Zuflucht!

    • Der Hl. Vater ist selbst ein gro­ßer Mari­en­ver­eh­rer und hat sein Pon­ti­fi­kat der Mut­ter­got­tes geweiht.

      • Das hat Johan­nes Paul II. auch gemacht, sein “ Totus Tuus“ bezieht sich angeb­lich auf die Got­tes­mut­ter, und was mach­te er , er stell­te die Got­tes­mut­ter zu Gun­sten der Öku­me­ne mit den Pro­te­stan­ten ins Eck, und es wäre wohl noch schlim­mer gekom­men wenn nicht die Ortho­do­xie Ein­spruch erho­ben hätte.

  11. @ Rapun­zel: glau­ben Sie, das er das ernst meint.
    Mir scheint es eher eine Beru­hi­gungs­pil­le für die auf­ge­scheuch­ten Katho­li­ken zu sein.

    Im übri­gen kann man sei­ne Grund­aus­sa­ge „Jedes unge­bo­re­ne, doch unge­rech­ter­wei­se zur Abtrei­bung ver­ur­teil­te Kind, hat das Ant­litz des Herrn!“
    auch so ver­ste­hen, als gäbe es gerech­te Abtreibungen.

    Es ist zum Heulen!

  12. Dan­ke für die­sen genia­len Arti­kel, der auch mir die Trä­nen in die Augen drück­te. Ich kann nur hof­fen, das sobald als mög­lich aus den gei­sti­gen Schis­ma ein kör­per­li­ches wird, so die Spreu vom Wei­zen getrennt wird, damit so vie­le unsterb­li­che See­len geret­tet wer­den können. 

    Got­tes und Mari­ens Segen auf allen Wegen.

  13. Muß man sich wun­dern? Die­ser Papst ist im Novus Ordo groß gewor­den und fei­ert aus­schließ­lich den Novus Ordo. Der Novus Ordo hat gro­ße Schwä­chen. Eben­so haben die mei­sten Geist­li­chen – ob Prie­ster oder Bischö­fe – die nur im NO zele­brie­ren, gro­ße Schwä­chen. Wie kann es anders sein? Der Fluch des NO ist u.a. der, daß der Prie­ster dem Volk sein Ange­sicht zuwen­det und Gott, dem Herrn den RÜCKEN !!! Sie ste­hen mit dem Rücken zum Taber­na­kel, wo ER wohnt und neh­men IHN nicht wahr. Sie erwei­sen IHM kei­ne Refe­renz, sie sind dar­auf bedacht, beim Volk gut anzukommen. 

    Auf dem NO liegt der Fluch der Schwach­heit. Ich ken­ne kaum einen NO-Prie­ster, der nicht die­se Schwä­che aus­strahlt. Ganz anders habe ich die Prie­ster vor dem Kon­zil in Erin­ne­rung. Sie waren gefe­stigt. Die Leu­te sag­ten in den Jah­ren nach dem Kon­zil: die Prie­ster sind nicht mehr das, was sie ein­mal waren. – Die Päp­ste auch nicht mehr.

  14. Umge­kehrt ken­ne ich eini­ge Prie­ster, die den Alten Ritus erlernt bzw. in höhe­rem Alter wie­der­erlernt haben. Mit ihnen ist ein Wan­del gesche­hen, sie haben sich ver­än­dert, zum Guten, Star­ken. Das kann man ohne Über­trei­bung sagen. 

    Wie sich P. Fran­zis­kus über die Lit­ur­gie äußert, zeigt ganz klar, daß er kei­ne Ahnung hat von der röm. kath. latei­ni­schen Lit­ur­gie. Für ihn wäre der alte Ritus die gro­ße Chan­ce. Die­ses Vor­wärts, vor­wärts, hin­aus an die Rän­der, besagt ja nur, daß er eine extro­ver­tier­te Sicht hat ganz im Sin­ne der neu­en Lit­ur­gie. Die alte Lit­ur­gie führt nicht nach außen, sie führt nach innen. 

    Gott hat sich in einem Säu­seln offen­bart. Nicht im Lärm.

  15. „Das ist doch hel­ler Wahn­sinn!? Wer redet denn über­haupt noch über die­ses Unrecht? Es sind doch nur mehr ganz weni­ge. Es ist doch zum gro­ßen Tabu unse­rer Zeit gewor­den, über das man nicht mehr redet. Und nun sagt der Papst den weni­gen, die noch dar­über reden, sie sol­len doch end­lich auf­hö­ren damit.“

    Ein Katho­lik der sich nicht mehr über Abtrei­bung auf­regt ist nicht mehr katholisch.
    Ein Papst der sagt „sie sol­len doch end­lich auf­hö­re damit“ ist ein Kind die­ser Welt und für mich ein „Durch­ein­an­der­brin­ger“ nach sei­nen eige­nen Worten.
    Per Mari­am ad Christum.

  16. es paßt alles vom ersten Tag des Pon­ti­fi­kats, des Tages, an dem ja nach Wor­ten von Papst F. der Kar­ne­val vor­bei sei, zusam­men. @ Pau­li­ne: NEIN, WIR haben den Papst nicht schlecht gemacht, son­dern die­ser Papst kon­fron­tiert uns mit völ­lig abwe­gi­gen, abstru­sen Ver­hal­tens­wei­sen, mit kon­fu­sen Über­le­gun­gen, die ger­ne als „Per­len“ ver­kauft werden!!
    Der Stell­ver­tre­ter Chri­sti müß­te uns vor­an­ge­hen, uns füh­ren, uns im Glau­ben stärken.….
    Ein argen­ti­ni­scher Pater, der beglück­wünscht zur Wahl sei­nes Lands­man­nes wur­de, ent­ge­ge­nete damals:„Wozu.…, das ist alles Show“
    Die Jour­nail­le wird sich in den näch­sten Tagen über die angeb­li­chen Revo­lu­ti­on in der Kir­che aus­to­ben, und die Geist­lich­keit wird applau­die­ren. Das nennt man Rela­ti­vismkus pur!!! Armer em. Papa Benedikt…BETEN WIR

