(Vatikan) Am Sonntag, den 2. Juni findet in allen Kathedralen der Welt von 17 Uhr bis 18 Uhr im Rahmen des von Papst Benedikt XVI. ausgerufenen Jahrs des Glaubens eine Eucharistische Anbetung statt. Die Anbetungsinitiative wurde heute von Kurienerzbischof Rino Fisichella, Präsident des Päpstlichen Rats für die Neuevangelisierung, und dem Sekretär des von Papst Benedikt XVI. geschaffenen Dikasteriums, Kurienbischof José Ocatvio Ruiz Arenas in Rom vorgestellt.
Die feierliche Eucharistische Anbetung findet am kommenden Sonntag im Petersdom in Rom unter dem Motto „Ein einziger Herr, ein einziger Glaube“ statt. Alle Kathedralen der Welt wurden eingeladen, so Erzbischof Fisichella, sich der Initiative anzuschließen und die tiefe Verbundenheit der Gläubigen weltweit in der Anbetung Gottes im Allerheiligsten Sakrament des Altares zum Ausdruck zu bringen.
Die Gebetsstunde könne als „historisches Ereignis“ bezeichnet werden, so der Kurienerzbischof, „da es dergleichen in der Kirchengeschichte noch nicht gegeben hat. Für eine Stunde werden alle Kathedralen ihre Uhr nach der Roms richten und in Gemeinschaft mit dem Papst sich in Eucharistischer Anbetung sammeln.“
Die Initiative sei auf ein überwältigendes Echo gestoßen, die neben den Bischofskirchen „ganze Bischofskonferenzen, die Pfarreien, Orden und vor allem Klausurklöster, Bruderschaften und Vereinigungen erfaßt“ habe.
Auch im deutschen Sprachraum findet die Eucharistische Anbetung in zahlreichen Kathedralen, Pfarrkirchen, Klosterkirchen und Kapellen statt. Die vom Vatikan eingerichtete Internetseite Annus fidei – Jahr des Glaubens bietet auf einer interaktiven Weltkarte (anklicken) einen beeindruckenden Überblick über die große Teilnahme an der Gebetsinitiative. Leider ist die Karte alles andere denn vollständig. Sind in Deutschland und der Schweiz nur ein Teil aller Anbetungsorte eingetragen, meist ohne nähere Hinweise, in welcher Kirche die Anbetung stattfindet und in welcher Straße sie sich befindet, fehlen Österreich, Liechtenstein und Luxemburg vollkommen. Auch in anderen Ländern scheinen die Angaben unvollständig. Im Internet finden sich aber fast alle heiligen Orte, die sich an der Anbetung des Herrn beteiligen.
Von den Cookinseln bis Reykjavàk, von Chile über Burkina Faso bis Taiwan, vom Irak über die Philippinen bis in die USA werden sich die Bischöfe, Priester und Gläubigen in den Kathedralen zeitgleich ab 17 Uhr römischer Zeit versammeln, um in den Anliegen des Heiligen Vaters vor dem ausgesetzten Allerheiligsten zu beten. Im ersten Anliegen heißt es: „Für die auf der ganzen Erde verstreute und heute im Zeichen der Einheit in der Eucharistischen Anbetung versammelte Kirche. Der Herr mache sie immer gehorsamer auf sein Wort hören, um sich der Welt „immer schöner, ohne Makel und ohne Falten, heilig und unbefleckt zu zeigen.“
Im zweiten Anliegen wird Christus angerufen für alle leidenden Menschen, die unter Formen einer neuen Sklaverei leiden, Opfer von Kriegen sind, von Menschenhandel, des Drogenhandels, der Sklavenarbeit, für Frauen und Kinder, die Gewalt erleiden.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Adorazione perpetua