Junge christliche Lehrerin in Ägypten wegen Beleidigung des Islam verhaftet


Ägypten koptische Christen wegen Beleidigung des Islam verfolgt junge christliche Lehrerin verhaftet(Kai­ro) Demya­na Emad ist 23 Jah­re alt. Sie ist Chri­stin und Leh­re­rin in Luxor. Sie wur­de ver­haf­tet und befin­det sich im ört­li­chen Gefäng­nis. Sie wird beschul­digt, den „Pro­phe­ten“ Moham­med vor den Schul­kin­dern belei­digt zu haben. Die jun­ge Frau beteu­er­te ihre Unschuld. In den ver­gan­ge­nen Tagen stürm­te eine Grup­pe isla­mi­scher Extre­mi­sten die Schu­le und for­der­te die Schü­ler auf, gegen ihre Leh­re­rin aus­zu­sa­gen. Der Ober­staats­an­walt der Pro­vinz Luxor zog die Ange­le­gen­heit „wegen der Schwe­re des Ver­bre­chens“ an sich und ord­ne­te die Ver­haf­tung der Kop­tin wegen „des Ver­dachts auf Belei­di­gung des Islam“ an.

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Bis zu ihrer Ver­haf­tung unter­rich­te­te Demya­na Emad an der Sheikj Sul­tan-Schu­le im Süden von Luxor. Im April wur­de gegen die Chri­stin durch eine isla­mi­sti­sche Eltern­ver­ei­ni­gung Anzei­ge erstat­tet. Die Leh­re­rin, so der Vor­wurf, habe vor den Schü­lern den „Pro­phe­ten“ Moham­med belei­digt. Die Chri­stin bleibt vor­erst bis zum Abschluß der Unter­su­chun­gen in Haft, wie die Staats­an­walt­schaft mit­teil­te. Soll­te sie vor Gericht gestellt wer­den, droht ihr eine lang­jäh­ri­ge Gefängnisstrafe.

Seit der Macht­über­nah­me der Mos­lem­bru­der­schaft sind die Anzei­gen und Ver­haf­tun­gen wegen Belei­di­gung des Islam sprung­haft ange­stie­gen, vor allem zu Lasten der christ­li­chen, kop­ti­schen Min­der­heit in Ägyp­ten. Der bis­her schwer­wie­gend­ste Fall ereig­ne­te sich im Okto­ber 2012 in Bani Suef in Ober­ägyp­ten mit der Fest­nah­me von zwei kop­ti­schen Kin­dern, des 10jährigen Nabil Nagy Rzik und des 9jährigen Mina Nady Farag. Laut den ört­li­chen Islam­ver­tre­tern hät­ten die bei­den Jun­gen auf eini­ge Sei­ten des Koran uri­niert. Die Inter­ven­ti­on der Eltern und des kop­ti­schen Prie­sters des Ortes nütz­ten nichts. Die bei­den Buben befin­den sich seit­her im Gefängnis.

Ein wei­te­rer auf­se­hen­er­re­gen­der  Fall ereig­ne­te sich im Sep­tem­ber 2012. Der kop­ti­sche Christ und Leh­rer Bis­hoy Kamel wur­de zu sechs Jah­ren Gefäng­nis ver­ur­teilt, weil er auf Face­book angeb­lich blas­phe­mi­sche Kari­ka­tu­ren gegen Staats­prä­si­dent Moham­med Mor­si, einen Mos­lem­bru­der, ver­öf­fent­licht haben soll. Die Unschulds­be­teue­run­gen des Chri­sten hal­fen nichts.

Eben­falls im Sep­tem­ber 2012 war Saber Albert, ein 25 Jah­re alter kop­ti­scher Christ ver­haf­tet wor­den. Ihm wur­de vor­ge­wor­fen auf Inter­net den Anti-Islam-Film ver­brei­tet zu haben, der welt­weit isla­mi­sche Pro­te­ste aus­ge­löst hat­te. Saber befin­det sich seit­her in Unter­su­chungs­haft und war­tet auf ein Strafverfahren.

Beim Emp­fang von Tawa­dros II., dem kop­tisch-ortho­do­xen Patri­ar­chen von Alex­an­dria sprach Papst Fran­zis­kus von einer „Öku­me­ne des Lei­dens“. Der Patri­arch erör­te­te mit dem katho­li­schen Kir­chen­ober­haupt die „dra­ma­ti­sche Situa­ti­on der Chri­sten in Ägypten“.

Text: Asianews/​Giuseppe Nardi
Bild: Asianews

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1 Kommentar

  1. Tja, gegen SOWAS hät­te ich mir eine kla­re Front der Chri­sten erhofft, z.B. neu­lich auf dem Kir­chen­tag. Wäre ein per­fek­ter Anlaß gewe­sen, den Chri­sten im Nahen Osten zu signa­li­sie­ren, dass sie nicht allei­ne daste­hen. Statt­des­sen zog man es vor, gegen Isra­el zu het­zen und sich mit den soge­nann­ten Palä­sti­nen­sern zu verbünden.

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