Bereitet Glaubenskongregation Erklärung gegen Piusbruderschaft vor?


(Vati­kan) Der Prä­fekt der Glau­bens­kon­gre­ga­ti­on Kuri­en­erz­bi­schof Ger­hard Lud­wig Mül­ler sei über die jüng­ste Erklä­rung der drei Bischö­fe der Prie­ster­bru­der­schaft St. Pius X. ver­är­gert. Dies berich­tet die dts-Nach­rich­ten­agen­tur unter Beru­fung auf das Wochen­ma­ga­zin Focus. Die Bischö­fe der Pius­bru­der­schaft hat­ten anläß­lich ihrer Bischofs­wei­he vor 25 Jah­ren eine gemein­sa­me Erklä­rung her­aus­ge­ge­ben, in der mit schar­fen Wor­ten Rom beschul­digt wur­de, von einem „libe­ra­len Geist“ erfaßt zu sein. In beson­de­rer Wei­se wur­den die neue Mes­se und die Posi­tio­nen des Zwei­ten Vati­ka­ni­schen Kon­zils zu Öku­me­nis­mus, Reli­gi­ons­frei­heit und Kol­le­gia­li­tät bean­stan­det. Die Erklä­rung war als Absa­ge an wei­te­re Gesprä­che mit dem Hei­li­gen Stuhl gewer­tet wur­den. Die Pius­bru­der­schaft selbst, woll­te dies nicht so ver­stan­den wissen.

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So ver­stan­den scheint es jedoch der seit einem Jahr amtie­ren­de Prä­fekt der Glau­bens­kon­gre­ga­ti­on, der vor­ma­li­ge Bischof von Regens­burg, ver­stan­den zu haben. Laut Focus berei­te die Glau­bens­kon­gre­ga­ti­on eine Erklä­rung gegen die Pius­bru­der­schaft vor. Zur Erklä­rung, so Focus, soll Kuri­en­erz­bi­schof Mül­ler gesagt haben: „Nun reicht es aber wirklich“.

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59 Kommentare

    • Ja, anschei­nend. End­lich! Fragt sich nur: Wie lan­ge? – Bei sol­chen Rela­ti­vi­sten ist ja alles „zeit­ge­bun­den“.

  1. Hat man etwas ande­res erwar­ten kön­nen, vom neu­en Lei­ter „Der Kon­gre­ga­ti­on für die Glau­bens­leh­re“ der sel­ber häre­ti­sches ver­öf­fent­lich­te, und der schon als Bischof von Regens­burg, die Prie­ster­bru­der­schaft St. PIUS X bekämpfte???

    Got­tes und Mari­ens Segen auf allen Wegen

    • Ich wage mal eine Pro­gno­se. Wenn der Gra­ben zwi­schen den Pius­brü­dern und Rom so tief ist, wie dar­ge­stellt, dann dürf­ten erste­re bald einen eige­nen Papst kre­ieren, und dann wäre erst ein­mal Ruhe. In ein paar Jahr­zehn­ten wür­den die bei­den katho­li­schen Rich­tun­gen dann eben­so fried­lich koexi­stie­ren wie heu­te die Alt­ka­tho­li­ken und die römi­sche Kirche..

    • Ich habe schon öfters hier auf dem Forum gele­sen, dass man Erz­bi­schof Mül­ler Häre­si­en vor­wirft. Mich wür­de inter­es­sie­ren, was er Häre­ti­sches ver­öf­fent­licht hat und um wel­che kon­kre­ten Aus­sa­gen es geht. Kön­nen Sie @Armin oder ande­re, die das gera­de lesen, mir Hin­wei­se geben?
      Danke.
      Davon abge­se­hen ver­ste­he ich sei­ne glo­ba­le Kon­zils­ver­ses­sen­heit nicht ganz. Immer­hin han­delt es sich ja um kon­kre­te Sach­aus­sa­gen in Kon­zils­tex­ten, denen Lefeb­v­re aus wie­der­um ganz kon­kre­ten sach­li­chen Grün­den nicht zustim­men konnte.
      War­um kann man damit nicht sorg­sam und dis­zi­pli­niert sach­be­zo­gen umgehen?
      Ich fin­de es bedenk­lich, wenn hier vor allem emo­tio­nal gegen­ein­an­der vor­ge­gan­gen wird, bzw. gedroht wird, wie Mül­ler es wohl tut.
      Ist das noch der demü­ti­ge und sorg­fäl­ti­ge Geist, mit dem Bene­dikt auftrat?

      Der Kir­che fehlt es an klu­gen, wirk­lich gebil­de­ten (!!!), demü­ti­gen und kla­ren Kle­ri­kern in den ober­sten „Rän­gen“.
      Es ist schlimm, dass hier offen­bar jeder nur noch sei­ne per­sön­li­chen Stecken­pfer­de aus­lebt, und das gewaltsam…

      • Hier die betref­fen­den Häre­si­en die sei­ne Ex. Erz­bi­schof Mül­ler der nun­meh­ri­ge Prä­fekt genau der Kon­gre­ga­ti­on, sie sol­che Ver­öf­fent­li­chun­gen ver­hin­dern und süh­nen sollte:

        - Die Mes­se – Quel­le christ­li­chen Lebens, Augs­burg: St. Ulrich Ver­lag: 2002, S. 139 :
        „In Wirk­lich­keit bedeu­ten Leib und Blut Chri­sti nicht die mate­ri­el­len Bestand­tei­le des Men­schen Jesus wäh­rend sei­ner Lebens­zeit oder in der ver­klär­ten Leib­lich­keit. Leib und Blut bedeu­ten hier viel­mehr Gegen­wart Chri­sti im Zei­chen des Medi­ums von Brot und Wein.“ Wir haben „jetzt Gemein­schaft mit Jesus Chri­stus, ver­mit­telt durch das Essen und Trin­ken des Bro­tes und des Wei­nes. Schon allein im zwi­schen­mensch­li­chen Bereich ver­mag etwa ein Brief die Freund­schaft zwi­schen Men­schen dar­zu­stel­len und beim Emp­fän­ger sozu­sa­gen die Zunei­gung des Adres­sa­ten zu ver­an­schau­li­chen und zu verleiblichen.“

        - Katho­li­sche Dog­ma­tik für Stu­di­um und Pra­xis, Frei­burg 52003, S. 498:

        Es geht nicht um abwei­chen­de phy­sio­lo­gi­sche Beson­der­hei­ten in dem natür­li­chen Vor­gang der Geburt (wie etwas die Nicht­er­öff­nung der Geburts­we­ge, die Nicht­ver­let­zung des Hymen und der nicht ein­ge­tre­te­nen Geburts­schmer­zen), son­dern um den hei­len­den und erlö­sen­den Ein­fluß der Gna­de des Erlö­sers auf die mensch­li­che Natur, die durch die Ursün­de ‚ver­letzt’ wor­den war. Der Inhalt der Glau­bens­aus­sa­ge bezieht sich also nicht auf phy­sio­lo­gisch und empi­risch veri­fi­zier­ba­re soma­ti­sche Details“ und zum Schluß noch, die Bestä­ti­gung der Leug­nung die­ser Glaubenswahrheit:

        - Die Zuge­hö­rig­keit zur Kir­che ist für alle Men­schen heilsnotwendig

        In einer Lau­da­tio für den pro­te­stan­ti­schen Lan­des­bi­schof Dr. Johan­nes Fried­rich sag­te Bischof Mül­ler am 11. Okto­ber 2011: „Auch die Chri­sten, die nicht in vol­ler Gemein­schaft der Leh­re, der Heils­mit­tel und der apo­sto­lisch-bischöf­li­chen Ver­fas­sung mit der katho­li­schen Kir­che ste­hen, sind durch Glau­be und die Tau­fe gerecht­fer­tigt und in die Kir­che Got­tes als Leib Chri­sti voll eingegliedert“

        Genug oder wol­len sie noch mehr ??

        • Lie­ber Armin, so weit ich weiss ist Erz­bi­schof Mül­ler nach sei­ner Ernen­nung in einem Inter­view auf obi­ge Häre­si­en ange­spro­chen wor­den und klar betont sowohl an die Jung­fräu­lich­keit vor, wäh­rend und nach der Geburt wie auch an die Tran­sub­stan­ti­on zu glau­ben. Wenn die­se Aus­sa­gen häre­tisch waren, so hat der Erz­bi­schof immer­hin widerrufen.

        • Nein – das reicht, herz­li­chen Dank für die Zita­te. Ich habe inzwi­schen auch noch einen Arti­kel von letz­tem jahr hier auf der Site ent­deckt https://​www​.katho​li​sches​.info/​2​0​1​2​/​0​7​/​1​1​/​j​u​n​g​f​r​a​u​l​i​c​h​k​e​i​t​-​i​n​-​d​e​r​-​g​e​b​u​r​t​-​z​u​m​-​k​o​n​f​l​i​k​t​-​z​w​i​s​c​h​e​n​-​d​e​r​-​f​s​s​p​x​-​u​n​d​-​e​r​z​b​i​s​c​h​o​f​-​m​u​l​l​er/

          Der ist zwar etwas lang­at­mig und gestelzt, macht aber die Pro­ble­ma­tik um Mül­ler deut­lich. Und mein Ein­druck, den ich hier geäu­ßert habe, dass Mül­ler näm­lich sei­ner Auf­ga­be als Prä­fekt der con­gre­ga­tio nicht gerecht wird, weil er nicht sach­hal­tig prüft – immer­hin gibt die FSSPX ja erst mal der tra­di­tio­nel­len dog­ma­ti­schen Posi­ti­on Vor­rang vor der Her­me­neu­tik hin­sicht­lich der Dog­men (vir­gini­tas in par­tu und Trans­sub­stan­tia­ti­on). Erz­bi­schof Mül­ler aber for­dert hier vor allem eine unschar­fe und dann aber (durch ihn!) sehr per­sön­lich gefärb­te Zustim­mung zum Kon­zil, als hät­te all das Unbe­ha­gen, dass von­sei­ten der FSSPX vor­ge­bracht wird, kei­ner­lei ernst­haf­te, sach­li­che Sub­stanz und sei ein­fach nur das ner­vi­ge Gemau­le unge­hor­sa­mer Kinder.

