Morgendliche Kurzpredigten des Papstes: Eigene Internetseite des Osservatore Romano – „Es ist gut beide Seiten zu hören“


Morgendliche Kurzpredigten von Papst Franziskus: neue Internetseite. Zwei unterschiedliche Zusammenfassungen von Osservatore Romano und Radio Vatikan(Vati­kan) Der Vati­kan wird die ledig­lich in Zusam­men­fas­sun­gen bekannt­ge­mach­ten mor­gend­li­chen Kurz­pre­dig­ten von Papst Fran­zis­kus sam­meln und künf­tig auf einer eige­nen Inter­net­sei­te ver­öf­fent­li­chen, die vom Osser­va­to­re Roma­no betreut wird. Unab­hän­gig davon wird auch Radio Vati­kan täg­lich eine eige­ne Zusam­men­fas­sung ver­öf­fent­li­chen (wir haben berich­tet).

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Die Zwei­glei­sig­keit der Zusam­men­fas­sung bedeu­tet, daß es sich auch künf­tig emp­fiehlt, bei­de Zusam­men­fas­sun­gen zu lesen und zu ver­glei­chen, um ein eini­ger­ma­ßen tref­fen­des Bild von den Gedan­ken des Pap­stes zu gewin­nen. „Es ist gut bei­de Sei­ten zu hören“, so der Vati­ka­nist San­dro Magister.

Die aus­drück­li­che Erwäh­nung der Vatik­an­bank IOR am ver­gan­ge­nen 24. April, die für gro­ßes media­les Auf­se­hen sorg­te, wur­de nur von Radio Vati­kan berich­tet, nicht aber in der Zusam­men­fas­sung des Osser­va­to­re Romano.

Am 25. Mai brach­te Papst Fran­zis­kus das Bei­spiel einer min­der­jäh­ri­gen Mut­ter. Der Papst sag­te, laut Radio Vati­kan, daß das Mäd­chen „den Mut hat­te, ihre Schwan­ger­schaft fort­zu­set­zen und ihr Kind nicht zum Absen­der zurück­zu­schicken“.  Der Osser­va­to­re Roma­no been­de­te das direk­te Zitat mit „fort­zu­set­zen“, um außer­halb des Zitats mit den Wor­ten „und nicht abzu­trei­ben“ fortzusetzen.

Ver­gan­ge­ne Woche gab Pater Feder­i­co Lom­bar­di eine aus­führ­li­che Pres­se­er­klä­rung zu den mor­gend­li­chen Kurz­pre­dig­ten von Papst Fran­zis­kus in der Haus­ka­pel­le des vati­ka­ni­schen Gäste­hau­ses Sanc­tae Mar­tae ab. Die Pre­dig­ten wur­den nie voll­in­halt­lich ver­öf­fent­licht. Dies wird auch in Zukunft so blei­ben, wie der „Pres­se­saal“ des Hei­li­gen Stuhl bekannt­gab. Damit soll der Spon­ta­nei­tät der Pre­dig­ten Rech­nung getra­gen wer­den. Die Nicht-Ver­öf­fent­li­chung erlaubt es, kor­ri­gie­rend ein­zu­grei­fen. Zudem soll her­aus­ge­stellt wer­den, daß die mor­gend­li­chen Kurz­pre­dig­ten des Pap­stes nicht inte­gra­ler Bestand­teil des päpst­li­chen Lehr­am­tes sind, was hin­ge­gen für die schrift­lich aus­ge­ar­bei­te­ten und voll­in­halt­li­chen Anspra­chen gilt. Die mor­gend­li­chen Pre­dig­ten, die auf gro­ßes Inter­es­se sto­ßen, die­nen der pasto­ra­len Unter­wei­sung der Gläu­bi­gen. Sie wer­den daher auch wei­ter­hin ver­brei­tet, aller­dings wie bis­her nur in Zusam­men­fas­sung, von denen eine Radio Vati­kan vor­nimmt, eine zwei­te unab­hän­gig davon der Osser­va­to­re Roma­no.

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: Radio Vatikans

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