Deutschland tritt Menschenrechte mit Füßen – Vier Kinder werden mit Polizeigewalt vom Jugendamt mitgenommen und an einem unbekannten Ort verschleppt


(Darm­stadt) Ein­mal mehr zeigt der deut­sche Staat sei­ne häß­li­che Frat­ze gegen­über Eltern, die ihre Kin­der nicht den Pro­ble­men einer staat­li­chen Schu­le aus­set­zen wol­len und statt­des­sen selbst den Unter­richt über­neh­men. Am ver­gan­ge­nen Don­ners­tag, 29. August 2013, stürm­ten um acht Uhr vor­mit­tags 20 Poli­zi­sten und Mit­ar­bei­ter des Jugend­am­tes das Haus von Fami­lie Wun­der­lich in Darm­stadt, um alle vier Kin­der der Obhut ihrer Eltern zu ent­rei­ßen. Über den Ver­bleib der sie­ben bis 14 Jah­re alten Kin­der weiß man der­zeit noch nichts. Der Öffent­lich­keit wur­de die­ser mas­si­ve Ein­griff in die natür­li­chen Rech­te der Fami­lie durch einen Bei­trag der Home School Legal Defen­se Asso­cia­ti­on (HSLDA) bekannt, der größ­ten und wich­tig­sten inter­na­tio­na­len Orga­ni­sa­ti­on zur Ver­tei­dung des Rech­tes auf Home­schoo­ling. In der deut­schen Medi­en­land­schaft ist kei­ne Reak­ti­on auf die Poli­zei­ak­ti­on zu ver­neh­men, wäh­rend inner­halb von zwei Tagen bereits meh­re­re eng­lisch­spra­chi­ge Nach­rich­ten­sei­ten von dem Fall berichten.

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Laut Bericht der HSLDA teil­ten die Staats­die­ner den Eltern mit, daß sie ihre Kin­der so bald nicht wie­der­se­hen wür­den. Die ein­zi­ge gericht­lich Grund­la­ge für einen Poli­zei­ein­satz, wie er anson­sten höch­stens bei „Ter­ro­ri­sten“ üblich ist, die bereits den Schnell­koch­topf in den Ruck­sack gesteckt haben, liegt in der Tat­sa­che, daß Dirk Wun­der­lich und sei­ne Frau Petra ihre Kin­der zu Hau­se unter­rich­te­ten. In den Gerichts­un­ter­la­gen fin­den sich gemäß Anga­ben der HSLDA kei­ne Vor­wür­fe von Miß­brauch oder Ver­let­zung der Sorg­falts­pflicht. Es gehe nicht ein­mal um Ver­nach­lä­ßi­gung der Kin­der, was Bil­dung und Erzie­hung betrifft. Die HSLDA kom­men­tiert: „Das Gesetz igno­riert den Lern­fort­schritt des Kin­des; Anwe­sen­heit – und nicht Ler­nen – ist das Ziel der deut­schen Gesetzgebung.“

Der „zustän­di­ge“ Fami­li­en­rich­ter am Darm­städ­ter Fami­li­en­ge­richt auto­ri­sier­te außer­dem die Anwen­dung von Gewalt gegen­über den Kin­dern, da sie die Mei­nung der Eltern hin­sicht­lich ihrer Home­schoo­ling-Akti­vi­tät über­nom­men hät­ten. Es kön­ne kei­ne Koope­ra­ti­on erwar­ten wer­den, weder von den Eltern, noch von den Kin­dern. Daß Kin­der mit ihren Eltern einer Mei­nung sind, darf es in unse­rer per­ver­sen Gesell­schaft nach 1968 selbst­ver­ständ­lich nicht geben!

Wun­der­lich beschrieb im Gespräch mit der HSLDA, wie die Poli­zi­sten bewaff­net in das Haus ein­ge­drun­gen waren, ihn auf einen Stuhl drück­ten und ihm nicht erlaub­ten, einen Anwalt anzu­ru­fen. Bei der klein­sten Bewe­gung sei Wun­der­lich von Poli­zi­sten ange­faßt und zurück­ge­wie­sen worden.

Fami­lie Wun­der­lich war in den ver­gan­ge­nen Jah­ren durch die wider­na­tür­li­che Gesetz­ge­bung in der Bun­des­re­pu­blik Deutsch­land gezwun­gen, in ver­schie­de­nen Län­dern der Euro­päi­schen Uni­on, die kei­ne so restrik­ti­ven Geset­ze haben, Zuflucht zu neh­men. Da Dirk Wun­der­lich aber kei­ne Arbeit fin­den konn­te, blieb der Fami­lie nichts ande­res übrig, als nach Deutsch­land zurück­zu­keh­ren. Schon bald maß­te sich der Staat durch das Jugend­amt das Sor­ge­recht für die Kin­der an. Zu einer Umset­zung die­ser Maß­nah­me kam es aller­dings zunächst nicht, da die Eltern ihre Kin­der so behan­del­ten, wie es ihrer Stan­des­pflicht entspricht.

Gleich­zei­tig wur­den jedoch die Kin­der durch den Staat ihrer Päs­se beraubt, so daß eine erneu­te Aus­rei­se der Fami­lie, sei es in einen ande­ren Staat der Euro­päi­schen Uni­on oder etwa in die USA, unmög­lich wur­de. Micha­el Far­ris, Grün­der der HSLDA und Exper­te für inter­na­tio­na­les Recht, sag­te: „Das Recht auf Home­schoo­ling ist ein Men­schen­recht. Eben­so das Recht, sich frei zu bewe­gen und das Land zu ver­las­sen. Deutsch­land hat jene Rech­te die­ser Fami­lie grob ver­letzt. Die jüng­ste Tat der Ergrei­fung die­ser vier groß­ar­ti­gen, unschul­di­gen Kin­der ist die unge­heu­er­li­che Tat eines Schur­ken­staa­tes.“ Inter­es­sant ist, daß Far­ris mit dem Begriff „Schur­ken­staat“ („rogue nati­on“) ein Wort benutzt, das in den Jah­ren der Bush-Regie­rung in aller Mun­de war und unter ande­rem jene Staa­ten bezeich­ne­te, wel­che den Ter­ro­ris­mus unter­stüt­zen und nach Mas­sen­ver­nich­tungs­waf­fen stre­ben. Auf der Liste der Schur­ken­staa­ten ste­hen bei­spiels­wei­se Nord­ko­rea, Syri­en, Iran und Kuba.

