(Rom) Der Dominikaner Pater Giovanni Cavalcoli OP, Professor für Dogmatik und Christliche Anthropologie an der Theologischen Fakultät der Emilia-Romagna und Vize-Postulator im Seligsprechungsverfahren für den tschechischen Dominikaner und Moraltheologen Tomas Tyn OP (1950–1990), den „nachkonziliaren Traditionalisten“ (Cavalcoli), befaßt sich mit den Feinden des Herrn und wie Jesus mit ihnen umging. Er geht der Frage nach, ob der in der Kirche heute verbreitete „Dialogkult“ dem Verhalten Jesu entspricht oder ob er mit diesem in Einklang zu bringen ist. Eine Frage, die er doppelt verneint. Eine „Übereinstimmung“ könne nur um den Preis erzwungen werden, einen Teil von Jesus zu unterschlagen und ihn damit zu verfälschen. Genau das aber, so Pater Cavalcoli, geschehe heute durch eine in der Kirche weitverbreitete Form der Verkündigung. Eine Form, die, so der Dominikaner, überwunden werden muß, wenn die Kirche ihren Auftrag wahrheitsgetreu erfüllen will. Der Dogmatiker könnte sich auf die jüngsten Worte von Papst Franziskus stützen, der „nein zu den Salon-Christen“ sagte und dazu aufrief, „lästig zu sein“.
Christus und seine Feinde
von Pater Giovanni Cavalcoli OP
Wir wissen, wie sehr man heute auf den Dialog beharrt: Dialog unter Katholiken, Dialog mit der Piusbruderschaft, Dialog mit den Nicht-Katholiken, interreligiöser Dialog, Dialog mit den Nicht-Gläubigen. Wenn wir aber das Vorbild Christi anschauen, sehen wir seine scharfen Streite mit Pharisäern, Schriftgelehrten und Priestern, mit härtesten Ausdrücken aus seinem Mund, mit denen er sie anklagt, den Teufel zum Vater zu haben, ihnen erklärte, daß sie in ihren Sünden sterben werden, er ihnen mit strengen göttlichen Strafen drohte, sie immer wieder der Heuchelei beschuldigte, des Geizes, der Lüge, der Untreue gegenüber Moses, an rein menschlichen Traditionen zu hängen, der Grausamkeit, der Ungerechtigkeit, der Frevel, des Mordes, der Glaubenslosigkeit und ihnen zwei harte Beschimpfungen entgegenschleuderte, wenn er sagte, sie sind „Natterngezüchte“ und „übertünchte Gräber“ und noch anderes mehr.
In der heute üblichen Verkündigung wird fast immer nur ein barmherziger, verzeihender Christus präsentiert, der ganz sanft und mitfühlend ist, offen für alles, nachsichtig mit den Sündern, geduldig, verständnisvoll und tolerant mit allen, der auf die Bedürfnisse aller achtet, vor allem der Kleinen, der Schwachen, der Frauen, der Leidenden, der Armen, ein Wundertäter. Und alles davon ist wahr. Diese völlig richtigen Dinge eignen sich aber für Instrumentalisierungen durch das aktuelle idyllische und gesüßte Gutmenschentum, das seit Jahrzehnten in die Kirche eingedrungen ist und sich als Interpret des Geistes des Zweiten Vatikanischen Konzils darstellt.
Christus wird als liebenswerter Dialogisierer dargestellt – tadelnder, drohender Christus wird verschwiegen
Häufig wird nur ein bequemer Christus ad usum delphini präsentiert, man beschränkt sich auf die Aspekte des barmherzigen Christus und nicht des strengen Christus, man vermittelt nur den liebenswert dialogisierenden und nicht den drohenden, tadelnden, widersprechenden Christus.
Der eschatologische Christus, der richtende Christus, der zu den Rebellen sagt: „Weg von mir, ihr Verfluchten, in das ewige Feuer, das für den Teufel und seine Engel bestimmt ist!“ (Mt 25,41), das alles wird in einer bestimmten, heute üblichen Verkündigung penibel verschwiegen, so als würde es gar nicht oder laut der aktuellsten (postmodernen) modernistischen Exegese bestenfalls als belangloses Relikt einer alttestamentlichen Sprache existieren. Christus rettet alle, er hat keine Feinde. Und dennoch sprechen das Evangelium und die kirchliche Tradition sowie die Heiligen eine ganz klare Sprache und zwar in einem genau entgegengesetzten Sinn.
