Nachfolgend die erste Stellungnahme des bekannten traditionsverbundenen Historikers Roberto de Mattei zur Wahl von Papst Franz I. (Franziskus):
Die Kirche hat einen neuen Papst: Jorge Mario Bergoglio. Der erste nicht-europäische Papst, der erste lateinamerikanische Papst, der erste namens Franziskus. Die Massenmedien versuchen über seine Vergangenheit als Kardinal, als Erzbischof von Buenos Aires und als einfacher Priester zu erraten, was die Zukunft der Kirche unter seinem Pontifikat sein wird. Der Träger welcher Revolution wird er sein? Hans Küng bezeichnet ihn als die „bestmögliche Wahl“ (La Repubblica, 14.3.) Aber erst nach der Ernennung seiner Mitarbeiter und nach seinen ersten programmatischen Reden wird man die Ausrichtung des Pontifikats von Papst Franziskus abschätzen können. Für jeden Papst gilt, was 1458 Kardinal Enea Silvia Piccolomini im Augenblick seiner Erwählung zum Papst mit dem Namen Pius II. sagte: „Vergeßt Enea, hört auf Pius“.
Die Geschichte wiederholt sich nie genau gleich, die Vergangenheit hilft aber, die Gegenwart zu verstehen. Im 16. Jahrhundert durchlebte die katholische Kirche eine nie dagewesen Krise. Der Humanismus mit seinem unmoralischen Hedonismus hatte die römische Kurie und selbst die Päpste angesteckt. Gegen diese Korruption war die protestantische Pseudoreform von Martin Luther entstanden, die von Papst Leo X. aus der Familie der Medici als ein „Zank unter Mönchen“ abgetan wurde. Die Häresie war gerade dabei sich auszubreiten, als nach dem Tod Leos X. 1522 unerwartet ein deutscher Papst, Adrian von Utrecht, gewählt wurde, der sich den Namen Hadrian VI. gab. Die Kürze seines Pontifikats verhinderte es, daß er seine Projekte zu Ende führen konnte. Im besonderen gelte das, wie der bekannte Papsthistoriker Ludwig von Pastor schreibt, für den gigantischen Krieg gegen die Vielzahl von Mißbräuchen, die die römische Kurie wie fast die gesamte Kirche entstellten. Selbst wenn sein Pontifikat länger gedauert hätte, war das Übel in der Kirche zu sehr verwurzelt, bemerkt von Pastor, als daß ein einziges Pontifikat jene große notwendige Veränderung bewirken hätte können. Das ganze Übel, das seit mehreren Generationen begangen wurde, konnte nur durch eine lange kontinuierliche Arbeit überwunden werden.
Hadrian VI. erkannte das Ausmaß des Übels und die Verantwortung, die Männer der Kirche dafür trugen. Das geht eindeutig aus der Instructio hervor, die der apostolische Nuntius Francesco Chieregati im Namen des Papstes am 3. Januar 1523 auf dem Nürnberger Reichstag verlas. Ludwig von Pastor unterstreicht die außerordentliche Bedeutung dieses Dokuments, nicht nur um die Vorstellungen des Papstes zur Erneuerung der Kirche kennenzulernen, sondern weil es sich um einen Text handelt, wie es ihn in der Kirchengeschichte zuvor noch nie gegeben hatte.
Nachdem er darin zunächst die lutherische Häresie verwirft, behandelt er im letzten und bedeutenderen Teil der Instruktion das Versagen der höchsten kirchlichen Autorität vor den Umstürzlern.