Die Home School Legal Defen­se Asso­cia­ti­on unter­stützt Fami­lie Wun­der­lich im Kampf gegen das ihr wider­fah­re­ne Unrecht. Bevor wei­te­re Bewe­gung in die Sache kommt, müs­se man jedoch erst dar­auf war­ten, daß der regu­lä­re Rich­ter aus dem Urlaub zurück­kehrt. Bis dahin blei­ben die Kin­der von ihren Eltern getrennt.

In die USA aus­ge­wan­dert ist vor eini­gen Jah­ren die deut­sche Home­schoo­ling-Fami­lie Romei­ke. Ihr wur­de zunächst Asyl gewährt, bis die sozia­li­sti­sche und kir­chen­feind­li­che Oba­ma-Regie­rung dage­gen vor Gericht zog. Es gibt schließ­lich neben dem Golf­spiel höch­stens noch ein oder zwei drän­gen­de­re Pro­ble­me, um die sich Prä­si­dent Oba­ma küm­mern müß­te. Die HSLDA hat nun der letz­ten gericht­li­chen Instanz die ent­spre­chen­den Unter­la­gen zukom­men las­sen. Das Urteil im Fall Romei­ke steht der­zeit aber noch aus.

Text: Mar­tin Bürger

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19 Kommentare

  1. Das ist sehr über­spitzt ja fast pole­misch berichtet.
    Fakt ist, die Poli­zei ist nicht die Ursa­che von schlech­ten Geset­zen, son­der han­delt auf rich­ter­li­chen Beschluß.
    Ich habe gele­sen das die Poli­zei für ihr beson­ders ein­fühl­sa­mes und behut­sa­mes Vor­ge­hen gelobt wurde.
    Wir haben in Deust­ch­land die Schulpflicht.
    Also müs­sen die Behör­den dar­über wachen und sie not­falls mit juri­sti­schen Mit­teln durchsetzen.
    Inzwi­schen wer­den unse­re Kin­der auf den öffent­li­chen Schu­len mit kata­stro­pha­lem Lehr­stoff mal­trä­tiert, das ist richtig.
    Auch ich bin der Mei­nung, das es bes­ser ist Home­lear­ning zu prak­ti­zie­ren, als sich die­sen Schul­stoff zu verinnerlichen.
    Aber wie gesagt das geht nur über Geset­ze, denn so posi­tiv Home­lear­ning ist, wenn es durch erfah­re­ne und geschul­te Päd­ago­gen ange­bo­ten wird, so furcht­bar wäre eine Ver­wahr­lo­sung im umge­kehr­ten Falle.
    Lei­der geht, vor Allem in der Erzie­hung nicht „Aus­nah­men“ oder „Aber ich nicht“.
    Das ist zwar bedau­erns­wert, aber die Realität.
    Und die rei­ße­ri­sche Über­schrift nichts mit der Rea­li­tät zu tun.
    Kein guter und objek­ti­ver Artikel.
    Schade !

    • Doch, ein sehr guter Arti­kel, wie ich fin­de. Einer der das Böse nicht ver­harm­lost, son­dern Klar­text redet. Die Poli­zei tut Ihre Pflicht, sogar viel­leicht ein­fühl­sam, aber muss man gleich mit 20 Mann anrücken? Ich kann nicht gut­hei­ßen, wenn immer wie­der von Akzep­tie­ren der (anschei­nend unab­än­der­ba­ren) Rea­li­tät, von (fal­schem) Gehor­sam, usw die Rede ist. Vor allem soll­ten wir unse­re Geg­ner kri­ti­sie­ren, nicht die, wel­che auf unse­rer Sei­te ste­hen. Ich tre­te auch nicht für Home-Lear­ning ein, es gibt da zu vie­le Nach­tei­le und Gefah­ren, aber für Gespräch, und vor allem die Mög­lich­kei­ten von Dis­pen­sen, beson­ders bei ideo­lo­gie-getränk­ter oder hoch­sen­si­bler Materie.

  2. Die Eltern haben das vor­ran­gi­ge Recht, über die Art der Aus­bil­dung zu ent­schei­den, die ihren Kin­dern zuteil wer­den soll. Sowohl nach der Uni­ver­sel­len Erklä­rung der Men­schen­rech­te (die von Deutsch­land unter­zeich­net wor­den ist), als auch nach dem deut­schen Grund­ge­setz. Und natür­lich erst recht gemäss den gott­ge­ge­be­nen Prin­zi­pi­en für die mensch­li­che Gesell­schaft, die als „Natur­recht“ auch der deut­schen Ver­fas­sung zugrun­de­lie­gen. Somit ist es nicht die Fami­lie Wun­der­lich, son­dern der deut­sche Staat, der hier grund­le­gen­de Rechts­prin­zi­pi­en aufs gröb­ste verletzt.

  3. Was in dem Arti­kel lei­der nicht erwähnt wird, es gibt am Wohn­ort der Eltern 2 her­vor­ra­gen­de Pri­vat­schu­len mit frei­kirch­li­chem Hin­ter­grund, die von der Grund­schu­le bis zum Abitur alles anbie­ten (eine von den Adven­ti­sten, eine aus dem Bereich der Frei­en Evan­ge­li­schen Gemein­den). Den Eltern wur­de von Sei­ten der Stadt und des Land­krei­ses ange­bo­ten die Kosten fur die­se Schu­len zu über­neh­men. Wenn man sei­ne Kin­der nicht mal auf eine sol­che Schu­le schicken will, scheint mir bei den Eltern doch eini­ges im Argen zu lie­gen.. Es kann nicht sein das Kin­der in einem Mil­lieu auf­wach­sen, ohne Kon­takt zu ande­ren, wo nur die eige­ne pri­va­te Glau­bens­über­zeu­gung der Eltern abso­lut gesetzt wird . Auch das ist fr mich eine Form von Missbrauch

    • Micha­el F. – Vie­len Dank für den Hin­weis, denn der steht nir­gend­wo geschrie­ben. Die ame­ri­ka­ni­sche Pres­se hat das The­ma inzwi­schen auch auf­ge­grif­fen und sieht uns schon wie­der in der Nazi-Zeit. Es fal­len in den Kom­men­ta­ren sol­che Sät­ze, wie:

      „Bloo­dy good job they were not a Jewish fami­ly isn’t it? This is awful.“

      „The SS rise again“

      Und auch die Bericht­erstat­tung ist Antideutsch.

