Protest gegen „Gekreuzigtes Huhn“ – Sühnemesse gegen Gotteslästerung in Wiener Neustadt


Echsenpapst und Echsenkardinal(Wie­ner Neu­stadt) Unter dem Mot­to „Got­tes­lä­ste­rung? – Nein Dan­ke!“ pro­te­stie­ren Katho­li­ken am Sams­tag, den 14. Sep­tem­ber 2013 in Wie­ner Neu­stadt in Öster­reich gegen die Aus­stel­lung von Wer­ken der Wie­ner Künst­le­rin Debo­rah Sengl. Sie­he zum Opus der Künst­le­rin und der Wie­ner Neu­städ­ter Aus­stel­lung den Bericht Das gekreu­zig­te Huhn von Debo­rah Sengl – Ver­ach­tung des Chri­sten­tums und der Kir­che als „Kunst“.

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Die Orga­ni­sa­to­ren des Süh­ne­pro­te­stes erin­nern an die Bot­schaft der Mari­en­er­schei­nung vom 13. Okto­ber 1917 in Fati­ma: „Belei­digt den Herrn nicht mehr! Er ist schon zuviel belei­digt wor­den.“ Eben­so an den Psalm 68,21: „Nur Schmä­hung und Leid hat Mein Herz zu erwar­ten. Da schau Ich aus, ob einer Mit­leid mit Mir habe“.

Sühneprotest am 14. September in St. Georgs-Kathedrale von Wiener Neustadt

Der Süh­ne­pro­test rich­tet sich gegen die „Belei­di­gung Got­tes“ durch Sengls Aus­stel­lung, die noch bis zum 29. Sep­tem­ber in der ehe­ma­li­gen Kir­che St. Peter an der Sperr zu sehen sein wird. Um 18 Uhr fin­det in der St.-Georgs-Kathedrale von Wie­ner Neu­stadt ein Süh­ne­kreuz­weg statt. Anschlie­ßend wird eine Sühne­mes­se zele­briert mit fei­er­li­cher Kreuz­ver­eh­rung zum Fest Kreuz­erhö­hung, das an die­sem Tag von der katho­li­schen und den ortho­do­xen Kir­chen began­gen wird.

Der künst­le­ri­sche Aus­druck als höch­stes Gut und Maxi­me der Mei­nungs­frei­heit? Für Chri­sten ist das höch­ste Gut das Aller­hei­lig­ste Sakra­ment des Alta­res, ihr Glau­be und die Anbe­tung des drei­fal­ti­gen Got­tes. Das mag für Nicht-Chri­sten nicht so sein. Die Arro­ganz, mit der auf den Gefüh­len von Gläu­bi­gen her­um­ge­tram­pelt und Got­tes­lä­ste­rung betrie­ben wird, ist ein Grad­mes­ser der Ent­christ­li­chung. Sie ist aber auch ein Grad­mes­ser für eine ver­zerr­te Wahr­neh­mung der Men­schen­rech­te und des Respekts. Respekt ver­dient nur die eige­ne Mei­nung. Die Mei­nung und Gefüh­le von Chri­sten wer­den her­ab­las­send mißachtet.

Verletzung von religiösen Gefühlen als Kavaliersdelikt oder arroganter Selbstbestätigung?

Deborah-Sengl-blasphemische-Kunst-in-KircheLui­se Wolf von the­gap, einer Inter­net­sei­te für Kunst und Kul­tur „in allen Schat­tie­run­gen“ mit Sitz in Wien, ist ein Bei­spiel dafür. Ihr häß­li­ches Voka­bu­lar gegen gläu­bi­ge Men­schen, die sich in ihren inner­sten Gefüh­len ver­letzt füh­len, fließt ihr so locker aus der Feder, daß man anneh­men muß, daß sie sich gar nicht bewußt ist, was sie von sich gibt. Reli­giö­se Gefüh­le sind ihr offen­sicht­lich fremd. Das ist auch die zen­tra­le Kri­tik an Debo­rah Sengls Werk. Wer ein gesun­des Ver­ständ­nis für die Heils­wahr­heit und das Sakra­le hat, wäre gar nicht im imstan­de, und sei das Anlie­gen noch so edel, gewis­se Gren­zen der Ehr­furcht zu überschreiten.

Kri­tik an Debo­rah Sengls Werk, in dem Got­tes­lä­ste­rung in erstaun­lich geball­ter Dich­te auf­tritt, wird nicht reflek­tiert, son­dern durch Beschimp­fun­gen quit­tiert. Eine Kost­pro­be von Lui­se Wolf: christ­li­che Kri­ti­ker wür­den Wie­ner Neu­stadt „ter­ro­ri­sie­ren“, es gebe „Face­book-Zen­sur“, „Haß­ti­ra­den reli­giö­ser Fana­ti­ker“ und „Shits­torm im Namen des Herrn“. Eine bewähr­te Metho­de sich einer Aus­ein­an­der­set­zung nicht stel­len zu müs­sen. Debo­rah Sengl fällt aus allen Wol­ken und „wun­dert“ sich, wie ihr Werk von Chri­sten nur „so miß­ver­stan­den wer­den“ könne.

