Klerikal-homophile Partei – Der Drang sich mit der Welt zu arrangieren


Homolobbyismus in der Kirche oder Kniefall vor Homolobby(Rom) Ehe nein, Aner­ken­nung bestimm­ter Rech­te ja. So lau­tet im Zusam­men­hang mit Homo-Part­ner­schaf­ten die neue For­mel von Tei­len der Kir­chen­füh­rung und allen mög­li­chen Kir­chen­ver­tre­tern, die wie ein Man­tra wie­der­holt wird. Ehr­li­cher hie­ße die For­mel: Erken­nen wir die Homo-„Ehe“ an, aber nen­nen wir sie nicht Ehe. Erst vor kur­zem ver­trat Kuri­en­erz­bi­schof Pie­ro Mari­ni die­sen bizar­ren Stand­punkt. Mari­ni war unter Papst Johan­nes Paul II. päpst­li­cher Zere­mo­nien­mei­ster und ist seit sei­ner Ent­fer­nung aus die­sem Amt durch Bene­dikt XVI. päpst­li­cher Dele­gat für die Eucha­ri­sti­schen Kon­gres­se. Mari­ni begrün­de­te die Aner­ken­nung homo­se­xu­el­ler Part­ner­schaf­ten als „not­wen­dig“, „weil es vie­le Paa­re gibt, die lei­den, weil ihre Rech­te nicht aner­kannt wer­den“. Um dann die Ein­schrän­kung anzu­fü­gen, daß man die­se Aner­ken­nung aber nicht „Ehe“ nen­nen dür­fe. Ist alles nur eine Fra­ge der Wor­te, nicht der Inhal­te? Bleibt der Ehe am Ende nur das Pri­vi­leg, sich mit dem Wort Ehe schmücken zu dürfen?

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Die befremd­li­che Aus­sa­ge Pie­ro Mari­nis (nicht zu ver­wech­seln mit dem seit 2007 amtie­ren­den päpst­li­chen Zere­mo­nien­mei­ster Gui­do Mari­ni) sorg­te für Auf­se­hen, war aber gar nicht so über­ra­schend. Ande­re füh­ren­de Kir­chen­ver­tre­ter hat­ten sich bereits vor Mari­ni zu Spre­chern die­ser Posi­ti­on gemacht. Zei­chen dafür, daß sich in der Kir­che tat­säch­lich auf besorg­nis­er­re­gen­de Wei­se eine homo­phi­le Par­tei breitmacht.

Mangel an Widerstandsbereitschaft, Bequemlichkeit oder Homo-Tendenzen? Was treibt Kirchenvertreter zur Homo-Partei?

Kir­chen­ver­tre­ter schlie­ßen sich ihr an, weil sie die Angrif­fe der Homo-Lob­by oder die Kri­tik der Medi­en satt haben und nicht sel­ten auch kir­chen­in­tern bei Katho­li­ken kein Ver­ständ­nis mehr für die katho­li­sche Leh­re zum The­ma Homo­se­xua­li­tät fin­den. Man­geln­de Sach­kennt­nis und Wider­stands­be­reit­schaft, Bequem­lich­keit und die pasto­ra­le Aus­rich­tung der Kir­che, die auf „immer Ver­ständ­nis zei­gen“ getrimmt ist, sind eine wenig geeig­ne­te Aus­gangs­po­si­ti­on, die kirch­li­che Leh­re öffent­lich zu ver­tei­di­gen und als eigen­stän­di­ge Posi­ti­on im öffent­li­chen Dis­kurs sicht­bar zu machen.

Kei­nes­wegs jeder Kir­chen­ver­tre­ter, der sich die ein­gangs erwähn­te For­mel zu eigen macht, hat selbst homo­se­xu­el­le Ten­den­zen. Es wird aber eine Bereit­schaft sicht­bar, sich dem heu­te vor­herr­schen­den homo­phi­len Den­ken zu unter­wer­fen und einen Kom­pro­miß zwi­schen die­sem und der kirch­li­chen Leh­re zu fin­den. Anders aus­ge­drückt: Tei­le der Kir­che ver­su­chen, sich mit dem domi­nie­ren­den Zeit­geist zu arrangieren.

