Don Gallo, der Priester der fast alles leugnete – Skandal bis ins Grab


Don Andrea Gallo mit erhobener Faust des kommunistischen Partisanen
Don Andrea Gallo mit erhobener Faust des kommunistischen Partisanen

(Genua) In Genua starb im Alter von 84 Jah­ren nach lan­ger Krank­heit ver­gan­ge­ne Woche Don Andrea Gal­lo. Er ließ sich aus dem Kran­ken­haus ent­las­sen, um die letz­ten Augen­blicke sei­nes Lebens in der von ihm in den 70er Jah­ren gegrün­de­ten Gemein­schaft San Bene­det­to al Por­to zu ver­brin­gen, in der Arme  und ande­re am Rand der Gesell­schaft Ste­hen­de Auf­nah­me fanden.

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Die­ses sozia­le Enga­ge­ment kann nicht dar­über hin­weg­se­hen las­sen, was Don Gal­lo in der Öffent­lich­keit dar­stell­te. Daß der Prie­ster mit erho­be­ner Faust, der Sichel und Ham­mer min­de­stens eben­so gekonnt in sei­nen Hän­den jon­glier­te wie das Kreuz, das Gegen­bild gro­ßer Prie­ster­ge­stal­ten war. Eine Rück­schau, die nicht posi­tiv aus­fal­len kann, wenn auch die Medi­en und die zahl­rei­che media­le Pro­mi­nenz in ihrer Mehr­heit ande­rer Mei­nung sind.

Don Gallo: auch Priester, immer Partisan

Don Gal­lo hat sicher vie­len Men­schen gehol­fen, wie dies tau­send­fach  tag­täg­lich durch Prie­ster, Ordens­frau­en und Ordens­män­ner auf der gan­zen Welt geschieht. Sie tun es im Gegen­satz zum zigar­ren­rau­chen­den Prie­ster aus Genua jedoch im Ver­bor­ge­nen, wäh­rend er es mit Vor­lie­be vor lau­fen­den Kame­ras und demon­stra­tiv tat. Dadurch erfand er sich selbst als Per­sön­lich­keit des öffent­li­chen Lebens mit hoher Medi­en­fre­quenz. Die Rol­le des Prie­sters wäre aller­dings die, Men­schen zu Chri­stus und zur Kir­che zu füh­ren, und nicht zu sich selbst.

Noch weni­ger posi­tiv war die Posi­ti­on, die Don Gal­lo in sei­nem irdi­schen Leben ver­tre­ten hat, allem vor­an sei­ne stän­di­ge Ver­leum­dung der Kir­che. Sei­ner Kir­che, der er Gehor­sam gelobt hat­te. Vom hohen Sockel sei­ner gefei­er­ten und aner­kann­ten Auf­merk­sam­keit für die Armen aus, trug er sei­ne per­ma­nen­te Ver­ur­tei­lung der Kir­che vor. So insze­nier­te er eine Form von emo­tio­na­ler Erpres­sung, die lei­der vie­le bedingte.

Auch Judas beschimpf­te jene, laut Evan­ge­li­en, die mit teu­rem Nar­den­öl die Füße Jesu salb­te und for­der­te dazu auf, das Geld für die Armen zu ver­wen­den. Papst Fran­zis­kus sag­te zu die­ser Stel­le der Hei­li­gen Schrift: „Das ist der erste Hin­weis, den ich von der Armut als Ideo­lo­gie gefun­den habe, im Evangelium.“

Don Gallo wurde von antikatholischen Kreisen bejubelt und mißbraucht – und er ließ sich bejubeln und mißbrauchen

Don Gal­lo wur­de von der anti­ka­tho­li­schen Pres­se und einer anti­christ­li­chen Kul­tur beju­belt, die ihn jahr­zehn­te­lang auf erbärm­li­che Wei­se für ihre offen anti­päpst­li­chen und anti­kirch­li­chen Inter­es­sen aus­nütz­ten. Auch jetzt rund um sei­nen Tod und sei­ne Beer­di­gung. Und Don Gal­lo ließ sich dazu miß­brau­chen. Das war der Unter­schied zwi­schen ihm und Don Loren­zo Mila­ni, der den kir­chen­fer­nen Lai­zi­sten, die ihn wegen sei­nes Ein­sat­zes zu sozia­len Fra­gen und sei­ner Armen­für­sor­ge fei­er­ten, ant­wor­te­te: „Von wegen einer von euch! Ich bin ein Prie­ster und Schluß! Wor­in stim­me ich mit euch über­ein? Wor­in nur?! Die Kir­che besitzt die Sakra­men­te, die Ver­ge­bung der Sün­den. Und die hei­li­ge Kom­mu­ni­on und die Mes­se. Was aber besit­zen die? Sie müs­sen mich igno­rie­ren, statt mich wie einen der ihren zu ehren. Weil ich kei­ner von ihnen bin.“