Christen als „Eiferer“, „Fundamentalisten“, „Sektenfanatiker“ beschimpft

Chri­sten wer­den von Lui­se Wolf oder Boll­werk, einem Ver­ein für akti­ve Kul­tur­ar­beit, als „reli­giö­se Eife­rer“, als „reli­giö­se Ver­schwö­rer“, „Fun­da­men­ta­li­sten“ und „Sek­ten­fa­na­ti­ker“ dar­ge­stellt. Man fragt sich, in wel­cher „Schu­le“ sie die­se Ver­knüp­fung von Chri­sten­tum mit nega­ti­ven Asso­zia­tio­nen gelernt haben. Ein Beleg für blin­de Arro­ganz ist die von den Autoren frei erfun­de­ne Behaup­tung Katho​li​sches​.info sei eine Sei­te der Pius­bru­der­schaft, die wie­der­um eine „Sek­te“ sei, wie eben über­haupt gläu­bi­ge Chri­sten „Sek­tie­rer“ sei­en. So ein­fach gestrickt kann die Welt von Kul­tur­schaf­fen­den des 21. Jahr­hun­derts sein.

Priester aus Heiligenkreuz eröffnet gotteslästerliche, papstbeleidigende und priesterverachtende Ausstellung

Die ver­leum­de­ri­schen Angrif­fe gegen Chri­sten sind um so leich­ter mög­lich, da es nicht schwer zu fal­len scheint, einen Prie­ster zu fin­den, der jed­we­de Got­tes­lä­ste­rung (Sengls Via Dolo­ro­sa) oder Papst­be­lei­di­gung (zum Bei­spiel Sengls: Wolfs­schafs­papst) oder Her­ab­wür­di­gung des Prie­ster­tums (zum Bei­spiel Sengls: Ech­sen­prie­ster) sei­nen „Segen“ erteilt. So ist es auch in Wie­ner Neu­stadt gesche­hen, wo Pater Wal­ter Lud­wig vom Stift Hei­li­gen­kreuz die Aus­stel­lung von Debo­rah Sengl in der ehe­ma­li­gen Kir­che St. Peter in der Sperr eröff­ne­te. „Skan­da­lö­ser­wei­se“ wie sich gläu­bi­ge Katho­li­ken empö­ren. „Es ist lei­der ein Erfah­rungs­wert, daß sich immer ent­spre­chen­de Ver­tre­ter der Geist­lich­keit als geist­li­cher Zucker­guß bei allen mög­li­chen tri­via­len, sinn­lo­sen oder – wie im gegen­ständ­li­chen Fall – blas­phe­mi­schen Ereig­nis­sen miß­brau­chen las­sen“, wie ein ande­rer Prie­ster kommentierte.

Pater Wal­ter Lud­wig ist Pri­or des Stifts Neu­klo­ster in Wie­ner Neu­stadt, das seit 1880 ein Prio­rat des Zister­zi­en­ser­stifts Hei­li­gen­kreuz ist. Er ist auch Pfar­rer der dazu­ge­hö­ren­den Stiftspfarrei.

Priester als „peinliche Marketing-Variation“ – Pater Ludwigs „Wischi-Waschi“-Rede

Selbst der nicht im Ver­dacht der Kir­chen­nä­he ste­hen­de Ver­ein Boll­werk bezeich­ne­te die Anwe­sen­heit eines Prie­sters als „pein­li­che Marketing-Variation“:

Da sprach näm­lich ein Ver­tre­ter der katho­li­schen Kir­che, P. Wal­ter Lud­wig, der Pri­or vom Neu­klo­ster. Lud­wig las wie ein Poli­ti­ker irgend­ein uni­ver­sel­les Wischi-Waschi-Manu­script ab und hat­te dabei kei­ne Mühe, das ver­meint­li­che Anlie­gen von Debo­rah Sengl inner­halb einer Minu­te abzu­strei­fen. Er bekam alle Zeit, anschlie­ßend das Publi­kum mit einer unend­li­chen Anein­an­der­rei­hung von lee­ren Phra­sen zu ermü­den und letzt­lich die Aus­stel­lung zu kon­ter­ka­rie­ren. Wer anschlie­ßend erwar­tet hat­te, dass jemand anders eine not­wen­di­ge Gegen­re­de hal­ten wür­de, um das vor­he­ri­ge Gewäsch auch als ein hoh­les Gewäsch zu ent­lar­ven, sah sich getäuscht. Es blieb unwi­der­spro­chen stehen.

Die Eröff­nungs­fei­er war mäßig besucht. Außer der ört­li­chen Künst­ler­sze­ne, dem sozia­li­sti­schen Bür­ger­mei­ster und einem regio­na­len Fern­seh­sen­der, fand sich wenig Publi­kum ein. Was jedoch bleibt, ist eine Got­tes­lä­ste­rung, die nie­mand zu inter­es­sie­ren scheint, nicht ein­mal jene, die von Amts­we­gen dazu beru­fen wären. Debo­rah Sengls „Huhn am Kreuz“ ist ein Grad­mes­ser für eine Abstump­fung, die selbst die Künst­le­rin erschrecken sollte.

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: Debo­rah Sengl

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