Palmsonntag: Päpstliche Liturgien im Vergleich


Palmsonntag 2012 Päpstliche Liturgien im Vergleich Benedikt XVI. 2012 Franziskus 2013 Knie- und Stimmprobleme des Heiligen Vaters?(Vati­kan) Der Vati­kan­ver­lag hat das den Gläu­bi­gen ver­teil­te Heft für die Fei­er der päpst­li­chen Palm­sonn­tags­lit­ur­gie gedruckt. Can­tua­le Anto­nia­num stell­te einen Ver­gleich mit der päpst­li­chen Lit­ur­gie des Vor­jah­res unter Papst Bene­dikt XVI. an, da es Befürch­tun­gen gab, es könn­te die müh­sam vor­an­ge­brach­te lit­ur­gi­sche Erneue­rung von Bene­dikt XVI. wie­der rück­gän­gig gemacht wer­den. Die Hand­schrift des päpst­li­chen Zere­mo­nien­mei­ster Msgr. Gui­do Mari­ni ist wei­ter­hin unver­kenn­bar. Die Lit­ur­gie sei, so Can­tua­le Anto­nia­num, „völ­lig iden­tisch“, aus­ge­nom­men natür­lich das Lese­jahr (Palm­sonn­tags­lit­ur­gie 2013; Palm­sonn­tags­lit­ur­gie 2012).

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Es gebe nur einen ins Auge ste­chen­den Unter­schied. Die vom Zele­bran­ten gesun­ge­nen Tei­le der Prä­fa­ti­on oder des Segens ent­hal­ten im Heft für den Palm­sonn­tag 2013 kei­ne Noten. Dar­aus schließt Can­tua­le Anto­nia­num, daß der Papst auch wei­ter­hin nicht sin­gen wer­de. Der Hei­li­ge Stuhl hat dazu bis­her nicht offi­zi­ell Stel­lung bezo­gen und daher kei­ne Grün­de dafür genannt. Can­tua­le Anto­nia­num äußert die Ver­mu­tung, daß Papst Fran­zis­kus nicht sin­gen kann. „Was vor­erst Spe­ku­la­ti­on bleibt“, so die Seite.

Zu einem wei­te­ren phy­si­schen Aspekt hat Vati­kan­spre­cher Pater Feder­i­co Lom­ba­di bis­her nicht Stel­lung genom­men. Papst Fran­zis­kus hat bei den bis­her von ihm zele­brier­ten Eucha­ri­stie­fei­ern beim Hoch­ge­bet nach der Ele­va­ti­on von Leib und Blut Chri­sti kei­ne Knie­beu­ge gemacht. Der Umstand irri­tiert und führ­te zu zahl­rei­chen Anfragen.

Gesangs- und Knieprobleme des Papstes?

Im Heft für das fei­er­li­che Pon­ti­fi­kal­amt zur Amts­ein­füh­rung am 19. März stand aus­drück­lich ver­zeich­net, daß der Papst nach der Ele­va­ti­on „anbe­tend nie­der­kniet“. Papst Fran­zis­kus voll­zog den­noch, wie bereits zuvor, jeweils nur eine Ver­nei­gung. Auch im Heft für die Palm­sonn­tags­lit­ur­gie ist erneut an bei­den Stel­len ver­zeich­net, daß der Papst nach den Wand­lungs­wor­ten „anbe­tend nie­der­kniet“. Auch dafür darf ein phy­si­sches Gebre­chen ange­nom­men wer­den, die eine Knie­beu­ge unmög­lich macht, zumal die Knie­beu­ge vor­ge­schrie­ben ist und Papst Bene­dikt XVI. sie trotz sei­ner fast 86 Jah­re und schmer­zen­der Hüft­pro­ble­me voll­zieht. Eine ein­fa­che Klar­stel­lung durch den „Pres­se­saal“ des Hei­li­gen Stuhls wür­de Klar­heit schaffen.

„Auch wenn der Papst nicht singt und nicht nie­der­kniet, soll das nicht hei­ßen, daß die Prie­ster ihn dar­in nach­ah­men sol­len“, so Can­tua­le Anto­nia­num, da die päpst­li­che Lit­ur­gie gene­rell Vor­bild für die Prie­ster sein soll. „Mensch­li­che Beschrän­kun­gen dür­fen kein Anlaß für ande­re zu lit­ur­gi­schen Brü­chen sein. Es geht nicht um eine Fra­ge des Stils, son­dern der Sub­stanz“, so die Sei­te, die sich vor allem Fra­gen der Lit­ur­gie und der Kir­chen­mu­sik widmet.

Am kom­men­den Palm­sonn­tag wird wäh­rend der Pro­zes­si­on am Peters­platz erneut die Anti­phon Pue­ri hebrae­orum erklin­gen. „Ein schö­nes Vor­bild, das auch in den Pfar­rei­en Nach­ah­mung fin­den soll­te.“ Die fol­gen­de Auf­zeich­nung stammt von der Palm­pro­zes­si­on 2011. Die Stro­phen sind in Ita­lie­nisch gesungen.

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: Amici Papa Benedetto

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