Don Gal­lo dage­gen such­te immer den Applaus der Welt. Nie distan­zier­te er sich von den vie­len, die ihn als Keu­le gegen Johan­nes Paul II. und gegen Bene­dikt XVI. einsetzten.

Auf der Suche nach dem Applaus der Welt war Don Gallo für alles wogegen die Päpste waren einschließlich Franziskus

Er war für alles, was alle Päp­ste von Johan­nes Paul II. bis Fran­zis­kus, um nur die letz­ten drei zu nen­nen, ablehn­ten: von der Tötung unge­bo­re­ner Kin­der bis zur Eutha­na­sie. Kei­ne dia­lek­ti­sche Win­dung war ihm zu bil­lig oder zu schä­big, um nicht sei­nen lin­ken Freun­den nach dem Mund zu reden. Er „träum­te“ von einem schwu­len Papst und vom Schmet­ter­lings-Tat­too der Fern­seh­prä­sen­ta­to­rin Belen, die nach den Geset­zen kal­ku­lier­ter Pro­vo­ka­ti­on, um Ein­schalt­quo­ten zu gewin­nen fast ihre Scham vor den Kame­ras ent­blöß­te, um den Blick dar­auf frei­zu­ma­chen. Don Gal­lo war begei­stert, weil „das Land die Bei­ne und das Gesäß“ sehen will. Und er das wohl auch wollte.

Don Gal­lo war für die „Homo-Ehe“ und schaff­te es in sei­ner „Für­spra­che“ für die Homo­se­xua­li­tät, wohl unab­sicht­lich die­se in einen direk­ten Zusam­men­hang mit der Pädo­phi­lie zu brin­gen. Was in Wor­ten so klang: „Der homo­se­xu­el­le Prie­ster muß frei sein, sei­ne Iden­ti­tät und sei­ne Sexua­li­tät aus­zu­drücken zu kön­nen, sonst unter­drückt er sich und ver­fällt der Pädophilie“.

Ein Satz, der ihm aller­dings nicht den Vor­wurf „homo­pho­ber Haß­re­de“ ein­brach­te, mit dem anson­sten die Homo-Ver­bän­de nicht gei­zen. Es gab kei­nen Skan­dal, kei­nen homo­se­xu­el­len Pro­test, kei­ne media­le Ver­ur­tei­lung. War­um die­se kulan­te Zurück­hal­tung? Weil Don Gal­lo ja „einer von uns“ ist, einer der das Hohe­lied der Homo-Lob­by sang. Und die Nicht-Homo­se­xu­el­len woll­ten sei­ne Aus­sa­ge als „Prä­ven­ti­on gegen Pädo­phi­lie“ ver­stan­den wis­sen. Was einem ande­ren Prie­ster gesche­hen wäre, der den­sel­ben Zusam­men­hang zwi­schen den pädo­phi­len Miß­brauchs­fäl­len und der Homo­se­xua­li­tät her­ge­stellt hät­te, der kann zum Bei­spiel beim steie­ri­schen Pfar­rer Karl Trop­per von St. Veit am Vogau nach­fra­gen. Ob Don Gal­lo die Stu­die des John Jay Col­lege mit sei­nem kri­mi­no­lo­gi­schen Insti­tut kann­te, wonach 81 Pro­zent der Täter von sexu­el­len Miß­brauchs­fäl­len durch Kle­ri­ker in den USA homo­se­xu­ell waren?

Das Kokettieren mit dem exotischen Vogel – Die erwünschte politische Einmischung

Don Gal­lo war stol­zer Kom­mu­nist und Par­ti­san. Das mach­te sein Prie­ster­tum in den Augen der Genos­sen erträg­lich, ja mehr noch zu einem exo­ti­schen Vogel, eine Kom­bi­na­ti­on mit dem sie und er ger­ne kokettierten.

