(Den Haag) In den Niederlanden konnten für die europäische Initiative One of Us – Einer von uns rund 20.000 Unterschriften gesammelt werden. Das Organisationskomitee unter dem Vorsitz Gregor Patrick Puppinck zeigt sich über den Erfolg überrascht. Die Unterschriftensammlung wird von mehreren Lebensrechtsorganisationen und den katholischen Bischöfen unterstützt. In den Niederlanden ist die Entchristlichung weit fortgeschritten. Die Erreichung der nötigen Unterschriften für eine europäische Petition an das Europaparlament gilt daher als wichtiges Signal für die Promotoren.
Die Aktion One of Us, die auf den rechtlichen Schutz des ungeborenen Kindes ab der Zeugung abzielt, erbrachte bisher europaweit eine halbe Million Unterstützungsunterschriften. Die Initiative fordert vom Europäischen Parlament die Anerkennung der Menschenwürde und der Personenrechte für die Ungeborenen. Eine Bürgerpetition an das Europäische Parlament wurde durch den Vertrag von Lissabon möglich.
Der katholische Lebensrechtler und Europaparlamentsabgeordnete Carlo Casini erklärte, daß neben den Niederlanden auch in Österreich, Polen, Ungarn, Italien, der Slowakei und jüngst auch in Spanien die nötigen Unterschriften gesammelt werden konnten.
Die Bestimmungen sehen vor, daß mindestens eine Million Unterschriften gesammelt und davon zumindest in sieben Staaten eine bestimmte Anzahl von Unterschriften erreicht werden müssen. Gesammelt wird in allen 27 EU-Mitgliedsstaaten. In Frankreich wird mit der baldigen Erreichung der „Quote“ gerechnet.
Casini zeigt sich erfreut über eine „Ökumene für das Leben“. Nach sechs katholischen Nationen, sind die Niederlande das erste protestantische Land, in dem die vorgeschriebene Mindestzahl an Unterschriften erreicht werden konnte.
Der Vorsitzende der italienischen Bewegung für das Leben kritisierte die beispiellosen Angriffe gegen das menschliche Leben durch skrupellose Wissenschaftler, internationale Einrichtungen und Nichtregierungsorganisationen, die sich mit Fragen der Gesundheit befassen und daher die „ersten Verteidiger“ des Lebens sein müßten. Casini übte im selben Zusammenhang auch Kritik an Werbekampagnen der EU zum öffentlichen Gesundheitswesen. Sie alle seien sich einig „in der Leugnung, daß der Embryo der Beginn des menschlichen Wesens ist“, wie es der Europäische Gerichtshof festlegte.
Deshalb lautet die Forderung: „Stoppt EU-Gelder für Embryonen-Versuche und Klonen!“ Jede Form der Finanzierung von Aktivitäten, die mit der Zerstörung menschlicher Embryonen zu tun haben, sollen durch ein EU-weites Verbot unterbunden werden.
Die erste Hürde, die Erreichung der vorgesehenen Unterschriften in sieben EU-Mitgliedsstaaten wurde erreicht. Nun gehe es darum, auch die zweite entscheidende Hürde zu nehmen und eine Millionen Unterschriften zu sammeln. Mehr als 520.148 EU-Bürger haben bereits die Initiative unterschrieben (Stand 5. Juni). 160.000 davon kommen aus Italien. In Ungarn wurden im Vergleich zur Mindestzahl bereits das dreifache (291.56 Prozent) an Unterschriften gesammelt, ebenso fast in Italien, mehr als zweieinhalb Mal soviel in Polen und mehr als das Doppelte auch in Österreich (202,32 Prozent). Am unteren Ende der Liste mit bisher noch wenigen Unterschriften befinden sich Griechenland und Zypern, wo erst 0,3 Prozent der Länderquote gesammelt wurden, in Bulgarien erst 1,36 Prozent, Finnland nur 3,06 Prozent. In Deutschland konnten bisher erst 24,15 Prozent der „Quote“ von 80.000 Unterschriften erreicht werden. Die Anstrengungen werden verstärkt werden müssen. Katholisches.info erneuert daher seinen Aufruf, die europäische Lebensrechtsinitiative mit der Unterschrift zu unterstützen. Allein der Evangelische Kirchentag, um die größte christliche Veranstaltung des Jahres zu nennen, hätte ausgereicht, um das Doppelte der nötigen Unterschriften zusammenzubringen, wenn man dort gesammelt hätte, was offensichtlich nicht im Interesse der Veranstalter lag.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: One of Us
Von Deutschland hat man fast den Eindruck, daß bei uns die Christen inzwischen doch sehr müde und lahm geworden sind, wenn es um christliche, grundsätzliche Standpunkte geht. Das beginnt schon beim zentralen Standpunkt:, der konkreten Frage, die Jesus einst an seine Jünger, die Apostel richtete: „Ihr, was haltet ihr vom Menschensohn?“ Wie damals, da war es Petrus, der das Christusbekenntnis ‑für alle- ablegte. So hatte heute BENEDIKt XVI. noch kurz vor seiner Abdankung, als er das „Jahr des Glaubens“ ausrief, betont: es dürfe nicht so sehr um die wiederholten Diskussionen um Strukturen gehen, sondern wir müssen uns wieder konzentriert vor allem auf die Person „Jesus Christus“ ausrichten. Erst dann würden wir auch die äußeren Fragen um die Strukturen richtig, nämlich im Sinne Christi und seinem Geiste lösen können. So ist es auch gerade jetzt, bei dem wirklich brennenden Thema (nehmen wir doch die tatsächliche, hohe Zahl der Abtreibungen in Deutschland wieder ernsthaft in den Blick) um den „Lebensschutz, hier geht es um den wirklichen Anfang ‑so die Humangenetik = bei der Zeugung- , und dann auch, wann endet das Leben eines Menschen. Das muß inzwischen ja betont werden, auch das Lebens e n d e eines Menschen, darf nicht in die Kalkulation von uns Menschen fallen wollen. Fast wie in der heidnischen Nazizeit, wo es um „lebenswert oder lebensunwert“ ging – mit seinen fürchterlichen Konsequenzen in der Handhabung. Wir sind nämlich auf dem Wege, schließlich in die identische Logik und deren Umsetzungen des Unmenschlichen uns zu verstricken. Darum ist es nur allzu dringend, bezgl. der obengenannten Unterschriftenaktion, daß wir Christen in Deutschland endlich aufwachen und wirklich aktiv werden. Beim Beklagen und Schimpfen über unsere Politiker stehen zu bleiben, führt absolut nicht weiter, sondern die eifrigen Gegner werden uns nur noch mehr lächerlich einschätzen und uns Christen noch mehr nicht ernstnehmen können. Vergessen wir nicht: „Gutes unterlassen“ ist Sünde