Eine Clerical-Pop Story – Warum die perfekte Eintönigkeit im Jubelchor für Papst Franziskus Zweifel weckt


Franziskus und Benedikt XVI. gemeinsames Bild Ikone der neuen Clerical Pop ArtDer Rechts­phi­lo­soph Mario Pal­ma­ro und der Jour­na­list Ales­san­dro Gnoc­chi beschäf­tig­ten sich in der Tages­zei­tung Il Foglio mit der „perk­ten Ein­stim­mig­keit“, mit der Papst Fran­zis­kus als neu­er „Pop­star“ am katho­li­schen Fir­ma­ment (aber nicht nur) gefei­ert wird. Sie ver­su­chen in ihrer Ana­ly­se die­ses „bis­her unbe­kann­ten“ Phä­no­mens einen Ver­gleich mit der Pop­kul­tur und deren Gesetz­mä­ßig­kei­ten, ihrem Kon­for­mis­mus, dem Ver­har­ren auf der Gefühls­ebe­ne und stän­di­ger Grenzüberschreitungen.

Clerical-Pop

Anzei­ge

von Ales­san­dro Gnoc­chi und Mario Palmaro

Mit die­sem Papst hat ein Chor mit per­fek­ter Ein­stim­mig­keit ein­ge­setzt, der Zwei­fel weckt. Bei jeman­dem, der nicht im Chor singt.

In der katho­li­schen Welt ist also der Frie­den aus­ge­bro­chen. Aus­ge­nom­men der eine oder ande­re phy­sio­lo­gi­sche Quer­kopf, schei­nen mit der Wahl von Papst Fran­zis­kus I. alle zufrie­den zu sein und jeder Wider­spruch scheint besänf­tigt. Ein gera­de­zu ein­ma­li­ges Ereig­nis in zwei­tau­send Jah­ren Kir­chen­ge­schich­te, wenn man bedenkt, daß das Schö­ne am lei­den­schaft­li­chen Katho­lisch­sein, sofern man davon noch spre­chen kann, gera­de immer hand­fe­ste theo­lo­gi­sche Prü­ge­lei­en zwi­schen einer theo­lo­gi­schen Schu­le und einer ande­ren Schu­le, zwi­schen einem Orden und einem ande­ren Orden, zwi­schen einem Cha­ris­ma und einem ande­rem Cha­ris­ma waren.

Seit dem 13. März 2013 hat das katho­li­sche Volk mit gro­ßer Anteil­nah­me der Welt alle Unter­schie­de und Streit­punk­te und jeden Groll bei­sei­te­ge­legt, um wie in einem Pop­kon­zert an einer end­lo­sen La-Ola-Wel­le zu Ehren des neu­en Pap­stes mit­zu­ma­chen. Alle sind Haupt­ak­teu­re eines gro­ßen Hap­pe­nings, bei dem, wie bei allen sol­chen Ereig­nis­sen, die Lust domi­niert, sich alle gleich zu füh­len, sich mit etwas und mit jemand zu iden­ti­fi­zie­ren, zu ver­ges­sen, was man noch bis eine Sekun­de vor Kauf der Ein­tritts­kar­te war.

Gemeinsame La-Ola-Welle und jeder fühlt sich berufen, „strahlende Horizonte“ für „Kirche von Papst Franziskus“ zu prophezeien

Das genügt schon, daß jeder sich beru­fen fühlt, neue strah­len­de Hori­zon­te für die „Kir­che von Papst Fran­zis­kus“ zu pro­phe­zei­en. Das alles ohne auch nur einen Erin­ne­rungs­krü­mel an die Dra­men, die bis vor kur­zem so schwer auf dem Schiff des Petrus laste­ten, daß es fast zu ken­tern schien. Pädo­phi­lie, Geschäf­te­ma­che­rei, Sit­ten­lo­sig­keit, Macht­kämp­fe, und alles was Bene­dikt XVI. angeb­lich zum Rück­tritt gezwun­gen hät­te, sind von den Tits­el­sei­ten der Zei­tun­gen und aus der Gerüch­te­kü­che ver­schwun­den: Es gibt sie nicht mehr.