  17. Es ist so, wie man es befürch­ten muß: Die­ses Inter­view zeigt nur eines: SEDIS ROMANA VACET! Es gibt hier ein dut­zend Häre­si­en im Bereich der Moral­leh­re der Kir­che (Schon ver­ges­sen, daß das I. Vati­ka­ni­sche Kon­zil dem Papst Unfehl­bar­keit im Bereich der Glau­bens- und Sit­ten­leh­re zuge­stan­den hat?) Es ist schlicht und ert­grei­fend so, daß sich Papst Fran­zis­kus in die­sem Inter­view (War es ein Inter­view oder ein­fach nur ein Fra­ge-Ant­wort­spiel mit vor­aus­ge­ge­be­nen Ant­wor­ten?) voll­kom­men verrant hat, ja zum Kir­chen­eind gewor­den ist. Wenn er das Bild vom Feld­la­za­rett des in der Schlacht des Lebens bringt, so erscheint mir das als Deut­schem Staats­bür­ger als nur noch grau­en­haft zu wer­ten­de Äuße­rung. Papst Fran­zis­kus nimmt eine sowie­so sozi­al­dar­wi­ni­sti­sche Welt hin und die Kir­che als Asyl, wo man mal kurz sei­ne Wun­den ver­bin­den läßt und dann wie­der hin­aus geschickt wird. Sol­che Äuße­run­gen gab es – und hier bit­te ich die Mode­ra­to­ren um Nach­sicht in der Redak­ti­on – auch von „Pri­stern“, die sich zwi­schen den Jah­ren 1933 und 1945 treff­lich mit dem NS-Regime arran­giert hatten.
    Und: Eine sol­che Posi­ti­on hat­ten eben jene brau­nen Macht­ha­ber für die Kir­che nur noch übrig. Nichts mehr von ver­bind­li­cher mora­li­scher Anstalt, mit ver­bind­li­chen Dog­men, die auch um den Preis des Kir­chen­aus­schlus­ses ver­kün­det wor­den sind. Nein – die­ser Papst spielt mit dem Leben der Kir­che und setzt sie auf allen Sei­ten in Brand. So hat die­ses Inter­view alles Zeug zum Sprengsatz.
    Um es deut­lich aus­zu­drücken: Papst Fran­zis­kus betreibt die Inver­si­on des Guten! Die­ser Akt ist expli­zit einem Anti­chri­sten vor­be­hal­ten, das Gute durch den bösen Wil­len zu per­ver­tie­ren und gegen es selbst zu rich­ten. Rom hat den Glau­ben ver­lo­ren, nein der Vati­kan! Schis­ma iam est! 

    Ich sage nun fol­gen­des vor­aus: Die­je­ni­gen Prie­ster, die die Hei­li­ge Mes­se aller Zei­ten fei­ern, soll­ten sich an die FSSPX wen­den, es wird ihnen die­ser Papst inner­halb der näch­sten 5 (!) Jah­re jeg­li­che Zele­bra­ti­on der Hei­li­gen Mes­se aller Zei­ten unter­sa­gen, da die for­men­de Kraft der über­lie­fer­ten „lex sup­pli­can­di“ gefürch­tet ist, da sie letzt­lich auch zum über­lie­fer­ten Glau­ben führt und das bedeu­tet bei die­sem Papst gleich eine schis­ma­ti­sche Haltung!

    ROMA, ROMA, CONVERTERE AD DOMINUM DEUUM TUUM!

    • Es soll wohl hei­ßen: SEDES Roma­na VACAT? In der letz­ten Zei­le ist ein U zu viel .Na ja, kann passieren.

  18. Lie­ber Herr Nardi

    Sie und Ihre Lese­rIn­nen müs­sen nicht trau­rig sein… Selbst Herr Loh­mann ist glück­lich über den Brief vom Papst. http://​www​.kath​.net/​n​e​w​s​/​4​2​928

    Fran­zis­kus sind die Abtrei­bun­gen über­haupt nicht egal. Auch er ist „nur“ Mensch und kann nicht alle The­men gleich­zei­tig anpacken. Dafür hat er Bischö­fe, wel­che ihn dabei unter­stüt­zen wie z.B. in Öster­reich Bischof Schön­born und in der Schweiz Jugend­bi­schof Eleganti.

    • Was soll Loh­mann auch machen. Wir Lebens­schüt­zer sind doch nur mehr eine klei­ne Trup­pe. Bis­her hat­ten wir den Papst (JPII, BXVI). Von FI muß man neh­men, was man bekommt. Wie er aber gewich­tet, das ist inzwi­schen klar. Lei­der! Ein Trauerspiel. 

      Apro­pos: die Bischö­fe Laun, Huon­der, Ele­gan­ti, Haas (viel­leicht habe ich einen ver­ges­sen!?) ja, aber das mit Kar­di­nal Schön­born mei­nen sie doch nicht ernst? Schön­born ist genau einer (wie im Arti­kel beschrie­ben), der je nach „Kli­en­tel“ redet, die er vor sich hat. Sind es Lebens­schüt­zer, ist er Lebens­schüt­zer. Aber sonst, hört man von ihm wenig dazu. Er hat aber eine Abtrei­bungs­be­für­wor­te­rin, eine Wie­ner Stadt­rä­tin mit einem Orden aus­ge­zeich­net. Das zeigt, wo der Hase hinläuft.

      Wir Lebens­schüt­zer waren schon bis­her für nicht weni­ge Bischö­fe und Kir­chen­ver­tre­ter eine lästi­ge Trup­pe. Nun sind wir es auch für den Papst. 

      Und wenn er das so gar nicht gemeint haben soll­te, dann sage ich ganz ehr­lich: Lie­ber Papst, dann ler­ne klar zu reden. Ich habe die­ses Poli­ti­ker­spiel satt: nie klar reden und danach war es immer ein Miß­ver­ständ­nis. Ich will vom Papst unter­wie­sen und geführt wer­den und nicht dem Papst hin­ter­her­ren­nen müs­sen, um für ihn rich­tig­zu­stel­len und ande­ren zu sagen, nein, das hat er zwar so gesagt, aber ganz anders gemeint… Nein, nein, das ist unchrist­li­ches Schlam­pe­rei oder üble Taktik.

  19. Man betrach­te genau die­ses Foto von Berg­o­glio: Dau­men über der Faust und die­ses hämi­sche grin­sen und die Augen.…Mein Gott,was für eine Stra­fe für die Kirche.

  20. Ich ver­wei­se wie Rapun­zel auf den kath.net-Artikel. Man soll­te nicht nur die Über­schrift des fett­ge­druck­ten lesen, son­dern auch den wei­te­ren Inhalt. U. a. sagt er: “ …«Es gibt kein mensch­li­ches Leben, das mehr wert ist als das ande­re, wie es auch kein mensch­li­ches Leben gibt, das wich­ti­ger ist als das ande­re», beton­te Fran­zis­kus. Vor allem Gynä­ko­lo­gen hät­ten dabei eine beson­de­re Mis­si­on für den Schutz der Ungeborenen.

    Damit stellt er ein­deu­tig klar, dass mensch­li­ches Leben, egal in wel­chem Sta­di­um gleich viel wert ist. Ver­bun­den mit dem Aus­spruch: „„Jedes unge­bo­re­ne, doch unge­rech­ter­wei­se zur Abtrei­bung ver­ur­teil­te Kind, hat das Ant­litz des Herrn!“ ist die Gleich­wer­tig­keit jeg­li­chen mensch­li­chen Lebens klargestellt. 