      Ich bin – unter bestimm­ten Vor­aus­set­zun­gen – auch ein Befür­wor­ter des Home­schoo­lings in Deutsch­land, hal­te alle­dings reli­giö­se Grün­de nicht für ange­mes­sen. Home­schoo­ling ist ein sehr guter Ersatz für Schu­le, wenn ein Kind schnel­ler lernt als ande­re (Klas­sen zu über­sprin­gen ist nicht immer so pricke­lig), oder auch lang­sa­mer. Oder, wie in USA und auch Finn­land oft der Fall, die Schu­le ist ein­fach zu weit ent­fernt von zu Hause.

      Unse­re staat­li­chen Schu­len sind in der Regel nicht gut. Ich mei­ne nicht unbe­dingt den Unter­richt, ich mei­ne das Ver­hal­ten der Ver­ant­wort­li­chen. Mei­ne Kin­der gin­gen des­halb auf Pri­vat­schu­len, die sich dadurch aus­zeich­ne­ten, dass es nir­gend­wo Graf­fitt gab, dass es Leh­rer gab, die auch erzie­he­risch auf die Kin­der ein­wirk­ten. Han­dy im Unter­richt – nein dan­ke! Der Unter­richt wur­de inter­es­sant gestal­tet, die Kin­der arbei­te­ten oft in Grup­pen. Leh­rer und Kin­der gin­gen ger­ne in die Schu­le, das war spür­bar. Die Atmo­sphä­re war freund­lich, offen, ren­ga­giert. Kon­se­quent wur­de Dro­gen­kon­sum- oder ‑ver­kauf mit Raus­wurf geahn­det und auf eine ordent­li­che, nicht belei­di­gen­de Spra­che geach­tet. Der Leh­rer­schlüs­sel war nicht höher als bei staat­li­chen Schu­len. Es gab aller­dings eini­ge Hel­fe­rin­nen für Kin­der, die nicht so gut mit­ka­men, die dann in den Klas­sen ent­spre­chend ein­ge­setzt wur­den. Ganz­tags­un­ter­richt erlaub­te dar­über­hin­aus das Arbei­ten bei­der Elternteile.

      Eine Pri­vat­schu­le, die man für vier Kin­der nicht nicht mal bezah­len muss, abzu­leh­nen, das ver­ste­he ich nicht. Die­se Eltern, so sehr sie viel­leicht das Wohl ihrer Kin­der im Auge haben, haben in mei­nen Augen sträf­lich gehandelt

      • . Pri­vat­schu­len haben halt meist den Vor­teil, dass sie sich ihre Leh­rer und im gewis­sen Mas­sen auch ihre Schü­ler aus­su­chen kön­nen, das macht schon sehr viel aus.… Das mit dem Heim­un­ter­richt sehe ich ähn­lichm, fin­de unser Schul­sy­stem, bei aller Kri­tik und bei aller Unter­fi­nan­zie­rung immer noch sehr gut. Immer­hin so gut, dass ein Freund von mir, der in der USA aller­be­ste Kar­rie­re­chan­cen hat­te, mit Frau und 3 Kin­dern, sich wie­der eine Stel­le in Deutsch­land gesucht hat, weil er mein­te so viel kön­ne er gar nicht ver­die­nen, das er sei­nen Kin­dern eine ver­gleich­ba­re Aus­bil­dung in den USA ermög­li­chen könn­te, wie sie sie hier weit­ge­hend kosten­los bekom­men. Und ich bin mir auch nicht sicher wie ernst ich Ame­ri­ka­ner neh­men soll, die uns Deut­schen­we­gen der Schul­pflicht Men­schen­rechts­ver­let­zung vor­wer­fen, wo aber ein gefähr­li­cher Psy­cho­kult wie Sci­en­to­lo­gy eine Kir­che ist, an die man steu­er­min­dernd spen­den kann.….

    • Dar­auf hin­zu­wei­sen, dass es ein Ange­bot gab, dass die Eltern der Kin­der unter zwei Pri­vat­schu­len von Frei­kir­chen aus­wäh­len konn­ten bringt uns nicht wei­ter. Auch bei den Katho­li­ken gibt es sol­che und sol­che (Privat-)schulen. Zu den in mei­ner nähe­ren Umge­bung befind­li­chen bischöf­li­chen Schu­len habe ich mei­ne Kin­der nicht geschickt, denn gera­de dort war der z. B. Reli­gi­ons­un­ter­richt noch erbärm­li­cher und glau­bens­feind­li­cher als am staat­li­chen Gymnasium