          • Ver­zei­hung, @Zeitschnur, die „tra­di­tio­nel­le dog­ma­ti­sche Posi­ti­on“ hat nicht nur „Vor­rang vor der Her­me­neu­tik hin­sicht­lich der Dog­men“, sie ist allein im Recht.
            Die katho­li­sche Kir­che hat Dog­men so for­mu­liert, dass sie nicht mehr ver­än­der­bar sind, durch kei­ne Her­me­neu­tik. Sie kön­nen in neu­en Lehr­sät­zen ver­tieft wer­den aber nicht so, dass sich die Bedeu­tung des Wort­lau­tes verändert.
            Nach mei­ner Mei­nung ist das die gro­ße Ver­wir­rung, die Papst Bene­dikt so ver­stärkt hat mit der „Her­me­neu­tik der Reform in der Kon­ti­nui­tät“. Er woll­te die Tra­di­ti­on nicht los­wer­den, er woll­te sie unbe­dingt behal­ten, aber phi­lo­so­phisch ange­passt an neu­zeit­li­che Phi­lo­so­phien. Das geht nur um den Preis der Ent­ker­nung der Tradition.
            Auch wenn er es nicht wollte.

          • Habe ich nicht bestrit­ten, verehrte/​r Zeit­los, habe damit nur refe­riert, was ein Autor hier auf katho​li​sches​.info 2012 refe­riert hat… (s. Link).

            Es geht dar­um, dass heu­te vie­le Theo­lo­gen sich in ihrer Argu­men­ta­ti­on auf her­me­neu­ti­sche Stand­punk­te so bezie­hen, als sei­en sie Dog­men (vie­le behan­deln Rah­ner wie ein „Dog­ma“).

            Dass Dog­men nicht mehr ver­än­der­bar sind, weiß ich, glau­be ich, habe ich nie bestrit­ten. Bit­te genau lesen. Ich möch­te hier nicht rhe­to­risch ins fal­sche Licht gesetzt wer­den. Verzeihung!

          • Aber übri­gens, wenn jemand hier sich mal davon über­zeu­gen will, was für ein him­mel­schrei­ne­der Stil in der kath­pe­dia gepflegt wird – unsach­lich, pole­misch, ver­lo­gen, dann lese er oder sie den Arti­kel zu „vir­gini­tas in par­tu“ dort: http://​www​.kath​pe​dia​.com/​i​n​d​e​x​.​p​h​p​?​t​i​t​l​e​=​V​i​r​g​i​n​i​t​a​s​_​i​n​_​p​a​rtu
            Das ist wirk­lich das letz­te – die Pro­ble­ma­tik, die Gau­dron hin­sicht­lich Mül­lers eigent­lich sach­lich erklärt http://​pius​.info/​a​r​c​h​i​v​-​n​e​w​s​/​7​3​4​-​b​e​z​i​e​h​u​n​g​e​n​_​z​u​_​r​o​m​/​6​9​6​9​-​i​n​t​e​r​v​i​e​w​-​m​i​t​-​p​a​t​e​r​-​g​a​u​d​ron, wird nicht nur lächer­lich gemacht, son­dern es wer­den Gau­dron auch noch Gedan­ken und Mei­nun­gen unter­stellt, die er nicht hat. Mül­lers „Recht­gläu­big­keit“ lie­ße sich leicht durch direk­te Mül­ler-Zita­te dar­le­gen. Das geschieht aber nicht (weil es wahr­schein­lich nur zei­gen wür­de, dass er – um es zart zu sagen – unge­schickt for­mu­liert hat. Das ein­zi­ge Zitat, das man von Mül­ler bringt, ist, dass er Gau­drons Reak­ti­on offen­bar für „dumm“ hält. Na wun­der­bar. Das ist ein Niveau, das einem eine Gän­se­haut über den Rücken jagt!

          • Zitat aus dem kathpedia-Artikel:
            „Selbst­ver­ständ­lich gehört alles zum Glau­ben, was auf der tat­säch­li­chen Sei­te erfor­der­lich ist, um die­sen wah­ren Glau­ben zu beken­nen [hä?]. Das gilt auch für den Oster­tag. Aber wäh­rend das Sin­do­ne von Turin durch­aus geeig­net ist, um Spe­ku­la­tio­nen über die Auf­er­ste­hung nach ihrer „phy­sio­lo­gi­schen Sei­te“ (respek­ti­ve ihrer Phy­sik) zu näh­ren, man­che reden von Licht­blitz und die „Belich­tung“ des Tuchs legt nahe, dass eine „Lich­tung des Seins“ [was ist DAS denn?] Jesu statt­fand […]“, oder auch: „The vir­gin birth of Christ steht fest im Glau­ben, in den älte­sten Zeug­nis­sen. Es trifft zu, dass die schlich­te Wie­der­be­le­bung des Kör­pers Jesu, wie bei ande­ren Toten-Erweckun­gen, „mir“ eigent­lich egal sein kann. Es hat kei­ne Bedeu­tung für mich, wenn irgend­je­mand „auf­er­steht“ und noch etwas län­ger lebt, um dann zu ver­schwin­den. Nur weil dort Gott sel­ber zu uns kam, und uns leib­lich zu ihm mit hin­nimmt, des­halb hat Ostern einen Sinn. Nicht die Gemein­de hat nach­öster­lich Chri­stus als Pro­jekt erschaf­fen, son­dern der aus der vir­go int­ac­ta uns Geschenk­te hat Sei­ne Kir­che gegrün­det; und zwar im Wesent­li­chen genau so wie sie auch das II. Vati­ka­num beschreibt: einig, hei­lig, katho­lisch, apo­sto­lisch“ – ah ja … na, gut, daß VII das auch so gese­hen hat …
            … ver­steh über­haupt­nix – was ist das???
            Kann es sein, daß sowohl Wiki- als auch kath­pe­dia theo­lo­gisch (und historisch/​ poli­tisch!?) „ETWAS ten­den­zi­ös“ sind, oder mein‘ ich das nur?

          • Auch schön, aus dem­sel­ben Arti­kel: „Si quis dixe­rit novus ordo mis­sae hae­re­ti­cus esse, ana­the­ma sit“ – dach­te immer, dice­re wird mit a.c.i. kon­stru­iert, nicht mit n.c.i. …!?

          • So ist es @ GW, den Arti­kel kann man manch­mal in sei­ner inne­ren Logik nicht ver­ste­hen. Aber er ist auch sehr her­ab­las­send gegen­über der FSSPX-Position.
            Das, was statt­des­sen ins Feld geführt wird, ist so bla­siert-gelehrt, dass es schon wie­der geplatzt ist wie eine Sei­fen­bla­se, aber immer noch so tut, als sei es schil­lernd und hochintellektuell.
            Kurz­um: die Fra­gen Gau­drons an Mül­ler kann man, wenn man ein­fach mal unvor­ein­ge­nom­men zuhört, sehr wohl ver­ste­hen und muss zuge­ste­hen, dass sie berech­tigt sind.
            Aber auch die­ser Arti­kel macht das, was jeder erlebt, des­sen unan­ge­neh­me, weil berech­tig­te Fra­gen stra­te­gisch „gehan­delt“ wer­den: aus­wei­chen­de, auf­ge­bla­se­ne Ant­wor­ten, Her­ab­las­sung oder gleich ein Schwei­gend-Über­gan­gen­wer­den, was hier aber nicht mög­lich war.

  2. @Zeitschnur
    Hin­wei­se sind ganz klar zu geben. Wobei es natür­lich schwie­rig ist, Quel­len zu nen­nen, wenn man kein Archiv hat, son­dern sei­ne Aus­sa­gen, mit den ent­spre­chen­den Quel­len, mit eige­nen Augen im Inter­net gele­sen hat.
    Häre­ti­sche Aus­sa­gen vom dama­li­gen Bischof von Regen­burg und vor­ma­li­gem Pro­fes­sor habe ich gelesen:
    a) bezüg­lich der Ökumene,
    b) bezüg­lich der hl. Messe;
    c) ver­wei­se ich auf sein Dog­ma­tik-Lehr­buch, das Aus­sa­gen ent­hält, die mit dem Glau­ben der Kir­che nicht zu ver­ein­ba­ren sind.
    Im übri­gen geht es bei dem Kon­flikt Erz­bi­schof Mül­ler – FSSPX wirk­lich nicht um per­sön­li­che Stecken­pfer­de. Es geht um den über­lie­fer­ten katho­li­schen Glauben.

    • Erst mal dan­ke – ich sag­te nicht, dass es hier prin­zi­pi­ell um Stecken­pfer­de geht.
      Ich mein­te, dass Erz­bi­schof Mül­ler zuerst nach der Sach­hal­tig­keit der Pro­ble­ma­tik fra­gen müss­te. Die ist nun aber rela­tiv leicht nach­zu­voll­zie­hen. Wenn einer dann – trotz die­ser leich­ten Erkenn­bar­keit der Pro­ble­ma­tik ein­fach in Bausch und Bogen ver­langt, dass „das“ Kon­zil aner­kannt wer­den müs­se, Punkt fer­tig aus und damit die ande­re Sei­te ein­fach umnie­tet, in kei­ner Wei­se mehr auf ihre Anmer­kun­gen und ihr Unbe­ha­gen ein­geht, dann muss ich davon aus­ge­hen, dass er hier nicht mehr wirk­lich ad rem, son­dern ad per­so­nam reagiert.

      Was kon­kret erscheint Ihnen bei Mül­ler häre­tisch – bzgl. der Punk­te a.-c.? Das, was Sie schrei­ben habe ich schon öfters in die­ser Unschär­fe gel­sen, aber nie was das kon­kret eigent­lich meint. Und das wäre doch schon wichtig!