Die allgemein geübte Mißachtung von Christus ist nicht moderne, postkonziliare Exegese, sondern Häresie
Die Anwendung einer solch ungerechtfertigten Diskriminierung von Christus durch die Mißachtung nicht genehmer Texte ist nicht Weisheit, ist nicht moderne, postkonziliare Exegese, sondern Häresie, wie bereits die Etymologie des Wortes sagt: à iresis, Wahl, gemeint ist eine willkürliche, unbegründete Wahl.
Man könnte sich dem modernen Denken entsprechend fragen: Hätte Christus nicht ohne diese Polemik und Unnachgiebigkeit auskommen können, ohne sich so verhaßt zu machen mit seinem überzogenen Selbstbewußtsein, ohne Grund für Skandal zu sein durch seine Übertretung hochgehaltener Traditionen, konnte er nicht darauf verzichten, sich aufzuregen und vor allem die Obrigkeiten zu beleidigen? Hat er sich das Unglück des Kreuzes letztlich nicht selbst zuzuschreiben? Wieso hat er es nicht wie der Buddha gemacht, der so ruhig und friedlich war, daß er von allen geschätzt in Ruhe 80 Jahre alt werden konnte? Die weisen Hindus erheben keinen Alleinvertretungsanspruch wie Christus. Sicher, sie verehren Brahman, aber dann akzeptieren sie irgendwie alle Religionen als verschiedene Ausdrucksformen des Absoluten.
Und was Mohammed anbelangt: ja sicher, er war polemisch und kämpferisch, aber letztlich hat er sich ja nur verteidigt und seine Feinde besiegt, und wer erinnert sich schon noch an die 800 von ihm ermordeten Juden und den von ihm begonnenen Heiligen Krieg zur Rettung der Welt. Selbst die frommen Juden von heute, die der Thora des Moses treu sind, erheben nicht den Anspruch, ihre Religion der ganzen Welt aufzwingen zu wollen. Sie betrachten sie vielmehr nur als Religion ihres Volkes und ihrer Väter.
Für die Modernisten ist die Frage, wie Christus mit seinen Feinden umging, tabu
Es gäbe viel auf diese scheinbar weisen und vernünftigen Anmerkungen zu antworten. Beschränken wir uns lediglich auf einige zentrale Punkte, um die eigentliche Frage zu klären, die nicht unbedeutend ist, wenn sie sich vielleicht auch nur wenige stellen. Eine Frage, wie Jesus Christus mit seinen Feinden umging, die die Modernisten in Verlegenheit bringt und daher für sie ein Tabu ist. Aus diesem Grund tun sie alles, damit sie ja nicht gestellt wird. Aber uns kümmern die Modernisten wenig. Uns interessiert es, Christus nachzufolgen auf dem Weg der Vervollkommnung.
Wir erkennen zunächst vor allem den Sinn und die Notwendigkeit von Jesu Streit an. Er ist Teil seiner Mission, den Willen des Vaters zu erfüllen. Jesus war unter anderem Lehrmeister und Erzieher, und als ein guter Lehrmeister und Erzieher kann er nicht anders als seine Jünger oder seine Kinder zu korrigieren, wenn es notwendig ist und zu tadeln, wenn sie es verdienen.
Er kann nicht anders, als sie gegen die Betrügereien der falschen Lehrmeister zu verteidigen, indem er diesen anrüchigen Gestalten droht. Und manchmal ist dafür Strenge und Beschimpfung notwendig. Wenn die Feinde sich nicht besinnen und umkehren, kann es auch notwendig sein, sie zu erschrecken. Und wenn sie so hochmütig sind, daß sie nicht einmal erschrecken, dann um so schlimmer für sie. Ihre Niederlage wird noch viel brennender sein. Auch diese extremen Methoden können gut tun, und dazu führen, zumindest das Wirken des Feindes zu hemmen, wie alle großen Lehrer und Erzieher der Geschichte wissen.