Es genügt schon, wenn man es wagt, ein ein­fa­ches „Hof­fen wir…“ anzu­fü­gen, etwa in der Schlan­ge beim Lieb­lings­ge­mü­se­händ­ler, wo natür­lich auch der anti­kle­ri­kal­ste Kun­de beteu­ert, wie sehr ihm die­ser neue Papst gefällt, um sich unver­hofft auf gefähr­li­chen Abwe­gen wie­der­zu­fin­den. Die durch die drei Punk­te gekenn­zeich­ne­te klei­ne Gedan­ken­pau­se hin­ter dem vor­sich­tig-schüch­tern geäu­ßer­ten „Hof­fen wir“ kön­nen vie­le schon nicht ertra­gen und es braucht nur eine Klei­nig­keit, um auf der Ankla­ge­bank zu lan­den mit sofor­ti­ger Ver­ur­tei­lung ohne Beru­fungs­mög­lich­keit, und zwar im Namen einer Barm­her­zig­keit und einer Sanft­heit, die die katho­li­sche Welt  erst jetzt ent­deckt zu haben scheint.

Widersprüchliche Konservative, die 2005 Wahl Benedikts statt Bergoglios bejubelten …

Die Wider­sprüch­lich­keit die­ser so unver­söhn­li­chen und into­le­ran­ten Begier­de nach Barm­her­zig­keit und Sanft­heit scheint nie­man­dem auf­zu­fal­len. Man ist ver­sucht den Sän­ger Max Pez­za­li und die alte Musik­grup­pe 883 para­phra­sie­rend zu sagen: Das ist das har­te Gesetz des Pop. Ange­sichts der ein­mü­ti­gen Hal­tung, den Beginn die­ses Pon­ti­fi­kats im Zei­chen von Wider­sprü­chen zu lesen, die nie­man­den stö­ren, nicht ein­mal jene katho­li­schen Köp­fe, die unter Bene­dikt XVI. so sehr die kla­re Stren­ge der Ver­nunft lieb­ten, ist viel­leicht der Zeit­punkt gekom­men, vom har­ten Gesetz des Cle­ri­cal-Pop zu sprechen.

Ein Phä­no­men neue­ster Prä­gung, das, was das Sich-Lustig­ma­chen über das Prin­zip der Nicht-Wider­sprüch­lich­keit anbe­langt, ande­ren um nichts nach­steht. Um nur ein Bei­spiel anzu­füh­ren, genügt es an die Scha­ren von Kon­ser­va­ti­ven zu den­ken, die sich 2005 im Sieb­ten Him­mel fühl­ten, weil Joseph Ratz­in­ger an Stel­le von Jor­ge Mario Berg­o­glio gewählt wur­de, und die sich nun im Sieb­ten Him­mel füh­len, weil Jor­ge Mario Berg­o­glio an die Stel­le von Joseph Ratz­in­ger getre­ten ist.

Und wenn es jemand wagt die Ein­zig­ar­tig­keit die­ser Ein­mü­tig­keit zu ana­ly­sie­ren, die so vie­le Wider­sprü­che in sich birgt, wird ihm sofort das garan­tiert rost­be­stän­di­ge Argu­ment ent­ge­gen­ge­hal­ten, daß über dem Kon­kla­ve schließ­lich der Bei­stand des Hei­li­gen Gei­stes liegt. Ein Argu­ment, das aber, so unkri­tisch hin­ge­wor­fen, nicht erklärt, war­um die­se Ein­mü­tig­keit eben ein­zig­ar­tig ist. Um die Abson­der­lich­kei­ten der moder­nen Welt, ja sogar der katho­li­schen zu ver­ste­hen, genügt es nicht nur zer­streut der einen oder ande­ren Vor­le­sung in Dog­ma­tik gelauscht zu haben. Es bräuch­te zumin­dest ein wenig von der Erfah­rung von Max Pezzali.