      • @Zeitschnur
        Armin hat Zita­te und Quel­len genannt. Ich habe es auch so in Erin­ne­rung. Ich habe des­halb gezö­gert, weil ich nicht mehr zitie­ren konn­te. Und die Leug­nung der Trans­sub­stan­tia­ti­on ist der­ma­ßen schwer­wie­gend, da soll­te man schon Quel­len nen­nen. Armin hat sie parat.
        Ich erin­ne­re mich auch, dass der FSSPX-Bischof de Galar­re­ta von allen Sei­ten scharf ange­grif­fen wur­de, nur weil er die kör­per­li­che Unver­sehrt­heit Mari­ens gegen den neu ernann­ten Glau­bens­prä­fek­ten verteidigte.
        Man warf ihm u.a. „Bio­lo­gis­mus“ vor, fas­se ich abkür­zend zusam­men. Der Bischof hat aller­dings die Leh­re der Kir­che zitiert, die Pro­fes­sor Mül­ler nach Art der nach­kon­zi­lia­ren Theo­lo­gen umin­ter­pre­tiert hat. Ich unter­stel­le dem jet­zi­gen Glau­bens­prä­fek­ten nicht, dass er es woll­te, doch die­se Fra­ge beschränkt sich nicht auf Bio­lo­gie. Die­se Fra­ge ist nicht zu tren­nen von der Gott­heit Jesu Chri­sti. Der Gott­mensch Jesus Chri­stus ist anders gebo­ren wor­den als alle ande­ren Men­schen. Es zu leug­nen, schließt zumin­dest eine Rela­ti­vie­rung nicht aus. Eine Rela­ti­vie­rung berei­tet eine Leug­nung der Gott­heit Jesu Chri­sti vor, wie sie an Uni­ver­si­tä­ten weit­ge­hend üblich ist.
        Papst Bene­dikt XVI. lob­te das Dog­ma­tik-Buch sei­nes Glau­bens­prä­fek­ten. Es ist lei­der eine Tatsache.

    • Nach­trag: Sie­he mei­ne Ant­wort oben an @Armin.

      Der Autor des von mir erwähn­ten Auf­sat­zes hier auf katho​li​sches​.info schreibt als Fazit:

      „Und mit Blick auf die besag­te bedenk­li­che Gewichts­ver­la­ge­rung im Ver­hält­nis von Dog­ma und Her­me­neu­tik erscheint es mir schon eine frag­wür­di­ge Kon­stel­la­ti­on, wenn das kir­chen­amt­li­che Gegen­über der FSSPX in bezug auf höchst­ran­gi­ge Ver­tre­ter der Römi­schen Kurie einer Kon­fron­ta­ti­on gera­de auch mit der deutsch­spra­chi­gen nach­kon­zi­liä­ren Gegen­warts­theo­lo­gie gleichkommt.“

  3. a) Jesus ist in sei­ner Mensch­heit nach der Wand­lung da = gegen­wär­tig. Das ist kathol­lisch, sieht Bischof Mül­ler aber nicht so.
    Schlim­mer noch: daß er das nicht so sieht, ist Rom und dem Papst egal. Das genau ist der Abfall Roms, in La Salet­te vor­aus­ge­sagt. Haupt­sa­che, er ist fürs Kon­zil. Wie kann jemand katho­lisch sein, und die Gegen­wart im aller­hei­lig­sten Alt­ra­sa­kra­ment leug­nen? Frü­her sind die Men­schen für die­se Glau­bens­wahr­hei­ten gestor­ben, da sie noch Inter­es­se an Gott und sei­nem „Wie“ hat­ten. Heu­te lei­der nur noch „Mensch­li­ches“, „Gemein­schaft“, „Brü­der­lich­keit“. Wider­lich schleimig.

    Er schreibt wie Rah­ner: Jesus ist da, aber nur zei­chen­mä­ßig. Gewollt oder wohl bes­ser unge­wollt – eine gespal­te­ne Zunge!

    b) Maria ist vor wäh­rend und nach der Geburt Jung­frau. Dies ist ein Dog­ma. Aber nicht mal das The­ma inter­es­siert mehr. Wer legt heut vor der Hoch­zeit noch Wert auf Jung­frau­lich­keit? Das The­ma ist nur noch etwas für kon­ser­va­ti­ve Theo­lo­gen. Und natür­lich Moder­ni­sten, die ger­ne zei­gen wol­len, wie modern, welt­lich auf­ge­schlos­sen und auf­ge­klärt sie sind. Die hl. Hil­de­gard sagt, es kom­me ein Zeit­al­ter des „schwar­zen Schwei­nes“, wo es Rein­heit in der Gesell­schaft nur noch in homöo­pa­thi­schen Dosen gibt.

    c) Zum sicht­ba­ren Erschei­nungs­bild (=Leib) der Kir­che gehört der voll­stän­di­ge katho­li­sche Glau­be. Wer ein Dog­ma leug­net, ist nicht in der offi­zi­el­len Gemein­schaft. Auch das sieht Bischof Mül­ler 180° anders als die kom­plet­te Kir­che und alle Päp­ste vor dem Kon­zil. Auch Papst Alex­an­der VI!

  4. Es ist gut dass abge­bro­chen wird, dann wis­sen die der Tra­di­ti­on ver­bun­de­nen Gläu­bi­gen die sich so lan­ge hin­hal­ten lie­ßen, dass sie nichts mehr zu hof­fen haben, das ist über­fäl­lig, auf die­ser Rea­li­tät auf­bau­end wer­den sie Neu­es bewirken.

  5. Wenn es stimmt, daß abge­bro­chen wer­den soll, dann ist es ein Lich­blick für die wah­re Tradition.
    End­lich herrscht Klarheit!

  6. Der Witz ist ja, dass es gar kei­nen Grund für die­se Kehrt­wen­de gibt. Die Pius­leu­te haben nichts ande­res gesagt, als das, was sie immer gesagt haben.

    • Genau das ist das Pro­blem. Mitt­ler­wei­le herrscht in den Rei­hen der FSSPX Unei­nig­keit. Das konn­te auch das letz­te Gene­ral­ka­pi­tel vor einem Jahr nicht mehr ver­ber­gen. Die FSSPX kann sich mit ihrer Hal­tung (bes­ser: mit ihren Hal­tun­gen) auch nicht mehr ohne wei­te­res auf ihren Grün­der, Erz­bi­schof Lefeb­v­re, beru­fen. Die­ser woll­te 1988 mehr als einen Bischof wei­hen dür­fen und nicht bis zum 15. August 1988 war­ten, aber das Pro­to­koll vom 5. Mai 1988 hat er unter­schrei­ben. Das Pro­to­koll ist durch die uner­laub­ten Bischofs­wei­hen am 30. Juni 1988 zwar zur Far­ce gewor­den. Die Unter­schrift dar­un­ter hat Lefeb­v­re aber nie­mals (!) zurück­ge­zo­gen. Viel­mehr hat er am 16. Juni 1988 noch öffent­lich bekun­det, dass das Pro­to­koll vom 5. Mai 1988 „akzep­ta­bel“ sei. Also gab es vor 25 Jah­ren kein dok­tri­nel­les Hin­der­nis für eine Eini­gung! War­um war dann unter einem Papst Bene­dikt XVI. – und damit unter gün­sti­ge­ren Vor­zei­chen als 1988! – im Früh­som­mer letz­ten Jah­res kei­ne dok­tri­nel­le Eini­gung möglich???

      • Erz­bi­schof Lefeb­v­re hät­te sich mit einem Bischöf begnügt, wenn das mit Zustim­mung Woj­ty­las hät­te gesche­hen können.

        Nur: Woj­ty­la bestand dar­auf, eini­ge Vor­schlä­ge für die Bischofs­wei­he über­reicht zu bekom­men und lehn­te dann ALLE Vor­schlä­ge des Erz­bi­schofs ab. Erst die­se Total­ver­wei­ge­rung Woj­ty­las bewog Erz­bi­schof Lefeb­v­re, eigen­stän­dig Bischö­fe zu weihen.

  7. zu Mag­da:

    es ist wirk­lich gut und an der Zeit aus der dif­fu­sen Gesamt­si­tua­ti­on kla­re Ver­hält­nis­se zu schaffen.Schismatiker muss man als sol­che bezeich­nen dür­fen, ohne gleich befürch­ten zu müs­sen, der ewi­gen Höl­len­stra­fe anheim zufal­len. Die Exkom­mu­ni­ka­ti­on der Bischö­fe der Pius­bru­der­schaft soll­te dann kon­se­quen­ter­wei­se auch wie­der aufgehoben/​ausgesprochen wer­den. So wäre Klar­heit in Gän­ze auch für den ein­fa­chen Gläu­bi­gen gegeben.
    Eine 2000-jäh­ri­ge Kir­che wird schis­ma­ti­sche Lefe­bri­sten auch noch ver­kraf­ten und wie die Kir­chen­ge­schich­te zeigt, ist es nicht aus­ge­schlos­sen, dass die­se „Erschei­nung“ wie­der so ver­ver­schwin­det, wie sie ent­stan­den ist. Die Kir­chen­ge­schich­te hat meh­re­re Bei­spie­le dafür parat.
    Es ist ein­fach wider­lich und ich beob­ach­te seit gerau­mer Zeit, wie recht­ha­be­risch und arro­gant die sg. Recht­gläu­bi­gen auf die ein­schla­gen, die nicht ihrer Mei­nung sind. Es sagt für mich alles aus, wenn der recht­mä­ßig gewähl­te Papst mit F. bezeich­net wird. Niveau­lo­ser kann man sei­ne Mei­nung nicht kund­tun, ja es grenzt an unan­stän­di­ge Gehässigkeit.
    Ich wie­der­ho­le frü­he­re Aus­sa­gen von mir: Im Ver­trau­en auf Gott kann ich alles in sei­ne Hän­de legen und es ihm über­las­sen sei­ne Kir­che dahin zu füh­ren, wo die Wahr­heit liegt, auch wenn dies über Umwe­ge sein muß.
    Ich habe es als Kind schon ange­lehrt bekom­men, dass die wah­re Kir­che dort ist, wo der Papst steht und das läßt mich ruhig blei­ben, allem Sedis­va­kant­ge­re­de zum Trotz. Für mich ist die gel­ten­de Tra­di­ti­on mei­ner Kir­che die wah­re Tra­di­ti­on. Ich brau­che kei­ne andere.
    Die Argu­men­ta­ti­on in der Mehr­heit der Berich­ten von Katho​li​sches​.info und die dar­auf­fol­gen­den Kom­men­ta­re haben für mich lei­der nur eine Ziel­rich­tung und dar­in erken­ne ich wenig katho­li­sches, so wie ich es lie­be, eher schis­ma­ti­sche Recht­ha­be­rei. Sol­len die Pius­brü­der doch nun ihr Süpp­chen mit allen Kon­se­quen­zen außer­halb der Kir­che wei­ter kochen.Sie wer­den mir und ich ver­mu­te, nicht sehr vie­len der 1,2 Mil­li­ar­den Katho­li­ken fehlen.

