(Rom) Das Wappen des neuen Papstes wird bald alle großen und kleinen päpstlichen Basiliken zieren. Jorge Mario Bergoglio, der neue Papst, verfügt über kein historisches Wappen, das seiner Familie verliehen wurde. Sein Wappen entstand als Neuschöpfung mit seiner Erhebung zum Bischof.
Es zeigt auf einem blauen Schild zentral das Siegel des Jesuitenordens, dem Papst Franziskus angehört. Es zeigt in einem goldenen die Sonne darstellenden Strahlenkranz ein rotes Christusmonogramm IHS mit dem Kreuz über dem H (dem griechischen Buchstaben Eta). Unter dem Monogramm finden sich die drei Nägel (schwarz, manchmal auch rot dargestellt), mit denen Christus auf Golgatha ans Kreuz geschlagen wurde. Sie stehen im Jesuitenorden für die allen Orden gemeinsamen Gelübde der Armut, des Gehorsams und der Keuschheit. Die Jesuiten haben noch das vierte Gelübde, das sie ausdrücklich zur Papsttreue verpflichtet.
Keine heraldischen Angaben über Bedeutung und Herkunft gibt es zu den beiden anderen am unteren Wappenteil befindlichen Symbolen eines silbernen Sterns und einer silbernen Weintraube. Sie haben keine Entsprechung zu anderen Wappen, die mit Jorge Mario Bergoglio in Verbindung gebracht werden könnten. Sie sind weder dem Stadtwappen von Buenos Aires (seinem Bistum) entlehnt, das eine ausgesprochen katholische Symbolik aufweist, noch den Wappen der Provinz Buenos Aires oder des Staates Argentinien, die eindeutig freimaurerisch sind.
Der Stern legt eine marianische Symbolik nahe. Ins Auge sticht jedoch, daß der Stern fünfzackig ist. Eine im Katholischen weitgehend ungebräuchliche, ja teilweise sogar gemiedene Darstellung eines Sterns und als Symbole der allerseligsten, allreinen Gottesmutter und immerwährenden Jungfrau Maria. Bis ins 18. Jahrhundert war das Pentagramm im christlichen Umfeld als Bann- und Schutzzeichen gegen das Böse bekannt. Seither ist der fünfzackige Stern in den vergangenen 250 Jahren vor allem als Symbol der Freimaurerei bekanntgeworden, durch die es im 19. und 20. Jahrhundert Teil zahlreicher Staatswappen wurde, so auch des gegen den Willen der Kirche errichteten italienischen Staates ab 1870 (im Königreich als Helmzier bis 1890, seit Ausrufung der Republik als Hauptsymbol von Wappen und Siegel). Im 20. Jahrhundert feierte er als Roter Stern, als eines der wichtigsten Symbole des Kommunismus einen Siegeszug. Der fünfzackige Stern wird im Zusammenhang mit der Freimaurerei und dem Kommunismus auch als Symbol des Menschen in der materialistischen Ideologie gedeutet: des sich selbst genügenden Menschen, der Gott verleugnet.
In der Papstgeschichte gab es bisher nur einen Papst, der einen fünfzackigen Stern im Wappen führte, nämlich Johannes Paul I. Ebenso ungewöhnlich, wie der fünfzackige Stern in einem päpstlichen Wappen ist, so ungewöhnlich verlief die Entwicklung seines Wappens. Sein Wappen als Bischof von Vittorio Veneto zeigte drei achtzackige Sterne, sein Wappen als Patriarch von Venedig und schließlich als Kardinal jeweils drei sechszackige Sterne. Erst in seinem Papstwappen waren daraus drei fünfzackige Sterne geworden.
Es ist noch nicht bekannt, welche Änderungen und Ergänzungen Papst Franziskus an seinem Papstwappen vornehmen lassen wird.
Der Wappenspruch seines Bischofs- und seit 2003 Kardinalswappens lautet Miserando atque eligendo (Aus Erbarmen erwählt). Auch wenn Papstwappen keinen Wappenspruch haben, soll es zumindest erwähnt werden. Die Stelle ist einer Predigt Beda Venerabilis (672–735) entnommen. Die Gesamtstelle lautet: Vidit ergo Iesus publicanum, et quia miserando atque eligendo vidit, ait illi, Sequere me. Sequere autem dixit imitare. Sequere dixit non tam incessu pedum, quam executione morum. Papstwappen enthalten allerdings keinen Wappenspruch.
[Update] Wie das Presseamt des Heiligen Stuhls am 18. März bekanntgab, behält Papst Franziskus sein Bischofs- und Kardinalswappen bei. Es wird mit den päpstlichen Insignien ergänzt, wie sie Papst Benedikt XVI. in seinem Wappen führte. Die Schlüssel des Petrus, aber keine Tiara, sondern mit einer silbernen Bischofsmitra mit goldenen Querstreifen, welche in stilisierter Form an die drei Kronen der Tiara und damit an die drei Gewalten des Papstes erinnern.
Die offizielle Wappenbeschreibung ergänzt und klärt das bereits Gesagte: Die drei Nägel im Siegel des Jesuitenordens sind in schwarz dargestellt. Der untere Teil des Wappens zeigt nicht eine Weintraube, wie die sehr einfache Darstellung auf den ersten Blick vermuten lassen könnte, sondern eine Nardenblüte.
Der Stern symbolisiert nach alter heraldischer Tradition die Jungfrau Maria, Mutter Christi und der Kirche. Die Nardenblüte symbolisiert hingegen den heiligen Joseph, den Patron der Weltkirche. In der traditionellen hispanischen Ikonographie wird der heilige Joseph mit einer Nardenblüte in der Hand dargestellt. Die beiden Symbole drücken die besondere Verehrung des Heiligen Vaters für die Gottesmutter und den heiligen Joseph aus.
