(Lüttich) Die traditionsverbundene Seite Cordialiter macht im folgenden Text auf die Ausbreitung der „Alten Messe“ aufmerksam und auf einen interessanten Aspekt der jüngsten Bischofsernennung in Belgien (siehe eigenen Bericht):
Noch vor zehn Jahren war die tridentinische Messe oder besser gesagt die Messe des heiligen Pius V. in ein Ghetto verbannt und auf kleine kirchliche Gruppen begrenzt. Inzwischen hat sich die Situation grundlegend und sichtlich geändert. Die Bewegung der Tradition konnte die Ghettomauern überwinden, sobald ihr Benedikt XVI. die Tür geöffnet hatte. Seither breitet sie sich schrittweise in immer neuen kirchlichen Kreisen aus und hat in Ansätzen gauch große Orden wie die Jesuiten, Dominikaner, Franziskaner erfaßt, aber auch Militärkapläne, Diözesanpriester, Missionare, ja sogar das Neokatechumenat und viele andere.
Dazu gehört auch eine der jüngsten Bischofsernennung durch Papst Franziskus, der Msgr. Jean-Pierre Delville auf den Bischofsstuhl von Lüttich in Belgien berief. Man kann von einer traditionsfreundlichen Ernennung sprechen, da Msgr. Delville seit Jahren das heilige Meßopfer auch in der außerordentlichen Form des Römischen Ritus zelebriert, so auch kurz nach Bekanntwerden seiner Bischofserhebung.
Zunächst fällt auf, daß in einem Land, in dem die katholische Kirche durch einen kämpferischen „multikulturellen“ Laizismus von außen und durch Jahrzehnte eines militanten Progressismus von innen zerschunden wurde, ein Freund der Tradition zum Bischof gemacht wird. Ein Signal dafür, daß man in der Nuntiatur, an der Bischofskongregation und offensichtlich auch Papst Franziskus der Tradition die nötigen Kräfte für die geistliche Erneuerung der Kirche zutraut.
Hinzu kommt noch, daß Msgr. Delville der Gemeinschaft von Sant’Egidio angehört, jener von Andrea Riccardi kurz nach dem Konzil gegründeten kirchlichen Bewegung.
Die überlieferte Liturgie fasziniert immer mehr Menschen und breitet sich vor allem unter der Jugend aus. Die wilde modernistische Repression im Sowjetstil ist nicht länger imstande, den „liturgischen Frühling“ in der Kirche aufzuhalten. Der harte Winter geht zu Ende.
Übersetzung: Giuseppe Nardi
Bild: Wikicommons