So wur­de am Bei­spiel Gal­los immer neu bloß­ge­stellt, daß die lai­zi­sti­sche For­de­rung nach einer Tren­nung von Staat und Kir­che in Wirk­lich­keit nur ein ideo­lo­gisch moti­vier­tes Kampf­mit­tel gegen ver­meint­li­che oder tat­säch­li­che Geg­ner ist. Gal­lo ver­letz­te die gefor­der­te Lai­zi­tät immer neu und immer wur­de er dar­in von den Lai­zi­sten unter­stützt. Wie zum Beispiel?

Don Gal­lo unter­hielt seit Kriegs­en­de eng­ste Kon­tak­te mit der poli­ti­schen Macht in Genua und nicht nur dort. Er unter­stütz­te mit ganz offe­ner Wahl­wer­bung jene Krei­se, die sei­ner poli­tisch-ideo­lo­gi­schen Über­zeu­gung am näch­sten stan­den. Die Nicht-lin­ke-Pres­se bezeich­ne­te ihn daher als „lin­ken Königs­ma­cher“. 2010, als Ita­li­ens Lin­ke Mini­ster­prä­si­dent Sil­vio Ber­lus­co­ni los­wer­den woll­te, ging die extrem Lin­ke zu gewalt­tä­ti­gen Aktio­nen über. Don Gal­lo gab den Über­fäl­len ver­mumm­ter Links­extre­mi­sten, die mit Stei­nen und Brand­sät­zen vor­gin­gen, sei­nen „Segen“. „Wenn ich es gewußt hät­te, hät­te ich mich auch als Weih­nachts­mann ver­klei­det und an der Akti­on teil­ge­nom­men“, gegen eine „ein­deu­tig faschi­sti­sche Poli­tik“. Im Sprach­jar­gon der extre­men Lin­ken bezeich­ne­te er gewalt­tä­ti­ge Aktio­nen als „fried­lich und gewalt­los“. Sein Lieb­lings­lied war kein Mari­en­lied, um die für­bit­ten­de Kraft der Got­tes­mut­ter zu prei­sen, son­dern die Hym­ne der kom­mu­ni­sti­schen Par­ti­sa­nen Bel­la Ciao, die er inbrün­stig auch nach der Hei­li­gen Mes­se sang. Ein Lied das erst nach­träg­lich nach dem Zwei­ten Welt­krieg ent­stand. Doch die bewähr­te rote Pro­pa­gan­da­ma­schi­ne hat es geschafft, die Legen­de von Bel­la Ciao sin­gen­den Par­ti­sa­nen, die im Krieg gegen Nazis und Faschi­sten kämp­fen, in der kol­lek­ti­ven Vor­stel­lung zu ver­an­kern. Don Gal­lo trug nicht wenig dazu bei, die berech­ti­ge Skep­sis in katho­li­schen Krei­sen zu untergraben.

Wenn es dar­um ging, poli­ti­sche Rat­schlä­ge an Poli­ti­ker zu ertei­len, war der Genue­ser Prie­ster immer gern zur Stel­le. Ein­mal teil­te er über die Medi­en mit, die­ser oder jener Per­son des lin­ken Spek­trums gera­ten zu haben, zu kan­di­die­ren oder nicht zu kan­di­die­ren. Kei­ner der Lai­zi­sten hat­te jemals Pro­ble­me damit oder sah gar eine „Ein­mi­schung“, die sie mit lau­tem Skan­dal­ge­schrei sonst bei jeder Gele­gen­heit dem Vor­sit­zen­den der ita­lie­ni­schen Bischofs­kon­fe­renz, Ange­lo Kar­di­nal Bag­nas­co vor­wer­fen, wenn die Kir­che es allein wagt, die Bür­ger auf­zu­ru­fen, bei ihrer Stimm­ab­ga­be „die Wer­te, die für das Leben ent­schei­dend sind“ zu berück­sich­ti­gen. Die Tren­nung von Staat und Kir­che darf offen­sicht­lich „ver­letzt“ wer­den, aber nur von anti­päpst­li­chen Priestern.