    • Na soviel Hass auf die bösen Tra­dis und trotz­dem sind Sie hier auf die­ser Sei­te. War­um – es gibt doch den gro­ßen Stall der Mehr­heits­kir­che? War­um dis­ku­tie­ren Sie dann hier mit, bzw. Sie schmä­hen ja nur ohne sach­li­che Argumente?!

      Sie machen es sich – so wie Sie schrei­ben – sehr leicht: die Kir­che ist nicht ein­fach dort, wo der Papst ist. Und dem Papst muss nie­mand spei­chel­leckend hin­ter­her­krie­chen, wenn er zum Bei­spiel in vie­len Punk­ten der Tra­di­ti­on, die Sie ja angeb­lich auch akzep­tie­ren, krass wider­spricht oder zuwiderhandelt.

      Ich habe den Ein­druck, dass Sie nicht ver­ste­hen, dass hier sach­hal­ti­ge Pro­ble­me vor­lie­gen, und dass kei­ner der „süpp­chen­ko­chen­den Recht­ha­ber“ um des Kai­sers Bart strei­ten will.

      Inzwi­schen ist mir die Pro­ble­ma­tik um Erz­bi­schof Mül­ler kla­rer, habe auch auf der Home­page Pius​.info die ent­spre­chen­den Arti­kel gele­sen: es kostet zuge­ge­be­ner­ma­ßen ein wenig gei­sti­ge Bewe­gung und Akti­vie­rung des Gehirns, zu ver­ste­hen, wor­um es geht. Aber es ist wegen man­geln­den Ver­ste­hens bei dem einen oder ande­ren kei­ne Klei­nig­keit, um dies geht.

      Ihre Devi­se „Augen zu und durch“ ist nicht christ­lich, son­dern ober­fläch­lich und fei­ge und ver­ach­tet all jene, die im Lauf der Geschich­te auch inner­halb der Kir­che für den rech­ten Glau­ben gestan­den haben, nicht sel­ten gegen den Kle­rus, manch­mal sogar gegen den Papst, wenn er den wah­ren Glau­ben mein­te ver­nach­läs­si­gen und opfern zu dür­fen für die Inter­es­sen des Satans – auch das kam vor. Lei­der. Wobei die­ser Absturz, den wir seit J XXIII. erle­ben, in der Geschich­te bei­spiel­los ist. Und F. (das bin übri­gens ich, die das abkürzt und nicht Mag­da) setzt dem bis­her die Kro­ne auf. Die Grün­de wer­den gera­de hier aus­führ­lich seit Mona­ten dis­ku­tiert. Sie kön­nen das nicht vom Tisch wischen – hier stimmt etwas nicht, das sieht ein Blin­der mit Krück­stock, zumal der vori­ge Papst immer noch im „petri­ni­schen Dienst“, wie er selbst sagt (nach Lütz, der ihn besucht hat), ist. Allein die­se Situa­ti­on ist unglaub­lich und eigent­lich unmöglich…

    • Lie­ber Theo­phi­lus, nicht ganz so, aber wohl so ähn­lich wie Sie hät­te auch ich selbst noch vor … nicht all­zu lan­ger Zeit mal argu­men­tiert, ich kann’s also z.T. durch­aus ver­ste­hen; ich hät­te wohl noch vor Mona­ten nie gedacht, daß ich mal so schrei­ben wür­de, wie ich’s hier getan hab – seit der Abdan­kung BXVI (auch ich kür­ze meist ab, von PXII über JPII bis hin zu F 😉 ); lan­ge Zeit schon war mir klar, daß in der Kir­che vie­les nicht so läuft, wie man es doch egtl. erwar­ten soll­te (und es ihrem Anspruch ent­spre­chen muß!) – aber ich hab das nie in der gan­zen Trag­wei­te zur Kennt­nis genom­men (oder neh­men wol­len), dach­te immer, das sei nur ‚peripher/​passager‘, „gut, daß es den Papst gibt, der paßt schon auf …“ – bis hin zu jenem, ja, Choc im Febru­ar. Da wur­de ich stut­zig, ziem­lich sehr, hat­te sofort das Gefühl, daß da was ganz und gar nicht in Ord­nung ist, in Rom; wahr­schein­lich seit vie­len Jah­ren schon nicht mehr …
      … und begann, inten­siv zu recher­chie­ren (und lan­de­te so auch auf ‚Katho­li­sches‘ – gut so^^ – vie­len Dank @ Red. für die­se Sei­te!); auch die, wie ich fand, teil­wei­se unsäg­li­chen Stel­lung­nah­men vie­ler Bischö­fe zu der Abdan­kung Papst Bene­dikts XVI., unver­hoh­le­nes Nach­tre­ten, mehr oder weni­ger offen gezeig­te ‚Freu­de‘ stie­ßen mich eher ab und lie­ßen mich noch stut­zi­ger wer­den … – und je mehr ich las, desto kla­rer wur­de das Bild (oder, para­do­xer­wei­se, auch ‚desto unkla­rer‘ …), über den tat­säch­li­chen Zustand der Kir­che – seit Jahr­zehn­ten schon, also nicht erst in den letz­ten Jah­ren … – und dann macht man sich ja logi­scher­wei­se auch inten­si­ve Gedan­ken über die Ursa­chen die­ses Dra­mas, liest (erst­ma­lig) Tex­te wie zBsp die Otta­via­ni- [Bac­ci-] Inter­ven­ti­on zum ‚Novus Ordo Mis­sae‘; oder das Buch von Raf­falt über das Pon­ti­fi­kat Pauls VI., das von Kiss­ler üb. BXVI, v.a. die Bücher de Matt­eis und Gherar­di­nis über ‚DAS Kon­zil‘ und – erst­mals über­haupt – auch Tex­te von Erz­bi­schof Lefeb­v­re, in dem sehr zu emp­feh­len­den Sam­mel­band ‚Damit die Kir­che fortbestehe‘ …

    • … und er rann­te bei mir, sozu­sa­gen, „offe­ne Türen ein“; d.h. ich war im Grun­de über vie­le Jah­re hin­weg von selbst zu ganz ent­spre­chen­den Ein­sich­ten gekom­men, ohne daß ich irgend­ei­nen Kon­takt zu ‚tra­di­tio­na­li­sti­schen Grup­pen oder Lite­ra­tur‘ gehabt hät­te (also ganz ‚kon­zils­kirch­lich‘ aufgewachsen^^).
      FSSPX hat­te ich bis dahin immer (mode­rat) abge­lehnt, eben wegen der ‚ille­ga­len Wei­hen‘ von 1988 (und NUR des­halb!). Jetzt aber, nach­dem ich mich erst­mals inten­si­ver mit der Geschich­te des Kon­zils und der ‚Fabri­ka­ti­on‘, der aus­drück­li­chen Inten­ti­on und der (Art der) Ein­füh­rung des ‚NOM‘ befaßt hab, sowie mit der (wie ich jetzt weiß, abso­lut berech­tig­ten!) Kri­tik (nicht nur) Lefeb­v­res, sei­nen Beweg­grün­den und den genaue­ren Umstän­den jenes trau­ri­gen ‚Zer­würf­nis­ses mit Rom‘; nach­dem ich auch Vor­trä­ge u.a. von Bischof Fel­lay, Pater Schmid­ber­ger, und bei ‚actio spes uni­ca‘ Vor­trä­ge vom Hw. Pfr. Milch gehört und nach­ge­le­sen hab, uvm.[!] – kom­me ich gar nicht mehr dar­um her­um, fest­zu­stel­len, daß sie … zumin­dest in sehr, sehr vie­lem abso­lut Recht haben (man kann ja auch alles inten­siv & genau nach­prü­fen, an den lehr­amt­li­chen Tex­ten, auch anhand etwa der Dog­ma­tik von Ott … – nein, nicht der von Mül­ler^^)! – Und mer­ke zugleich, wie sehr auch ich letzt­lich ‚kon­zils­kirch­lich‘ und ‚main-stream-media-mäßig‘ beein­flußt war (etwa im Bezug auf FSSPX) …
      … jetzt sehe ich vie­les mit ande­ren Augen – und schrei­be so, wie ich schrei­be. Sicher­lich manch­mal … ’nicht ohne eine gewis­se Schär­fe‘, aber eben auch aus einer ‚ira ius­ta (wie ich hof­fe^^) & sanc­ta‘ her­aus; aus Lie­be zur einen, hei­li­gen, katho­li­schen und apo­sto­li­schen Kir­che – klar macht es einen schon­mal sehr zor­nig (und trau­rig), wenn man sich das Aus­maß und die Hin­ter­grün­de die­ses Dra­mas der letz­ten Jahr­zehn­te – die­ser Kata­stro­phe – mal so vor Augen führt (und wie etwa mit BXVI so ver­fah­ren wur­de, von Sei­ten der Bischöfe/​ der ‚Kon­fe­ren­zen‘, oder der Kurie …).