Wir bekennen offen, daß Gott diese Verfolgung seiner Kirche geschehen läßt wegen der Sünden der Menschen und besonders der Priester und Prälaten. Feststeht, daß sich die Hand Gottes nicht zurückgezogen hat, weil Er uns nicht retten kann, sondern weil uns die Sünde von ihm trennt und Er deshalb uns nicht erhört. Die Heilige Schrift lehrt eindeutig, daß die Sünden des Volkes in den Sünden der Geistlichkeit ihren Ursprung haben und deshalb, wie der hl. Chrysostomus darlegt, unser Heiland, als er die kranke Stadt Jerusalem reinigen wollte, zuerst in den Tempel ging, um an erster Stelle die Sünden der Priester zu bestrafen, wie ein guter Arzt, der die Krankheit an der Wurzel heilt. Wir haben nie die päpstliche Würde angestrebt und hätten viel lieber unsere Augen in der Stille des Privatlebens geschlossen: Gerne hätten wir auf die Tiara verzichtet, und nur aus Gottesfurcht, der Rechtmäßigkeit der Wahl und der Gefahr eines Schismas haben uns veranlaßt, das Amt des höchsten Hirten anzunehmen, das wir weder aus Ehrgeiz ausüben wollen, noch um unsere Angehörigen zu bereichern, sondern einzig um der Heiligen Kirche, der Braut Gottes ihre ursprüngliche Schönheit zurückzugeben, um den Unterdrückten zu helfen, um weise und fähige Männer zu fördern, um überhaupt alles zu tun; was einem guten Hirten und wahren Nachfolger Petri geziemt. Jedoch soll sich niemand wundern, wenn wir nicht mit einem Schlag alle Mißbräuche beseitigen, denn die Krankheit ist tief verwurzelt und sehr verzweigt. Man wird daher einen Schritt nach dem anderen setzen und zuerst den schweren, gefährlichsten Übeln durch richtige Arznei begegnen, um nicht durch übereilte Reform alles noch mehr zu verwirren. Denn, wie Aristoteles sagt, jede plötzliche Veränderung ist für ein Gemeinwesen gefährlich.
Die Worte Hadrians VI. helfen uns zu verstehen, wie die heutige Krise der Kirche ihren Ursprung in doktrinellen und moralischen Mängeln der Männer der Kirche im halben Jahrhundert seit dem 2. Vatikanischen Konzil haben kann. Die Kirche ist unfehlbar. Aber ihre Glieder, auch die hohen kirchlichen Autoritäten können Fehler machen und müssen bereit sein, ihre Schuld auch öffentlich einzugestehen. Wir wissen, daß Hadrian VI. den Mut hatte, diese kritische Überprüfung der Vergangenheit anzugehen. Wie wird der neue Papst dem Prozeß der doktrinellen und moralischen Selbstzerstörung der Kirche entgegentreten und welche Haltung wird er gegenüber einer modernen Welt einnehmen, die von einem tiefen antichristlichen durchdrungen ist? Nur die Zukunft wird auf diese Fragen Antwort geben, aber sicher ist, daß die Ursachen für die Dunkelheit unserer gegenwärtigen Zeit in unserer jüngsten Vergangenheit liegen.
Die Geschichte sagt uns auch, daß auf Hadrian VI. mit dem Namen Clemens VII. (1523–1534) Giulio de Medici folgte. Unter seinem Pontifikat geschah am 6. Mai 1527 der schreckliche Sacco di Roma durch die lutherischen Landsknechte Kaiser Karls V. Die Zerstörungen und Sakrilege, die damals begangen wurden, und die jene des Jahres 410 übertrafen, lassen sich kaum beschreiben. Mit besonderer Brutalität wurde gegen Kirchenleute vorgegangen: Ordensfrauen vergewaltigt, Priester und Mönche ermordet oder als Sklaven verkauft, Kirchen, Paläste und Häuser zerstört, Reliquien zerstreut und weggeschafft. Auf das Gemetzel folgten in schneller Abfolge Hunger und Pest. Die Bewohner wurden dezimiert.
Das katholische Volk interpretierte das Ereignis als verdiente Strafe für die eigenen Sünden. Erst nach der schrecklichen Plünderung begann sich das Leben grundlegend zu verändern. Das Klima des moralischen und religiösen Relativismus löste sich auf und in der allgemeinen Not machte sich in der Heiligen Stadt ein ernstes, schlichtes und reuevolles Klima breit. Diese neue Atmosphäre machte die große religiöse Wiederbelebung der katholischen Gegenreformation des 16. Jahrhunderts möglich.
Text: Corrispondenza Romana/Giuseppe Nardi
Bild: Vatican.va
Roberto de Mattei sieht die Ursache der Krise in den doktrinellen und moralischen Mängeln der Männer der Kirche im halben Jahrhundert seit dem 2. Vatikanischen Konzil. Über „moralische Mängel“ kann ich nicht urteilen, die doktrinellen Mängel liegen offen vor uns.