Christus sagte von sich nichts als die Wahrheit und dies allein mit dem Ziel, die Menschheit zu retten
Zweitens: es ist wahr, daß Christus irritiert hat und Anlaß für Skandal war, weil er sich Eigenschaften zusprach, die allein Gott zukommen. Es ist klar, daß ein solches Verhalten durch ein rein menschliches Wesen der helle Wahnsinn wäre, eine Form extremen Hochmuts und wahnwitziger Anmaßung. Aber Jesus, der wirklich Gottes Sohn war, sagte von sich selbst nichts anderes als die Wahrheit, und das – was wichtig ist – nicht aus irgendeiner Form von Eitelkeit, sondern einzig und allein mit dem Ziel, die Menschheit zu retten. Nur Gott kann der Retter der ganzen Menschheit sein, aber dieses Heil besteht darin, „den Sohn zu erkennen und Jenen, der ihn gesandt hat.“
Drittens, angemessene Strenge hat nichts mit einem irrationalen oder leidenschaftlichen Wutausbruch zu tun, sondern erwächst aus der Liebe und der Gerechtigkeit. Es ist daher undenkbar, daß Christus, wie manche unsinnigerweise sagen, gegenüber seinen Feinden „ausfällig“ geworden sei und sie beleidigt habe, so als könnte der Sohn Gottes die „Fassung verlieren“ und seine Leidenschaften oder die Worte nicht zügeln. Nichts von alledem: Christus nimmt dieses starke und energische Verhalten – jene Tugend, die das Evangelium „παρρησία“ (Parrhesie) nennt – bei völliger Kontrolle seiner Emotionen ein, bei völliger geistiger Klarheit und ausschließlich zum Wohl der Personen, die er tadelt. Das ist im übrigen genau der Stil der Propheten.
Wenn wir Kindes Gottes sein wollen, müssen wir uns den Irrtümern und Sünden der Welt widersetzen
Viertens: Christus sagt uns klar und deutlich, wenn wir seine Jünger sein und mit ihm an der Rettung der Welt mitwirken wollen, dann müssen auch wir den Mut haben, unsere Identität als Kinder Gottes zu zeigen, indem wir uns den Irrtümern und Sünden der Welt für deren Reinigung und Rettung widersetzen auch um den Preis, wie Selbstgerechte zu erscheinen.
Daraus folgt eine letzte Konsequenz: Wir müssen den schalen, ergebnislosen und zweideutigen Dialogkult unserer Tage korrigieren, eine Praxis, die, wenn wir das Vorbild von Christus ernst nehmen, ganz und gar nicht christlich ist und unter dessen Deckmantel von Freundlichkeit und Toleranz sich ein beschämender Opportunismus und ein Doppelspiel versteckt, das eines wahren Jüngers Christi absolut unwürdig ist.
Wenn wir von uns wirklich sagen wollen, seine Jünger zu sein, dann müssen wir in einer Art mit den Menschen unserer Zeit sprechen, die wenn nötig – und wir hoffen natürlich, daß dies selten der Fall ist – auch harte und mutige Töne gebraucht, auch auf die Gefahr hin, Verfolgung zu erleiden oder sogar zum Preis unseres Lebens. Wenn Christus sich damit begnügt hätte, es wie Buddha oder Mohammed zu machen, gäbe es kein Mysterium crucis, das der Weg und das Unterpfand für unser ewiges Heil ist.
Text: Persona e Libertà
Übersetzung: Giuseppe Nardi
Bild: Studio Domenicano
Das ist ein sehr scharfsinniger und klarer Artikel! Wirklich wichtig, sich klarzumachen, dass die Sanftmut und „Demut“ Jesu nicht die Leisetreterei war und ist, die man ihm heute so gerne unterschiebt wie einen Wechselbalg. Der Vater dieses Wechselbalgs ist der Lügner.
Gott macht keine Gremienarbeit unter dem sakrosankten Blick von Pseudoautoritäten, sondern formt seine Kinder zu wilden, einmaligen Zeugen, die sich – auch wenn sie Gehorsam geloben – nicht vor den verlogenen Karren spannen lassen.
„Interessant katholisch zu sein“ wird es erst unter diesen Voraussetzungen. Das Abenteuer beginnt mit der totalen Hingabe und Nachfolge.
Es ist für die geliebte Kirche so wichtig, für Klarheit und Wahrheit einzustehen – leider nicht nur in der Welt, sondern in ihrem chronisch kranken und siechen Organismus, der durch das kurpfuschende Herumdoktern immer schwächer wird.