      • War­um soll­te das Ange­bot von 2 Pri­vat­schu­len mit frei­kirch­li­chen Hin­ter­grund in der Beur­tei­lung des Fal­les nicht wei­ter­hel­fen? Wer sich infor­mie­ren will kann ja mal nach Sabi­ne Ball Schu­le goog­len; Kla­res Bekennt­nis zu Jesus Chri­stus, Bibel­kreis, Leh­re­rin­nen geben in ihrem Por­trät ihren Lieb­lings­bi­bel­vers an etc… Die Fami­lie hat sich im Kon­flikt zwi­schen ihrem Gewis­sen und ihrer wirt­schaft­li­chen Situa­ti­on offen­bar nur aus wirt­schaft­li­chen Grün­den dafür ent­schie­den in Deutsch­land zu leben. Damit ist nun mal ver­bun­den, dass man sich an Geset­ze zu hal­ten hat, auch wenn man die­se Geset­ze nicht für toll fin­det., wenn mir der Staat einen Kom­pro­miss vor­schlägt, wür­de ich das erst mal akzep­tie­ren. Auc Unser Bil­dungs­sy­stem ist eine der Grund­la­gen dafür, dass Deutsch­land zu den wirt­schaft­lich erfolg­reich­sten Län­dern gehört, und das Herr Wun­der­lich hier Arbeit fin­det. Neh­men wir Öster­reich: Ich kann mir nicht vor­stel­len, dass man in Öster­reich, wenn man in Deutsch­land Arbeit fin­det, kei­ne Arbeit fin­det. In Öster­reich ist Heim­un­ter­richt kein Pro­blem, aller­dings muss am Ende jeden Schul­jah­res von den Schü­lern eine Prü­fung abge­legt wer­den, bei der der Nach­weis erbracht wer­den muss, das die Schü­ler den Lern­stoff der Jahr­gangs­stu­fe laut Lehr­plan beherr­schen. Ist Fami­lie Wun­der­lich viel­leicht nicht in der Lage zu Hau­se einen Unter­richt zu ertei­len, der die­sen Anfor­de­run­gen gerecht wird

  4. Ich ken­ne aus eige­ner Erfah­rung das Pro­blem, dass das eige­ne Kind in der Schu­le ver­bo­gen wird. Sex-Unter­richt in der 1. Klas­se, Klas­sen­rats­sit­zun­gen inkl. Pran­ger, Mob­bing durch Leh­rer + Schü­ler gegen ein­zel­ne, spie­le­ri­scher Pipi­fax, mie­se Sach­er­geb­nis­se (Kul­tur­tech­ni­ken wer­den nicht aus­rei­chend geübt), statt­des­sen in der 3. Klas­se Schul­land­heim, Fahr­ten nach Frank­reich, Exkur­sio­nen, Pro­jekt­wo­chen, bloß kein Norm­un­ter­richt. Offe­ner Hass gegen Bene­dikt XVI. + die tra­di­tio­nel­le Kirche.Interventionen bei der Rek­to­rin führ­ten zu end­lo­sem Gewäsch, Selbst­be­weih­räu­che­rung, die uns Eltern nie zu Wort kom­men ließ + vor­gab, man ver­ste­he unser Pro­blem nicht. Dem Stand unse­res Soh­nes tats nicht gut… Man über­legt sich, was man sagt, um dem Kind nicht neue Pro­ble­me zu schaffen…
    Ende vom Lied: mei­ne Mut­ter, die selbst Leh­re­rin war, hat das Kind nach­mit­tags unter­rich­tet, um den Mist, den die Schu­le gebaut hat, irgend­wie auf­zu­fan­gen. Ich unter­rich­te selbst an einer Musik­schu­le, und es ist kei­ne Aus­nah­me, dass mei­ne Schü­ler, vor allem Buben, sich dar­über beschwe­ren, dass sie in der Grund­schu­le nur Kin­de­rei­en machen wür­den. Sie seh­nen sich nach Hand­fe­stem: nach Volks­lie­dern, Noten­schrift­ler­nen, nach anspruchs­vol­len Projekten.
    Natür­lich gibt es das auch an man­chen Schu­len. Was aber, wenn um einen her­um das alles „mau“ ist?
    Wenn die Lern­erfol­ge der Kin­der, die Home­schoo­ling machen, regel­mä­ßig über­prüft wer­den – war­um nicht? Der Hin­weis auf pri­va­te Frei­kir­chen­schu­len ist frag­wür­dig. Nicht sel­ten ist die Abwehr gegen alles Wahr­haft-Katho­li­sche dort noch schlim­mer als an säku­la­ren Schu­len… Es fehlt ein neu­tra­ler, sach­ori­en­tier­ter Unter­richt, der das Wesent­li­che knapp ver­mit­telt und aus­führ­lich ein­übt, ohne mora­lin­saure „neue“ Polit­lie­der, ohne Mass­out und Ali im Fran­zö­sisch­buch, ohne stän­di­ges Rin­gelpitz. Ein­fach: lesen-schrei­ben-rech­nen und zwar rich­tig gut!
    Mei­ne Erfah­rung ist lei­der, dass auch katho­li­sche Leh­rer von all dem Blöd­sinn so ver­bo­gen sind, dass da wenig zu hof­fen ist.

    • Ein Freund wur­de von den Bene­dik­ti­nern unter­rich­tet. Er hat noch heu­te Alp­träu­me, wenn er dar­über nach­denkt. War­um muss es denn unbe­dingt eine christ­li­che Schu­le sein? Wer sagt, dass die bes­ser sind?

      Über­all dort, wo man den Kin­dern – neben dem übli­chen Schul­stoff – auch Respekt ver­mit­teln kann, indem man es ihnen vor­lebt, ist ein Kind gut auf­ge­ho­ben. Es wird weder frem­des Eigen­tum steh­len, noch Wän­de beschmie­ren, noch Wor­te in den Mund neh­men, die ande­re belei­di­gen. Es wird nicht ande­re ver­prü­geln oder den Hund der Nach­barn quä­len und sicher­lich nicht in der U‑Bahn wehr­los War­ten­de zusam­men­tre­ten. Es wird nicht lügen, denn es weiß, dass auch jede Lüge eine Respekt­lo­sig­keit ist.

      Jede Schu­le könn­te das lei­sten. Aber nein, die Leh­rer sind ja soooo über­la­stet, die kön­nen sich doch nicht noch in die Erzie­hung der Kin­der rein­hän­gen, selbst dann nicht, wenn die­se den gan­zen Tag in der Schu­le ver­brin­gen. Die­se Igno­ranz ver­ste­he ich nicht. Statt des­sen pflegt man lie­ber sein Burn-out mit 35, weil der Schul­dienst so arg stresst (was ich gut ver­ste­hen kann, wenn man den Kin­dern außer Lesen, Schrei­ben, Rech­nen nichts beibringt).