Es wurde wieder deutlich bei dem Vortrag zum Jahr des Glaubens, den der deutsche Distriktobere der Piusbruderschaft, P. Schmidberger, in Hattersheim hielt. Klar gegliedert stellte er den katholischen Glauben dar. (Quelle: pius.info). Ich muss aber hinzufügen: Wie er bis zum Konzil gelehrt wurde. Im deutschsprachigen Raum wird dieser Glaube weder an Universitäten, noch an Fachhochschulen oder Akademien, gelehrt. Fragmente lassen sich finden, aber keinesfalls der Glaube insgesamt. Der eine katholische Glaube hat sich in einen Glaubenspluralismus verwandelt.
Ich finde es deshalb berechtigt und nicht polemisch oder sedisvakantistisch, von der Konzilskirche zu sprechen. Es wird ein neuer, synkretistischer Glaube gelehrt und dann natürlich verkündet. Wenn diese Konzilskirche mit ihrem Glaubenspluralismus nicht in Frage gestellt wird, kann es keine Lösung der Krise geben, sondern eine weitere Verschärfung.
Nicht nur Papst Franziskus, kein hoher kirchlicher Würdenträger ist bereit, „hinter das Konzil zurückzugehen.“ Mit allen Folgen, die dies für die Kirche hat.
Wenn man sich den doktrinellen wie moralischen Mängeln ehrlich stellt, ist der erste Schritt der Besserung getan.
Möge der heilige Geist dies in den Herzen bewirken.
S.E. Lefebvre ( 1975 ) über den in die Heilige Mutter Kirche eingedrungenen „Liberalismus“:
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„Die verhängnisvollen Mythen des Liberalismus haben die sentimentalen Katholiken seit langem zu einem
WENIG ERLEUCHTETEN Glauben VERFÜHRT.
Auch die liberalen Philosophien und die revolutionären Organisationen übten eine starke Anziehungskraft auf die Kreise der Intelligenz und des ENTCHRISTLICHTEN Volkes aus.
Diese liberale Atmosphäre hat auf dem Weg über die Universitäten, die SCHLECHTEN Theologen und die katholischen Organisationen, auch einen zunehmenden Einfluß auf die Kirche gewonnen.
Diese Atmosphäre breitete sich in den Seminaren, im Klerus, bei den Bischöfen und in den höchsten kirchlichen Kreisen Roms aus.
Man denke nur an den Sillon, an Emmanuel Mounier, an Jacques Maritain und schließlich an Teilhard de Chardin.
Mit zäher Ausdauer strebt der Liberalismus die UNMÖGLICHE Vereinigung von Wahrheit und Irrtum, von Tugend und Laster, von Licht und Finsternis, die Vereinigung der katholischen Kirche mit der Welt und all ihren Entgleisungen an.
(…)
…das Zweite Vatikanische Konzil den liberalen Ideen in der Kirche Bürgerrechte verliehen hat.
Die Ideen über die Freiheit, über den Vorrang des Gewissens, über die Verbrüderung mit dem Irrtum des Ökumenismus, über die religiöse Freiheit und den Laizismus der Staaten, können sich auf den allgemeinen Geist des Konzils stützen.“
http://www.razyboard.com/system/morethread-liberale-katholiken-forumtradi-2207887–6158127‑0.html
Häufig wird das Konzilsdekret über die Religionsfreiheit als synkretistisch mißverstanden. Dieses Dekret ist aber keine Bestätigng einer gleichermaßenen Richtigkeit der Glaubensaussagen aller Relgionen, sondern ausschließlich eine Anerkennung der in der Schöpfung von Gott selbst grundgelegten Religionsfreiheit durch die Kirche. Sonst wäre dieses Dekret häretisch. Denn Gott ist nicht zwingend wisenschaftlich beweisbar, seine Nichtexistenz jedoch genauso wenig. Gott hätte sich aber in seiner Allmacht einer wissenschaftlichen Beiweisführung öffnen können, wenn er es gewollt hätte. Das er das nicht getan hat, beweist, daß er es nicht gewollt hat und nicht will. Gott will also, daß wir uns in voller Freiheit, ohne auch nur den Hauch eines Zwanges, auch nicht den wissenschaftlicher Logik, für ihn entscheiden.