Präsident des Päpstlichen Familienrats „öffnet“ gegenüber Homo-Partnerschaften

Bereits Anfang Febru­ar hat­te Kuri­en­erz­bi­schof Vin­cen­zo Paglia die­sen Stand­punkt ein­ge­nom­men und das aus­ge­rech­net in sei­ner ersten wich­ti­gen Stel­lung­nah­me als neu­er Prä­si­dent des Päpst­li­chen Rats für die Fami­lie. Paglia ist auch geist­li­cher Assi­stent der Gemein­schaft Sant’Egidio. Es hat etwas erschüt­ternd Kurio­ses an sich, wenn ange­sichts der welt­wei­ten Angrif­fe gegen die Fami­lie aus­ge­rech­net der Vor­sit­zen­de des Päpst­li­chen Fami­li­en­rats sich gedrängt fühlt, eine Bre­sche für die Homo-Part­ner­schaf­ten zu schla­gen. Jene Part­ner­schaf­ten, die das bekann­te­ste Tro­ja­ni­sche Pferd sind, um die auf der Ehe gegrün­de­te Fami­lie zu zer­stö­ren. Bedenkt man, daß die­ser Fami­li­en­rat von Papst Johan­nes Paul II. aus­drück­lich gewollt war, um die­ser Fehl­ent­wick­lung etwas ent­ge­gen­zu­set­zen und den Kampf zum Schutz von Ehe und Fami­lie auf­zu­neh­men, jenen Kampf, den er selbst als die Ent­schei­dungs­schlacht des drit­ten Jahr­tau­sends bezeich­ne­te, und bedenkt man wei­ter, daß er mit der Ernen­nung des kolum­bia­ni­schen Kar­di­nals Alfon­so Lopez Tru­ji­l­lo zum ersten Vor­sit­zen­den jeman­den damit betrau­te, an des­sen Hin­ga­be für die Ver­tei­di­gung der Fami­lie kein Zwei­fel bestehen konn­te, wirkt die jüng­ste Ent­wick­lung um so irritierender.

Aber weder der Aus­ritt von Kuri­en­erz­bi­schof Pie­ro Mari­ni noch jener von Kuri­en­erz­bi­schof Paglia gescha­hen zufäl­lig. Der Wil­le, sich dem der­zeit homo­ge­wan­de­ten Zeit­geist zu unter­wer­fen, scheint sich in Tei­len der Kir­che durch­ge­setzt zu haben. Die Bischö­fe des deut­schen Sprach­raums ver­such­ten erst gar nicht, wirk­li­chen Wider­stand zu lei­sten. Sie ver­hiel­ten sich klein­laut, als die Regie­run­gen in Ber­lin, Bern und Wien sich des gesell­schafts­po­li­ti­schen Anlie­gens annah­men und taten so, als gäbe es das The­ma eigent­lich gar nicht.

Tätigkeit des Gesetzgebers „dringend notwendig“? Welche Rechte werden nicht garantiert?

In Ita­li­en mach­te sich jüngst die Tages­zei­tung der ita­lie­ni­schen Bischofs­kon­fe­renz Avve­ni­re die For­mel zu eigen und sprach sich für die Aner­ken­nung von Homo-Rech­ten aus, nur Haupt­sa­che man nennt es nicht Ehe. Am 13. April wur­de ein Leit­ar­ti­kel des Juri­sten Fran­ces­co D’Agostino, Vor­sit­zen­der der Ita­lie­ni­schen katho­li­schen Juri­sten­ver­ei­ni­gung ver­öf­fent­licht. Kurz zuvor hat­te der ita­lie­ni­sche Ver­fas­sungs­ge­richts­prä­si­dent Fran­co Gal­lo in Über­schrei­tung sei­ner Zustän­dig­keit sich in die poli­ti­sche Dis­kus­si­on ein­ge­mischt und das Par­la­ment auf­ge­for­dert, die Rech­te Homo­se­xu­el­ler anzu­er­ken­nen. Eine poli­ti­sie­ren­de Justiz ist seit eini­gen Jah­ren zu einem neu­en Phä­no­men der poli­ti­schen Rea­li­tät in Euro­pa gewor­den. D’Agostino ver­such­te die Ein­mi­schung Gal­los her­un­ter­zu­spie­len, indem er behaup­te­te, der Ver­fas­sungs­ge­richts­hofs­prä­si­dent habe nicht die Ein­füh­rung einer Homo-„Ehe“ gefor­dert, son­dern „ledig­lich“, daß Homo­se­xu­el­len die bür­ger­li­chen Rech­te „garan­tiert“ wer­den sollen.