Bella Ciao statt Marienhymnus – Che Guevara statt Jesus Christus

Da Don Gal­lo die Besun­ge­ne in Bel­la Ciao mit der Got­tes­mut­ter ver­wech­sel­te, wun­dert es auch nicht, daß Don Gal­lo ein gera­de­zu fana­ti­scher Bewun­de­rer der lin­ken Iko­ne Che Gue­va­ra war, den er wie­der­um mit Jesus Chri­stus zu ver­wech­seln schien. Sein Lebens­mot­to läßt sich am besten mit sei­nen eige­nen Wor­ten zusam­men­fas­sen: „Die Kir­che soll­te ein­se­hen, daß wir in einem post-christ­li­chen Dorf leben. Ich hof­fe, daß sie den Mut hat etwas zu ändern.“ Es war sei­ne Art zum Aus­druck zu brin­gen, daß die Kir­che ihre Posi­tio­nen auf­ge­ben und sich durch die Men­schen „von heu­te“ neue dik­tie­ren las­sen soll­te. Gera­de so, als hät­te Jesus gesagt: „Aha, die Mehr­heit der Juden erkennt mich nicht als Mes­si­as an? Na dann, ände­re ich mei­ne Meinung.“

Don Gallo berief sich für seine Aktion auf eine imaginäre „Öffnung“ durch das Konzil

Das ist die Posi­ti­on von Athe­isten, die nicht eine Auto­ri­tät der Kir­che, die über dem Lauf der Din­ge steht, und eben­so­we­nig eine Auto­ri­tät der Päp­ste aner­ken­nen. Es nicht die Posi­ti­on eines Prie­sters. Des­halb hat­ten sei­ne Kri­ti­ker recht, die ihn beschul­dig­ten, daß die Inhal­te sei­ner „Ver­kün­di­gung“ und sei­nes Wir­kens „nicht reli­gi­ös, son­dern poli­tisch, nicht christ­lich, son­dern kom­mu­ni­stisch“ waren.

Mit dem Erz­bi­schof von Genau, Kar­di­nal Siri lag er im Dau­er­streit. Siri war für Don Gal­lo das per­so­ni­fi­zier­te Feind­bild, der „kle­ri­ka­le Reak­tio­när“, wäh­rend er sich für alle sei­ne Aktio­nen auf das Zwei­te Vati­ka­ni­sche Kon­zil berief. Auf wel­chen Teil genau, frag­te ihn nie­mand. Das Kon­zil als „Chif­fre“ genüg­te ihm. Don Gal­lo woll­te nie­mand „irgend­ei­ne Wahr­heit auf­zwin­gen“, heißt es in der ver­harm­lo­sen­den Spra­che der Ver­ständ­nis­vol­len, etwa dem lin­ken Ver­le­ger Loren­zo Fazio.

Und zur Beerdigung ein letzter Skandal – Linksradikaler Homo-Aktivist und Buddhist Luxuria holt sich heilige Kommunion

Vlasimir Luxuria linksradikaler LGBT-Aktivist und laut Eigendefinition Buddhist beim Kommunionempfang

Wie sein Leben so war auch sei­ne Beer­di­gung. Alles was an kir­chen­fer­ner Pro­mi­nenz auf­zu­bie­ten war, drän­gel­te sich um den Sarg des Ver­stor­be­nen. Schließ­lich war die Anwe­sen­heit aller ita­lie­ni­schen Fern­seh­an­stal­ten sicher. Pas­send zu Don Gal­los Leben und Hal­tung wur­de sei­ne Beer­di­gung zu einem letz­ten Skan­dal. Dafür sorg­te der eben­falls anwe­sen­de bekann­te links­ra­di­ka­le LGBT-Akti­vist Vla­di­mir Luxu­ria, Aus­druck jener Ver­wir­rung, die Don Gal­lo mit­ver­ur­sach­te. Eigent­lich als Wla­di­mi­ro Gua­d­a­g­no männ­lich gebo­ren, ließ er sich weib­lich umope­rie­ren, bezeich­net sich selbst als „Trans­gen­der“ und benann­te sich – nomen est omen – nach einer Tod­sün­de. Luxu­ria, der von 2006 bis 2008 für die Alt-Kom­mu­ni­sten im ita­lie­ni­schen Par­la­ment saß und sich selbst als Bud­dhist bezeich­net, drän­gel­te sich eben­so zum Kom­mu­nion­emp­fang vor. Es war aus­ge­rech­net der Erz­bi­schof von Genua und Vor­sit­zen­de der ita­lie­ni­schen Bischofs­kon­fe­renz, Ange­lo Kar­di­nal Bag­nas­co, der ihm/​ihr die Kom­mu­ni­on reich­te. Offen­bar ohne wahr­zu­neh­men, wen er vor sich hatte.