Genausowenig kann man sagen, daß die Tatsache, daß uns Gott die Freiheit zur Sünde gegeben hat, sei ein Beweis dafür, daß die Sünde der guten Tat gleichwertig sei!
Zumindest die Hauptschuld an der derzeitigen Misere trägt die 68er Ideologie mit ihren Folgeerscheinungen (Relativismus, Genderrevolution), nach der nicht der Wille Gottes, sondern der Wunsch des Menschenalleine höchste Wirklichkeit besitzt. Damit ist jede Schuld und jede persönliche Verantwortung ausgeschlossen. Fehlerhaftes Verhalten gibt es (nach der 68er Ideologie) nicht, so ist auch die Beichte überflüssig.
Die Misere ist letztlich nur durch Vermittlung von Verantwortungsbewußtsein und der damit verbundenen Reaktivierung des Bußsakramentes behebbar, wie der jetzige Erzbischof von New York zutreffend festgestellt hat.
Es gibt genügend Schlafmützen, die die Unvereinbarkeit von Religion und Ideologie allgemein und 68er Ideologie insbesondere überhaupt noch nicht bemerkt haben. Denn es waren gerade die 68er, die der Kirche die durch das Konzil frisch gewonnene Dynamik wieder genommen haben!
Ich setze daher große Hoffnung auf Papst Franziskus.
Wenn Sie den Grundriss der Dogmatik von Ludwig Ott, die „Katholische Dogmatik“ von Diekamp-Jüssen, die den Glauben der vorkonziliaren Kirche wiedergeben, zur Hand nehmen und mit Lehrbüchern der Konzilskirche vegleichen, dann werden Sie sehen, dass es um tiefgreifende Veränderungen im katholischen Glauben geht. Es geht um tiefgreifende Veränderungen, die den Kern des katholischen Glaubens betreffen, die Christologie und die Soteriologie.
Es geht um Irrtümer, die der hl. Pius X. verurteilt hat, den Modernismus oder Neomodernismus, der sich während des Konzils durchgesetzt hat.
Roberto de Mattei beschäftigt sich nicht mit der 68-Ideologie, sondern mit grundlegenden theologischen Fragen.
Sie beschreiben leider nicht, welche Irrtümer Sie meinen. Im Übrigen ist es nicht neu, daß Glaubensinhalte durch tiefere Durchdringung neu begründet werden. So hat z. B. der konservative Teilhard de Chardin Glaubensinhalte nicht verändert, sondern der philosophischen Erklärung von Thomas eine naturwissenschaftliche an die Seite gestellt.
Auch Thomas von Aquin hat anfangs auf dem Index gestanden, bis man seine Interpretatikon des Glaubens verstanden hat. Mit Teilhard war es ebenso.
Die Christologie wurde in den ersten Konilien entwickelt. Das 3. Konil wurde von den Ostsyrern und das 4. von den Altorientalen abgelehnt. Erst vor etwa 60 Jahren hat sich herausgestellt, daß das Ganze auf einem Mißverständnis, bedingt durch die Übersetzung vom Griechischen ins Semitische, handelte.
Wir müssen daran denken, daß die Tradition sich fortentwickelt, sofern sie nicht zum Traditionalismus erstarrt. VATII hat keine neue Glaubenssätze formuliert. Wenn nacnhkonziliare Autoren Glaubenssätze anders formulieren, können sie sich also kaum auf VATII berufen. Es ist daher zu prüfen, ob die Rormulierungen nachkoniliarer Autoren tatsächlich häretisch sind, oder ob sie leiglich, wie Teilhard, neue Gesichtspunkte in die Theologie einbringen.
„Prüfet alles, das Gute behaltet“, so Paulus. Es geht aber um eingehende Prüfng und nicht nur um eine Begründung, das Neue von vornherein abzulehnen. Denn als Konservative sehen wir die Entwicklng immer im Spannungsfeld von Tradition und Innovation.
