(Bratislava) Die slowakische Ein-Euro-Münze im Gedenken an die Slawenapostel Kyrill und Method spaltete Europa. Noch treffender müßte man sagen: Das Kreuz spaltet Europa. (siehe eigenen Bericht). Ab 1. Juli darf sie nun mit zwei Monaten Verspätung doch offiziell in Umlauf gebracht werden. Der Bewilligung war ein langes Tauziehen vorausgegangen. Einige EU-Staaten hatten gegen ein Kreuz und christliche Symbole auf der Euro-Münze protestiert und die EU-Kommission aufgefordert, dagegen einzuschreiten. Was diese auch prompt tat.
Die Slowakei will mit der Münze an den 1150. Jahrestag der Ankunft der beiden byzantinischen Brüder im damaligen Mährischen Reich erinnern. Im Europa des Jahres 2013 keine Selbstverständlichkeit. Die Euro-Münze der beiden Heiligen wurde zum Streitfall und damit zum Symbol für die fortschreitende Entchristlichung Europas. „Ich kann ihnen versichern, daß die EU-Kommission nicht der Antichrist ist“, erklärte Katharina von Schnurbein, die EU-Beauftragte für den Dialog zwischen laizistischen und religiösen Gruppen der New York Times. Sie dementierte, daß die Brüsseler Bürokratie eine anti-christliche Agenda verfolge: „Die EU wird manchmal betrachtet, als wolle sie jeden Glauben auslöschen, aber dem ist nicht so. Wir verhandeln mit Menschen, die glauben und Menschen, die nicht glauben.“
Den stärksten Protest gegen die slowakische Münze brachte Frankreich vor, so Schnurbein. Paris lege größten Wert auf die Trennung von Staat und Kirche. Protest habe es jedoch auch von Griechenland gegeben, das die Brüder Kyrill und Method exklusiv für sich beanspruche.
Ende 2012 hatte die zuständige Abteilung der EU-Kommission die Slowakei aufgefordert, im „Interesse der religiösen Vielfalt“ das Motiv auf der Münze zu ändern. Es folgten monatelange Verhandlungen, doch die Slowakei blieb hart. Am Ende mußte die EU-Kommission die Entscheidung Preßburgs akzeptieren und grünes Licht geben. Auch das ein Signal dafür, wie man mit der EU umgehen kann.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Cantuale Antonianum
Der Glaube an die Wahrheit Jesus Christus und an die von Ihm zur Ehre der Altäre erhobenen Heiligen ist keine „Verhandlungssache“ sondern ein unerschütterliches Bekenntnis.
Was selbst für die sich im Schisma befindliche Ostkirche gilt, ist umsomehr für den geheimnisvollen Leib Christi, die eine heilige katholische und apostolische Kirche, indiskutable Pflicht.
Hw Pater Rektenwald von der Petrus- Bruderschaft über die Unmöglichkeit eines jeglichen „Dialoges“ über die Wahrheit:
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„Es geht in unserem Glauben nicht um Meinungen,
sondern um Christus.
Über Meinungen kann man diskutieren,
zu Christus muß man sich bekennen.
Meinungen sind Gegenstand des Dialogs, Christus ist das Ziel
eines bedingungslosen Glaubens.
Wenn Meinungen das Klima der Kirche beherrschen, wird dieselbe zu einem zerstrittenen Debattierclub,
wenn Christus in der Kirche herrscht, wird sie eins in der Liebe. “
Weiß eigentlich jemand, warum die Aufschrift der Münze die Namen Knstantin und Metod nennt?
So weit ich informiert bin, ist auch in den slawischen Sprachen Konstantin kein Synonym für Kyrill – oder täusche ich mich?
Vielen Dank im Voraus!
Konstantin war der Taufname von Kyrill, den anderen Namen legte er sich erst später als Mönch zu.
Konstantin ging kurz vor seinem Tod ins Kloster und nahm dabei den Mönchsnamen „Kyrill“ an.
Das Kreuz auf der Münze sieht umgedreht aus, nur deshalb wurde es letztendlich genehmigt.
Es ist ein Kreuz mit 2 Querbalken, wenn Sie genau schauen. Es ist das selbe Kreuz, das auch auf der slowakischen Flagge und dem slowakischen Wappen zu sehen ist. Auch auf der 1€- und der 2€-Münze der Slowakei ist es drauf.
(Falls Ihre Bemerkung nur ein Witz gewesen sein sollte, dann war der nicht sehr lustig.)
Wenn sie genau hinschauen, werden Sie feststellen, dass die slowakische Flagge ein Kreuz darstellt, dessen obere Enden jeweils die gleiche Längen haben, während das Kreuz auf der Münze in der vertikalen nach oben verlängert ist, so dass es tatsächlich bei eingehender Betrachtung wie ein gedrehtes Kreuz aussieht.
Zufall?
Monaco, San Marino und die Vatikanstadt sind kein Teil der Europäischen Währungsunion , prägen aber aufgrund von bilateralen Vereinbarungen im begrenzten Umfang eigene Euromünzen.
Die Botschaft der Slowakai hat sich genauer eingelassen.
Offenbar um Einklang mit der Charta der Grundrechte der EU zu wahren
wurden die Slavenapostel Kyrill und Method auf der 2 € Gedenkmünze der Slowakei um heilige Attribute „erleichtert“.
Und ihnen ein Staatssymbol in die Hand gedrückt, das offenbar um seinen unauflösbaren christlichen Bezug erleichtert wurde.
Die orthodoxe Kirche verehrt sie seit dem Mittelalter als Heilige.
Seit 1980 sind sie durch Papst Johannes Paul II (mit Benedikt von Nursia) Patrone Europas.
Aus demselben Anlaß wie die Münzeausgabe der Slowakei gab es eine motivgleiche Briefmarkenblock-Gemeinschaftsausgabe von
Bulgarien,SLOWAKAI, Tschechische Republik und Vatican.
Abgebildet wurde ein Fresco der Basilika San Clemente Rom.
Kyrill und Method „kompletter“ mit Heiligenschein und Kreuz auf dem Gewand (obere Reihe rechts und links).
Bei diesem Briefmarkenblock handelte die Slowakai offenbar ohne EU-Vorgaben näher an der Wahrheit.
——– Original-Nachricht ——–
Betreff: RE: zum Verständnis des Slowakischen Doppelkreuzes.
Datum: Thu, 17 Oct 2013 08:38:27 +0000
Von: emb berlin
An: Horst Scholz
Kopie (CC): Ferko Tomas/ZU Berlin/MZV , Roll Fedor/ZU Berlin/MZV
Sehr geehrter Herr Scholz,
zu Ihrer Anfrage vom 30. September 2013, möchten wir Ihnen Folgendes mitteilen: In der Anlage finden Sie eine ausführliche Geschichte des (slowakischen) Doppelkreuzes als Staatssymbol, das seinen Ursprung – historisch bedingt – natürlich in der religiösen bzw. christlichen Symbolik hat, aber eben auch eine lange Tradition als Staatswappen. Im Sinne des Art. 22 der Charta der Grundrechte der EU wurden die Slawenapostel Kyrill und Method auf den 2‑€-Gedenkmünzen ohne religiöse Symbole dargestellt (Heiligenschein und Kreuz auf dem Gewand), aber durchaus mit dem Doppelkreuz – als Symbol der weltlichen Macht bzw. Staatssymbol…