Dominique Venner Protest gegen „Homo-Ehe“ – Rekonziliationsritus für entweihte Kathedrale notwendig


(Paris) Am Diens­tag hat sich der fran­zö­si­sche Histo­ri­ker Domi­ni­que Ven­ner in der Kathe­dra­le Not­re Dame de Paris erschos­sen. Der 78-Jäh­ri­ge woll­te mit die­ser spek­ta­ku­lä­ren Geste gegen die Zer­set­zung der Fami­lie durch die Ein­füh­rung der „Homo-Ehe“ in Frank­reich pro­te­stie­ren. Bevor sich Ven­ner vor den Augen von 1500 Besu­chern der Kathe­dra­le, Gläu­bi­gen und vor allem Tou­ri­sten, erschoß, depo­nier­te er auf den Altar des Mari­en­doms in einem Brief­um­schlag ein Mani­fest, mit dem er sein Auto­da­fé begründete.

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Es sei ihm, so Ven­ner, dar­um gegan­gen, „aus dem Schlaf zu schüt­teln, unse­re ein­ge­schlä­fer­ten Gemü­ter auf­zu­rüt­teln und die Erin­ne­rung an unse­re Grund­la­gen wie­der­zu­er­wecken“, wie es in der deut­schen Über­set­zung sei­nes Mani­fest heißt. In Ven­ner tritt uns ein ver­zwei­fel­ter Mann ent­ge­gen, der jeden Glau­ben an eine Ver­än­de­rung einer von ihm mit gutem Grund abge­lehn­ten Ent­wick­lung ver­lo­ren hat­te. In sei­nem Mani­fest schrieb er: „Unser Zeit­al­ter for­dert nicht mehr ein, die Macht zu ergrei­fen, wie man frü­her sag­te. Es gewährt dem Traum vom Tag der Wen­de kei­nen Raum mehr.“

Verzweifelter Akt einer unheiligen Geste an einem heiligen Ort

Notre Dame Paris Wiedergutmachungsritus für entweihte Kathedrale nach Dominique Venners Selbtsmord aus Protest gegen die "Homo-Ehe"Mit sei­ner Selbst­tö­tung setz­te er an einem hei­li­gen Ort eine unhei­li­ge Geste. Es gibt vie­le For­men des Pro­te­stes und auch der Flucht. Aber eine Form des Pro­te­stes, die in Wirk­lich­keit eine ver­zwei­fel­te Flucht aus der Rea­li­tät ist, akzep­tiert das Chri­sten­tum nicht: den Selbst­mord. Selbst­mord wird als schwer­wie­gen­de Sün­de gegen den Schöp­fer­gott ver­wor­fen. Bud­dhi­sti­sche Selbst­ver­bren­nun­gen wie sie Tibe­ter aus Pro­test gegen die chi­ne­si­sche Besat­zung voll­zie­hen, lehnt das Chri­sten­tum als heid­ni­sche Prak­tik ab. Das gilt auch für poli­tisch moti­vier­ten Selbst­mord, bei allem Respekt vor dem Ein­zel­nen und sei­ner tie­fen Verzweiflung.

Die mit der Geste ver­bun­de­nen Fol­gen betref­fen auch die Kir­che. Der Selbst­mord ganz unab­hän­gig von den Beweg­grün­den, die Ven­ner zu die­ser Tat getrie­ben haben, geschah an einem hei­li­gen Ort. Der ame­ri­ka­ni­sche Kir­chen­recht­ler Edward Peters spricht von einem „tra­gi­schen Akt“, aber auch einer „schwer­wie­gen­den Pro­fa­nie­rung“ der Bischofskirche.

Rekonziliationsritus für entweihte Kathedrale notwendig

In Paris ver­weist man auf den Ritus der Rekon­zi­lia­ti­on, der im gel­ten­den Ceri­mo­nia­le Epis­co­po­rum vor­ge­se­hen ist. „Die kirch­li­che Tra­di­ti­on betrach­te­te die Neu­wei­he einer Kir­che immer als drin­gend not­wen­dig, wenn in derem Inne­ren etwas Schwer­wie­gen­des gesche­hen ist, was die Sakra­li­tät des Ortes beein­träch­tig­te“, so Mes­sa in Lati­no. „Der Schutz in sacris des hei­li­gen Tem­pels Got­tes ist ein ent­schei­den­der Teil der Spi­ri­tua­li­tät, die vom Volk des alten Bun­des auf unun­ter­bro­che­ne Wei­se unter der ein­deu­ti­gen Vor­ga­be des Lehr­am­tes bis auf uns gekom­men ist“.

Das Kir­chen­recht sieht im Canon 1211 vor: Hei­li­ge Orte wer­den geschän­det durch dort gesche­he­ne, schwer ver­let­zen­de, mit Ärger­nis für die Gläu­bi­gen ver­bun­de­ne Hand­lun­gen, die nach dem Urteil des Orts­or­di­na­ri­us so schwer und der Hei­lig­keit des Ortes ent­ge­gen sind, dass es nicht mehr erlaubt ist, an ihnen Got­tes­dienst zu hal­ten, bis die Schän­dung durch einen Buß­ri­tus nach Maß­ga­be der lit­ur­gi­schen Bücher beho­ben ist.

Das Zere­mo­nia­le der Bischö­fe sieht vor, daß die Wie­der­gut­ma­chung so schnell als mög­lich zu erfol­gen hat. Es wird aus­drück­lich fest­ge­hal­ten, daß der Bischof selbst dem fei­er­li­chen Ritus der Buße und der Rei­ni­gung vor­zu­ste­hen hat, der in Anwe­sen­heit der Prie­ster, Dia­ko­ne und Gläu­bi­gen erfolgt.

1999 wur­de auf die­se Wei­se auch im Peters­dom in Rom vor­ge­gan­gen, nach­dem sich ein ita­lie­ni­scher Pen­sio­nist, Bene­det­to Min­in­ni im Sei­ten­schiff erschos­sen hatte.

Wie bekannt wur­de, führ­te der Weih­bi­schof von Paris, Jero­me Beau noch am spä­te Diens­tag Nach­mit­tag den Wie­der­gut­ma­chungs­ri­tus durch. So konn­te abends eine Gebets­vi­gil für das Leben mit Erz­bi­schof Vingt-Trois statt­fin­den. Am Mitt­woch nüt­ze der Ver­ein Femen, der bezahl­te Pro­sti­tu­ier­te für Polit­ak­tio­nen ein­setzt, die Medi­en­auf­merk­sam­keit um den spek­ta­ku­lä­ren Selbst­mord. Eine von Femen bezahl­te Frau insze­nier­te in der Kathe­dra­le das prä­zi­se gelenk­te Por­no-Polit­busi­ness des Ver­eins. Natür­lich mit Vor­ab­in­for­ma­ti­on für aus­ge­wähl­te und mit hoher Wahr­schein­lich­keit zah­len­de Medi­en. Die bezahl­te Pro­vo­ka­teu­rin wur­de gestern unter ande­rem von Agence France-Press zur Selbst­in­sze­nie­rung begleitet.

Leit­tra­gen­de ist erneut die katho­li­sche Kir­che durch den Miß­brauch des Sakral­or­tes, sind die Gläu­bi­gen, deren reli­giö­se Gefüh­le mit Füßen getre­ten wer­den. Von der Belei­di­gung Got­tes ganz zu schweigen

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: Wikicommons

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