Gandhi und Martin Luther King als neue „katholische Heilige“? Vielleicht auch Che Guevara?


Gandhi, Martin Luther Kind und Mutter Teresa an katholischer Kirche(Rom) Ostia, der Hafen der Stadt Rom ist auch vie­len Rom­be­su­chern bekannt, die einen Abste­cher ans Meer unter­neh­men. Die Pfarr­kir­che Maria Regi­na Pacis, ein neo­ba­rocker Sakral­bau aus dem Jahr 1928 von beein­drucken­den Dimen­sio­nen wur­de vor weni­gen Jah­ren mit neu­en Glas­fen­stern und Wand­ma­le­rei­en ausgestaltet.

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Der Man­gel an ästhe­ti­scher Schön­heit und oft noch mehr an katho­li­scher Iko­no­gra­phie der zeit­ge­nös­si­schen Sakral­kunst muß nicht eigens erwähnt wer­den. Er ist all­ge­mein bekannt und kei­nes­wegs nur den Künst­lern anzu­la­sten, son­dern häu­fig mehr noch den kle­ri­ka­len Auf­trag­ge­bern. Der Hin­weis auf die unsäg­li­chen Emp­feh­lun­gen des Mon­si­gno­re Cris­pi­no Valen­zia­no, als lit­ur­gi­scher Con­sul­tor des Vati­kans vor allem in den 90er Jah­ren soll genü­gen (sie­he Bericht über die neue Wall­fahrts­kir­che mit dem Grab des hei­li­gen Paters Pio in San Gio­van­ni Roton­do).

In Ostia sind Künst­ler und Auf­trag­ge­ber noch einen Schritt wei­ter­ge­gan­gen. An der seit­li­chen Außen­mau­er wur­den drei Mosai­ke ange­bracht. Das mitt­le­re zeigt die seli­ge Mut­ter Tere­sa von Kal­kut­ta, die Grün­de­rin des Ordens der Mis­sio­na­rin­nen der Näch­sten­lie­be und eine der katho­li­schen Aus­nah­men unter den Frie­dens­no­bel­preis­trä­gern der jün­ge­ren Geschichte.

Gandhi und Martin Luther King als „Heilige“ an einer katholischen Kirche

Das rech­te Mosa­ik zeigt hin­ge­gen Gan­dhi und das lin­ke Mar­tin Luther King. Man könn­te an einen Scherz den­ken, wenn sie nicht tat­säch­lich dort an der Kir­chen­mau­er pran­gen würden.

Was aber haben der Hin­du Gan­dhi und der Bap­tist Mar­tin Luther King an einer katho­li­schen Kir­che zu suchen? War­um wer­den sie auf die glei­che Stu­fe mit einer Seli­gen gesetzt, deren Leben und Spi­ri­tua­li­tät sie wür­dig mach­te, von den katho­li­schen Gläu­bi­gen ver­ehrt zu wer­den? Der syn­kre­ti­sti­sche Ein­topf hat nichts mit Öku­me­ne oder Ire­nik zu tun. Er ent­leert die katho­li­sche Glau­bens­leh­re, die Hei­li­gen­ver­eh­rung und das Selbst­ver­ständ­nis der Kir­che und redu­ziert alles auf ein kul­tu­rel­les mensch­li­ches Kon­strukt ohne Gott. Wer nach mensch­li­chem Ermes­sen der Jetzt­zeit „gut“ war, kommt in den mensch­li­chen Kul­tur­him­mel. Gott spielt dabei offen­bar kei­ne Rolle.

Kann man die katho­li­sche Kir­che, ihre Leh­re und auch ihre Hei­li­gen­ver­eh­rung deut­li­cher miß­ver­ste­hen? Mut­ter Tere­sa war weder Phil­an­thro­pin noch Kul­tur­mä­ze­nin. Sie war eine got­tes­fürch­ti­ge Frau, die aus wah­rer Got­tes­lie­be und Näch­sten­lie­be han­del­te. Sie ver­brach­te Stun­den auf den Knien in eucha­ri­sti­scher Anbe­tung, indem sie Den anbe­te­te, der allein der ein­zi­ge Weg, die ein­zi­ge Wahr­heit und das ein­zi­ge Leben ist, der Ret­ter und Erlö­ser der Welt.