      Schau­en wir doch ein­mal zu den Hin­du­isten: In ihrer Lebens­an­schau­ung gibt es statt der 10 Gebo­te 5 Pfa­de: Frie­de, Lie­be, Gewalt­lo­sig­keit, rech­tes Han­deln, Wahr­heit. Wenn man sich für einen der Wege ent­schei­det, beinhal­tet das auto­ma­tisch auch die ande­ren. Wer sich die 10 Gebo­te der christ­li­chen Gemein­schaft nicht mer­ken kann, fin­det hier viel­leicht einen Ankerpunkt.

      Was Fami­lie Wun­der­lich betrifft so emp­feh­le ich den inter­es­san­ten Bei­trag von Enke Kauf­hold unten drun­ter zu beach­ten. Für mich passt das wun­der­bar in das Bild, das ich mir bis jetzt von die­sen Leu­ten gemacht habe. Der Name scheint hier Pro­gramm zu sein.

  5. An die Fami­lie Wunderlich!!

    Durch Zufall ken­ne ich Sie, Sie leb­ten eini­ge Zeit hier in Frank­reich in Saint Leo­nard und beka­men auch von mei­ne Schwei­zer Nach­ban deren Haus zur Verfuegung.!

    Des­halb muss man beto­nen, dass hier in Frank­reich das Jugend­amt und die Poli­zei genau­so gehan­delt hat­wie jetzt in Darm­stadt Damals war ich erschrocken , als Sie behau­pe­ten Sie wuer­den in Deutsc­land wegen Ihres Glau­bens ver­folg tund Ihre Kin­der wuer­den Ihnen weg­ge­nom­men! Die glei­che Geschich­te , wie jetzt in Darmstadt.

    Gott­sei­dank haben die­se bei­den Staa­ten die Schul­pflicht. Hier in Frank­reich waren ihre Kin­der total iso­liert, sie konn­ten die Spra­che nicht ler­nen, sie hat­ten kei­ne sozia­len Kontakte!

    Haben Sie schon ein­mal ueber­legt, wie Ihre Kin­der, z. B. Ihre ael­te­ste Toch­ter eine Lehr­stel­le bekom­men kann ohne Schul­ab­schluss? Von was wird sie ein­mal leben, viel­leicht , wenn Sie kein Kin­der­geld oder ande­re sozia­le Lei­stun­gen vom Staat mehr bekom­men?? Sie wird ei n Sozi­al­fall, unse­re Kin­der, die eine Schul­bil­dung und eine Aus­bil­dung haben und Geld ver­die­nen , davon hohe Sozi­al­ab­ga­ben haben , wer­den fuer Ihre Kin­der sor­gen muessen!!

    Das fin­de ich sehr unge­recht!! Darf ich fra­gen , von was Sie leben? Viel­leicht von einer Unter­stuet­zung des von Ihnen ver­hass­ten Staa­tes, der Sie verfolgt??

    Fuer eine Ant­wort, auch von Jhren Glau­bens­brue­dern , wae­re ich dank­bar! E. Kaufhold

    F 88650 Mandray

    • An Enke Kaufhold:

      Ich gehö­re zwar nicht zu den Glau­bens­brü­dern, möch­te jedoch auf gra­vie­ren­de Feh­ler in Ihrer Argu­men­ta­ti­on hin­wei­sen. Die 4 Kin­der der Fami­lie Wun­der­lich haben jeweils 3 Geschwi­ster, sind damit nicht völ­lig iso­liert und unter­hal­ten zu die­sen wie auch zu ihren Eltern sozia­le Kontakte.

      Eine Lehr­stel­le ohne Schul­ab­schluß zu bekom­men ist mög­lich durch eine Auf­nah­me­prü­fung direkt bei einem Aus­bil­dungs­be­trieb. Umge­kehrt schei­nen Sie davon aus­zu­ge­hen, dass eine schu­li­sche Aus­bil­dung eine Lehr­stel­le garan­tiert. Beden­ken Sie: Die mei­sten „Sozi­al­fäl­le“ – egal, in wel­chem Land – haben durch­aus eine schu­li­sche Lauf­bahn hin­ter sich. Schu­le schützt nicht vor Unbil­dung und nicht vor Ahnungslosigkeit.

      Über­dies scheint es nicht mit Ihrem Welt­bild ver­ein­bar zu sein, dass Kin­der auch ohne Schu­le effi­zi­ent ler­nen, weil sie von Natur aus neu­gie­rig sind. Die­se Art des Ler­nens mag viel­leicht nicht die glei­che Ord­nung und Regel­mä­ßig­keit wie die des Ler­nens durch schu­li­schen Unter­richt auf­wei­sen. Jedoch wird dies durch eine erhöh­te „Lern­tie­fe“ mehr als aus­ge­gli­chen, denn daheim ler­nen Kin­der ohne Zwang ein­fach stress­frei­er. Den von Ihnen ver­brei­te­ten Pes­si­mis­mus hin­sicht­lich des beruf­li­chen Lebens­we­ges von unbe­schul­ten Kin­dern kann ich daher aus den genann­ten Grün­den nicht nachvollziehen.

      Ausser­dem hät­te ich mir von Ihrer Sei­te mehr Mit­ge­fühl mit der Fami­lie Wun­der­lich gewünscht. Ich für mei­nen Teil wün­sche der Fami­lie alles Gute für die kom­men­de Zeit und beson­ders viel Kraft. Wie sich der deut­sche Staat ihr gegen­über benom­men hat, dies emp­fin­de ich als bös­ar­tig, gewalt­tä­tig und menschenunwürdig.