    • Es schmerzt, es geht um’s Gan­ze, um die Kir­che selbst – daher die Kri­tik, die auch har­ten Wor­te. Und: die Gehor­sams­pflicht dis­pen­siert nie­mals vom Gebrauch des eige­nen Ver­stan­des – und der Pflicht dem eige­nen Gewis­sen gegen­über; davon kann KEIN Papst oder Bischof dis­pen­sie­ren! Und wir stecken mit­ten­drin in einem furcht­ba­ren Pro­zeß … gera­de­zu der Selbst­auf­lö­sung; es ist, als müs­se man mit Ent­set­zen mit anse­hen, wie ein gelieb­ter Mensch sich selbst mas­si­ven Scha­den zufügt, einen schlei­chen­den Sui­zid begeht, immer mehr zusam­men­fällt, ja regel­recht implodiert …
      … sowas tut eben sehr weh … – und so emp­fin­den ja offen­sicht­lich vie­le. Bestim­mend ist also nicht „Gehäs­sig­keit“, son­dern im Gegen­teil, Lie­be! Auch Lie­be zur Wahr­heit; auch die kann eben manch­mal schmerz­lich sein …

    • PS: Die Kir­chen­ge­schich­te hat auch nicht weni­ge Bei­spie­le parat, wo Päp­ste ganz bestimmt NICHT im Sin­ne Chri­sti und der Kir­che regiert haben; oder wo sogar die gro­ße Mehr­heit der Häre­sie ver­fiel … – so daß man ohne Gebrauch des eige­nen Ver­stan­des weder kri­tik­los ein­fach ‚der Mehr­heit‘ fol­gen soll­te, noch, jeden­falls in bestimm­ten – wie gesagt, durch­aus mög­li­chen – Fäl­len ein­fach ‚dem Papst, weil er Papst ist‘, was auch immer er nun sagt, selbst wenn er sich gegen das gesam­te bis dahin klar defi­niert haben­de Lehr­amt stel­len sollte …

  8. Erz­bi­schof Lefeb­v­re, der Grün­der der Prie­ster­bru­der­schaft St. Pius X., schrieb über das Juden­tum folgendes:

    „Da Isra­el den wah­ren Mes­si­as zurück­ge­wie­sen hat, erfand es für sich einen ande­ren, dies­sei­ti­gen und irdi­schen Mes­sia­nis­mus: die Beherr­schung der Welt durch das Geld, durch die Frei­mau­re­rei, durch die Revo­lu­ti­on, durch die sozia­li­sti­sche Demo­kra­tie. Indes dür­fen wir nicht ver­ges­sen, daß es Juden waren, Jün­ger des wah­ren Mes­si­as, die das wah­re Isra­el grün­de­ten, ein geist­li­ches König­reich, das das himm­li­sche König­reich vor­be­rei­tet. Die Welt­herr­schafts­plä­ne der Juden wer­den in unse­rer Zeit Wirk­lich­keit seit der Grün­dung der Frei­mau­re­rei und der Revo­lu­ti­on, die die Kir­che ent­haup­tet und die sozia­li­sti­sche Welt­de­mo­kra­tie ein­ge­führt hat.“

    (Quel­le: „Mar­cel Lefeb­v­re: Die Bio­gra­phie“ von Bischof Tis­sier de Mal­ler­ais, Sar­to 2008, Sei­te 639)

  9. Ich bin sehr trau­rig über die Ent­wick­lung und über die Kom­men­ta­re hier, die sie beklat­schen. Wie töricht! Die FSSPX wird nie­mals den „wah­ren Glau­ben“ ret­ten kön­nen, ohne Rom zu bekeh­ren. Ohne Rom geht es nicht. Wenn sich jetzt die Grä­ben erneut auf­tun und ver­tie­fen, wird es dazu kom­men, dass mit der FSSPX auch erneut alle Tra­di­ti­on und die über­lie­fer­te Mes­se in der Kon­zils­kir­che exkom­mu­ni­ziert und ver­teu­felt wer­den. Die zar­ten Pflan­zen der Hoff­nung, die unter Bene­dikt auf­bra­chen, wer­den mit Stumpf und Stil ent­fernt. Das ist ja das Ziel der Kon­zi­lia­ren, ihre Macht und ihre Deu­tungs­ho­heit nicht durch die „Ewig­gest­ri­gen“ gefähr­den zu las­sen. Mir war der Stand­punkt immer unver­ständ­lich, der da mein­te, die FSSPX wer­de durch den Kurs Bene­dikts von der Kon­zils­kir­che auf­ge­so­gen. Wie wenig traut man der Wahr­heit zu?? Ich den­ke nach wie vor, dass die­ser Kurs die ein­zi­ge rea­li­sti­sche Mög­lich­keit war, den Kon­zil­sun­geist nach und nach zu über­win­den, Rom zu bekeh­ren und daurch See­len zu ret­ten. Wahr­schein­lich aber muss die Kir­che noch wei­ter den Weg der Zer­stö­rung gehen, damit sich erfüllt, was ihr ver­hei­ßen ist. Wie es mit der FSSPX wei­ter­geht, steht eben­falls in den Ster­nen. Der Gefahr, ins sek­tie­re­ri­sche abzu­glei­ten, muss aktiv ent­ge­gen­ge­ar­bei­tet wer­den. Und das kann man nur, wenn die FSSPX ihre Ver­ant­wor­tung für die Gesamt­kir­che begreift und wahr­nimmt. Wie soll das jedoch gesche­hen, wenn sie exkom­mu­ni­ziert und wie­der­um nur auf sich selbst zurück­ge­wor­fen ist und dar­auf bedacht sein muss, ihren Weg zu recht­fer­ti­gen? Es ist ein Drama.

    • Klar, ohne Rom geht es nicht. Die Pius­brü­der soll­ten nicht so töricht sein, sich von der Kir­che zu tren­nen. Dann wäre ihre Bedeu­tungs­lo­sig­keit schon besie­gelt. Sie gehö­ren zur Kir­che, sie sind wie ein Dorn im Fleisch, und sie dür­fen sich von nie­man­dem her­aus­drän­gen las­sen. Aber sie müs­sen mit Mut, Klug­heit und Mäßi­gung ihren Stand­pu­nikt wei­ter ver­tre­ten. Das ist der Frei­mut, der eine wirk­lich christ­li­che und katho­li­sche Tugend ist.

      • Ja, bester Schatz­grä­ber, das wäre ide­al. Lei­der ist das Abglei­ten ins Sek­tie­re­ri­sche ein schlei­chen­der Pro­zess, der sich weit­ge­hend unbe­merkt und fast zwangs­läu­fig voll­zieht, wenn eine Grup­pe auf sich selbst zurück­ge­wor­fen wird und ihre gan­zen Ener­gien nur dar­auf ver­wen­den muss, sich gegen­über der hege­mo­ni­schen Grup­pe zu ver­tei­di­gen und abzu­schot­ten. Die Gefahr ist groß, dass man die Rea­li­tät (sprich: das, was sich außer­halb des eige­nen The­men­krei­ses voll­zieht) und auch das urei­ge­ne Anlie­gen aus dem Blick ver­liert und sei­ne Poten­zen in einem sinn­lo­sen, unfrucht­ba­ren Abwehr­kampf ver­schleißt, so dass die Kräf­te feh­len, der Wahr­heit zum all­ge­mei­nen Sieg zu ver­hel­fen. Wir haben doch, wenn wir ehr­lich sind, die­se gefähr­li­chen Ero­sio­nen in der FSSPX wahr­ge­nom­men, die, grup­pen­dy­na­misch betrach­tet, immer dann in Erschei­nung tre­ten, wenn „der gemein­sa­me Feind“ plötz­lich auf­hört, ein sol­cher zu sein. [Wenn Bene­dikt wirk­lich die FSSPX hät­te zer­stö­ren wol­len (was ich nicht glau­be!), dann wäre ver­mut­lich übri­gens dies sei­ne Stra­te­gie gewe­sen!] Die­se nach außen als „Unei­nig­keit“ wahr­ge­nom­me­nen Ero­sio­nen haben letz­lich der FSSPX auch die Kraft geraubt, jene sich bie­ten­de Chan­ce für ein „Expe­ri­ment der Tra­di­ti­on“ inner­halb der Kir­che beim Schop­fe zu packen. So gewan­nen die von Bene­dikts Plä­nen über­rasch­ten und über­rum­pel­ten Fein­de der Tra­di­ti­on Zeit, sich zu kon­so­li­die­ren. Resul­ta­te waren jene unan­nehm­ba­re Prä­am­bel und wohl auch der Rück­tritt Bene­dikts. Den­noch: anders als ande­re Mit­kom­men­ta­to­ren habe ich die FSSPX wäh­rend des Kur­ses der Annä­he­rung auf einem guten Weg gese­hen, näm­lich dem Wan­del von der purer Selbst­ver­tei­di­gung und Abschot­tung hin zu einem ver­ant­wor­tungs­vol­len Dis­kurs mit Kir­che und Welt. Wenn es der FSSPX gelin­gen soll­te, aus ihren gesun­den Wur­zeln den katho­li­schen Glau­ben UNVERKÜRZT und unge­hin­dert ins Heu­te zu über­tra­gen, dann ist der Sieg immer auf ihrer Seite.

        • Hicest­ho­die
          Ich gebe Ihnen völ­lig recht. Es ist ein gro­ßer Nach­teil, daß die FSSPX den Sprung nicht gewagt hat. Wer drau­ßen ist, der geht vie­ler Gna­den­schät­ze ver­lu­stig, die denen berei­tet sind, die sich inner­halb der Kir­che befin­den. Man sieht es ja an den Pro­gres­si­sten, die trotz­dem immer noch oben­auf schwim­men, weil sie Nah­rung erhal­ten und von daher gedeihen.
          Die FSSPX dage­gen ist drau­ßen und man sieht es an ihren Gesich­tern wie sehr sie dar­ben. Sie leben wahr­lich in der Wüste und ihre Kraft zu wir­ken ist begrenzt. Dar­über hin­aus die Gefahr, mit der Zeit völ­lig zu ver­hun­gern. Extra eccle­si­am nulla salus. Was könn­te die FSSPX inner­halb der Mau­ern erreichen!
          Aber sie wol­len ja kein Risi­ko ein­ge­hen und war­ten auf den Tag, an dem alles geord­net ist, so daß sie nur noch ein­stei­gen brau­chen. Ich glau­be, es ist zu viel Angst im Spiel und das macht es den ande­ren leicht.
          Im übri­gen hat m.E. Bischof Wil­liam­son der Tra­di­ti­on den größ­ten Scha­den zuge­fügt. Kurz nach die­ser Sache brach die auf das MP hin neu gegrün­de­te Grup­pe zusam­men. Nach einem anfäng­lich sehr guten und kon­stan­ten Mess­be­such kam von da an nur noch ein Bruch­teil am Sonn­tag zur Hl. Mes­se. Und das hat sich seit­her nicht mehr erholt. Es war ein Schlag ins Gesicht.

  10. Nach 50 Jah­ren Kon­zil und 25 Jah­ren Assi­si müß­te jedem – auch dem Herrn Prä­fek­ten – klar sein, wel­che Früch­te dar­aus her­vor­ge­gan­gen sind.

    Vor allem der Greu­el von Assi­si müß­te sich anhand sei­ner eige­nen Logik mes­sen las­sen: Man sag­te ja, es han­de­le sich um Frie­dens­ge­be­te und daher um Maß­nah­men zur Erhal­tung des Frie­dens. Das war 1986.
    Weni­ge Jah­re spä­ter wur­den Kroa­ti­en und Bos­ni­en über­fal­len und es kam zu einem reli­gi­ös moti­vier­ten Greu­el­krieg. 1994 folg­te Ruan­da, eini­ge Jah­re spä­ter die Inti­fa­da im hl. Land. Die Chri­sten­ver­fol­gung hat explo­si­ons­ar­tig zugenommen.