Bilder und Schlagworte von Katholiken und Nicht-Katholiken haben sich angeglichen

Vor­aus­ge­setzt man war vor­her drei Meter über dem Him­mel unter­wegs, muß man mit etwas Geduld eini­ge Stu­fen, bis auf die Ebe­ne der Men­schen her­un­ter­stei­gen. Dort ange­kom­men folgt die Ent­deckung, indem man sich die Fin­ger mit der Drucker­schwär­ze der Zei­tun­gen schmut­zig macht, indem man Inter­net­sei­ten, Fern­se­hen und Radio ver­folgt, dem Pala­ver im Kaf­fee­haus, im Büro, im Haupt­schiff der Kathe­dra­le oder in einer abge­le­ge­nen Kapel­le lauscht, daß Katho­li­ken und Nicht-Katho­li­ken die glei­chen Bil­der vor Augen haben und die glei­chen Schlag­wor­te im Mund füh­ren. Weni­ge, ein­fa­che, abso­lu­te, so wie es sich eben gehört für das, was die kol­lek­ti­ve Vor­stel­lungs­welt formt. Neu­es Fut­ter für die Gefrä­ßig­keit der Medi­en, denen man nicht zum Vor­wurf machen kann, daß sie flei­ßig ihrer Auf­ga­be nach­kom­men. Wenn man die­se uner­sätt­li­chen Mon­ster füt­tert, viel­leicht in der Illu­si­on, sich ihrer bedie­nen zu kön­nen, endet man damit, von ihnen ver­schlun­gen, zer­kaut und wie­der aus­ge­spuckt zu wer­den, aller­dings so wie es ihnen gefällt, mit einem ande­ren Aus­se­hen und ande­rer Natur.

In den 70er Jah­ren mach­te der Medi­en­theo­re­ti­ker Her­bert Mar­shall McLu­han dar­auf auf­merk­sam, daß „die ent­mensch­lich­te Welt, in der wir leben, eine außer­ge­wöhn­li­che Gefahr für die mensch­ge­wor­de­ne Kir­che“ ist. Oder, daß die von den elek­tro­ni­schen Medi­en geschaf­fe­ne Welt „als ver­nünf­tig erschei­nen­des Fak­si­mi­le des mysti­schen Lei­bes, eine betäu­ben­de Erschei­nung des Anti­chri­sten ist. Schließ­lich ist der Fürst die­ser Welt ein gro­ßer Elek­tro­nik-Inge­nieur.“  Aber nie­mand hör­te ihm zu. „Die Theo­lo­gen haben sich nicht ein­mal her­ab­ge­las­sen, einen Blick auf ein sol­ches Pro­blem zu wer­fen“, wie Mar­shall McLu­han selbst schrieb.

Bild beider Päpste Ikone der Clerical-Pop Art

So wur­de aus dem rea­len reli­giö­sen Bild immer mehr eine kol­lek­ti­ve Vor­stel­lungs­welt, bis sie sich in per­fek­tem Pop-Stil in einer Art von unde­fi­nier­tem und unde­fi­nier­ba­rem uni­ver­sel­lem Bestre­ben prä­sen­tier­te. Die bei­spiel­haf­te Iko­ne die­ses Ergeb­nis­ses ist das Bild der bei­den Päp­ste, Fran­zis­kus und Bene­dikt, einer neben dem ande­ren. Ein so ent­frem­den­des sicht­ba­res Frag­ment scheint  ein Werk von Andy War­hol, eine Replik der berühm­ten Sieb­drucke, bei denen sich mehr­fach Por­trät­bil­der von Mari­lyn Mon­roe oder Mao wie­der­ho­len. Ande­rer­seits war War­hol sehr reli­gi­ös, ein so eif­ri­ger und flei­ßi­ger Pfarr­an­ge­hö­ri­ger, daß er es schaff­te, im fer­nen Jahr 1980 Papst Johan­nes Paul II. zu treffen.