Spä­te­stens an die­ser Stel­le drängt sich die Fra­gen auf: Wel­che Rech­te? Wel­che Rech­te wer­den im Umkehr­schluß also nicht garan­tiert, was ja eine Dis­kri­mi­nie­rung impli­zie­ren wür­de und wohl auch soll?

D’Agostino ver­wies in sei­nem Leit­ar­ti­kel auf „ver­schie­de­ne For­men des Zusam­men­le­bens“, die „wirk­li­chen mensch­li­chen Bedürf­nis­sen“ ent­spre­chen und zum Teil „rele­van­te öko­no­mi­sche Inter­es­sen“ betref­fen würden.

Gegen die­se angeb­li­chen „Not­wen­dig­kei­ten“ Rech­te anzu­er­ken­nen und dem grund­le­gen­den Denk­feh­ler, der den For­de­run­gen zugrun­de liegt, hat am 10. Febru­ar 2010 der Erz­bi­schof von Bolo­gna, Kar­di­nal Caf­farra mit einer Lehr­mä­ßi­gen Note Stel­lung genom­men, in der er bewußt die Ableh­nung einer Homo-„Ehe“ nicht aus reli­giö­ser, son­dern aus der Sicht des dem All­ge­mein­wohl ver­pflich­te­ten Staa­tes begründete.

Kardinal Caffarra: Homosexuellen werden nicht Rechte vorenthalten, sondern Ehe und Familie werden besonders geschützt

Etwa für ver­si­chungs- und ver­mö­gens­recht­li­che Fra­gen gibt es aus­rei­chend Instru­men­te des Zivil­rechts. Des beson­de­ren Schut­zes des Staa­tes bedür­fen hin­ge­gen die Fami­li­en, als Grund­zel­le des Staa­tes und sei­ner Ord­nung. Der staat­li­che Schutz der Ehe ist auf die Fami­lie aus­ge­rich­tet. Der Staat gewährt ihnen daher zusätz­lich zum all­ge­mei­nen Stan­dard an Rech­ten, die jedem Bür­ger garan­tiert wer­den, wei­te­re Son­der­rech­te in Form von Pri­vi­le­gi­en, weil die Fami­li­en für den Staat einen schüt­zens­wer­ten Raum dar­stel­len, in dem der Nach­wuchs, die Kin­der her­an­wach­sen, die künf­ti­gen Bür­ger des Lan­des, die den Staat tra­gen wer­den, die Arbeits­kräf­te von mor­gen, die die Müt­ter und Väter von mor­gen, die die gedeih­li­che Wei­ter­ent­wick­lung des Lan­des sicher­stel­len. Sie erbrin­gen die ent­schei­den­de auf Fort­be­stand und Zukunft aus­ge­rich­te­te Lei­stung für den Staat, des­halb und nur des­halb gewährt der Staat ihnen Son­der­rech­te, weil sie am gefähr­det­sten und daher beson­ders schutz- und för­de­rungs­be­dürf­tig sind. Selbst ein Ehe­paar ohne Kin­der erbringt nicht jede gewünsch­te, posi­ti­ve Lei­stung für den Staat, ist aber grund­sätz­lich dafür offen. Homo­se­xu­el­len wer­den daher kei­ne Rech­te vor­ent­hal­ten. Alle ihre Rech­te wer­den garan­tiert, wie sie jedem Bür­ger eines Lan­des garan­tiert wer­den. Ihnen wird nicht der Son­der­sta­tus von Ehe und Fami­lie zuer­kannt, weil sie a prio­ri durch ihre Lebens­ent­schei­dung jene Lei­stun­gen für den Staat aus­schlie­ßen und auch gar nicht erbrin­gen kön­nen, die die­se Son­der­rech­te recht­fer­ti­gen. Es spielt dabei kei­ne Rol­le, wel­che Ursa­che Homo­se­xua­li­tät hat, ob sie angeb­lich ange­bo­ren ist, wie sie selbst behaup­ten, eine Per­sön­lich­keits­stö­rung oder eine freie Ent­schei­dung darstellt.