    Wenn der Papst dann noch den Marsch für das Leben in Ber­lin unter­stützt, ist sei­ne Inten­ti­on doch wohl klar.
    Ich den­ke, wir soll­ten hier nicht den Stab bre­chen über den Nach­fol­ger Petri. Wie vie­le Päp­ste der ach so katho­li­schen Kir­che zur Zeit der Bor­gi­as waren ech­te Sün­der, die die­sen Stuhl besu­delt haben. Solan­ge die­ser Papst kein Dog­ma auf­hebt, solan­ge kann ihm gefolgt wer­den. Sehr oft hat er auf Chri­stus hin­ge­wie­sen und hat ein tol­les Mari­en­ver­ständ­nis. Wenn ein Papst ein Mari­en­ver­eh­rer ist, ist er auch ein Chri­stus­ver­eh­rer in rech­ter Wei­se. Die­ser Papst nimmt kein Blatt vor den Mund, wenn es z. B. um Satan geht, wel­ches in der Kir­che so gar nicht gern gehört wird. 

    Wenn ich ehr­lich bin, hät­te ich von einem „jesui­ten“ weder erwar­tet, dass er ein Mari­en­ver­eh­rer noch einer ist, der die Exi­stenz Satans als gege­ben ansieht. Da habe ich von der Kir­che hier in Öster­reich und Deutsch­land schon Schwä­che­res ver­nom­men, die nicht dem Kreis der jesui­ten ange­hö­ren. Da war ich zumin­dest in die­sen Fra­gen vorurteilsbeladen. 

    Wir soll­ten uns abge­wöh­nen, päpst­li­cher als der Papst zu sein. Wenn es ech­te Kri­tik geben soll­te, soll­te auch ein ech­ter Vor­gang vor­lie­gen, der die­se Kri­tik trägt. 

    Ja, wir müs­sen uns viel­leicht abgwöh­nen zu den­ken, dass ein Papst ein­sam zu sein hat und ein Medi­en­papst sein kann. Inwie­weit die­se Medi­en­auf­trit­te Show­ein­la­gen sind, kann zur­zeit noch nicht beur­teilt wer­den. Ich kann nicht in das Herz eines Men­schen und auch nicht in das Herz eines Pap­stes blicken. Die­se Gabe ist mir nicht gege­ben. Aber die ein­sa­men Ent­schei­dun­gen frü­he­rer Jah­re ohne Medi­a­l­be­glei­tung sind end­güt­lig vorbei. 

    Medi­en­auf­merk­sam­keit hat er schon. Jetzt gilt es, dies Auf­merk­sam­keit für katho­li­sche Posi­tio­nen zu nut­zen. Inwie­weit ihm das gelin­gen wird, wird die Zukunft zeigen. 

    Beten wir lie­ber für ihn und ver­sin­ken nicht in Resi­gna­ti­on, wenn Wor­te miss­ver­ständ­lich sind. Die kön­nen im Nach­hin­ein geklärt werden.

  21. Lie­ber Herr Nardi,
    Sie und Ihr ver­zwei­fel­ter Freund soll­ten sich ernst­haft über­le­gen, ob unse­re Kir­che noch der rich­ti­ge Ort für Sie ist.
    Es soll­te Ihnen schwer zu den­ken geben, dass sei­ne Exzel­lenz Joa­chim Kar­di­nal Meis­ner just jenes Inter­view, dass Ihrem Freund die Trä­nen in die Augen getrie­ben hat, als „Kon­se­quenz eines über­zeug­ten und wirk­lich über­zeu­gen­den Glau­bens­le­bens“ wür­digt. Und noch mehr: der Hei­li­ge Vater las­se „kei­nen Raum für Eng­stir­nig­keit“, son­dern mache die „wirk­li­che Tie­fe und Wei­te eines ech­ten katho­li­schen und apo­sto­li­schen Glau­bens deutlich.“
    Offen­bar kön­nen Sie sich mit die­sem, vom Hei­li­gen Vater ver­kör­per­ten, und vom ehr­wür­di­gen Kar­di­nal Meis­ner ver­tre­te­nen, „ech­ten“ katho­li­schen Glau­ben nicht iden­ti­fi­zie­ren. Sie soll­ten dar­aus die Kon­se­quen­zen ziehen!

    P.S.: Anbei die Quel­le der von mir zitier­ten Aus­sa­gen des Kar­di­nals: http://www.domradio.de/themen/papst-franziskus/2013–09-20/kardinal-meisner-begruesst-papst-aussagen

    • Die Aus­sa­gen F.s ent­sprin­gen, wenn man sie nach objek­ti­ven Kri­te­ri­en ana­ly­siert, einer total unbe­re­chen­ba­ren Per­sön­lich­keit. F. trägt auf allen Sei­ten Was­ser, je nach Lust und Lau­ne. Kann sein, dass er mal was sagt, was Ihnen oder mir oder denen gefällt, die uns ent­ge­gen­ste­hen, je nach dem, es ist für jeden etwas dabei. Aber es passt in sich alles nicht zusammen.
      Und es ist wahr: F. soll­te Hir­te sein, die­je­ni­gen, die mutig für katho­li­sche Posi­tio­nen ein­ste­hen, unter­stüt­zen, öffent­lich, in allen Radi­os und Inter­net­zeit­schrif­ten müss­te man das dann hören. Stattdessen?
      Er win­det sich wie die Schlan­ge im Para­dies, ent­lässt sanf­te und zärt­li­che Sprech­bla­sen aus sei­nem Schlund, auch wenn sie leer sind oder mal kurz einen blü­hen­den Orden zer­trüm­mern. Die kon­ser­va­ti­ve Schicke­ria in der Kir­che reagiert hyste­risch ver­zückt und schluckt Per­len um Per­len. Es ist gera­de die­ses Fak­tum, das mich wach­sam sein lässt. Es ist ein fin­ste­res Phä­no­men: hat­ten wir das nicht schon ein­mal, dass die Kon­ser­va­ti­ven, die bra­ven Bür­ger einer voll­kom­men inkon­si­sten­ten Figur zuju­bel­ten, als hät­te ihnen der Teu­fel das Hirn weg­ge­bla­sen? Und wehe, Sie fra­gen nach, ob man nicht ein­mal sach­lich hin­schau­en möge, was F. eigent­lich gesagt habe – Sie wer­den tot­ge­schwie­gen wie durch Herrn Schwi­bach, oder irgend­ei­ner kratzt Ihnen die Augen aus, weil man ja nichts gegen den Papst sagen darf ‑und wenn er das Sprach­rohr des Bösen wäre. Und letz­te­res lässt sich ja eben ratio­nal nach­wei­sen., wenn es so sein soll­te. Daher Appell an alle, hier nüch­tern und wach­sam zu bleiben!
      Kar­di­nal Meis­ner tritt dem­nächst ab. Er hat ent­we­der die Nase voll oder lei­det unter einem ekla­tan­ten Man­gel an Unterscheidungsvermögen.
      Ins­be­son­de­re was die Voka­beln „Eng­stir­nig­keit“ und „Tie­fe“ betrifft. Wenn man unter „Eng­stir­nig­keit“ alles Kon­se­quen­te ver­steht, ist F. natür­lich alles, nur das nicht. Ja, und „tief“ und „weit“ ist F. auch: „tief“ in einem Morast der Unklar­heit und ver­ba­len Dun­kel­heit und „weit“ weg von sei­nen bei­den Vor­gän­gern, beson­ders dem unmit­tel­ba­ren Vor­gän­ger, sehr, sehr weit weg! War­um nur, Bene­dikt, bist Du gegan­gen! Das hät­test Du nicht tun dür­fen! Hat nicht der Herr es gesagt: Wenn Du alt bist, wird ein ande­rer dei­ne Len­den gür­ten und Dich füh­ren, wohin Du nicht willst? Du bist weg­ge­lau­fen! Aber Dich hat­te der Herr geru­fen, Dich, trotz allem, Dich als alten Mann, Dich, weil Du das For­mat hat­test, das gan­ze Dilem­ma zu ver­ste­hen. Du hät­test stand­hal­ten sol­len vor den Wöl­fen. Du hat­test uns 2005 um unse­re Für­bit­te gebe­ten des­we­gen. Mein Feh­ler ist: ich habe zu wenig für Dich gebe­tet. Gott möge mir verzeihen.