  6. Dann schau­en wir doch ein­fach mal über den Tel­ler­rand und ler­nen von ande­ren! In vie­len Län­dern wird als Grund­vor­aus­set­zung einer Erzie­he­rin im KG ange­se­hen, dass sie ein Hoch­schul-Stu­di­um absol­viert hat, das sie befä­higt, die Kin­der auch in die­sem Alter bereits zu unter­rich­ten. An der Schu­le mei­nes Soh­nes gab es auch einen Kin­der­gar­ten. Spie­len, Toben und Ler­nen wur­de hier abwech­selnd prak­ti­ziert. Der Betreu­ungs­schlüs­sel Kind-Leh­rer war nicht anders als in Deutsch­land gefor­dert, es kamen eher mehr Kin­der auf einen Leh­rer. Bevor die Kin­der in die Schu­le kom­men, haben sie bereits spie­le­risch lesen, schrei­ben und etwas rech­nen gelernt, sowie sich vie­le Din­ge aus dem natur­wis­sen­schaft­li­chen Bereich ange­eig­net. Denn Ler­nen in jun­gen Jah­ren ist Spaß, Freu­de, es ist so leicht wie nie mehr wieder!
    Auch Mehr­spra­chig­keit soll­te im KG ange­legt wer­den. Inner­halb eines hal­ben Jah­res ler­nen die Kids die Spra­che, ein­fach durch Zuhö­ren, ohne Pau­ken. Hier ist Deutsch­land Entwicklungsland.
    Was die Schu­le betrifft, so gab es bei uns kei­nen Klas­sen­leh­rer, der die Kin­der von Anfang bis Ende beglei­te­te, son­dern der wech­sel­te jähr­lich. War­um? Weil der Leh­rer spe­zi­ell für die 4. oder 5. oder 6. Klas­se aus­ge­bil­det war. Er war abso­lu­ter Spe­zia­list in dem, was er ver­mit­tel­te und natür­lich wuss­te er bestens, wie man mit Kin­dern die­ser Alters­grup­pe umge­hen musste.
    Ich behaup­te auf­grund der Tat­sa­che, dass ich Schu­len ken­ne, bei denen es klappt: Die Aus­bil­dung unse­rer Erzie­her und Leh­rer ist nicht aus­rei­chend. Sie wer­den nicht gut genug auf ihre Tätig­keit vor­be­rei­tet. Es genügt nicht, nur Wis­sen zu ver­mit­teln, man muss auch mit den Kids umge­hen kön­nen. Und zwar lie­be­voll, bit­te schön! Ich ken­ne Geschich­ten aus deut­schen Schu­len, wo die völ­lig ent­nerv­te Leh­re­rin mit einem Schlüs­sel­bund nach einem Erst­kläss­ler gewor­fen hat, weil sie sich nicht mehr zu hel­fen wuss­te. Wie sol­len die Kids Respekt ler­nen, wenn ihnen selbst kein Respekt ent­ge­gen­ge­bracht wird?

    • Sozia­le Unge­rech­tig­keit ist ein ande­res The­ma. Ich kann mein Kind in eine gute Schu­le schicken, mein Nach­bar viel­leicht nicht. Schu­len soll­ten einen gewis­sen Qua­li­täts­stan­dard erfül­len und davon sind sie der­zeit mei­len­weit ent­fernt. Nir­gend­wo in der west­li­chen Welt ist die Her­kunft eines Kin­des wich­ti­ger für sei­nen wei­te­ren Lebens­weg als in Deutschland.
      Ganz­tags­schu­len mit ent­spre­chend aus­ge­bil­de­tem Per­so­nal, das auch bei der Haus­auf­ga­ben­be­treu­ung hel­fen kann sehe ich per­sön­lich als eine gute Lösung.
      Kin­der sind die Zukunft eines jeden Staa­tes. Man soll­te sie wie Juwe­len behan­deln, sie aber nicht schlei­fen, denn der eige­ne Wil­le soll­te nie­mals gebro­chen wer­den. Ihnen aber durch eige­nes Bei­spiel die Wer­te ver­mit­teln, die uns wich­tig sind.
      Das geschieht weder im Eltern­haus, noch im Kin­der­gar­ten, noch in der Schule.
      In der Regel, es gibt Aus­nah­men, sel­te­ne, weil es ein sehr anstren­gen­der Weg ist, den vie­le ger­ne umge­hen, indem sie ein­fach For­de­run­gen stel­len: „Du hast das so und so zu machen, basta!“ Das ist nicht der Weg. Son­dern lie­be­vol­les Begleiten.
      Wenn unse­re Schu­len das end­lich gelernt haben, dann haben wir vie­le Pro­ble­me gelöst. Jugend­ar­beits­lo­sig­keit basiert meist auf schlech­ten Schul­ab­schlüs­sen. Wenn jedes Kind, unge­ach­tet von Her­kunft und Sozi­al­sta­tus, eine Chan­ce bekommt, dann spart der Staat viel Geld, das er sonst für Hart­zIV, Heim­be­treu­ung und über­füll­te Justiz­an­stal­ten aus­ge­ben müsste.

      Wenn reli­giö­se Grün­de bei der Ent­schei­dung zum Home­schoo­ling eine Rol­le spie­len, dann stimmt das System nicht.
      Wäre es hier nicht sinn­vol­ler, direkt zu den ver­ant­wort­li­chen Poli­ti­kern zu spre­chen, anstatt einen Ein­zel­fall durch­zu­bo­xen, der mei­ner Mei­nung nach mit der Ableh­nung des Ange­bo­tes zur Pri­vat­schu­le jede Berech­ti­gung zur Home­schoo­ling ver­lo­ren hat, zumal die Eltern die Über­prü­fung der Lei­stung ihrer Kin­der ver­wei­gern. So, und nur so funk­tio­niert aber die­ses System. Regel­mä­ßi­ge Exami­na­ti­on gehört dazu.