Und nun sollen ja auch noch wir selbst (laut F.) den „Hl. Geist zum Leuchten bringen“… dabei bedarf es einfach prophetischer oder mystischer Gläubiger, die empfangen, was sie erwarten und tun sollen.
Dann müßte die „chronisch kranke Kirche“ jedenfalls dort, wo sie Ihren Platz in ihr haben, längst gesundet sein, da Sie die „totale Hingabe und Nachfolge“ praktizieren. Immerhin ein Ort in Deutschland, wo die Kirche vom Konzilsungeist gereinigt ist und so richtig brummt.
Argumente ad personam zählen nicht – posten Sie einfach nicht mit, Dunkelmann, wenn es von der Sache oder sonst noch woher her nicht hinreicht!
Unser Herr und Gott Jesus Christus hat vor Seiner Himmelfahrt angekündigt,
den Geist der WAHRHEIT zu senden;
den HEILIGEN GEIST
und nicht den „Geist des Dialoges“ !
Wenn heute aber die Verkündigung der Wahrheit im Lichte des Heiligen Geistes von einem „Dauerdialog“ über die unfehlbare Lehre der Heiligen Mutter Kirche verdrängt werden soll, dann nicht ohne besondere Absicht,
denn…
die Verkündigung der Wahrheit kennt keinen „Dialog“ mit der Sünde, also
„kein Dialog mit dem Teufel“ ( O‑Ton Papst Franziskus ! )
wohl aber die Barmherzigkeit mit dem Sünd-er !
Wer aber in der Glaubensverkündigung im sog. „Geist des Dialoges“ reden und handeln will, der gedenke der Worte des hl. Augustinus:
„Wenn die Sünde schön tut, dann schmeckt die Wahrheit bitter“
Den mittleren Abschnitt verstehe ich als Konstruktion nicht. „Wenn heute aber .… , dann nicht ohne besondere Absicht, denn…“ Was ist jetzt die „besondere Absicht“? Können Sie das vielleicht noch etwas erläutern?
Wenn man sich in einen „normalen“ Menschen heute hineinversetzt, dann wird er bei der Verkündigung der Wahrheit große Schwierigkeiten haben, zu verstehen, wovon die Rede ist – nach 50 Jahren Dauerrelativierung und Verwässerung des Glaubensgutes.
Insofern muss dieser heutige Mensch mit seiner geistigen Situation berücksichtigt, geliebt und verstanden werden. Andererseits – wie soll man da „richtig“ ansetzen? Man kann menschlich gesprochen nur alles falsch machen!
Deshalb meine Auffassung, am besten gar nichts mehr „machen“ zu wollen, sondern selbst alles dran zu setzen, die totale Hingabe zu leben. Das wird dann „leuchten“. Gott hat in verworrenen Zeiten sehr oft durch einfache Menschen, die sich von ihm führen ließen, gewirkt und eben nicht durch Strategien.
So bitter es klingt – es waren am Ende die Märtyrer, die die Kirche „gerettet“ haben.
Ich bin skeptisch, wenn man allzu grob mit der „Teufelskeule“ kommt.
Der „Dialog“ der deutschen Bischöfe ist intentional kein „Dialog mit dem Teufel“. Das ist doch Unsinn! Die Bischöfe haben vielleicht die Hoffnung, über die „Strategie“ des Dialogs die Leute an der Kirche interessiert zu halten. Diejenigen unter ihnen, die Wölfe sind, und die Kirche zerstören wollen, führen zweimal keinen „Dialog mit dem Teufel“. Wenn sie tatsächlich böse Absichten haben, vollziehen sie sein Werk – ohne echten Dialog. Der Dialog wäre dann nur vorgeschoben, um alles in Frage zu stellen, was wahr ist und es so langsam zu zerstören.
Auch hier ist F. grob, populistisch und drischt undifferenziert auf das verhedderte Knäul – mal sehen, ob jemand aua schreit und Angst kriegt.
Es muss „Dialog“ als klare Katechese geben, die unbeirrt „Rede und Antwort“ steht.
Denn echter „Dialog“ war und ist unter wahren Christen selbstverständlich!
Echter Dialog war und ist unter wahren Christen selbstverständlich. Das ist richtig.