Die Don-Gal­lo-Anhän­ger miß­brauch­ten sogar die Beer­di­gung und eine Hei­li­ge Hand­lung als Polittri­bü­ne. So muß­te sich Erz­bi­schof Bag­nas­co aus­pfei­fen las­sen, als er davon sprach, daß Kar­di­nal Siri auch Don Gal­lo als „sei­nen Sohn“ betrach­te­te. Mehr­fach wur­de wäh­rend des Requi­ems und dem Trau­er­zug mit Bel­la Ciao der kom­mu­ni­sti­sche Schlacht­ge­sang ange­stimmt, als woll­te das her­bei­ge­eil­te „Publi­kum“ mit der christ­li­chen Lit­ur­gie kon­kur­rie­ren. Vla­di­mir Luxu­ria nutz­te die Bei­set­zung zu Kri­tik an der Kir­che: Don Gal­lo „hat uns sei­ne Kir­che geöff­net“ und „uns Trans­gen­der als von Gott gelieb­te Kin­der füh­len las­sen. Ich hof­fe, daß vie­le sei­nem Bei­spiel fol­gen“. Moni Ova­dia, der lang­jäh­ri­ge enge Freund Don Gal­los schrieb auf Face­book: „Ich bin nicht gläu­big, aber ich den­ke, daß der Gal­lo irgend­wann ein­mal auf­er­ste­hen könn­te. Jeden­falls wird die Erin­ne­rung an ihn lan­ge überleben.“

Es bleibt die Aner­ken­nung für die Hil­fe, die Don Gal­lo ande­ren Men­schen gelei­stet hat. Eine Hil­fe, die christ­lich moti­viert war, weil kei­ne Ideo­lo­gie, auch nicht die rote, zu einer sol­chen moti­vie­ren könn­te. Es bleibt aber auch die Trau­er über einen Prie­ster, der sein Amt und sei­ne Stel­lung wie kaum ein ande­rer öffent­lich miß­braucht hat. Zum Nach­ruf kein Bel­la Ciao, das haben schon dei­ne kir­chen­fer­nen Lieb­lin­ge bis zur Hei­ser­keit gesun­gen, aber dafür ein Gebet und Ciao Don Andrea, requiescat in pacem.

Text: Giu­sep­pe Nar­di
Bild: UCCR/XIX.tv Screen­shot
Video: Glo​ria​.tv

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8 Kommentare

  1. Prie­ster oder Revolutionär?
    Das ist die Fra­ge die ihm Chri­stus stel­len wird, denn das eine hat mit Gehor­sam, Unter­wer­fung und Demut zu tun, die ande­re Sei­te letzt­end­lich mit Unter­drückung, Mord, Fol­ter, Drang­sal und ande­ren Höllendingen.
    Egal wie him­mel­schrei­end die Ver­hält­nis­se sind, der christ­li­che Weg MUSS ein ande­rer sein, denn schau­en wir ALLE sozia­len Revo­lu­tio­nen an, sie haben nie­mals etwas bes­ser gemacht, son­dern nur die Far­ben der Unter­drücker gewechselt.
    Der Pfar­rer wird mit Entet­zen erken­nen, wem er die hohen christ­li­chen Idea­le zur Ver­fü­gung gestellt hat und Höl­len­qua­len lei­den, welch Schind­lu­der damit getrie­ben wurde.
    Für sei­ne ver­irr­te See­le muß man beson­ders inten­siv beten, denn er war gewiß nur verblendet.

