Carriquiry: „Papst Franziskus wird viele zurückführen, die zu protestantischen Gruppen abgewandert sind“


Weltjugendtag: Papst wird viele in die Kirche zurückführen, die zu protestantischen Gruppen abgewandert sind(Rio de Janei­ro) Der Uru­gu­ay­er Guz­mán M. Car­ri­quiry-Lecour ist Ver­wal­tungs­ju­rist und steht seit 1971 als Laie im Dienst des Vati­kans. Seit 2011 ist er Sekre­tär der Päpst­li­chen Kom­mis­si­on für Latein­ame­ri­ka. Vom Vati­ka­ni­sten Andrea Tor­ni­el­li befragt, zeig­te sich Guz­man Car­ri­quiry zuver­sicht­lich, was den drän­gen­den Ero­si­ons­pro­zeß der katho­li­schen Kir­che in Bra­si­li­en Rich­tung evan­ge­li­ka­len und pflings­t­le­ri­schen Grup­pen anbe­langt: „Der Papst wird vie­le von denen, die zu den pro­te­stan­ti­schen Gemein­schaf­ten ‚abge­wan­dert‘ sind, wie­der zurück­keh­ren lassen.“

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„Die Vor­se­hung woll­te es, daß der erste Welt­ju­gend­tag des Pon­ti­fi­kats von Bene­dikt XVI. in Köln statt­fand, und der erste von Fran­zis­kus in Latein­ame­ri­ka. Ich den­ke, daß die Erfah­rung der zwei Mil­lio­nen hier anwe­sen­den jun­gen Latein­ame­ri­ka­ner eine wich­ti­ge Aus­saat sein wird“, so die Num­mer Zwei der für Latein­ame­ri­ka zustän­di­gen päpst­li­chen Kom­mi­si­on. Natür­lich hän­ge viel davon ab, wie die Hir­ten das christ­li­che Leben die­ser Jun­gen zu füh­ren wer­den wis­sen. Der Papst zei­ge den latein­ame­ri­ka­ni­schen Bischö­fe jeden­falls, wie er sich die Hir­ten vor­stel­le“, so Guz­man Carriquiry.

Vor allem müs­se sich die latein­ame­ri­ka­ni­sche Kir­che „ihrer Erfah­rung und Ver­ant­wor­tung“ bewußt wer­den. „Sie ist geru­fen, die gro­ße katho­li­sche Tra­di­ti­on in sich zusam­men­zu­fas­sen und einen Qua­li­täts­sprung zu machen, weil sie nicht mehr eine Rand­kir­che ist“ so der Jurist. Sie habe nun ihren Bei­trag zu Auf­trag und Mis­si­on der Welt­kir­che zu leisten.

Was das Wachs­tum evan­ge­li­ka­ler und pflings­t­le­ri­scher Grup­pen in Latein­ame­ri­ka, beson­ders aber in Bra­si­li­en anbe­langt, lädt Guz­man Car­ri­quiry ein, „einen Dia­log zu begin­nen, wie es Berg­o­glio getan hat, als er in Bue­nos Aires war, ‚ohne die Zuge­hö­rig­keit zu ver­han­deln‘, wie der nun­meh­ri­ge Papst zu sagen pflegte“.

Es sei klar, daß dies allein „nicht reicht“, wie Car­ri­quiry betont. Das Wachs­tum die­ser Gemein­schaf­ten habe sich in den ver­gan­ge­nen zehn Jah­ren zwar ver­lang­samt, „for­dert aber die katho­li­sche Kir­che und ihre Art mis­sio­na­risch zu sein her­aus. Die Mis­si­on kann sich auf alle Fäl­le nie gegen jemand rich­ten, weil der Glau­be Anzie­hung ist. Und die­se Anzie­hung weckt Fran­zis­kus, und das nicht nur in Latein­ame­ri­ka. Er wird vie­le von den Katho­li­ken zurück­füh­ren, die zu pro­te­stan­ti­schen Grup­pen abge­wan­dert sind“, so Guz­man Carriquiry.

Text: Vati­can Insider/​Giuseppe Nardi
Bild: Vati­can Insider

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Katho­li­sches war die erste katho­li­sche Publi­ka­ti­on, die das Pon­ti­fi­kat von Papst Fran­zis­kus kri­tisch beleuch­te­te, als ande­re noch mit Schön­re­den die Qua­dra­tur des Krei­ses versuchten.

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