      • Kar­di­nal Meis­ner hat ja mit der Ein­füh­rung der „Pil­le danach“ schon bewie­sen, dass er in mora­li­schen Fra­gen unge­fe­stigt und in der Metho­de, die Kir­che an die nor­ma­ti­ve Kraft des Fak­ti­schen anzu­pas­sen, anschei­nend voll­kom­men mit dem gegen­wär­ti­gen Beset­zer des Hei­li­gen Stuh­les über­ein­stimmt. Letzt­lich hat er den Kurs Bene­dikts, dass Kir­che nur über­le­bens­fä­hig ist, wenn sie sich nicht ihrer Iden­ti­tät beraubt, indem sie sich vom Web­stuhl der Tra­di­ti­on abschnei­det, nie ver­stan­den, was auch sei­ne anma­ßen­den und zugleich kin­di­schen Kom­men­ta­re anläss­lich von Bene­dikts Rück­tritt offen­bar­ten. Höch­ste Zeit also, dass der Mann sei­nen Ruhe­stand genie­ssen kann. Und sie haben recht, irgend­wann wer­den die Gene­ra­tio­nen nach uns wie­der fra­gen, war­um habt ihr zuge­las­sen, dass man den wah­ren Glau­ben abschaff­te, war­um habt ihr gegen die Kir­chen­zer­stö­rer nicht Wider­stand geleistet.

        • Nach­trag: In die­sem Zusam­men­hang wird Erz­bi­schof Lefeb­v­re für mich mehr und mehr zur Licht­ge­stalt, zu einem, der im Ver­gleich zu den ande­ren Hir­ten sei­ner Zeit, die Kom­pro­mis­se such­ten und Ein­heit wah­ren woll­ten, wo kei­ne mehr war, den rich­ti­gen, den enegen, schlicht­weg den bes­se­ren Weg gewählt hat. Er ist wie Maria am Her­zen Jesu geblie­ben und hat sich nicht ver­lei­ten las­sen, sich in der Geschäf­tig­keit die­ser Welt zu ver­lie­ren, wie die Matha-Söh­ne des Kon­zils. Arme Kir­che, ent­fernt vom Herrn, muss sie nun den Weg in den Unter­gang antre­ten. Und es ist ein Unter­gang, auch wenn alle dabei Jubeln.

          • @hicesthodie, Sie sagen es: der Teil, den Maria gewählt hat, näm­lich die anbe­ten­de Lie­be und Hin­ga­be zum Herrn, wird seit dem Kon­zil und jetzt ganz beson­ders durch P. Fran­zis­kus mehr oder weni­ger igno­riert zugun­sten der Geschäf­tig­keit und des Machens der Martha.
            Das ist eine Eng­füh­rung des Christentums. 

            Die Intro­ver­tiert­heit des alten Ritus wird ver­ach­tet. Was zählt, ist der extro­ver­tier­te neue Ordo, der ja kein Ordo mehr ist auf­grund des Wild­wuch­ses und der Belie­big­keit, den er produziert.
            Ich fra­ge mich, was an den Reden des Pap­stes noch katho­lisch ist, näm­lich weit und umfas­send, wenn er die kath. Kir­che redu­ziert auf ein emsi­ges Her­um­sprin­gen, auf ein Feld­la­za­rett, wo sich die Sün­der ihre Wun­den ver­bin­den las­sen kön­nen, um dann wei­ter sün­di­gen zu kön­nen. Hat der Herr nicht gesagt: dein Glau­be hat dir gehol­fen, geh hin und sün­di­ge nicht mehr. Die­ser 2. Teil – geh hin und sün­di­ge nicht mehr – fehlt in den mei­sten Anspra­chen heute.

          • @BW „Geh hin und sün­di­ge nicht mehr“, wäre ja auch nicht mit Luthers Gna­den­theo­lo­gie kom­pa­ti­bel. Auch für ihn war ja Chri­sti Tod eine Art Frei­brief zum kräf­ti­gen sün­di­gen, was natür­lich wesent­lich zur Beliebt­heit sei­ner an und für sich dürf­ti­gen, engen und daher fal­schen Leh­re bei­getra­gen hat: „Esto pec­ca­tor et pec­ca for­ti­ter, sed for­ti­us fide et gau­de in Chri­sto, qui vic­tor est pec­ca­ti, mor­tis et mun­di!“ Ja, und den Teu­fel führ­te Luther stän­dig im Mun­de, sah ihn über­all und warf das Tin­ten­fass nach ihm, wenn man den Legen­den, die um sei­ne ins­ge­samt neu­ro­ti­sche Per­sön­lich­keit gestrickt wur­den, glau­ben darf.

      • Lie­be Zeitschnur.
        lesen Sie auf­merk­sam, wer­den Sie mer­ken, dass die Begei­ste­rung merk­lich abkühlt.
        Schau­en Sie auf die twit­ter Ant­wor­ten, so sind die Ant­wor­ten ent­we­der non­sence, oder Kor­rek­tu­ren, der päpst­li­chen Kurzbotschaften.