  7. @ Chris: Sie ver­mi­schen m.E. ver­schie­den­ste Ebe­nen mit­ein­an­der. Sie wie­der­ho­len die über­spann­ten Idea­le, die unser Zeit­geist her­vor­ge­bracht hat. Die Schu­le soll­te auf kei­nen Fall eine gleich­ge­schal­te­te All­round-Lebens-Super-Schliff-Anstalt sein. Ihr Ansatz ist ein­fach nur totalitär!
    Auch hal­te ich den stän­dig wie­der­hol­ten Satz, die Leh­rer sei­en nicht gut genug aus­ge­bil­det, für Stamm­tisch­ge­re­de. Ein Leh­rer ist eben kein eso­te­ri­scher Guru, son­dern ein­fach nur ein Leh­rer! Noch nie waren Leh­rer so gut „aus­ge­bil­det“ wie heu­te. Das Pro­blem ist eher, dass der heu­ti­ge Mensch nicht ver­steht, dass nicht bes­ser „aus­ge­bil­de­te“ Leu­te gute Leh­rer sind (immer schnel­ler, höher, wei­ter – welch ein Wahn!), son­dern – per­sön­lich gereif­te und wahr­haft g e b i l d e t e Leh­rer, die für ihre Fächer begei­stert sind und die Kin­der lie­ben. Mehr ist nicht not­wen­dig. Durch immer noch mehr „Aus­bil­dung“ haben wir heu­te ideo­lo­gisch total ver­bo­ge­ne Leh­rer. Sie wis­sen, wie man gen­der­ge­rech­ten Phy­sik­un­ter­richt gibt und das Enne­agramm auf die Klei­nen anwen­det. Aber mei­ne Erfah­rung ist, dass sie inzwi­schen total unge­bil­det sind, kei­ner­lei All­ge­mein­bil­dung besit­zen, teil­wei­se nicht mal rich­tig schrei­ben kön­nen – wenn Sie Emails von Klas­sen­leh­re­rin­nen bekom­men, die gespickt sind mit Recht­schreib­feh­lern, stel­len Sie sich ern­ste Fragen.
    Die Schu­le soll die Kul­tur­tech­ni­ken ver­mit­teln und sach­ori­en­tier­ten Unter­richt. Für die umfas­sen­de Bil­dung des Kin­des und Jugend­li­chen ist eben nicht nur sie zustän­dig. Wesent­lich fällt das Erzie­hungs­recht in die Kome­tenz der Eltern. Und genau dar­um geht es: die­ses Recht der Eltern, v.a. wenn sie reli­gi­ös gebun­den sind, wird aufs Gröb­ste beschnit­ten, wenn die Eltern nicht bloß eine „Reli­gi­on ist Privatsache“-Einstellung haben.
    In einem ideo­lo­gisch über­frach­te­ten und fach­lich unzu­rei­chen­den und grau­sam ver­schul­ten Bil­dungs­we­sen züch­ten wir gehirn­ge­wa­sche­ne, kapi­ta­lis­mus­taug­li­che und gleich­ge­schal­te­te Men­schen her­an – nur ein frei­er Geist kann das noch sehen.

    • „son­dern – per­sön­lich gereif­te und wahr­haft g e b i l d e t e Leh­rer, die für ihre Fächer begei­stert sind und die Kin­der lieben.“

      zeit­schnur, ich den­ke, Sie haben mich kom­plett miss­ver­stan­den. Nichts ande­res wün­sche ich mir für unse­re Kin­der! Mir geht es gar nicht um die schu­li­schen Inhal­te, ich den­ke, da ste­hen wir nicht schlecht da, son­dern um die Inter­ak­tio­nen zwi­schen Leh­rern und Schü­lern und umge­kehrt. Da liegt es doch sehr im argen. Da fehlt Tole­ranz auf bei­den Sei­ten, von Respekt will ich gar nicht reden. Der Leh­rer soll­te das Vor­bild sein kön­nen, denn Kin­der ler­nen durch Nach­ah­mung. Hier scheint es mir dann doch sehr zu man­geln, wenn ich sehe – kein Ein­zel­fall! – dass sogar mit Gegen­stän­den nach Erst­kläss­lern gewor­fen wird, weil man anders der Situa­ti­on nicht Herr wird. Da kann man nicht ein­fach sagen, das ist Sache der Eltern, denn nach­weis­lich wer­den 30% aller Kin­der lt. einer Umfra­ge vor eini­gen Jah­ren gar nicht mehr erzo­gen. Die erzie­hen sich selbst und das Ergeb­nis sehen wir immer wie­der in den Nachrichten.

      Ich plap­pe­re im übri­gen nie etwas nach, son­dern hin­ter­fra­ge. 😉 Das The­ma Home­schoo­ling ist bei mir seit unge­fähr 10 Jah­ren auf dem Tisch. Ich ver­fol­ge es inter­es­siert und begrü­ße hier eine Ände­rung des Schul­rechts durch­aus. Aller­dings leh­ne ich wei­ter­hin „reli­giö­se Grün­de“ ab, son­dern bin – ich den­ke ich habe es klar genug aus­ge­führt – wei­ter­hin für eine Ver­bes­se­rung unse­res Schul­sy­stems, das m.E. in die Hand des Bun­des gehört, ins­be­son­de­re, damit auch sozi­al schwa­che oder bil­dungs­fer­ne Fami­li­en eine Chan­ce bekom­men, ihre Kin­der ihren Fähig­kei­ten ent­spre­chend beschu­len zu lassen.

      Auf­grund mei­ner Erfah­run­gen mit ande­ren Schu­len, bei denen es her­vor­ra­gend klappt, erlau­be ich mir hier durch­aus auch eine Kri­tik am deut­schen Schul­sy­stem. Mit Geld hat das wenig zu tun, son­dern mit Orga­ni­sa­ti­on und einem ordent­li­chen Kon­zept. Hier man­gelt es lei­der, denn sonst kämen Fami­li­en wie die Wun­der­lichs nicht auf sol­che Abwege.