Uniformierung des Denkens läßt offensichtliche Irrtümer nicht mehr erkennen

Weder Gan­dhi noch Mar­tin Luther King, wie man aus ihren Bio­gra­phien weiß, führ­ten pri­vat ein vor­bild­haf­tes Leben. Sie mögen auch für eine gerech­te Sache gekämpft haben, was nie­mand bestrei­ten wird. Mit der katho­li­schen Hei­li­gen­ver­eh­rung hat das jedoch nichts zu tun. Sie blie­ben vor allem Zeit ihres Lebens im Man­gel, nicht die gan­ze Wahr­heit erkannt zu haben.

Die Anein­an­der­rei­hung der drei Gestal­ten an der Mau­er einer Kir­che, ehrt nicht Gan­dhi und Mar­tin Luther King, son­dern zeigt, wie sich auch katho­li­sche Krei­se im Netz der poli­ti­schen Kor­rekt­heit ver­fan­gen kön­nen, indem sich selbst der katho­li­sche Kul­tus dem „all­ge­mein“ gera­de vor­herr­schen­den Kul­tur­emp­fin­den angleicht. Im Rausch des fal­schen Applau­ses und soge­nann­ter zivil­ge­sell­schaft­li­cher Kämp­fe um Rech­te, die neu­er­dings vor allem zum Unrecht gegen Gott wer­den. Man­che Katho­li­ken schei­nen dabei der­ma­ßen ver­wirrt, daß ihnen selbst offen­sicht­li­che Irr­tü­mer nicht auf­fal­len. Und lei­der fehlt nicht sel­ten, wie im kon­kre­ten Fall, die Bereit­schaft der kirch­li­chen Obrig­keit, ein­zu­schrei­ten, obwohl dies zu den wich­tig­sten Pflich­ten der Ober­hir­ten gehö­ren würde.

Viel­leicht wird bald auch Che Gue­va­ra ange­bracht, ein ande­rer „Säu­len­heil­ger“ des klein­sten gemein­sa­men Nen­ners des domi­nan­ten Kul­tur­be­triebs. Der rote Stern an ihm gefällt als Kult­sym­bol und die unschö­ne Tat­sa­che, daß er ger­ne mit Waf­fen han­tier­te, ver­schwin­dend ohne­hin zuse­hends erfolg­reich im grau­en Einer­lei der Gedächtnislosigkeit.

Text: Cor­ri­spon­den­za Romana/​Giuseppe Nardi
Bild: Cor­ri­spon­den­za Romana

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1 Kommentar

  1. Wir sehen, lesen und hören es unent­wegt; die Ver­su­che der Pro­fa­ni­sie­rung der Hei­li­gen Mut­ter Kir­che in Form von Aus­höh­lung und „Ent­hei­li­gung“ ihrer unfehl­ba­ren Lehre.
    Im Soge einer rein mensch­li­chen „Gerech­tig­keit“ und „Recht­schaf­fen­heit“ soll die christ­li­che Hei­lig­keit wei­chen! Durch einen infla­tio­när auf­ge­dräng­ten „Huma­nis­mus“ frei­mau­re­ri­scher Prä­gung die­ser auch in der Hei­li­gen Mut­ter Kir­che ihre Gift­blü­ten ver­brei­ten. Das erklär­te Ziel der Vor­an­trei­be­rIn­nen des „Welt­ethos“ /​ der „Welt­re­li­gi­on“; den mysti­schen Leib CHRISTI gleich­sam auch in die­ses mensch­li­che Kon­strukt der Selbst­über­hö­hung ein­zu­bin­den und zu einer belang­lo­sen „Welt­or­ga­ni­sa­ti­on“ her­un­ter­zu­de­kli­nie­ren. Das auf den huma­ni­sti­schen „Heiligen„Schildheben von Per­sön­lich­kei­ten der Häre­sie gehört mit zur ersten Pha­se der „Weltethos„strategie.

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