        Es ist ja lei­der so, dass unser aktu­el­le Papst reih­um alle zu ver­dam­men pflegt, die sich mühen um den Glau­ben (ROsen­kranz­be­ter, die die Rosen­krän­ze zäh­len, Leu­te die zu Erschei­nun­gen lau­fen, Intel­lek­tu­el­le, und Leu­te denen die Form wich­tig ist, die, die das The­ma Abtrei­bung immer wie­der the­ma­ti­sie­ren dazu noch, als neue­ster Klops, die­je­ni­gen, die um des Gel­des wil­len arbei­ten gehen, was ja wohl die Mehr­heit ist. Wer hat schon einen Job der einem so erfüllt), das man das auch ohne Lohn machen würde?
        Kriegt man von dem, dem man zuju­belt so eine ver­ba­le Ohr­fei­ge ver­passt, jubelt man halt nicht mehr.
        Was Papst Bene­dikt angeht, so möch­te ich Ihnen zustim­men, gebe jedoch zu beden­ken, mög­li­cher­wei­se hat Bene­dikt gese­hen, das der Berg­o­gli­os zu vie­le sind,. und woll­te uns ein Zei­chen geben, was allei­ne hilft.
        (Klingt selbst mir schwer an den Haa­ren her­bei­ge­zo­gen, aber ist viel­leicht doch wahr)
        Jedoch unab­hän­gig davon, was wirk­lich war, betreffs des Rück­tritts, bleibt uns nichts anders übrig, als Bene­dikt ins instän­di­ge Gebet zu folgen.

        • Auf Kath​.net herrscht jeden­falls noch Ver­zückung… Zenit berich­tet jeden Blöd­sinn so, als sei es eine Offen­ba­rung. Für die sozia­len Netz­wer­ke hab ich lei­der über­haupt kei­ne Zeit.
          Aber ich mein­te mit dem Jubel eher: die Kin­der die­ser Welt jubeln, die Nicht-Katho­li­ken sind begei­stert und wit­tern Mor­gen­luft, sprich eine Welt ohne das Ärger­nis Kirche.
          Natür­lich ist F. nicht eine ein­sa­me Spit­ze an dunk­ler Wirr­nis in der Kir­che – er ist die per­fek­te Inte­gra­ti­ons­fi­gur für all die­se Auf­lö­sungs­ge­stal­ten, die die Kir­chen­land­schaft verfinstern.
          Sie mei­nen: nur beten hilft? Sicher­lich, aber man muss auch reden in die­ser Zeit. Und erin­nern an das, was eigent­lich katho­lisch wäre. Schwei­gen wäre im Moment eine Sün­de derer, die zu reden wis­sen, etwas zu sagen haben und die Frei­heit haben. Sol­ches Reden muss Frucht des Gebets sein – das fin­de ich nicht an den Haa­ren herbeigezogen.
          Aber ich wie­der­ho­le es: für mich ist die­ser Papst eine Art Gericht und eine apo­ka­lyp­ti­sche Figur – gera­de auch in sei­ner Unklar­heit, dem Durch­ein­an­der, das er sät. Man kriegt ihn nicht zu fas­sen, weil er nichts mit offe­nem Visier sagt. Und im Zwei­fels­fall war es ein Miss­ver­ständ­nis oder er hat es gar nicht selbst gesagt.

          • Ja das stimmt die­se Unklar­heit ist das verwirrendste.
            Jedoch, irgend­wie ist er die Voll­endung nach­kon­zi­lia­ren Unfugs, dazu hat er ein Men­schen­bild das ist nur noch grausam.
            Hier die bösen Rei­chen, die man beschimp­fen darf, wie es einem in den Strumpf kommt, dort die armen und trot­te­li­gen Armen, die man behan­deln darf wie klei­ne Kinder.
            So nach dem Mot­to „Lie­ber Gott ich bin ja so Klas­se, nun gibt es wel­che, denen geht es ziem­lich dreckig, wenn ich nun rein ver­bal für die rede, und ande­re ver­teuf­le, dann bin ich noch viel bes­ser, als ohne­hin schon“
            Das mei­ste, was er redet, hat kei­ner­lei Bezug zum täg­li­chen Leben und scheint mir nicht die Frucht betrach­ten­den Betens zu sein..
            Ab und an sagt er jedoch was, was wirk­lich gut ist und auch von Men­schen­kennt­nis zeugt, beson­ders dann, wenn er über die Beich­te redet.
            Sagen wir mal so, er kommt mir vor wie ein net­ter, alter Pater, der in irgend­ei­nem Klö­ster­lein, alte Müt­ter­lein und arme Bau­ers­leu­te ver­sucht hat auf­zu­bau­en, ihnen Mut zuzusprechen .
            Und der plötz­lich Papst gewor­den ist.
            Also irgend­wie eine Neu­auf­la­ge des Petrus Marrone.
            Nur ist er Jesu­it, spricht gehört einem Orden an, der sich durch hohe intel­lek­tu­el­le Bil­dung sei­ner Leu­te aus­zeich­net, und er war vor­her Bischof und Pri­mas und Kar­di­nal, das passt also irgend­wie nicht wirk­lich; wie der gan­ze Papst Fran­zis­kus irgend­wie nicht passt, womit wir wie­der bei der Unklar­heit wären.

  22. Der Hei­li­ge Vater kann aber auch offen­bar anders:
    Each one of us is invi­ted to reco­gnize in the fra­gi­le human being the face of the Lord, who, in his human fle­sh, expe­ri­en­ced the indif­fe­rence and loneli­ness to which we often con­demn the poo­rest, eit­her in the deve­lo­ping nati­ons, or in the deve­lo­ped socie­ties. Each child who is unborn, but is unjust­ly con­dem­ned to be abor­ted, bears the face of Jesus Christ, bears the face of the Lord, who, even befo­re he was born, and then as soon as he was born, expe­ri­en­ced the rejec­tion of the world. And also each old per­son and – I spo­ke of the child, let us also speak of the elder­ly, ano­ther point! And each old per­son, even if infirm or at the end of his days, bears the face of Christ. They can­not be dis­card­ed, as the „cul­tu­re of waste“ pro­po­ses! They can­not be discarded!

    Fran­cis­cus

    Mee­ting with Catho­lic Gyneco­lo­gists (Ita­li­an)

    Sep­tem­ber 20, 2013

    Quel­le: Rora​te​-cae​li​.com

  23. Der Stuhl Petri ist nicht vakant, wir haben nur einen Papst der nicht Papst sein will.
    Jedoch hat sein Vor­gän­ger uns (noch als Prä­fekt der Glau­bens­kon­gre­ga­ti­on) das Depo­si­tum Fidei in Gestalt des KKK hinterlassen.
    Dar­an muss man sich halten.