Stern und Nardenblüte sind im Papstwappen in Gold dargestellt, während sie im Bischofs- und Kardinalswappen silbern wiedergegeben waren. Auch im Papstwappen wird der Stern fünfzackig sein. Eine solche ungewöhnliche Sterndarstellung hatte bisher nur Papst Johannes Paul I.
Papst Franziskus behält als erster Papst auch den Wappenspruch bei.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Dibujo Heraldica/I nostri avi
Der fünfzackige Stern ist am deutlichsten in der Fahne von Marokko als Drudenfuß ausgeführt.
Fast alle Staatswappen weisen fünfzackige Sterne auf: Ob aus Dummheit, Kommunismus/Sozialismus oder Freimaurerei, wer weiß?
Das Wappen von Bischof Fellay enthält auch einen fünfzackigen Stern.
Der fünfzackige Stern ist wohl auch älter in christlicher Handhabung als in freimaurerischer etc..
Also bitte keine Panik wegen solcher ‚Kleinigkeiten‘ – wobei ich diesen Stern auch nicht schön finde (hat so was von einem stolzen Menschen…)!
Dann sollte sich Bischof Fellay darüber Gedanken machen.
Dann aber nicht als Christliches Symbol.
Hier ist weder von Panik noch von Kleinigkeiten die Rede. Ich sehe zB in der stehend in die Hand empfangene Kommunion einen gewaltigen Unterschied zur Ursprünglichen.
Bitte lesen Sie meine Stellungnahme nach Plikiplok.
@Konrad Georg
Aus Dummheit und Kriecherei; fünfzackige Sterne sind ebenso wie die heuer allgegenwärtigen Trikoloren masonische Zeichen und Farben.
Wen wundert es , schließlich haben diese Leute seit mindestnes 1789 die Zügel im verblödeten Westen in der Hand.
@ Plikiplok
Leider ist es so, daß die Menschen heute oft nicht mehr gewillt oder in der Lage sind, Zeichen zu deuten. Wer den Teufel nicht ernst nimmt, steht doch geistig auf verlorenem Posten. Aber welcher jüngere Mensch hat noch gehört, daß „die Alten“ den Satan als Affen Gottes bezeichnet haben und das aus gutem Grund. Der „Vater der Lüge“ ahmt nicht, sondern er äfft nach. Nicht der achtzackige – logische – Stern Mariens, oder der sechszackige Davids, sondern der magische, in einem Zug darstellbare Drudenfuß ist sein Zeichen. Wenn man ihn auf eine Spitze stellt, dann hat der Ähnlichkeit mit dem Ziegenbock und dem entsprechenden Handzeichen (Zeige- und kleiner Finger mit dem Handrücken nach vorn). Ich muß noch einmal nach Dachau. Die Erinnerungstafel für die im KZ umgekommenen Schwulen muß ich noch einmal anschauen.
Es gibt etwas wirklich Erschreckendes: Im Gegensatz zu manchen Theologen und Priestern glauben Satanisten wirklich an die leibliche Gegenwart Jesu in der konsekrierten Hostie. Wobei ihnen offenbar die Konsequenzen verriegelt sind.
Ich befasse mich mit diesem Themenkreis nicht weiter. Das sind nur Fundsachen, die ich als unverriegelter Katholik einsehen, bzw. erkennen kann.
Alles richtig und Dankeschön meinerseits für die Informationen von Konrad Georg.
Ergänzend möchte ich allerdings den Hinweis geben, daß ein byzantinisches Mosaik aus dem 11. Jahrhundert den Weltenherrscher Jesus Christus mit dem „entsprechenden Handzeichen (Zeige- und kleiner Finger mit dem Handrücken nach vorn)“ zeigt. Es wird als Bedeutung erklärt, daß dies ein hinweisendes Handzeichen für die „Wichtigkeit“ des Buches/Evangeliars (in seiner anderen Hand haltend) sei.
Gern gestehe ich, Marcus Heinrich, daß mich Ihr Hinweis zunächst verblüfft hat. Aber nach einigem Nachdenken möchte ich eine Erklärung für diese Darstellung versuchen.
Für diese „ursprüngliche“ Darstellung kann ich keinerlei Erklärung anbieten. Wenn sie authentisch ist, dann gehe ich davon aus, daß es gelungen ist, dieses Zeichen umzudeuten.
Nicht gesuchter Fund: In der taz erklärte ein Genie die Bedeutung des sehr erfolgreichen Peace-Zeichens mit den gespreizten Beinen der Frau bei der Penetration. Weiter langts bei einem Linken offenbar nicht.
Dieses Zeichen in seinem Kern gibt es aber, auf dem Fuß stehend, als (Y-) Kreuz, wie es die Resl von Konnersreuth und Anna Katharina Emmerick gesehen haben und wie es in einem Wallfahrtsort in ???, Norddeutschland verehrt wird.
Als germanische Rune soll es dieses Zeichen auch geben und zeitweilig wurde es vor etlichen Jahren als Zeichen für den Geburtstag in Todesanzeigen verwendet.
Leider bin ich nicht fähig, diesee Symbole darzustellen.
Für die allheilige Gottesmutter gibt es eine Fülle anderer Symbole, da muß man nicht diesen verkappten Drudenfuß nehmen. Die UdSSR und die nicht wenig bessere USA haben und hatten ebenfalls diese Sternform für sich gewählt. Der Papst befindet sich in keiner guten Gesellschaft. Im Vatikan gibt es kompetente Heraldiker. Auf andere zu hören, scheint aber nicht die Stärke diese Pontifex zu sein.