Abge­se­hen von der meri­to­ri­schen Fra­ge, für die Histo­ri­ker und Theo­lo­gen zustän­dig sind, ist der gemein­sa­me Anblick der bei­den Päp­ste neben­ein­an­der auf der for­ma­len Sprach­ebe­ne die tra­gen­de Säu­le der bis­her unge­kann­ten Ein­mü­tig­keit, die Fran­zis­kus I. umweht. Im rein­sten Pop-Art-Geist, kön­nen die bei­den Figu­ren gleich­zei­tig nach ver­schie­de­nen Gesichts­punk­ten gele­sen wer­den. Von denen eine über die ande­re gelegt wird, und eine als Nega­tiv der ande­ren inter­pre­tiert wer­den kann, oder die eine als Abschwä­chung oder Ver­stär­kung der ande­ren, aber auch als unter­schied­li­che Nuan­cen einer mög­li­chen drit­ten Figur, und so wei­ter und so fort. An die­sem Punkt wird klar, daß ein irrever­si­bler Mecha­nis­mus von Repli­ken in Bewe­gung gesetzt wur­de, der dazu führt, daß das vor­herr­schen­de Bild sich durch­setzt. Und nicht von unge­fähr spricht man von einem Bild, denn – ein­mal soweit – spielt es kei­ne Rol­le mehr, ob es sich dabei um die Wirk­lich­keit handelt.

Franziskus-Verzicht auf traditionelle Gewänder von genialer Funktionalität

Die inter­es­san­te­ste Fol­ge die­ses Phä­no­mens ist eine Art von atem­lo­sem Wett­ren­nen, um den Gesten und Wor­ten von Papst Fran­zis­kus eine bestimm­te Bedeu­tung zuzu­schrei­ben in der Illu­si­on, damit alle wider­spre­chen­den Bedeu­tun­gen aus­zu­schlie­ßen. Da nur am Bild und nicht an der Rea­li­tät labo­riert wird, wirkt man auf die­se Wei­se ledig­lich an der Ver­wirk­li­chung eines kol­lek­ti­ven Opus mit. Wer meint, eine eige­ne exklu­si­ve Inter­pre­ta­ti­on des Pop-Phä­no­mens zu lie­fern, um es sich zu eigen zu machen, tut in Wirk­lich­keit nichts ande­res als sei­nen far­bi­gen Pin­sel­strich dem Bild hin­zu­zu­fü­gen, das wesent­lich aus­sa­ge­kräf­ti­ger ist als die Sum­me aller Pin­sel­stri­che. So kräf­tig, daß es sogar ohne den klein­sten Farb­tup­fer aus­kom­men könn­te. Von die­sem Gesichts­punkt aus betrach­tet, ist der Ver­zicht des neu­en Pap­stes auf die tra­di­tio­nel­len Gewän­der gera­de­zu von genia­ler Funk­tio­na­li­tät, da die­sen Pop-Art-Pin­sel­stri­che gera­de­zu zuwi­der sind. Da macht sich das Weiß viel bes­ser unter dem man im Gegen­licht die schwar­zen All­tags­ho­sen erkennt, das so offen­sicht­lich bar jeder Per­sön­lich­keit ist, daß es dazu ver­lei­tet, es zu ver­ein­nah­men ohne zu durch­schau­en, daß man ver­ein­nahmt wird.

Dem was Fran­zis­kus I. bis­her gesagt, vor allem aber getan hat, eine beson­de­re Bedeu­tung zuzu­schrei­ben, ist nichts ande­res als die Intel­li­genz im Leer­lauf zu gebrau­chen aus dem ein­fa­chen Grund, weil die Ebe­nen auf denen man sich bewegt ver­schie­den sind. Der Phi­lo­soph und Sprach­theo­re­ti­ker Lucio Spa­zi­an­te schrieb in einem Auf­satz „Sozio­se­mio­tik des Pop“, der trotz des Titels sehr lesen­wert und intel­li­gent ist: „Die Pop-Kul­tur zeich­net sich als eine Kul­tur des Machens statt des Wis­sens aus, wo man, um der Spon­ta­ni­tät Raum zu las­sen, es vor­zieht nicht zu wis­sen, wo die Pra­xis mehr zählt als die Theo­rie. Wer Rock­mu­sik hört, weiß, daß er in jener Welt erst­mals Herr eines Ter­ri­to­ri­ums ist. Dort gibt es kei­ne Pro­fes­so­ren, nicht Tau­sen­de von zu lesen­den Büchern, kei­ne Kul­tur und Poli­tik zu ver­ste­hen. Es genügt einen Sän­ger zu lie­ben, manch­mal zu imi­tie­ren, die glei­chen men­ta­len und phy­si­schen Klei­der anzu­zie­hen und schon erfin­det man sich gesell­schaft­lich neu. Im Pop gibt es kei­ne wirk­li­che Anstren­gung zur Theo­rien­bil­dung. Damit die Inhal­te klar wer­den, müs­sen sie extra­hiert wer­den. […] Der Pop schafft den Durch­bruch, hier wie anders­wo, trotz Sprach­bar­rie­ren. Der Grund dafür liegt wahr­schein­lich dar­in, daß der Sinn der Wor­te das letz­te ist, was man erfaßt.“