    Zu C. Rhein ist zu sagen, ja sorum hät­ten vie­le die Kir­che ger­ne, Laza­rett, das eben die WUn­den ver­bin­det, sozu­sa­gen die ver­sorgt, die den mör­de­ri­schen Kampf da drau­ßen see­lisch nciht vekraf­ten, eben die Insti­tu­ti­on die die Ver­wun­de­ten und Ver­stüm­mel­ten der „gol­de­nen, roten und grü­nen Ideo­lo­gie“ von der Stra­ße bringt, damit man sie nicht so sieht.

  24. nur mal ganz schnell hin­ge­schrie­ben, hab das Inter­view noch ein­mal überflogen—
    Der Papst weist die Kir­che an, nicht nur die Sexu­al­the­men, Moral­leh­re etc. stän­dig im Mun­de zu führen.…Meine Fra­ge: wer hat die­se The­men denn seit Jah­ren immer hin und her gewen­det, dass man es nicht mehr ertra­gen konn­te? Waren das nicht die Medi­en und die der Kir­che fern­ste­hen­den Menschen?
    Und übri­gens unbe­greif­lich, sieht irgend ein Christ heut­zu­ta­ge den Beicht­stuhl als Fol­ter­in­stru­ment ?? Das ist ja unge­heu­er­lich! Ich den­ke, dass mir dort Barm­her­zig­keit widerfährt!!
    Viel­leicht hat Kar­di­nal Meis­ner tak­tisch gespro­chen, er ist doch anson­sten oft genug auf ein­sa­mer Flur.

  25. Don­ners­tag war űbrigens der Jah­res­tag der Erschei­nung von La Salet­te: „Rom wird den Glau­ben ver­lie­ren und der Sitz des Anti­chri­sten werden.“

  26. Die Über­schrift ist falsch:

    Der Papst ist nicht „Sein Papst“ son­dern für Katho­li­ken der Stell­ver­tre­ter Jesu Chri­sti auf Erden.

    • Der Titel, zumin­dest der erste Teil, haben mich sehr bewegt: „Und er wein­te über sei­nen Papst“. Die­ses „sei­nen“ ist noch viel stär­ker als wenn ein­fach „über den Papst“ ste­hen wür­de. Der Papst ist Vikar Chri­sti und das bedeu­tet eine ganz per­sön­li­che Bin­dung eines jeden Katho­li­ken. Was für eine Dra­ma­tik. Ich kann sie ganz mitfühlen.
      Wir Katho­li­ken glau­ben ja nicht an den Papst, son­dern an Jesus Chri­stus, wir füh­len uns dem Papst aber treu ver­bun­den und bereit für ihn durchs Feu­er zu gehen (wenn es ihm gilt, in der Ver­tei­di­gung des Glau­bens zur Sei­te zu ste­hen). Anson­sten kön­nen wir uns über einen Papst freu­en, oder aber wir müs­sen einen Papst erdul­den. Alles ist mög­lich. Davon­ren­nen, weil einem ein Papst nicht paßt, das aber gibt es nicht. Der Katho­lik hat zu ste­hen, ein­zu­ste­hen und gera­de­zu­ste­hen für sei­nen Glau­ben… Dan­ke Herr Nardi.

  27. Für die­ses gan­ze hier zum Aus­druck gebrach­te Hyste­rie fehlt mir abso­lut jedes Ver­ständ­nis – es zeigt mir ledig­lich, dass jene, die hier gegen den amtie­ren­den Papst schrei­ben, abso­lut kei­ne Ahnung von sei­nen theo­lo­gi­schen und ethi­schen Stand­punk­ten haben. Die­se gäl­te es näm­lich, zu über­prü­fen, was sehr leicht durch Lek­tü­re sei­ner Schrif­ten gesche­hen könn­te – zuge­ge­be­ner­ma­ßen sind wesent­li­che Tex­te noch nicht in Deut­sche über­setzt. Mei­ner Ansicht nach hat Fran­zis­kus recht, wenn er im Inter­view dar­auf ver­weist, dass zu Fra­gen des Lebens­schut­zes die wesent­li­chen Din­ge schon zum Aus­druck gebracht wur­den. Der Papst bestä­tigt die Aus­sa­gen sei­ner Vorgänger. 

    Was ihn aller­dings von sei­nen bei­den unmit­tel­ba­ren Vor­gän­gern in gera­de­zu dra­ma­ti­scher Wei­se unter­schei­det und ihn in die Nähe des gro­ßen Johan­nes XXIII. bringt, ist sei­ne von grund­sätz­li­chem Opti­mis­mus gepräg­te Hal­tung. Papst Fran­zis­kus, der sich nicht scheut, einer­seits den Teu­fel als Rea­li­tät zu erwäh­nen, ande­rer­seits den Ter­mi­nus des „men­schen­le­ben­den Got­tes“ im Sin­ne einer „Zärt­lich­keit Got­tes gegen­über den Men­schen“ zum Aus­druck bringt, erkennt sehr wohl die kri­sen­haf­ten Bela­stun­gen der Gegen­wart, ist in die­ser Kon­se­quenz jedoch wohl alles ande­re als ein „Zeit­geist­ler“. Ich wür­de ihn viel­mehr als jeman­den sehen, der im Sin­ne der „Unter­schei­dung der Gei­ster“ zwi­schen authen­ti­scher Über­lie­fe­rung des depo­si­tum fidei und blo­ßem, ober­fläch­li­chen Tra­di­tio­na­lis­mus zu unter­schei­den weiß und dies eben auch in aller Klar­heit zum Aus­druck bringt.

    In die­sem Sin­ne ist Fran­zis­kus von Rom viel­leicht ein grö­ße­rer „Tra­di­tio­na­list“ als alle jene, die sich mit Ver­bis­sen­heit in die­ser Kate­go­rie wie­der­zu­fin­den suchen – ich bezie­he das auf sein Amts­ver­ständ­nis, das mög­li­cher­wei­se danach strebt, jene Grund­la­gen des des römi­schen Bischofs­am­tes wie­der­zu­fin­den, wie sie in den ersten Jahr­hun­der­ten durch das Schlag­wort „pri­mus inter pares“ geprägt wur­den zum Aus­druck kamen. In die­sem Sin­ne wür­de ich sogar glau­ben, dass mit die­sem Papst eine ent­schei­den­de Wen­de zustan­de kom­men kann – eine Wen­de, die nicht das Sub­stan­ti­el­le des Glau­bens ver­än­dert, jedoch den abso­lu­ti­stisch-mon­ar­chi­schen Anspruch des Papst­tums wie­der auf den Cha­rak­ter des „Erz­hir­ten­tums“ kon­kre­ti­siert. In die­sem Sin­ne: Ad mul­tos feli­cis­si­mos annos, Francisce !