Homo­se­xu­el­le haben alle zivil­recht­li­chen Instru­men­te zur Ver­fü­gung, sich gegen­sei­tig als Erben im Testa­ment zu beden­ken, Lebens­ver­si­che­run­gen zugun­sten des Part­ners oder auch Miet­ver­trä­ge im Namen bei­der abzu­schlie­ßen, wie Homo­ver­bän­de auf Nach­fra­ge bestä­ti­gen. Es geht also um einen poli­ti­schen Kampf, um die Erzwin­gung einer mit Stem­pel und Sie­gel ver­se­he­nen Aner­ken­nung der Homo­se­xua­li­tät als Lebens­form. Was für eine Rol­le soll­te aber eine sexu­el­le Vor­lie­be für den Abschluß einer Lebens­ver­si­che­rung oder eines Miet­ver­tra­ges spie­len? Das kommt einer nar­ziß­haf­ten Fixiert­heit auf die eige­nen Sexu­al­prak­ti­ken gleich. Mit „Rech­ten“ und mit dem Staat haben die aber mit gutem Grund nichts zu tun.

Monsignori sollten Dokumente der Kirche und katholischer Juristen lesen

Die Glau­bens­kon­gre­ga­ti­on führ­te unter der Feder­füh­rung ihres dama­li­gen Prä­fek­ten Joseph Kar­di­nal Ratz­in­ger in ihren Erwä­gun­gen zu den Ent­wür­fen einer recht­li­chen Aner­ken­nung der Lebens­ge­mein­schaf­ten zwi­schen homo­se­xu­el­len Per­so­nen vom 3. Juni 2003 unter Punkt 9 aus:

Nicht zutref­fend ist das Argu­ment, dass die recht­li­che Aner­ken­nung der homo­se­xu­el­len Lebens­ge­mein­schaf­ten not­wen­dig wäre, um zu ver­hin­dern, dass die homo­se­xu­ell Zusam­men­le­ben­den auf Grund der blo­ßen Tat­sa­che ihres Zusam­men­le­bens die wirk­sa­me Aner­ken­nung der all­ge­mei­nen Rech­te ver­lie­ren, die sie als Per­so­nen und als Bür­ger haben. In Wirk­lich­keit kön­nen sie jeder­zeit wie alle Bür­ger, aus­ge­hend von ihrer per­sön­li­chen Auto­no­mie, auf das all­ge­mei­ne Recht zurück­grei­fen, um recht­li­che Situa­tio­nen von gegen­sei­ti­gem Inter­es­se zu schüt­zen. Es ist jedoch eine schwer­wie­gen­de Unge­rech­tig­keit, das Gemein­wohl und die authen­ti­schen Rech­te der Fami­lie zu opfern, um Güter zu erlan­gen, die auf Wegen garan­tiert wer­den kön­nen und müs­sen, die nicht für die gan­ze Gesell­schaft schäd­lich sind.“

Es bedarf also kei­ner Son­der­rech­te, wie die Juri­sten wis­sen und auch zuge­ben, wenn sie nicht aus Angst vor dem Zorn der Homo-Lob­by vor­zie­hen zu schwei­gen. Ein Umstand, der übri­gens viel über das vor­herr­schen­de Kli­ma aus Ein­schüch­te­rung und mora­lin­saurer Luft aus­sagt, die sticki­ger zu wer­den droht als jener „Mief“, gegen den die 68er-Gene­ra­ti­on rebellierte.

Man­che Kir­chen­ver­tre­ter täten gut dar­an, die Erwä­gun­gen der Glau­bens­kon­gre­ga­ti­on und wei­te­re grund­le­gen­de Tex­te der katho­li­schen Natur­rechts- und Sozi­al­leh­re nach­zu­le­sen. Vor allem von jenen katho­li­schen Per­sön­lich­kei­ten, die an der Abfas­sung der Staats­ver­fas­sun­gen mit­ge­wirkt und dort den Schutz von Ehe und Fami­lie ver­an­kert haben. Die­sem beson­de­ren Schutz, der nie­mand ande­rem ein Recht nimmt, son­dern wie dar­ge­legt, nur einer bestimm­ten Grup­pe aus gutem Grund Son­der­pri­vi­le­gi­en zuge­steht, lie­gen die im Natur­recht ver­an­ker­ten Per­sön­lich­keits­rech­te zugrun­de. Dabei geht es um das Ver­hält­nis Staat-Per­son. Der Schutz des Staa­tes soll­te gera­de auch Schutz vor dem Staat sein, nicht zuletzt wegen der Erfah­run­gen mit dem Tota­li­ta­ris­mus. Nicht der Staat defi­niert will­kür­lich das Ver­hält­nis zu den Men­schen, da es mit dem Natur­recht ein höhe­res Recht gibt, dem sich der Staat zu unter­wer­fen hat.