  2. Ein schwie­ri­ger Arti­kel für einen durch­schnitt­lich begab­ten Prie­ster­men­schen! Ich habe von die­ser Prie­ster­fi­gur Don Gal­lo bis­her nie etwas gehört!Jetzt wird er von Ihnen bekannt gemacht !
    Viel­leicht ist es gut,von sol­chen Prie­ster­fi­gu­ren zu lesen!Interessant – trotz aller Widersprüche!Oder gera­de wegen ihnen!
    Zwi­schen Ihrer Kri­tik an Don Gal­lo spü­re ich immer wie­der Bewunderung!Ich sehe an die­ser Figur„das Gute“,das er „im Namen des Vaters und des Soh­nes und des Hei­li­gen Gei­stes“ gewirkt hat.
    Per­sön­li­che Eitel­kei­ten und Aner­ken­nungs­gier ist bei gewis­sen Prie­ster­ty­pen ja auch in unse­ren Diö­ze­sen kei­ne Seltenheit!
    Ich beken­ne mich in allem zur Leh­re der„unam,sanctam,catholicam et apo­sto­li­cam Ecclesiam“!
    Die­se katho­li­sche Kir­che ist Mil­lio­nen Men­schen Heimat,Geborgenheit,Sicherheit,Trost,Zukunft und vie­les Andere.Diese Katho­li­sche Kir­che ‚gehör­t’al­len Getauften!Aber nur Weni­ge rei­ßen sie an sich!
    Oft ver­bau­en sie mit ihrer Arro­ganz den Zutritt zur Kirche!
    Was inter­es­siert z.B.einen Bischof das „Schicksal„eines ein­zel­nen Menschen?Geschweige denn das Schick­sal eines ein­zi­gen Priesters?Die Wirk­lich­keit sieht anders aus,als in Hoc­jh­glanz­bro­schü­ren ver­lo­gen dar­ge­stellt wird!
    Bis heu­te schwirrt in bischöf­li­chen Schä­deln fürst­abt­li­che Arroganz!Ich bin davon überzeugt,dass ein mensch­lich qua­li­fi­zier­te­rer Umgang z.B. mit Eugen Dre­wer­mann die­sen wert­vol­len Prie­ster der Kir­che erhal­ten hätte!
    Dre­wer­manns gibt es zuhauf in der Kirche!
    Don Gallo?Ein Prie­ster mit offen­sicht­lich vielen,unterschiedlichsten Charismen!Was ist in die­sem Mann ‚los‘ gewesen?Wer,was hat ihn getrieben?
    War­um stel­len Sie ihn in die­ser Aus­führ­lich­keit hier vor?
    „Wer nicht gegen uns ist.….“(Mk9,38–41)Vielleicht hät­te Don Gal­los Bischof ihn und sei­ne Eitel­keit ‚ern­ster‘ neh­men sollen!Auch sei­ne Begabungen!
    Ich bin mir sicher,dass Gott Don Gal­lo mit zärt­li­cher Lie­be in SEINE Arme geschlos­sen hat!R.I.P.

  3. R.I.P. Möge Gott vor allem das Gute sehen, das die­ser Prie­ster getan hat. Möge er ihm sei­ne Irrun­gen ver­zei­hen und ihm eine klei­ne Woh­nung in sei­nem Hau­se offen hal­ten. Unse­re Auf­ga­be ist nicht zu rich­ten, aber es ist unse­re Auf­ga­be prie­ster­li­ches und kirch­li­ches Fehl­ver­hal­ten immer wie­der aus­zu­spre­chen, auch wenn das man­chen, selbst hier, nicht gefällt. Eine Hal­tung wie sie Don Gal­lo an den Tag gelegt hat, wäre vor dem Kon­zil schwer, wenn nicht gar unmög­lich gewe­sen. Da waren die Rol­len von Don Camil­lo und Pep­po­ne noch klar getrennt. Inso­fern war Don Gal­lo auch ein Opfer des Zeit­geists. Ich fin­de die Kar­di­nä­le Siri und Bag­nas­co haben, was ihn betrifft, alles rich­tig gemacht.

  4. Der Skan­dal besteht eigent­lich dar­in, daß der Mann nicht aus dem Kle­ri­ker­stand ent­las­sen wurde.

  5. War Jesus nicht auch ein Revo­lu­tio­när und wür­de er heu­te nicht auch das sel­bi­ge tun und die Gier und Arro­ganz aus den Kir­chen hin­weg­fe­gen? Selbst nach dem Tod die­ses edlen Geist­li­chen, dem die Men­schen in Armut wich­ti­ger waren als eine kirch­li­che Karie­re, tre­tet ihr nach und ver­spot­tet ihn. Ich habe mehr gemein­sam mit ihm als mit Katho­li­ken, die mei­nen sich über ande­re Men­schen erhe­ben zu müs­sen. Das hat mit dem Wort Got­tes nichts, aber auch gar­nichts zu tun. Ich bete für Euch.

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