Dialoge werden auch mit Nichtgläubigen und Protestanten geführt.
Man kann jahrelang Dialoge führen, über die Unterschiede und die Gemeinsamkeiten der Religionen, für oder gegen Frauenpriestertum und Zölibat, .….
Bringen über Jahre geführte Dialoge einen Erfolg?
Oder passen sich mit der Zeit eher die gutgläubigen Katholiken den Protestanten oder Moslems an?
Besteht aufgrund des Dialoges nicht die Gefahr, dass die Menschen mehr das soziale Miteiander (wir sind alle gleich, beten den gleichen Gott an und haben uns lieb) wollen und anstreben und verlieren Gott und Seine Lehre aus dem Blick oder wenigstens zum Teil, der Glaube wird lau?
Hebr 4,12 Denn lebendig ist das Wort Gottes, kraftvoll und schärfer als jedes zweischneidige Schwert; es dringt durch bis zur Scheidung von Seele und Geist, von Gelenk und Mark; es richtet über die Regungen und Gedanken des Herzens;
Besteht im ständigen Dialog nicht die Gefahr, vor lauter Frieden halten, nicht anecken wollen, sich im Dialog zu verlieren?
Was ist mit den eigenen Taufschein-Christen, die nicht mehr in die Kirche gehen, die z.T. vom Glauben abgefallen sind? Diese darf man nicht vergessen.
Schwerpunkt sollte mit Überzeugung das missionieren sein und das der Glaube nicht mehr schwindet, sondern immer tiefer wird!!
Begriffsverwirrung total !
Wie immer steckt der Teufel (in des Wortes wahrster Bedeutung !!!!!) wieder mal im Wort.
Das Wort – Dialog – hört sich harmlos an, ist modern und vor allem Ergebnisoffen.
Es stellt dem aktiven ‑Dialoggeber- immer ein gutes Zeugnis der Toleranz und des Friedenswillens aus.
In Wirklichkeit ist das, im kirchlichen Sinne verstandene“ Dialogisieren“, ein Ausdruck der Faulheit, der Intoleranz und der Beliebigkeit.
Miteinander reden ist immer gut, das stellt niemand in Abrede, aber die Intention ist völlig falsch, weil wieder einmal ein Irrtum zementiert wird, der katholischerweise niemals erstrebt werden darf.
Neben den Generalirrtümern der Aufklärung: „Ich glaube nur was ich sehe“ und „Mehrheit ist Wahrheit“ hat sich klammheimlich der Hegelsche Imperativ von „These – Antithese = Synthese“ tief in die Begrifflichkeit des „Katholischen Dialogs“ eingenistet.
Z.B.:“ Ich bin katholisch, Du glaubst an Nichts, zusammen glauben wir ein bischen“ drückt es überspitzt, aber treffend aus.
Dabei werden Glaubenswahrheiten solange verschwiegen, bis sie keiner mehr kennt.
Fordert sie doch noch jemand ein, wird er beschimpft und ausgegrenzt, denn Dialog gilt natürlich nicht für Alle !
Leider muß man sagen, dieser Begriff ist inzwischen dermaßen verheuchelt und verlogen, das man den Urheber dieser Irrlehre dahinter klar erkennen kann, den Urverwirrer und Zerstörer,nämlich niemand Geringeren als Satan selbst.
Und er kann den Erfolg seiner Teufeleien gar nicht fassen!
Um Missverständnisse auszuräumen:
Es ergibt nicht viel Sinn, das neutrale Wort „Dialog“ zu verteufeln. Dass dieses neutrale Wort inzwischen für vorgebliche Offenheit steht, ist richtig.
Mir ging es darum, die Absurdität der Aussage F.s zu klären: Diejenigen, die dialogbesoffen sind, erliegen entweder der falschen Meinung, damit könnten sie die Leute interessieren (jeder Bischof weiß, dass das Glaubensgut nicht verändert werden kann!) oder aber sie führen das Werk des Lügners aus und säen auf diese Weise Zweifel (weil sie nicht klar sagen, was Lehre der Kirche ist und bleibt).
Das Furchtbare ist, dass unsere Bischöfe hier gerade mal so Millionen von Seelen verzocken. Das ist teuflisch, da gebe ich Ihnen vollkommen recht.