    • Und mir fehlt für Ihren und des Pap­stes Opti­mis­mus jeg­li­ches Ver­ständ­nis. Wir erle­ben doch nun seit fünf­zig Jah­ren, wohin die Kir­che durch den blau­äu­gi­gen, im besten Fal­le nai­ven Opti­mis­mus eines Johan­nes XXIII., der die Fen­ster zur Welt auf­sto­ßen und den Glau­ben ver­heu­ti­gen woll­te, gekom­men ist: an den Rand der Selbst­zer­stö­rung. Die Kir­che ist ver­kom­men zu einem ver­eins­meie­ri­schen Gre­mi­en- und Räte­ka­tho­li­zis­mus. Jeden Sonn­tag wird mir bei­spiels­wei­se übel, wenn ich vor dem Got­tes­dienst erle­ben muss, wie die Gläu­bi­gen in die Kir­che ein­zie­hen: laut­stark schat­ternd, über die Bän­ke hän­der­ei­chend sich begrü­ßen, ein­an­der zuwin­kend und ihre lapi­da­ren Neu­ig­kei­ten aus­tau­schend, als wenn sie sich zur Skat­run­de ver­sam­mel­tenn. Für vie­le ist doch der Frieds­gruß die Haupt­sa­che der gan­zen Eucha­ri­stie­fei­er gewor­den. Jeg­li­che Ehr­furcht, jeg­li­che Andacht und Anbe­tung, jeg­li­ches Gefühl für die Gegen­wart Got­tes ist die­sen „Gläu­bi­gen“ syte­ma­tisch aus­ge­trie­ben wor­den. Eine plat­te, dump­fe Men­ge, die nur noch vom Gemein­schafts­ge­fühl, auf rein sozio­lo­gi­scher Ebe­ne, zusam­men­ge­hal­ten wird. Dann führt mich nach dem Got­tes­dienst der Weg an einer ortho­do­xen Kir­che vor­bei. Dort kom­men die Fami­li­en aus allen Him­mels­rich­tun­gen zum Got­tes­dienst geströmt, blei­ben schon VOR der Kir­che ste­hen, bekreu­zi­gen sich andäch­tig, berüh­ren die Hei­li­gen­dar­stel­lun­gen an den Türen mit den Hän­den, tre­ten betend, schwei­gend und gesam­melt durch die enge Ein­gangs­pfor­te in das Inne­re des Got­tes­hau­sen. So ähn­lich war es auch mal bei uns, vor dem Kon­zil. Und da fra­ge ich mich jedes­mal, wohin wir Feld­la­za­rett­ka­tho­li­ken eigent­lich gekom­men sind, wie wir uns selbst ent­frem­det haben und wie den Men­schen im Grun­de Stei­ne statt Brot rei­chen. Und die­se gan­ze ent­setz­li­che Abbruch­ar­beit geschah im Namen der Redu­zie­rung auf das vor­geb­lich Wesent­li­che des Glau­bens und der Lit­ur­gie, im Namen einer nai­ven Sicht auf angeb­lich urchrist­li­che Kern­wahr­hei­ten. Und jetzt wol­len Sie uns aus­ge­rech­net damit trö­sten, dass die­ser Papst auch noch die letz­ten Reste katho­li­scher Iden­ti­tät weg­ra­tio­na­li­siert. Der Papst ist nach katho­li­schem Ver­ständ­nis kein pri­mus inter pares, er ist der Pastor Pastorum, der Ober­ste Hir­te aller Hir­ten, aus­ge­stat­tet mit der vol­len und ober­sten und uni­ver­sa­len und unmit­tel­ba­ren Juris­dik­ti­ons­ge­walt, die er über die ande­ren Hir­ten und Gläu­bi­gen aus­zu­üben hat, da er Uni­ver­sal­bi­schof und Hir­te der Gesamt­ki­che ist! Hier muss nichts auf irgend ein „Erz­hir­ten­tum“ kon­kre­ti­siert wer­den. Der Papst muss nichts wen­den, son­dern wei­ter­füh­ren! Der Papst ist Papst, basta!

    • @ pro­tos

      Ich emp­feh­le Ihnen, die Rea­li­tät zu betrach­ten: Wohin hat uns der „Opti­mis­mus“ von Papst Johan­nes XXIII. geführt?

      Es ist kein Wun­der, daß es im gläu­bi­gen Volk – d. h. das, was nach 50 Jah­ren Kon­zil in Euro­pa übrig geblie­ben ist – KEINE Ver­eh­rung von Johan­nes XXIII. gibt. Die Selig­spre­chung war offen­sicht­lich ein rei­nes Poli­ti­kum, von oben ver­ord­net und oktoyiert.

      Es war auch ziem­lich absurd, Johan­nes XXIII. und Pius IX. zusam­men selig­zu­spre­chen. Da muß­te kurz ein­mal das Wider­spruchs­prin­zip sus­pen­diert werden.

      Ihr drit­ter Absatz strotzt nur so von Absur­di­tä­ten. Ein „pri­mus inter pares“ soll der römi­sche Bischof sein? Wo steht das? Ist Ihnen nicht auf­ge­fal­len, daß man hin­ter die Ent­wick­lung des Papst­am­tes, inkl. I. Vati­ca­num, nicht zurück­fal­len kann?

      • Die Ent­wick­lung des Papst­tums vom „Dic­ta­tus papae“ 1075 bis hin zu Vati­ca­num I ist ein ein­zi­ger Weg der häre­ti­schen Über­he­bung, der dem Stel­len­wert des römi­schen Bischofs der ersten Jahr­hun­der­te in ekla­tan­ter Wei­se wider­spricht. Am Bei­spiel der hei­li­gen Hier­ar­chen Leo des Gro­ßen und Gre­gor des Gro­ßen ist deut­lich zu sehen, dass die Kir­che jener Zeit in der Tat von einem „pri­mus inter pares“ geführt wur­de, der nicht der Wahn­idee einer „geist­li­chen Welt­herr­schaft“ ( wie es den Päp­sten seit dem hohen Mit­tel­al­ter bis auf die Zei­ten Pius IX. zu eigen war) zu ver­fal­len drohte.

        • Sie sehen Ver­fall, wo Ent­wick­lung und Ent­wick­lung, wo Ver­fall und dabei leu­gen Sie auch noch Dog­men und hal­ten sich bei all dem noch für Katho­lisch!? Das ist zu amüsant!