Nicht Glauben sondern elementares Gefühl ist der Kitt

Die­se Dimen­si­on des Wort­sinns erklärt die­sen Wunsch, sich mit den gera­de in Mode ste­hen­den Pop­stars zu iden­ti­fi­zie­ren, auch dem, der gera­de in der katho­li­schen Welt aktu­ell ist. Eine Erhe­bung in Pfar­rei­en, Gemein­schaf­ten und Bewe­gun­gen wür­de schnell erge­ben, daß jeder Gläu­bi­ge ein eige­nes Bild vom Papst hat. Und wenn man der Sache auf den Grund gin­ge, wür­de man fest­stel­len, daß der Kitt, der die­se Rie­sen­wel­le zusam­men­hält, ein vages, ele­men­ta­res Gefühl ist, das weit, zu weit unter­halb des Glau­bens, der Glau­bens–  und Moral­leh­re ange­sie­delt ist.

Das Prak­ti­zie­ren des katho­li­schen Glau­bens ver­lang­te jedoch immer den Gebrauch von Intel­lekt und Wil­len. Mit die­ser anspruchs­vol­len Aske­se der Ver­nunft, zusam­men mit dem Gebet und dem Blut der Mär­ty­rer hat die Kir­che ihre Kin­der auf­ge­zo­gen und die Welt bekehrt: nicht indem sie für ein Kon­zert in die Are­na ging, son­dern um im Namen des Logos den Löwen gegen­über­zu­tre­ten. „Die Wie­ge der Kir­che“, schrieb Mar­hall McLu­han, „war das grie­chisch-römi­sche Alpha­bet, das nicht vom Men­schen, son­dern von der Vor­se­hung ent­wickelt wur­de. Die Tat­sa­che, daß die grie­chisch-römi­sche Kul­tur schon immer den Groß­teil der Mensch­heit kenn­zeich­ne­te, der dann christ­lich wur­de, wur­de nie in Fra­ge gestellt. Es wird selbst­ver­ständ­lich vor­aus­ge­setzt, daß die Mis­sio­na­re ihren Glau­ben wahr­schein­lich vom geschrie­be­nen Wort empfingen.“

Es war Mit­te der 70er Jah­re, als der kana­di­sche Wis­sen­schaft­ler die­se Anmer­kun­gen ver­faß­te. Es war das gol­de­ne Zeit­al­ter des Pop, den die katho­li­sche Welt sich auf dra­ma­ti­sche Wei­se anschick­te, sich mit den übri­gen vier, fünf Jah­ren Ver­spä­tung zu eigen zu machen.

Der Papst war damals ein Intel­lek­tu­el­ler erster Güte wie Paul VI. und daher klingt es umso pro­phe­ti­scher und mes­ser­scharf was McLu­han am Ende sei­ner Aus­füh­rung anfüg­te: „Ich wünsch­te, die Kir­che wür­de mehr über die Geburt der Kir­che in der Wie­ge des grie­chisch-römi­schen Alpha­bets spre­chen. Die­ses kul­tu­rel­le Erbe ist unent­behr­lich. Das Pro­blem ist, daß sie sel­ber nicht die Ant­wort ken­nen: Sie ken­nen sie wirk­lich nicht. Es gibt kei­nen in der Hier­ar­chie, den Papst mit ein­ge­schlos­sen, der die­se Sachen weiß. Niemand.“

Über­set­zung: Giu­sep­pe Nardi
Bild: Asia­news bearbeitet

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