Wenn F. davon spricht, es werde ein „Dialog mit dem Teufel“ geführt, geht das folglich an der Sache vorbei. Es geht, viel schlimmer, darum, das Werk des Lügners unter Verhinderung echter Auseinandersetzung zu tun und dafür ist jedes Mittel recht, auch der „Dialog“, den die Menschen – recht verstanden – so dringend bräuchten.
Es ist dieses „Rede und Antwort stehen“ des Zeugen. Natürlich werden wir gefragt, natürlich frisst man uns nicht alles aus der Hand, natürlich trifft uns der Zweifel und die Verzweiflung des Mitmenschen! Dem gilt es mit Liebe und Unbeirrtheit in ständiger Gesprächsbereitschaft zu begegnen.
„Dialog“ im Sinne des Mischens aller Denkmöglichkeiten und Traditionen, um dann einen Mittelwert zu ermitteln und durchzuziehen – das ist das Dümmste, was man je ersonnen hat.
Ich wollte darauf hinweisen, dass das Christentum von Anfang, wie es bereits in Israel üblich war, von einem ständigen Diskurs seiner Gläubigen miteinander und mit der Umwelt geprägt war. Das „Prüft alles“ hat zu einer enormen Flexibiblität und der Fähigkeit, vieles zu absorbieren und positiv zu integrieren geführt – aber: nicht um den Preis der Wahrheit, die ein für allemal gilt und sich ausfaltet wie der genetische Code eines Samens.
Was für eine Zeitverschwendung, sich andauernd mit falschen Religionen unterhalten zu wollen, wenn man deren Anhänger nicht mal mehr missionieren darf, denn das könnte ja Gefühle verletzen. Wozu das Ganze? Vollkommen überflüssig. Außer natürlich, der Katholizismus selbst soll durch das andauernde Geplapper verwässert, erodiert, letzendlich verändert und zu etwas vollkommen anderem geformt werden. Dazu ist der permanente Pseudo-Dialog natürlich die erste Wahl.
Sicher – aber wie sollen denn diese „anderen Religionen“ dann je von Jesus erfahren? Es wäre falsch, hier das Kind mit dem Bad auszuschütten. Es ist nicht überflüssig, im Gespräch miteinander zu sein – aber eben nicht im wässrigen Leerlauf, sondern im Sinne des Zeugens-für.
Wenn sich die Menschen in Europa wieder auf ihre christlichen Wurzeln besinnen und wieder gläubig werden würden, könnten sie alleine schon durch ihr Vorbild im (öffentlichen) Leben dazu beitragen, dass sich Ungläubige für Jesus Christus interessieren.
Deshalb finde ich es wichtig, den Schwerpunkt der Missionierung auf die Noch-Christen zu legen und den Gläubigen einen tieferen, festeren Glauben zu vermitteln.
Der Dialog mit Andersgläubigen ist ein weiterer Weg Jesus den Menschen näher zu bringen, soweit man daran nicht versumpft..
Ich schlag euch mal ein anderes Papszitat um die Ohren.Am 8. Mai sagte Papst Franziskus zur Areopagrede des Paulus:Warum aber hat Paulus so gehandelt? – Vor allem, weil dies die Art und Weise Jesu sei, der „mit allen gesprochen hat“: mit den Sündern, den Zöllnern, den Gesetzeslehrern. So folge Paulus der Haltung Jesu. Der Christ, „der das Evangelium bringen will, muss diesen Weg beschreiten: allen zuhören! .…“
Ich weiß nicht, was der Papst genau alles gesagt hat, aber ich kann mich kaum vorstellen, dass Paulus auf den Aeropag gestiegen ist, um groß zuzuhören. Er ist hinaufgegangen, um die Heiden zu bekehren, sprich, um ihnen von Christus zu erzählen und dem einzigen Weg des Heils.
Eben getreu der Aussendung der Jünger durch Jesus, als Er ihnen auftrug, den Sand von den Sandalen zu schütteln und weiter zu gehen, wo sie keine Aufnahme finden. Was mit denen geschieht, die sie nicht aufnehmen, steht übrigens auch im Evangelium. Das sind die Stellen der Herrenworte und auch der Apostelbriefe, die leider in der Leseordnung des Neuen Ritus „verloren gingen“, die im Alten aber enthalten sind. Und das, obwohl es im Neuen drei Lesejahre gibt. Da hat jemand offenbar viel wert darauf gelegt, dass die Gläubigen bestimmte Bibelstellen nie zu Gehör bekommen. Und damit Gefahr laufen, zu falschen Schlüssen zu gelangen.