Im Gegensatz zu Thomas von Aquin müssen wir – aus gutem Grund – auf die Heiligsprechung von Teilhard de Chardin noch warten. In alle Ewigkeit…
Wie schön wäre es, wenn das 2. Vatikanische Konzil einer Prüfung unterzogen würde. …Es ist ja nur ein Pastoralkonzil…
Wieso wäre es schön, wenn VATII einer Prüfung unterzogen würde? Und wer soll gegebenfalls prüfen, und mit welche Autorität ist jemand zu einer professionellen Prüfung berechtigt?
Ich haben von Ihren Ausführungen den Eindruck, daß Sie dem Katholizismus nahe stehen, also der im 19. Jahrhundert entstandenen ideologischen Ausgabe der Katholizität, der heute vorwiegend von den Pius-Brüdern vertreten wird. Das ergibt sich recht eindeutig aus Ihren Ausführungen über einen angeblichen Traditonsbruch, der auch, wie Sie ausführen, von Ott vertreten wird.
Dagegen war es ja gerade ein Anliegen von VATII, die katholische Kirche aus der geistigen Enge des Katolizismus herauszuführen in die ursprüngliche Weite ihrer Katholizität.
„Wo Christus ist, ist die katholische Kirche“, so der Apostelschüler Ignatius von Antiochien. Von Ideologie allgemein und Katholizismus insbesondere war nicht die Rede. Das sind, wie gesagt Erfindungen und Fehlentwicklungen des 19. Jahrhunderts, die von VATII berichtigt wurden.
Ich gebe gerne zu, daß VATII häufig missverstanden wird, vermutlich wegen Unkenntnis der Texte.so auch das Dekret, das die Liturgiereform beeinhaltet. So ist z. B., nirgendwo von Volksaltären, Zelebration versus populum, Beatmessen usw. die Rede. Die Zelebration versus populum wurzelt in der von Mariua Laach ausgehenden liturgischen Bewegung (Herwegen, Guardini). Von der von mir voll bejahten Handkommunion ist in den Konzilstrexten ebenfalls nichts zu finden.
Ob Teilhard kanonisiert wird, zeigt die Zuknft. Seine Bedeutung für die Kirche ist 70 Jahre nach seinem Tod noch nicht endgültig zu würdigen. Jedenfalls hat BXVI, der führende Theologe schlechthin, ihn merhfach positiv erwänt.
Die Chancen sind nicht so schlecht, er hat der Befreiungstheologie gegengesteuert, er ist ein entschiedener Gegner der Homoehe und Abtreibung, und brachte das für die Regierenden schmerzhaft und deutlich zum Ausdruck, während Dr. Ratzinger als er noch Papst war, wenn überhaupt immer nur irgendwie verklausuliert daherredete. Und wenn Papst Franziskus nur die nachkonziliare Ordnung herstellte, die ja heutzutage vielfachst gebrochen wird, dann wäre schon einmal viel gewonnnen. Ein besonderer Tradionalist ist er offenbar nicht, aber der Schaumschläger Benedikt der manchmal etwas Gutes säuselte, und dann immer nur Bischöfe ernannte von denen man wusste, dass sie das absolut nicht einhalten wollen , das war ganz ein schlechter Weg, von dem ich froh bin dass er zu Ende ist.
Für mich stellt sich, nach diesem Befund, die ganz konkrete Frage: Wie geht die Piusbruderschaft damit um, wenn es zu einer Anerkennung durch die Kirche kommt. Wenn nicht ausdrücklich auf diese schwerwiegenden Differenzen im Abkommen selbst hingewiesen wird, welche Rolle spielt der Glaube dann?
Man kann doch diese Differenzen nicht herunterspielen wie spirituelle Differenzierungen zwischen verschiedenen legitimen „Schulen“ oder Unterschieden in der Spiritualtiät wie sie zwischen Jesuiten, Dominikanern, Franziskanern oder Karmeliten besteht.
Soll der überlieferte Glaube dann in den Glaubenspluralismus eingespeist werden, Sondergut der FSSPX sein neben dem Synkretismus in der Konzilskirche? Wegen der Wahrheitsfrage wird das nicht gehen. Wird die nicht gestellt, wird auf Dauer der überlieferte Glaube im Glaubensmix der Konzilskirche untergehen. Das wird nicht sofort der Fall sein, aber Schritt für Schritt.