  28. Eines ist mir inzwi­schen klar gewor­den, ich wer­de nie zu den Papst­ver­ste­hern S.H. Franz gehö­ren, dazu sind die Wider­sprüch­lich­kei­ten zu krass geworden.

    Wie soll­te es je Frie­den in die­ser Welt geben kön­nen, den Papst Franz so inten­siv rekla­mie­ren kann, solan­ge j e d e s Jahr 50 Mil­lio­nen Unge­bo­re­ne welt­weit umge­bracht wer­den und dabei sind jene nicht mit­ge­zählt, die durch Nida­ti­ons­hem­mer ver­nich­tet werden? 

    Papst Franz gab wie­der­holt an, daß es „psych­ia­tri­sche Grün­de“ sei­en, wes­halb er nicht im apo­sto­li­schen Palast woh­nen kön­ne. Wer kann da kein Mit­leid mit die­sem Mann emp­fin­den, obwohl er als Kar­di­nal noch allein in einer ein­fa­chen Woh­nung gelebt haben soll.
    Soll­ten es ähn­li­che Grün­de sein, war­um er das The­ma­ti­sie­ren des mas­sen­haf­ten Mor­des an unge­bo­re­nen Kin­dern und gott­lo­ser Ver­hü­tungs­prak­ti­ken ablehnt, dann hät­te er bes­ser die­ses Amt nie angetreten.
    Es ist eine gera­de­zu bizar­re Wahr­neh­mung, die­se The­men wür­den i m m e r genannt,
    wo das Gegen­teil, näm­lich uner­träg­li­ches Schwei­gen zutrifft. 

    Und wer beim Marsch für das Leben erfährt, wie Jahr für Jahr die­se offen­bar dafür bezahl­ten armen Krea­tu­ren mit ihren obszö­nen Sprü­chen die Marsch­teil­neh­mer ver­leum­den dür­fen, kann spü­ren wie wich­tig die­ses zum Schwei­gen brin­gen ist.

    Ein berüch­tig­tes Bei­spiel für die Andro­hung von Repres­sa­li­en im Fal­le von nicht schwei­gen ist ein Brief des dama­li­gen Bun­des­kanz­lers Kohl an den stand­haf­ten Bischof Dyba, der sich gegen das Aus­stel­len von Tötungs­li­zen­zen für Ärz­te gewandt hat und der so mit mas­si­ven Dro­hun­gen auf Linie mit den ande­ren Bischö­fe gebracht wer­den soll­te. Und die Bischö­fe schwei­gen und schwei­gen und schweigen.….
    Sol­len dem­nächst viel­leicht auch noch die 10 Gebo­te tot­ge­schwie­gen wer­den und die Men­schen lie­ber der ewi­gen Ver­damm­nis über­ge­ben werden??? 

    Ore­mus

    Erlö­se uns, Herr, all­mäch­ti­ger Vater, von allem Bösen und gib Frie­den in unse­ren Tagen. Komm uns zu Hil­fe mit dei­nem Erbar­men und bewah­re uns vor Ver­wir­rung und Sün­de, damit wir voll Zuver­sicht das Kom­men unse­res Erlö­sers Jesus Chri­stus erwarten.

    (Nie erschien mir der Embo­lis­mus wich­ti­ger als jetzt und wie oft wird die­ser ein­fach weggelassen.)

  29. Wenn doch nur irgend­je­mand der Kar­di­nä­le „Sob­re el cie­lo y la ter­ra“ gele­sen hät­te, dann wären sie hof­fent­lich zu dem­sel­ben Ent­schluß gekom­men, Kar­di­nal Car­lo Mar­ti­ni 2005 NICHT zum Papst zu wäh­len. Die­ses wäre der gün­sti­ge­re Fall, näm­lich Unkennt­nis und Spon­ta­nei­tät in der Wahl. Denn nach die­sem Buch wäre Jor­ge Maria Kar­di­nal Berg­o­glio nicht wähl­bar gewe­sen. Wenn die­ses der Fall wäre, so könn­te man Papst Fran­zis­kus als Prü­fung für die Kir­che betrachten.
    Wenn sie aber es gewußt haben … Betet zu Gott, daß die Kar­di­nä­le im Unver­stand gehan­delt haben. Es wäre viel­leicht doch ein­mal die Sache wert, die car­di­na­les elec­to­res zu befra­gen, ob sie das Buch von Jor­ge Maria Kar­di­nal Berg­o­glio „Über Him­mel und Erde“ gekannt haben.
    Soll­te dann es immer noch eine Mehr­heit von 2/​3 +1 Stim­me geben, so wäre Papst Fran­zis­kus immer noch FORMAL GÜLTIG Papst, soll­te die­se Mehr­heit aber dann ver­fehlt wer­den, so besteht begrün­de­ter­ma­ßen FORMALE SEDISVAKANZ.
    Soll­te sich aber zei­gen, daß eine qua­li­fi­zier­te Mehr­heit in Kennt­nis des Buches von Jor­ge Maria Berg­o­glio ihn zum Papst gewählt hat, so müs­sen wir von einem regel­rech­ten Sturz Papst Bene­dikt XVI aus­ge­hen. Und dann hat sich die Pro­phe­zei­ung von La Sal­tet­te erfüllt. So oder so, es liegt an Papst Fran­zis­kus voll­um­fäng­lich den GANZEN Glau­ben der EINEN, HEILIGEN, KATHOLISCHEN UND APOSTOLISCHEN Kir­che zu beken­nen und das Kon­zil in sei­nen frag­wür­di­gen, tra­di­ti­ons­brü­chi­gen Ent­schlüs­sen zu dero­gie­ren und so einen Akt der ÖFFENTLICHEN BUßE zu set­zen, damit er zu recht Papst sein kann.
    Auf einem sehr nied­ri­gen Niveau sag­te mir ein Prie­ster: „Die­ser Papst ist im Vati­kan schein­bar wie in einem Dschun­gel­camp: Ich bin der Papst, holt mich hier raus!“
    Es nutzt nichts, mit vie­len Umbe­set­zun­gen den Anschein zu erwecken, im Vati­kan gesche­he etwas, aber selbst nicht den Glau­ben bewah­ren wol­len. Nein, Papst Fran­zis­kus muß im Visier blei­ben, man darf ihn nicht aus den Augen ver­lie­ren, er hat die vol­le Amts­ge­walt und das ober­ste Lehr­amt. Folgt er Petrus nach und bekennt, so ist es gut; tut er das nicht, so muß man ihm wie es der hei­li­ge Pau­lus getan hat, im Ange­sicht wider­ste­hen, so wie es S. E. der Gro­ße Erz­bi­schof Mar­cel Lefe­brve mit Papst Johan­nes Paul II. getan hat.
    ROMA, ROMA, CONVERTERE AD DOMINUM DEUM TUUM!

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