Paulus hat religiöse Vorstellungen seiner Zuhörer auf dem Areopag in die Metaphorik seiner Rede eingebaut. Es ist nicht legitim, daraus den Schluss zu ziehen, den bereits Luther zog: man müsse dem Volk aufs Maul schauen. Wo steht das? Hat Paulus das überhaupt getan?
Er hat ein Motiv aus der damaligen Geisteswelt herausgegriffen und hat es verfremdet! Das geht eher in die Verfremdungstechnik des epischen Theaters! Er hat sich gerade nicht auf die geistige Ebene seiner Zuhörer eingelassen, sondern sie auf ihrer Ebene gepackt und „hochgezogen“.
Es ist mal wieder typisch F., diese Areopagrede mit der Tatsache, dass Jesus mit Zöllnern und Sündern zusammengetroffen ist, vermixt. Er hätte erklären müssen, was das eine präzise mit dem anderen zu tun hat. Da er aber offenbar schon die Aereopagrede in eine völlig illegitime Richtung interpretiert, darf man wohl nicht allzu viel erwarten…
Paulus hat Heiden eine Predigt auf philosophischem Niveau gehalten. Nicht er hat den anderen zugehört, sondern sie ihm!!!!! Jesus hat sich in Alltagssituationen nicht von Sündern distanziert. Er hat damit sich selbst auch ihnen gegeben als der, der er war, – er gab sich ihnen damit nicht als die, die sie selbst waren!!!!!
Außerdem sind es zwei völlig verschiedene Situationen.
In keiner der beiden aber ist ein „Herabsinken auf das Niveau der Sünde“ impliziert. In keiner der beiden „hört„der Botschafter des Herrn/der Herr „zu“. In beiden spricht oder gibt sich der Herr und es ist der Part derer, zu denen er kommt, dass sie ihm zuhören!
Ja, das ist ja das Problem der modernen Kirche: sie quatscht bis zum Erbrechen und lässt die dümmsten und abwegigsten Gedanken zu Wort kommen, aber sie hört ihrem Herrn nicht mehr zu und verbietet denen das Maul, die ihm zuhören wollen!
Keiner ist Herr derWahrheit. Die Wahrheit ist Begegnung, kein Besitz.
Paulus sagt zu den Athenern nicht: ‚Das ist eine Enzyklopädie der Wahrheit. Lernt das und ihr werdet die Wahrheit besitzen!’. Nein! Die Wahrheit geht in keine Enzyklopädie hinein. Die Wahrheit ist eine Begegnung. Sie ist eine Begegnung mit der höchsten Wahrheit Jesu, der großen Wahrheit. Keiner ist Herr der Wahrheit. Die Wahrheit wird in einer Begegnung empfangen“.
„Warum aber hat Paulus so gehandelt?“, fragte sich Franziskus. Vor allem, weil dies die Art und Weise Jesu sei, der „mit allen gesprochen hat“: mit den Sündern, den Zöllnern, den Gesetzeslehrern. So folge Paulus des Haltung Jesu.
Der Christ, „der das Evangelium bringen will, muss diesen Weg beschreiten: allen zuhören!
(Papst Franziskus am 8. Mai 2013)
Davon hat ja auch keiner gesprochen, dass wir Herren der Wahrheit wären! Aber der Herr, unser Herr, ist die Wahrheit. Dass ein Christ in der Liebe immer den anderen zuhört, ist eigentlich Voraussetzung für alles. Aber es ist nicht das Zentrum des Evangeliums, da hat F. wohl eine andere Hl. Schrift als ich.
Jesus hat selbst gesagt, er bringe das „Schwert“. Und Simeon hat unserer Mutter Maria vorhergesagt, dass Jesus zum Zeichen würde, dem widersprochen würde, an dem die Geister offenbar würden.
Nein, der Christ muss sich keineswegs auf alles einlassen. Wie es Lioba schrieb, gibt es auch die Situation, dass man den Sand von den Füßen schütteln soll und weggehen soll von Menschen, die nicht bereit sind, diese Wahrheit anzunehmen.