    Der hl. Stuhl muß das jetzt end­lich aus­wer­ten und Schluß­fol­ge­run­gen dar­aus zie­hen. Erz­bi­schof Mül­ler und der hl. Vater selbst müs­sen das Assi­si-Kon­zept fei­er­lich verwerfen.

    Nur weil es ledig­lich drei Bischö­fe sind, die gegen die fau­len Früch­te von Vat. II und Assi­si pro­te­stie­ren, heißt das ja nicht, daß sie nicht im Recht wären.

  11. zu Theo­phi­lus

    es wäre inter­es­sant von Ihnen zu hören, wo die Pius­bru­der­schaft im k a t h o l i s c h e n G l a u b e n schis­ma­tisch sein soll. Ich sehe die Schis­ma­ti­ker in der Kon­zils­kir­che – und nicht nur ich!
    Ich den­ke, daß die Pius­bru­der­schaft gestärkt aus die­sem gan­zen Hick­hack hervorgeht.

  12. Berei­tet Glau­bens­kon­gre­ga­ti­on Erklä­rung gegen Pius­bru­der­schaft vor?
    Die­ter schreibt: 07.07.2013
    Was in dem Arti­kel befürch­tet wird, war zu erwar­ten, vor allem unter einem Erz­bi­schof Mül­ler, der den Pius­sen schon immer feind­lich gesinnt war. Daher zwei Gedanken:
    1. Die katho­li­sche Kir­che ist – wie altes Salz – schal gewor­den und vie­le ihrer Mit­glie­der und vor allem der Epis­co­pat haben die (Glaubens-)Kraft ver­lo­ren. Womit sol­len sie nun selbst gesal­zen wer­den. Viel­leicht beruht hier­in die zukünf­ti­ge Heils­auf­ga­be der Pius­se. Dann wäre der der­zeit­ge Raus­wurf Got­tes Wille.
    2. Die Pius­se tra­gen sich selbst. Auch ohne Kit­chen­steu­er ist Ihre Effek­ti­vi­tät grö­ßer als bei denen. die die Gre­mi­en auf­blä­hen, die bischöf­li­chen Behör­den nach Par­kin­sons­ge­setz wach­sen las­sen und am Got­tes­dienst vor Ort das Geld ein­spa­ren. Die­ses bringt den Pius­sen einen erno­men Bonus an Glaub­wür­dig­keit und den Neid der epis­co­pal orga­ni­sier­ten Kirche.
    Die Ein­stel­lung der Mehr­zahl der Bischö­fe zu den Pius­sen hat mit den bekann­ten For­de­run­gen des Chri­sten­tums nach Lie­be und Demut gar nichts zu tuen.

    • Dan­ke, Herr Dr. Fasen! – Ja, der Neid hat der Pius­bru­der­schaft von Anfang an das Leben schwer gemacht. Die Geneh­mi­gung für die Bru­der­schaft von 1970, vom Bischof von Fri­bourg gege­ben, wur­de auf Betrei­ben der fran­zö­si­schen Bischofs­kon­fe­renz aus­ge­he­belt. Der Grund war kein kein dok­tri­nel­ler und auch kein wirk­lich dis­zi­pli­na­ri­scher, son­dern schlicht, dass Ecône den fran­zö­si­chen Semi­na­ri­en die Kan­di­da­ten steh­len wür­de. Ein Prie­ster der Bru­der­schaft, der 1988 geweiht wur­de, hat erzählt, dass er nach Ecône gegan­gen ist, nach­dem sein Diö­ze­san­bi­schof (in Frank­reich) Anfang der acht­zi­ger Jah­re gesagt hat, es sei „gut, dass es nur weni­ge Prie­ster­amt­an­wär­ter mehr“ gäbe, denn „die Kir­che“ wäre noch „viel zu kle­ri­kal“. – Bei den Sank­tio­nen gegen die Bru­der­schaft ging es von Anfang an nur dar­um, der Tra­di­ti­on das Was­ser abzu­dre­hen, in dem man die Aus­bil­dung von katho­li­schen Prie­ster zu ver­hin­dern such­te. Dar­an ist nichts zu rüt­teln. – Die­ses Ziel ist aber immer noch vor­ge­ge­ben. Man will eine ande­re Kir­che. Die einen Prä­la­ten betrei­ben dies mehr oder weni­ger offen, wie Kar­di­nal Leh­mann, die ande­ren wie EB Mül­ler machen aus Men­schen­furcht und Angst um die Kar­rie­re mit. Lei­der muss man sagen, dass auch der ehemalige/​emeritierte Papst in der Bru­der­schaft eher eine vor­über­ge­hend Erleich­te­rung schaf­fen­de Frisch­zel­len­kur für die inzwi­schen im Ster­ben lie­gen­de „Kon­zils­kir­che“ (der Begriff ist von den Kon­zils­vä­ter selbst ein­ge­führt und geprägt wor­den) gese­hen hat, als eine Alter­na­ti­ve zum ver­fehl­ten Expe­ri­ment eine Neue Kir­che mit einem Neu­en Glau­ben zu imple­men­tie­ren. – Wer die­sem Neu­en Glau­ben anhängt, ver­steht es nicht, wes­halb man sich lie­ber exkom­mu­ni­zie­ren lässt. Er darf ruhig lästern. Küm­mern darf das die Pius­bru­der­schaft aber nicht und wird es auch nicht. In der Ewig­keit wird sich erwei­sen, wer auf das rich­ti­ge Pferd gesetzt hat.

    • Das Komi­sche an Mül­lers erneu­ter Exkom­mu­ni­ka­ti­on wäre, dass sie ganz klar gegen die Weg­nah­me der Exkom­mun­ka­ti­on sei­tens Bene­dikt stün­de. Nun sieht man, wozu es führt, wenn sich ein Papst selbst ent­mach­tet! Sei­ne Anord­nun­gen wer­den mir nichts dir nichts auf­ge­ho­ben. Der Vor­wand, den Mül­ler nennt, ist bei nähe­rem Hin­se­hen nichts als ein Vorwand.

  13. Die Pius­bru­der­schaft wird nicht exkom­mu­ni­ziert. Sie muss auch eine neue Erklä­rung der Glau­bens­kon­gre­ga­ti­on nicht fürch­ten. Das sind doch alles nur Gerüch­te. EB Mül­ler will es bestimmt, nicht aber Fran­zis­kus I.
    Weil sich die­ser Papst nicht fest­le­gen lässt. Es ist sei­ne Art die Kir­che, die schon einer mehr oder weni­ger gro­ßen Rui­ne gleicht, wei­ter zu demolieren.
    Wir haben zwei Päp­ste, eine vier­hän­dig geschrie­be­ne Enzy­kli­ka über den Glau­ben, eine acht­köp­fi­ge Kar­di­nals­kom­mis­si­on wird die Kurie völ­lig ent­mach­ten, und der Glau­bens­prä­fekt muss bewei­sen, dass es ihn noch gibt, dass er noch nicht in der Bedeu­tungs­lo­sig­keit ver­sun­ken ist.
    Das Cha­os ist Programm!!!

  14. Es fragt sich nur, wer will die Exkom­mu­ni­ka­ti­on der FSSPX, der Vati­kan oder Erz­bi­schof Müller?
    Er hat schon zu sei­ner Zeit als Regens­bur­ger Bischof kei­nen Hehl aus sei­ner Abnei­gung, um nicht zu sagen sei­nen Hass, gegen die Prie­ster­bru­der­schaft gemacht. Unter Papst Bene­dikt XVI. wur­der er mehr­mals zur Ord­nung geru­fen, so wird aus dem Vati­kan berichtet.
    Will man die Exkom­mu­ni­ka­ti­on im Namen des II. Vati­ka­nums vor­neh­men? Das wäre wohl etwas lächer­lich, um nicht zu sagen unglaub­wür­dig. Denn der dem­nächst ja Hei­li­ge Papst Johan­nes XXIII. hat das Kon­zil als Pasto­ral­kon­zil ein­be­ru­fen, das nicht ver­ur­tei­len will und soll. Wenn man nun die Exkom­mu­ni­ka­ti­on im Namen des Kon­zils vor­neh­men will, wür­de man doch ein Kon­zil im Nach­hin­ein dog­ma­ti­sie­ren. Was ein Wider­spruch an sich ist, denn es wur­den kei­ne ein­deu­ti­gen Beschlüs­se ver­fasst. Die mei­sten sind doch so aus­ge­legt, dass man sie als zwei­deu­tig beti­teln kann.
    Eine ande­res wäre dann, das Auf­tre­ten Roms gegen­über ande­ren „Glau­bens­ge­mein­schaf­ten“. Was den­ken die­se dann von den Gesprä­chen mit Rom, wenn erneut eine Exkom­mu­ni­ka­ti­on aus­ge­spro­chen wird? Das wäre sicher­lich auch eine Bela­stung für die Öku­me­ne mit der Orthodoxie.

  15. In den Rei­hen der FSSPX herrscht seit län­ge­rem Unei­nig­keit. Das konn­te auch das letz­te Gene­ral­ka­pi­tel vor einem Jahr nicht mehr ver­ber­gen. Die FSSPX kann sich mit ihrer Hal­tung (bes­ser: mit ihren Hal­tun­gen) auch nicht mehr ohne wei­te­res auf ihren Grün­der, Erz­bi­schof Lefeb­v­re, beru­fen. Die­ser woll­te 1988 mehr als einen Bischof wei­hen dür­fen und nicht bis zum 15. August 1988 war­ten, aber das Pro­to­koll vom 5. Mai 1988 (aus den Gesprä­chen mit dem Hl. Stuhl /​ Kard. Ratz­in­ger) hat er unter­schrei­ben. Das Pro­to­koll ist durch die uner­laub­ten Bischofs­wei­hen am 30. Juni 1988 zwar zur Far­ce gewor­den. Die Unter­schrift dar­un­ter hat Lefeb­v­re aber nie­mals (!) zurück­ge­zo­gen. Viel­mehr hat er am 16. Juni 1988 noch öffent­lich bekun­det, dass das Pro­to­koll vom 5. Mai 1988 „akzep­ta­bel“ sei. Also gab es vor 25 Jah­ren kein dok­tri­nel­les Hin­der­nis für eine Eini­gung! War­um war dann unter einem Papst Bene­dikt XVI. – und damit unter gün­sti­ge­ren Vor­zei­chen als 1988! – im Früh­som­mer letz­ten Jah­res kei­ne dok­tri­nel­le Eini­gung möglich???

