Franziskaner der Immakulata: Vatikan versucht abzuwiegeln – Begründung wenig überzeugend


Franziskanerinnen der Immakulata: Vatikan versucht zu beschwichtigen. Die Begründung klingt aber wenig glaubwürdig(Rom) Dem Vati­kan ist die Unru­he unter tra­di­ti­ons­ver­bun­de­nen Katho­li­ken nicht ver­bor­gen geblie­ben, die durch die Behand­lung des tra­di­ti­ons­ver­bun­de­nen Ordens der Fran­zis­ka­ner der Imma­ku­la­ta ent­stan­den ist. Man sieht die Not­wen­dig­keit, beru­hi­gend ein­zu­grei­fen. Die dabei gebo­te­ne Begrün­dung klingt aller­dings wenig glaubwürdig.

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Der vor­bild­haf­te Orden der 1990 kano­nisch errich­te­ten Fran­zis­ka­ner der Imma­ku­la­ta wur­de mit Dekret vom 11. Juli von der Ordens­kon­gre­ga­ti­on unter kom­mis­sa­ri­sche Ver­wal­tung gestellt. Zudem wur­de allen Prie­stern ange­ord­net, die Lit­ur­gie nach dem Neu­en Ritus zu zele­brie­ren. Ein schwer­wie­gen­der Ein­griff gegen Sum­morum Pon­ti­fi­cum und das von Papst Bene­dikt XVI. gewähr­te Recht für jeden Prie­ster, die Hei­li­ge Mes­se in einer der bei­den For­men des Römi­schen Ritus zu zele­brie­ren. Der Pro­test tra­di­ti­ons­ver­bun­de­ner Katho­li­ken ist hef­tig. Der Vati­kan ist des­halb um Dees­ka­la­ti­on bemüht.

Vati­kan­spre­cher Lom­bar­di erklär­te heu­te, daß die Ernen­nung eines Apo­sto­li­schen Kom­mis­sars für die Fran­zis­ka­ner der Imma­ku­la­ta „das Leben und die Lei­tung der Kon­gre­ga­ti­on in ihrer Gesamt­heit betref­fe und nicht nur lit­ur­gi­sche Fragen“.

Laut dem Vati­kan­spre­cher zie­le die Auf­he­bung der gel­ten­den Bestim­mun­gen, ordens­in­tern den Alten Ritus zu pfle­gen und in der Seel­sor­ge nach außen sowohl im Neu­en als auch im Alten Ritus zu zele­brie­ren, „nicht“ gegen das Motu pro­prio Sum­morum Pon­ti­fi­cum von Papst Bene­dikt XVI. Die Ordens­kon­gre­ga­ti­on ord­ne­te mit einem mit Bil­li­gung von Papst Fran­zis­kus erlas­se­nen Dekret an, daß alle Prie­ster ab 11. August ver­pflich­tend im Neu­en Ritus zele­brie­ren müs­sen. „Even­tu­el­le“ Zele­bra­tio­nen im Alten Ritus wur­den für geneh­mi­gungs­pflich­tig erklärt, wobei jeder Prie­ster und jede Gemein­schaft ein­zeln dar­um ansu­chen müssen.

Laut Vati­kan­spre­cher Lom­bar­di sei mit die­sem Dekret nicht beab­sich­tigt, den Bestim­mun­gen von Sum­morum Pon­ti­fi­cum zu wider­spre­chen. Es gehe „nur“ dar­um, auf „spe­zi­fi­sche Pro­ble­me und Span­nun­gen“ zu ant­wor­ten, die inner­halb des Ordens zur Fra­ge der Zele­bra­ti­ons­form des Ritus ent­stan­den seien.

Das„Ziel“, das sich Bene­dikt XVI., so Pater Lom­bar­di, mit dem Motu pro­prio von 2007 gesetzt hat­te, sei es gewe­sen, „Span­nun­gen zu über­win­den und nicht zu erzeu­gen“. Die ein­sei­ti­ge Oktroy­ie­rung des Neu­en Ritus gegen die gül­tig zustan­de­ge­kom­me­nen Ent­schei­dun­gen des Ordens zum Alten Ritus und zur soge­nann­ten Biri­tua­li­tät in der Seel­sor­ge erklärt die Begrün­dung des Vati­kan­spre­chers nicht.

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: Una Fides

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