Die Ein­füh­rung der Homo-„Ehe“ kommt einer Zer­schla­gung die­ses Ver­hält­nis­ses von Staat und Per­son gleich, da das Natur­recht als Rechts­grund­la­ge zwin­gend igno­riert wer­den müß­te. Wird der Posi­ti­vis­mus zur eigent­li­chen Rechts­grund­la­ge des Staa­tes ist das Ver­hält­nis zwi­schen Staat und Per­son auch will­kür­li­chen Ein­grif­fen durch eine belie­bi­ge Par­la­ments­mehr­heit oder ande­re Ent­schei­dungs­trä­ger aus­ge­lie­fert und damit poten­ti­ell auch neu­en Tota­li­ta­ris­men. Ein Aspekt, den Homo-Akti­vi­sten in ihren For­de­run­gen berück­sich­ti­gen soll­ten. Dar­aus erklärt sich auch, wes­halb die Homo-„Ehe“ ein schwer­wie­gen­der, zer­stö­re­ri­scher Angriff auf die Ehe und damit auf die Fami­lie ist, die auf der Ehe grün­det. Es spielt dabei auch kei­ne Rol­le, ob und wie vie­le Bür­ger in „wil­der Ehe“ in irgend­wel­chen part­ner­schaft­li­chen For­men zusam­men­le­ben, wie hoch die Schei­dungs­ra­te oder jene der Allein­er­zie­hen­den ist.

Vatikansprecher Lombardi schließt sich „Homo-Partei“ an

Inzwi­schen hat sich der kirch­li­chen „Homo-Par­tei“ auch Vati­kan­spre­cher Pater Feder­i­co Lom­bar­di ange­schlos­sen. Am 24. April sag­te er im Gespräch mit der inter­na­tio­na­len Pres­se, es müs­se „klar gemacht wer­den, dass die Ehe zwi­schen einem Mann und einer Frau eine spe­zi­fi­sche und fun­da­men­ta­le Insti­tu­ti­on in der Geschich­te der Mensch­heit ist. Das hin­dert nicht dar­an, dass in irgend­ei­ner Wei­se ande­re For­men der Ver­bin­dung zwi­schen zwei Per­so­nen aner­kannt wer­den könnten.“

Da sich in den ver­schie­de­nen Staa­ten die Par­la­men­te mit der Fra­ge befas­sen, und wie Frank­reich zeigt, kei­nes­wegs im von der Kir­che gewünsch­ten Sinn, braucht es kon­kre­te und nicht abstrak­te Erklä­run­gen, wie jene Lom­bar­dis, die mehr Fra­gen auf­wer­fen als beant­wor­ten. Anders aus­ge­drückt: Die Mon­signo­ri soll­ten nicht gebets­müh­len­haft einen neu­en Steh­satz von sich geben, son­dern prä­zi­se sagen, was sie mei­nen. Ange­fan­gen damit, kon­kret zu benen­nen: Wel­ches sind die­se angeb­lich bis­her ver­wei­ger­ten Rech­te, die sogar einen „drin­gen­den“ Ein­griff des Staa­tes ver­lan­gen, wie der Avve­ni­re schrieb? Zwei­tens: Aus wel­chem Grund und auf wel­che Wei­se soll­ten „ande­re For­men der Ver­bin­dung zwi­schen zwei Per­so­nen“ aner­kannt werden?

Was bis­her aus dem kirch­li­chen Umfeld dazu zu hören war, ist längst und ganz unab­hän­gig von dem, was unter der Bett­decke pas­siert, durch das bür­ger­li­che Gesetz­buch gere­gelt. Um wel­che Rech­te geht es also, daß ver­schie­de­ne Mon­signo­ri das Tätig­wer­den des Gesetz­ge­bers ein­for­dern? Eine prä­zi­se Fra­ge ver­langt nach einer prä­zi­sen Ant­wort. Die Homo-Par­tei im Vati­kan wird dar­auf Ant­wort geben müssen.

„Wir befürch­ten jedoch, daß hin­ter die­sen Aus­rit­ten im besten Fall man­geln­de Sach­kennt­nis steckt und der Wunsch modern und dia­log­be­reit zu erschei­nen““, so Ric­car­do Cascio­li, der Chef­re­dak­teur der katho­li­schen Nuo­va Bus­so­la Quo­tia­dia­na. Die Bereit­schaft man­cher Kir­chen­ver­tre­ter mit der Welt Kom­pro­mis­se ein­zu­ge­hen und der Welt zu gefal­len, scheint recht groß. „Sie sind sich nicht bewußt, daß das der beste Weg ist, sich zum Gespött für die Welt zu machen“, so Cascioli.