    • Ja, er hat­te das Pro­to­koll unter­schrie­ben, abge­ge­ben und sich danach eines Bes­se­ren beson­nen. Und…? Wie wol­len Sie denn eine Unter­schrift von einem Doku­ment löschen, dass Sie aus den Hän­den gege­ben haben, außer, dass Sie ein Doku­ment hin­ter­her­schicken, dass die­se Unter­schrift wider­ruft! (Auf dem Ori­gi­nal­do­ku­ment bleibt Ihre Unter­schrift aber auch nach einem sol­chen Wider­ruf immer noch ste­hen, Sie Schlau­mei­er!) ‑Den abge­spro­che­nen Ter­min vom 15. August hat­te Rom ganz plötz­lich für „ungün­stig“ erklärt und auf Sep­tem­ber ver­trö­stet. Dann hat der Erz­bi­schof gefragt, ob denn der Ter­min im Sep­tem­ber fest ver­spro­chen wäre. Dann hieß es von Rom aus, nein, fest kön­ne man das nicht ver­spre­chen. Und dann hat der Erz­bi­schof gesagt: „Wis­sen Sie, ich ver­mu­te, Sie war­ten ein­fach dar­auf, dass ich über die­sem Spiel ver­ster­be.“ – Es hät­te nie auch nur eine Bischofs­wei­he gege­ben, wenn man brav auf Rom „gewar­tet“ hät­te. Das ist die Wahr­heit. Die­se zwei Vor­stel­lun­gen von Kir­che (die katho­li­sche und die „kon­zi­lia­re“) sind wie Feu­er und Was­ser. Das geht nicht zusam­men, weil der Neue Glau­be nicht mit dem katho­li­schen über­ein­stimmt, sich aber an sei­ne Stel­le set­zen will. Der katho­li­sche Glau­be muss in den Augen die­ser Leu­te eben aus­ge­löscht oder neu­tra­li­siert wer­den… Wie soll es da jemals zu einer dok­tri­nel­len Eini­gung kom­men, da man doch kei­ne gemein­sa­me Dok­trin hat?

  16. Um es vor­sich­tig zu for­mu­lie­ren: Das ein­zi­ge, was EB Mül­ler in der Hand hat, ist die Exkom­mu­ni­ka­ti­on der gesam­ten Prie­ster­bru­der­schaft St. Pius X. nach c. 750°1 iVm c. 1367 CIC/​1983. Und das wird in der Erklä­rung wohl ste­hen. Rom zer­tram­pelt das müh­sam gewach­se­ne Plän­chen der Tra­di­ti­on in den eige­nen Rei­hen mit der Dampf­wal­ze des Konzils.
    Inso­fern die Exkom­mu­ni­ka­ti­on erfolgt, soll­te die Prie­ster­bru­der­schaft St. Pius X. nicht davor zurück­schrecken, eine zumin­dest mate­ri­el­le Sedis­va­kanz zu erklä­ren, da es zur Zeit einen for­mel­len und einen mate­ri­el­len Papst gibt und bei­de (oder auch einer( dabei ist, eine for­ma­le Häre­sie zu bege­hen /​die Hei­lig­spre­chung von Papst Johan­nes Paul II​.ist nach dem Urteil von Prof. Dr. May eine Häre­sie, da die­ser in nie bereu­ter öffent­li­cher mate­ri­el­ler Häre­sie, ja sogar Apo­sta­sie ver­stor­ben ist. Die Mate­ri­el­le Häre­sie war die Zulas­sung der Ana­pho­ra von Mari und Addai OHNE VERBA TESTAMENTI 2001 und damit eines ungül­ti­gen Ritus, die Apo­sta­sie der Korankuß samt der nie geheil­ten Desa­kra­li­sie­rung der Päpst­li­chen Basi­li­ka von Assi­si wäh­rend der Greu­el­ta­ge 1986 (Auf­stel­len einer Bud­dha­sta­tue auf dem Taber­na­kel statt des Kreuzes!).
    Da nun der Akt der Hei­lig­spre­chung ein Akt der Päpst­li­chen Unfehl­bar­keit ist, kommt die­sem Akt ein FORMALER und AUßER­OR­DENT­LI­CHER Cha­rak­ter zu. Dann wird also jemand, der nicht im Stan­de der Gna­de war hei­lig­ge­spro­chen, und das ist nun­ein­mal Häre­sie, öffent­li­che for­ma­le aber noch heil­ba­re Häresie!
    So soll­te dann EB Mül­ler wis­sen, daß er einen sol­chen Akt als Prä­fekt der Glau­bens­kon­gre­ga­ti­on unter­stützt und mit­schul­dig an der öffent­li­chen Häre­sie wird. Was auch immer Rom gegen die Prie­ster­bru­der­schaft St. Pius X. unter­nimmt, es zieht die mate­ri­el­le Sedis­va­kanz nach sich. Und dann wer­den Pro­se­ly­ten gemacht, dann soll­te sich jeder Kon­ver­si­ons­wil­li­ge an die FSSPX wen­den und nicht mehr an die Kon­zils­kir­che, denn die­se ist dann nicht mehr katho­lisch! Roma, Roma, con­ver­te­re ad DOMINUM DEUM TUUM!

    • Ihre Argu­men­te sind ja wirk­lich sehr inter­es­sant und wer­fen ein beson­de­res Licht auf die Hei­lig­spre­chung von Johan­nes-Paul II. und Johan­nes XXIII.

    • Könn­te es nicht so sein, dass man Joh. P. II. die oben genann­ten Häre­si­en (Ana­pho­ra und Bud­da-Sta­tue und … unter­ge­scho­ben hat? Übri­gens ähn­lich wie bei Paul VI. die Lit­ur­gie-Reform durch die Vor­be­rei­tun­gen von Bug­nini? Woher wis­sen wir denn, was wirk­lich hin­ter den Kulis­sen in Kir­che und Welt -(Poli­tik) geschieht?

      Zumin­dest ist m. E zu beden­ken, dass die Frei­mau­re­rei in der Kir­che und außer­halb der Kir­che heu­te unver­hoh­len ihre Macht aus­spielt. Mit wachen Augen kann man sehen, dass die FSSPX mit Erz­bi­schof Lefeb­re geru­fen wur­de, das Myste­ri­um und den wah­ren Glau­ben zu schüt­zen; kann man das übri­gens sehr schön nach­le­sen bei Prof. Albert Dre­xel in „Der Glau­be ist mehr als Gehor­sam“ (Bot­schaf­ten Jesu an die­sen hei­lig­mä­ßi­gen Prie­ster in der hei­li­gen Stun­de jeweils nachts am Prie­ster­don­ners­tag auf Herz-Jesu-Frei­tag): “ … Mein treu­er Sohn Mar­cel … „; nachts zum 5. März 1976.

      Alles das, was wir erle­ben (müs­sen bzw. dür­fen) ist Teil des gro­ßen Myste­ri­ums des mysti­schen Lei­bes Jesu, sei­ner hl. Kir­che. Wenn wir jetzt auf­merk­sam das Evan­ge­li­um des Lei­dens und Ster­bens Jesu lesen und beim Rosen­kranz­ge­bet lie­bend und fra­gend sein Lei­den ana­log in der Kir­che betrach­ten, kön­nen wir das eben­so unver­meid­li­che Lei­den und Ster­ben der Kir­che, aber auch die zu erwar­ten­de Auf­er­ste­hung erah­nen. Mit Maria dürfen/​sollen wir auf die Auf­er­ste­hung des Mysti­schen Lei­bes hof­fen und vertrauen.

      Einst­wei­len sind wir geru­fen, für die vie­len See­len, die durch die­ses der­zei­ti­ge Durch­ein­an­der ver­lo­ren gehen könn(t)en, im Sin­ne der Fati­ma-Bot­schaft zu beten und süh­nend zu opfern. Dann wer­den unser Geist und unse­re Her­zen auch wie­der ruhiger.

      Wir müs­sen uns wohl klar wer­den dar­über, dass die Zei­chen der Zeit lang­sam erkenn­bar wer­den. Dazu brau­chen wir nur auf das gan­ze Sodom und Gomor­rha in unse­rer Welt zu schau­en und mit den End­zeit­re­den Jesu in Bezie­hung set­zen; und die Kapi­tel 12 und 13 der Apo­ka­lyp­se lesen und betend, fra­gend betrach­ten. Die Mystik kann uns m. E. dazu Auf­schluss geben.

      • Defi­ni­ti­ve nein! Es war der aus­drück­li­che Wil­le des Pap­stes! Zu lesen in den Inseg­na­men­ti und den AAS!

      • Die Lek­tü­re des Wer­kes von Rober­to de Mat­tei „Das Zwei­te vati­ka­ni­sche Kon­zil – Eine bis­lang unge­schrie­be­ne Geschich­te“ bele­gen die Tat­sa­che, daß nichts von dem allen, was seit 1962 gesche­hen ist (hier muß auch ich mich kor­ri­gie­ren!) prae­ter vol­untatem Papae gesche­hen ist, son­dern päpst­li­chen Wil­len aus­drückt, gebil­ligt wor­den ist und pro­mul­giert ist!

      • „Könn­te es nicht so sein, dass man Joh. P. II. die oben genann­ten Häre­si­en (Ana­pho­ra und Bud­da-Sta­tue und … unter­ge­scho­ben hat?“

        Die­se Fra­ge erin­nert mich fatal an die vor etwa 75 Jah­ren in Deutsch­land zuwei­len erfolg­te Äuße­rung „Wenn das der Füh­rer wüßte!“

        Nun, er wuß­te! Der eine wie der andere.

        Und wer dafür ein­deu­ti­ge Bewei­se möch­te: Es war Woj­ty­la selbst und nie­mand ande­res, der den Koran küß­te, und es ist aus­ge­schlos­sen, daß Woj­ty­la damals nicht wuß­te, was für ein Buch er küßte.

        Und es war wie­der­um Woj­ty­la selbst, der sich in Indi­en ein reli­giö­ses Zei­chen des Hin­du­is­mus auf der Stirn anbrin­gen ließ, und es ist wie­der­um aus­ge­schlos­sen, daß Woj­ty­la damals nicht wuß­te, was ihm damals auf die Stirn gedrückt wurde.

