Liebe Brüder und Schwestern!
Heute wollen wir die Reihe der Katechesen zum Jahr des Glaubens wieder aufnehmen. Im Großen Glaubensbekenntnis sprechen wir: Jesus Christus „ist am dritten Tage auferstanden nach der Schrift“. Mit dieser kurzen Aussage über das Osterereignis gibt die Kirche weiter, was die Jünger erlebt und wie sie das Erlebte vor dem Hintergrund der Heiligen Schrift verstanden haben. Schon der heilige Paulus bemerkt dazu, wie wir eben gehört haben: „ich habe euch überliefert, was auch ich empfangen habe“ (1 Kor 15,3). Paulus ist sich der Tatsache der Auferstehung gewiss. Anfangs sind es knappe zusammenfassende Formeln, mit denen dieser Kern des Glaubens weitergegeben wurde. Sie zeigen uns, dass die Kirche von ihren Ursprüngen her an der Wahrheit des Geheimnisses des Todes und der Auferstehung Jesu unerschütterlich festhält. Daneben gab es von Beginn an auch Berichte, die auf Beobachtungen von Augenzeugen beruhten und die in den Evangelien aufgeschrieben worden sind. Dazu zählen als erstes die Erlebnisse der Frauen, die das Grab leer vorfinden (vgl. Mk 16,1). Ihre Liebe lässt sie hinausgehen. Sie nehmen die Botschaft, die sie am Grab erwartet, ernst und geben sie weiter, sie behalten sie nicht für sich. Diese Haltung der Frauen mag auch uns ein Vorbild sein. Sie macht uns deutlich, dass der Blick des Glaubens immer des schlichten und zugleich tiefen Blicks der Liebe bedarf. Sodann ist der Glaube immer mit dem Mund und mit dem Herzen zu bekennen, also mit Worten, die mit Liebe gesagt werden.
Mit Freude grüße ich alle Pilger und Besucher deutscher Sprache. Der auferstandene Christus ist auch unter uns gegenwärtig. Wir können ihn wahrnehmen im Hören auf sein Wort, mit dem er uns den Weg weist, der zum Leben führt. Er ist gegenwärtig in der Eucharistie und er begleitet uns in unseren Werken der Nächstenliebe. Lassen wir uns von seiner Liebe verwandeln. Euch allen wünsche ich eine gnadenreiche Osterzeit!