Diese Frage ist keine „Außenseiterfrage“, sie bleibt uns erhalten. Und wir werden sehen, wie Papst Franziskus damit umgeht. Diese Frage müsste nicht immer wieder erörtert werden, wenn sie nicht den Kern der Kirchenkrise betreffen würde.
Liebe Frau Cuppa! Da wird man mit ihm am schwersten zu einer Lösung kommen bei dem was Sie ansprechen, er scheint ein überzeugter Zweitvatikanist zu sein, aber wenn ich mir seine Biografie anschaue, macht er mir im Gegensatz zu Rahner, Lehmann und anderen keinen destruktiven Eindruck, ich glaube nicht dass er aus Lust am “ Zerstreuen“ handelt, aus Lust daran dem Teufel eine reiche Ernte zu bescheren. Ich könnte mir vorstellen, dass die Priesterbruderschaft in ihm einen Gesprächspartner hat.
Lieber Herr Wickerl,
auf mich macht Papst Franziskus auch keinen destruktiven Eindruck, nach meinem subjektiven Eindruck. Es kommen jetzt so viele Informationen zu uns, die verarbeitet werden müssen, dass ich mich nicht in der Lage fühle, eine Prognose in irgendeiner Richtung abzugeben, wie sein Verhältnis zur Piusbruderschaft sein könnte. Ich kann seine Wahl überhaupt nicht bewerten.
Er ist der Papst. In einer Kirche, in der es drunter und drüber geht. Dafür trägt er keine Verantwortung, so weit ich es beurteilen kann.
Wie er damit umgehen wird, ob er der schweren Bürde gewachsen ist, die nun auf ihm liegt, ich habe keine Ahnung.
@ Jörg Guttenberger,
schön daß Sie hier schreiben, aber
Sie untertreiben maßlos. Die ganz große Masse hat von Ideologie keine Ahnung und damit genau genommen einen Denkschaden.
Ein Beispiel: In der katholischen Sonntagszeitung stand heute ein wirklich ansprechendes Interview mit Albert Schmid, Landesvorsitzender des ZdK in Bayern. Dieser Mann ist SPD-Mitglied und war auch Funktionsträger. Der katholische Hans-Jochen Vogel hat als Justizminister das Abtreibungsrecht eingeführt. Wie kann man in der SPD sein, bzw. solche Gesetze machen und sich trotzdem rechtgläubig wähnen?
Die Parteien, die das Recht auf Abtreibung fordern, mit hinterlistigen Methoden durchgesetzt haben und jetzt mit Vehemenz verteidigen, sind doch extrem. Aber keiner sieht das so.
Ich grüße Sie!
Herzlichen Dank für Ihre Stellngnahme!
Ich simme Ihnen grundsätlich zu, meine aber, daß das Abtreibungs-„Recht“ nicht durch Parteprogramme und erst recht nicht von Kirchenzugehörigkeit begründet ist, sondern alleine durch die 68er Ideologie, die eine Ideologie eines kältesten und rücksichtslosesten Egoismus schlechthin ist. Jede Ideologie ist letztlich lebensfeindlich, stellt sich selbst über das Leben. Sie wissen selbst wieviel Menschen ihr Leben infolge ideologischer Verbortheit verloren haben.
In letzter Konsequenz ist gleichzeitiges Bekenntnis zu einer Religion und einer Ideologie ausgeschlossen. Solche Leute machen sich höchst unglaubwürdig. Daß das nicht gesehen wird, zeigt die Oberfläcjlichkeit der heutigen Bevölkerung. Was ist Ideologie anderes, als eine Denkhilfe für Gehirnprothesenträger?
Ich muß Ihnen in dem einen Punkt ausdrücklich widersprechen: Das Recht auf Abtreibung ist eine alte sozialistische Forderung, die 1917 nach der Machtübernahme durch die Kommunisten in Rußland sofort eingeführt wurde. Und dort ist die Abtreibungsrate mindestens so hoch, wie die der Lebendgeburten.
Ich bitte Sie, meine Behauptung zu prüfen, daß jede Ideologie eine Häresie nicht nur der von Gott vorgegebenen Ordnung ist, sondern auch der Empirie/Logik widerspricht.