      • Na schön, auch das Hin­ter­fra­gen ist inzwi­schen poli­tisch kor­rekt ein­ge­übt – ich bin da nur sehr schwer zu überzeugen…
        Ich bin mir nicht sicher, ob Sie selbst Kin­der haben, denn dann wür­den Ihnen viel­leicht man­che Ihrer Sät­ze nicht ganz so leicht von den Lip­pen kommen.
        Oder Sie sind vor allem ein Mora­list und stel­len sich vor, dass alle Men­schen erst mal mora­lisch per­fekt handeln…
        Doch, liebe/​r Chris, es ist aus christ­li­cher Sicht zual­ler­erst und fast aus­schließ­lich Sache der Eltern, was mit ihren Kin­dern zu gesche­hen hat. Ich sag­te es ja schon, dass ich Ihre Ansicht für von der Ten­denz her tota­li­tär hal­te. Es ist unmög­lich, das, was Sie „inter­ak­tio­nen zw. Leh­rern und Schü­lern“ nen­nen, von zugrun­de­lie­gen­den Welt­an­schau­un­gen zu tren­nen. Hät­ten Sie Kid­ner und wären Sie tief­re­li­gi­ös, müss­te Ihnen da schon man­ches äußerst schmerz­haft auf­ge­sto­ßen sein.
        Dass Ihnen Fach­li­ches nicht so wich­tig ist und Sie im Ernst glau­ben, wir stün­den fach­lich gut da, wirft einen erheb­li­chen Schat­ten auf Ihre Aus­sa­gen. Es ist ein Rie­sen­pro­blem, dass unse­re Kin­der, wenn sie Pech haben, als Analpha­be­ten aus der Schu­le kom­men. Das war in frü­he­ren Zei­ten so chao­tisch nicht der Fall. Immer­hin wur­de das Lesen,Schreiben,Rechnen aus­rei­chend geübt. Seit Jahr­zehn­ten aber bekla­gen Hoch­schu­len (sofern sie über­haupt noch gebil­de­te Dozen­ten haben!) und Betrie­be, dass die Lehr­lin­ge und Stu­den­ten mas­si­ve Bil­dungs­de­fi­zi­te haben.
        Ihr Schlüs­sel­bei­spiel erscheint mir an den Haa­ren her­bei­ge­zo­gen. Es wird durch den Wahn, man müss­te die Kin­der insti­tu­tio­nell erzie­hen, viel eher mas­si­ve psy­chi­sche, grup­pen­dy­na­mi­sche Gewalt auf die Kin­der aus­ge­übt. Mei­ne Erfah­rung als Mut­ter ist die, dass die Kin­der durch all die­se Zei­ge­fin­ger­päd­ago­gik, die viel mehr tota­li­tä­re Struk­tu­ren und Block­wart­ment­a­li­tät för­dert, als den „Respekt“, erst rich­tig grau­sam werden.
        Es mag ja sein, dass bei Wun­der­lichs – wenn man eine tota­li­tä­re Sicht der Gesell­schaft hat – die Kin­der „iso­liert“ wer­den, ————> Forts.

  8. ————-> aber Sie haben noch nicht gese­hen, wie vie­le Kin­der heut­zu­ta­ge gera­de durch die­sen mora­li­sti­schen Wahn über­haupt erst in der Schu­le zu Out­si­dern und Delin­quen­ten oder „Que­ru­lan­ten“ abge­stem­pelt wer­den. Wenn der Klas­sen­mob eine Woche lang Beschwer­den gegen die Kame­ra­de in eine Schuh­schach­tel wer­fen darf und das dann im „Klas­sen­rat“ „bespro­chen“ wird – nie­mand außer ein paar intel­li­gen­ten und ein­fühl­sa­men Men­schen erkennt mehr, dass das der Stil der Dik­ta­tu­ren ist. Es ist wider­lich, aber das deut­sche Volk mag so was… hat­ten wir ja alles schon auf Braun oder Rot, und nun auf Bunt, kei­ne Ahnung, Haupt­sa­che, der freie Geist wird madig gemacht.
    Wenn Sie so wol­len, hat da bereits Jesus schon einen Kar­di­nal­feh­ler gemacht: er scher­te aus, war nicht ange­passt und lehr­te frei­mü­tig. Er sag­te, an ihm wür­den sich die Gei­ster scheiden…
    Was bei Wun­der­lichs nun sache ist, weiß ich nicht, aber eines ist sicher: Gene­rell ist es nicht schäd­lich, wenn Kid­ner von klein auf ler­nen, dass die Anpas­sung an die Gemein­schaft nicht alles ist, dass es gut ist, fami­liä­re Soli­da­ri­tät in einer anti­christ­li­chen Schul­land­schaft zu erle­ben. Ich selbst wür­de wahr­schein­lich so nie­mals ent­schei­den, aber man kann die Beden­ken tief­re­li­giö­ser Men­schen, die ihre Kin­der nicht ver­dor­ben wis­sen wol­len, sehr gut ver­ste­hen, wenn man wirk­lich weiß, was „Respekt“ vor dem ist, der anders ist und anders ent­schei­det als man selber.
    Und noch mal: das Natur­recht, dem die Kir­che hier immer gefolgt ist, legt die Kin­der aus­schließ­lich in die Hän­de ihrer Eltern. So hat es Gott ein­ge­rich­tet und so ist es im Nor­mal­fall auch das Beste!

  9. Wes Gei­stes Kind die mei­sten Home­schoo­ler sind, konn­te man ja wun­der­bar bei den Zwölf Stäm­men beob­ach­ten, nicht wahr?! – Schaut man in die USA, sieht man, dass 85% der Fami­li­en, die home­schoo­len, dies aus reli­giö­sen Grün­den tun. Ich hal­te die Schul­pflicht für eines der besten Geset­ze für die Demo­kra­tie­för­de­rung, die die­ser Staat hat. Kin­der sind kein Eigen­tum der Eltern, und auch die Kir­che hat das nie so gese­hen, gro­ßer Quatsch! Reli­giö­se Eltern kön­nen ihre Kin­der nach ihrem Gusto pro­gram­mie­ren, nach der Schu­le! Sie haben auch die Mög­lich­keit, zwi­schen einer Viel­zahl von reli­giö­sen und welt­an­schau­li­chen Schu­len zu wäh­len. Dort dür­fen Kin­der ger­ne die Vor­zü­ge einer streng-mora­li­schen und bibel­treue Lebens­wei­se ken­nen­ler­nen. Wenn der Glau­be denn so fest ist, kann er doch auch Ver­su­chun­gen abweh­ren, oder? Aber die tota­le Iso­la­ti­on, die home-geschool­ten Kin­dern ange­tan wird und sie 24/​7 nur den Eltern und ihrem Wer­te­sy­stem aus­setzt, macht sie unge­eig­net für das Leben in einer plu­ra­li­sti­schen Gesell­schaft und erschwert ihnen das Erler­nen von Tole­ranz gegen­über Anders­den­ken­den oder Anders­le­ben­den. Hof­fent­lich lässt sich Deutsch­land nie von den ein­schlä­gi­gen Lob­by­grup­pen aus den USA unter Druck set­zen und/​oder unterminieren.

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