        Dan­ke an die­ser Stel­le an Pro­fes­sor May, und Dan­ke an Chri­stoph Rhein für die Zitie­rung des Professors.

        • Bei aller Kri­tik­wür­dig­keit die­ser Gesten und Vor­komm­nis­se, glau­be ich per­sön­lich nicht, dass die Moti­ve, die den Papst beweg­ten, die Rela­ti­vie­rung des Glau­bens war. Er nahm dies viel­mehr in Kauf, weil er sich durch den Dia­log mit den Reli­gio­nen und der Welt eine Stär­kung des Katho­li­schen ver­sprach. Hat der Gedan­ke nicht etwas Ver­füh­re­ri­sches, den Papst als Haupt und gei­sti­gen Füh­rer aller Reli­gio­nen zu eta­blie­ren? Wäre dann Rom nicht unter den heu­ti­gen ver­än­der­ten Gege­ben­hei­ten wie­der das alte caput mun­di? Ich den­ke, sol­che Moti­ve und Über­le­gun­gen haben Johan­nes Paul zu die­sen Hand­lun­gen bewegt.

          • hicest­ho­die
            ich sehe das auch so, JPII war ein guter Mann, der sich über­schätzt hat. Durch die ver­schie­de­nen Grenz­über­schrei­tun­gen hat er sich per­sön­lich viel Leid ein­ge­han­delt, evt. auch die Krank­heit, von der er zuletzt gezeich­net war, die er aber wie­der­um mit Stark­mut trug und auf­op­fer­te und somit den Glau­ben vie­ler stärkte.
            JPII war ein gro­ßer Lie­ben­der und einem, der gro­ße Lie­be hat, wird viel nach­ge­se­hen, zumal Gott auf das Motiv schaut, das der ein­zel­ne hat.

          • Woj­ty­la als „gei­sti­ger Füh­rer aller Reli­gio­nen“? Indem er vor ande­ren Reli­gio­nen zukreu­ze kriecht? Indem er in einem christ­li­chen Got­tes­haus Sym­bo­le des Chri­sten­tums ver­hän­gen und Sym­bo­le ande­rer Reli­gio­nen auf­stel­len läßt? Das ist doch wohl nicht Ihr Ernst?

            Caput mun­di? Das kann man nur sein, wenn man den Wert der eige­nen Reli­gi­on ent­spre­chend betont.

            Doch Woj­ty­la hat immer nur die eige­ne Reli­gi­on relativiert.

            Und was nun sei­ne „Erfol­ge“ betrifft, so schaue man sich doch die viru­len­ten Chri­sten­ver­fol­gun­gen in moham­me­da­ni­schen Län­dern und auch in Indi­en an …

          • Ich bin ange­nehm über­rascht, hier ein­mal ein Posting zu lesen, das die­sem Papst ein gutes Motiv zutraut. Wenn Johan­nes Paul II damals an die RKK als das caput mun­di dach­te, dann sicher nicht in dem Sinn, dass alle ande­ren Reli­gio­nen sich ihr gefäl­ligst unter­zu­ord­nen haben. Viel­mehr hat er wohl die Reli­gio­nen ins­ge­samt als poten­ti­el­le Ver­bün­de­te gegen die welt­wei­te Bedro­hung des Reli­giö­sen gese­hen. Und so ist z. B. auch der im Forum bean­stan­de­te Korankuss zu ver­ste­hen: nicht als ein Ein­knicken vor dem Islam, son­dern als nobles Zei­chen des Respekts für die Gläu­bi­gen jener Religion.

          • @Tantumquantum: Sicher, JPII. war geprägt von einem lebens­lan­gen Kampf gegen gott­lo­se Regime, so sah er in den ande­ren Reli­gio­nen näch­ste Ver­bün­de­te im Kampf gegen eine „Kul­tur des Todes“. Mag sein, dass er beim Ver­such, den Schul­ter­schluss zu üben, in vie­lem zu weit gegan­gen ist und @M.S. Gren­zen über­schrit­ten hat. Sein per­sön­li­ches Cha­ris­ma aber, sei­ne natür­li­che Auto­ri­tät haben in mir nie den Ein­druck auf­kom­men las­sen, dass er zu Kreu­ze krie­che. Der Groll, den vie­le in der FSSPX gegen die­sen Papst hegen, weil er die Exkom­mu­ni­ka­ti­on gegen Exzel­lenz Lefeb­v­re aus­sprach, macht man­che berech­tig­te Kri­tik maß­los und unge­recht. Dabei hat der aus dem Wider­stand kom­men­de Pole im Her­zen gewiss hohe Ach­tung vor dem Weg des Erz­bi­schofs gehabt. Es gab damals sicher nie­man­den im Vati­kan, den die­se Exkom­mu­ni­ka­ti­on mehr geschmerzt hat als ihn. @M.S. mit ihrem letz­ten Satz haben Sie es auf den Punkt gebracht! Ich sehe des­halb bei­de im Him­mel vor Gott als Gerech­te: Johan­nes Paul II. und Erz­bi­schof Lefebvre!

    • Haben Sie eine Quel­len­an­ga­be, die die Beur­tei­lung der Hei­lig­spre­chung von Papst Johan­nes Paul II. durch Prof. Dr. May belegt? Das wäre mir sehr wichtig.

  17. Alles was geschieht geschieht in der lie­ben­den Vor­se­hung des all­mäch­ti­gen und wei­sen Got­tes der sich uns Men­schen in und durch Jesus Chri­stus geof­fen­bart hat (AT, NT, Tra­di­ti­on und Füh­rung im Petrus­amt durch den Hei­li­gen Geist; unter ent­spre­chen­den Voraussetzungen).

    Wir glau­ben oft, wir könn­ten die Vor­gän­ge in der Kir­che (und in der Welt) in die­ser Zeit, in der wir jetzt leben, rich­tig ein­ord­nen und den Sinn mit unse­rer Ratio allein erken­nen. Aber genau da liegt wohl der gro­ße Irr­tum. Des­we­gen spricht Josef Ratzinger/​Papst Bene­dikt XVI. doch auch vom Rela­ti­vis­mus der aus dem Ratio­na­lis­mus erwächst.

    Was heißt das denn für das Erken­nen der Zei­chen der Zeit in der wir leben? Mei­nes Erach­tens müs­sen wir uns für die mysti­sche und pro­phe­ti­sche Dimen­si­on des Wor­tes und der Taten Got­tes in der Hl. Schrift und in der Tra­di­ti­on bzw. der Geschich­te der Kir­che ein­las­sen. Die Kir­che Got­tes ist (auch) der mysti­sche Leib Jesu Chri­sti, was bedeu­tet, das sie und ihr Leben (in der Geschich­te) sehr geheim­nis­voll ist.

    Es gibt in den letz­ten Jahr­zehn­ten außer­or­dent­li­che Beson­der­hei­ten in der Kir­che (und in der Welt), die uns zu den­ken geben könn­ten und uns Auf­schluss als Zei­chen der Zeit geben kön­nen. Z. B. im Wort Got­tes, etwa Jesu Wor­te im Evan­ge­li­um in den End­zeit-Reden „wehe aber den Frau­en die ein Kind erwar­ten in jenen Tagen“; oder an ande­ren Stel­len „Wenn ihr den unheil­vol­len Gräu­el an hei­li­ger Stät­te ste­hen seht“ oder … .

    Auch der Kampf einer klei­nen Min­der­heit für die Ehre Got­tes im Sin­ne der Tra­di­ti­on und im Sin­ne des wah­ren Glau­bens, in dem die Ehre Got­tes immer im Mit­tel­punkt steht, ist eine der Beson­der­hei­ten die­ser Zeit. Denn die Got­tes­furcht ist (immer) der Anfang der Weis­heit. Und: „Wer das Hei­li­ge hei­lig hält der wird gehei­ligt, und wer sich dar­in unter­wei­sen lässt, der fin­det Schutz“.
    Alles Aspek­te die in der anthro­zen­tri­schen Reli­gi­on von heu­te nicht mehr beach­tet wer­den, weil der Mensch sich hat ver­füh­ren las­sen, sich selbst in den Mit­tel­punkt zu stellen.

  18. Vie­les was ich hier über JP II lese kann ich über­haupt nicht nach­voll­zie­hen. Mag er ein „gro­ßer Lie­ben­der“ gewe­sen sein oder „den Schul­ter­schluß mit den ande­ren Reli­gio­nen“ gesucht haben. Dann hat er aber rein mensch­lich gehan­delt und letz­lich nicht auf Gott ver­traut. Das erste Gebot gilt auch für den Papst und wie wir aus dem Alten Testa­ment wis­sen, ist Gott ein eifer­süch­ti­ger Gott. Er wird es aus kei­nem Grund tole­rie­ren, mit Göt­zen auf eine Stu­fe gestellt zu werden.
    Die größ­te und beste Zeit die­ses Pap­stes war die sei­nes Lei­dens. Dies war wirk­lich bei­spiel­haft und hat mich tief berührt.
    Was die urs­prüg­li­che Fra­ge der Bru­der­schaft betrifft, so hat man damals auf Zeit gespielt und auch heu­te das wirk­li­che Pro­blem ver­trängt. Viel­leicht hat ja auch der Vati­kan eine Chan­ce ver­tan. Letz­lich wird der VK-II-Wahn zemen­tiert (Her­me­neu­tik) und durch ein paar kos­me­ti­sche Maß­nah­men (Sum­morum Pon­ti­fi­cum) soll die tra­di­tio­nel­le Sei­te bei der Stan­ge gehal­ten wer­den. Nie­mand will dort schein­bar den wirk­li­chen Bruch im Glau­ben wahr­neh­men. Ich kann nur jedem Kon­zils­en­thu­sia­sten die Enzy­kli­ka „Pas­cen­di Domici gre­gis“ von Pius X empfehlen.
    Die Kir­che hät­te sich ja nur an die­se Wor­te hal­ten müs­sen. Aber so hat man sich in einer gren­zen­lo­sen Hybris der Welt ange­bie­dert. Ent­ge­gen der War­nung unse­res Herrn. Die­se Ent­wick­lung kann, nach mei­ner Mei­nung, nur von einem wirk­lich katho­li­schen Papst gestoppt wer­den. Aber woher soll der jetzt noch kommen?

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