Des weiteren behaupte ich, daß jede Ideologie den Satan als geistigen Vater hat. Die Auswirkungen dieser Ideen sind so satanisch, und die Befallenen so vernagelt. daß, wenn man darüber den Kopf schütteln wollte, man dastünde wie ein britisches Rind mit BSE.
Der Sozialismus erscheint wie eine leicht modifizierte Ausführung der katholischen Soziallehre. Bei Gender Mainstreaming fragt man sich, ob die Verfechter eine sektorale Geistesstörung haben. Blöder geht es einfach nicht.
Herzlichen Dank für Ihren Hinweis auf den sozialistischen Ursprung der Freigabe der Abtreibung!
Jede Ideologie ist mehr, als eine Übertreibung, und jede Übertreibung ist vom Teufel. Ideologie sieht die gesamte Wirtklichkeit ausschließlich unter dem Gesichtspunkt einer einzigen Idee und ist des wegen von vornherein wirklichkeitsfremd, denn jedes Sein ist normalerweise (abgesehen von unserem Ursprung in Gott) bi- oder multikausal. Diese Erkenntnis hat sich spätestens sei der Klassik herausgearbeitet, wie sich aus den beiden Themen eines symphonischen Satzes ergibt.
Da jede Ideologie – aus obigen Asführungen ersichtlich – Freiheitskiller ist, kann sie nur vom Teufel sein, denn Gott will, daß wir aus innerer Freiheit in Liebe (der Psychologe sagt nicht ganz deckungsgleich: primärmotiviert) handeln und so die Ebenbildlicjhkeit Gottes in uns verwirklichen. Gott will also unsere Freiheit, der Teufel hingegen unentrinnbare Knechtschaft.
Bitte, beachten Sie unter diesem Gesichtspunkt auch den Versuch, alle Kleinkinder in staatlichen Erziehungssysteme einzuspeisen, wenn auch nicht mit juristischem Zwang, so doch zumindest mit wirtschaftlichem Druck.
Soweit bekannt, will man in Schweden die Anrede Vater und Mutter durch geschlechtsneutrales Vokabular ersetzen.
Den Sozialismus kann man m. E. schon alleine deswegen nicht als modifizierte christliche Soziallehre sehen, weil er als Ideologie die gesamte Wirklichkeit ausschließlich durch die soziale Brille sieht, alsoZwang zur Gleichheit. Das Christentum sieht die Wirklichkeit jedoch im Spannungsfeld von Feiheit und Gleichheit, also bicausal.
Im Text ist von „die lutherische Häresie“ die Rede. Auch heißt es: „Die Kirche ist unfehlbar. Aber ihre Glieder, auch die hohen kirchlichen Autoritäten können Fehler machen und müssen bereit sein, ihre Schuld auch öffentlich einzugestehen“. Kardinal Ratzinger schrieb in „Die christliche Brüderlichkeit“ (1960), das Fernbleiben der Protestanten habe nichts mehr mit der den Häretiker als solchen kennzeichnenden „pertinacia“ zu tun. Deshalb hielt er die Kategorie des Häretischen in Bezug auf gläubige Protestanten für unbrauchbar. Dies war auch durchgängig die Lehre Benedikt XVI. in seinem Pontifikat. Dazu kommt die gemeinsame „Gemeinsame Erklärung zur Rechtfertigungslehre“, in der festgestellt wurde, dass die Exkommunikationen im Konzil von Trient nicht auf die lutheranischen Kirchen anzuwenden seien. Benedikt XVI. hat diese Aussagen über die protestantischen Gemeinschaften nie zurückgenommen, sondern immer von „getrennten Brüdern“ gesprochen.
Im Dokument „Dominus Jesus“ wird allen nicht katholischen Kirchen das volle Kirchesein abgesprochen!
@ keiname
das nehme ich gern zur Kenntnis.
Es ergänzt nämlich ausgezeichnet Privatoffenbarungen, die von AKE oder der Resl sind, die aber von einen noch lebenden Zeugen bestätigt werden: Eric Morstad. Als sein Vater, lutherischer Pastor, verschied, sagte dieser plötzlich, „Jesus ist da“.