In kirchlichen Einrichtungen wird Homosexualität teils als gleichwertig präsentiert

Für Cascio­li ist „das aber nur im besten Fall so“, weil es in der Kir­che eine theo­lo­gi­sche und pasto­ra­le Rich­tung gibt, die offen mit der Homo-Ideo­lo­gie sym­pa­thi­siert: in den Semi­na­ren, den theo­lo­gi­schen Fakul­tä­ten, den Kur­sen für die Reli­gi­ons­leh­rer, Pasto­ral­as­si­sten­ten und Gemein­de­re­fe­ren­ten­aus­bil­dung ist es an man­chen Orten schon üblich, Hete­ro­se­xua­li­tät und Homo­se­xua­li­tät unter Außer­kraft­set­zung des kirch­li­chen Lehr­am­tes völ­lig gleich­wer­tig zu prä­sen­tie­ren. „Hat­te nicht schon Car­lo Maria Mar­ti­ni in sei­nem „geist­li­chen Testa­ment“ geschrie­ben, daß die Kir­che 200 Jah­re hin­ten ist? Jeder Ein­griff des Gesetz­ge­bers zur Aner­ken­nung homo­se­xu­el­ler Part­ner­schaf­ten ist unter die­sem Gesichts­punkt nur ein Vor­wand, um den homo­se­xu­el­len Lebens­stil zu legi­ti­mie­ren, den offen­sicht­lich ver­schie­de­ne Kir­chen­ver­tre­ter gut­hei­ßen“, so Cascioli.

Ent­schul­di­gend kann zumin­dest teil­wei­se für eini­ge Prä­la­ten ange­führt wer­den, man den­ke an den Erz­bi­schof von Ber­lin, Rai­ner Kar­di­nal Woel­ki, daß sie von Jour­na­li­sten dau­ernd zum The­ma pro­vo­ziert wer­den, um ihnen irgend­ei­nen Halb­satz zu ent­locken, der sich als Ankla­ge gegen die Kir­che oder als Öff­nung Rich­tung Homo­se­xua­li­tät als Schlag­zei­le ver­kau­fen läßt. Man­chen Kir­chen­ver­tre­tern fällt dann nichts bes­se­res ein, als irgend­et­was zu sagen, was nicht Hand und nicht Fuß hat und nicht sel­ten den boh­ren­den Fra­ge­stel­ler irgend­wie zufrie­den­stel­len soll. Zumin­dest die Bischö­fe als Erst­ver­ant­wort­li­che soll­ten imstan­de sein, zu den schließ­lich bekann­ten aktu­el­len „hei­ßen Eisen“ eine kla­re kirch­li­che Linie im Kopf zu haben, die sie jeder­zeit abru­fen können.

Da die Jour­na­li­sten­fra­gen zu die­sem The­ma inzwi­schen wirk­lich kei­ne Über­ra­schung mehr sind, soll­ten zumin­dest die Wohl­mei­nen­den die Gele­gen­heit nüt­zen, um für die Wahr­heit ein­zu­ste­hen. Das bedeu­tet auch, ohne wenn und aber zu sagen, daß es kei­ne Dis­kri­mi­nie­rung von Homo­se­xu­el­len gibt, daß hin­ge­gen die Fami­lie dis­kri­mi­niert wird, sowohl in kul­tu­rel­ler als auch in öko­no­mi­scher Hin­sicht. Je mehr Kin­der eine Fami­lie hat, desto mehr ist sie benach­tei­ligt. Es geschieht seit vie­len Jah­ren ein bru­ta­ler Kampf gegen die Fami­lie und damit genau das Gegen­teil des­sen, was die Ver­fas­sungs­vä­ter woll­ten und das Natur­recht verlangt.

Es wer­den heu­te alle mög­li­chen Son­der­for­men geför­dert, aber nicht die Fami­lie als klein­ste und damit schutz­be­dürf­tig­ste, vor allem aber als kon­sti­tu­ti­ve Grund­zel­le von Staat und Gesell­schaft. Das ist wirk­li­che Dis­kri­mi­nie­rung. Hier hät­te der Gesetz­ge­ber drin­gend ein­zu­grei­fen, nicht wegen zusam­men­le­ben­der Paa­re und schon gar nicht auf­grund irgend­ei­ner sexu­el­len Neigung.

Text: NQB/​Giuseppe Nardi
Bild: Nuo­va Bus­so­la Quotidiana

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