Kardinal Brandmüller contra Piusbruderschaft? – Der springende Punkt in der Debatte


Coat_of_arms_of_Walter_Brandmuller.svgvon Klaus Obenauer

Anzei­ge

Der Leser darf es mir glau­ben: Mit mei­nen Voten zur Di-Noia-Offer­te dach­te ich eigent­lich erst ein­mal Schluß machen zu kön­nen und zu sol­len in der Cau­sa FSSPX; Schluß machen mit mei­nen inzwi­schen auf eine beträcht­li­che Anzahl gewach­se­nen Stel­lung­nah­men. Dies um so mehr, als mir die Sturm­flut der Wort­mel­dun­gen in kirch­li­chen Ange­le­gen­hei­ten von links bis rechts in zumal jüng­ster Zeit abschreckend vor Augen steht. Das ist ganz ein­fach Anar­chie. Nicht von Gott kommt das, es kommt von einem ande­ren. Kaum ein Wort unse­res gött­li­chen Mei­sters ist so in Ver­ges­sen­heit gera­ten wie die­ses: „Ich aber sage Euch: Für jedes müßi­ge Wort, das die Men­schen gespro­chen haben wer­den, von dem wer­den sie Rechen­schaft able­gen am Tage des Gerich­tes. Auf­grund dei­ner Wort näm­lich wirst du gerecht­ge­spro­chen wer­den, und auf­grund dei­ner Wor­te wirst du ver­dammt wer­den!“ (Mt 12,36sq.)

Daß ich jetzt doch nicht mei­nen Mund hal­te, hat damit zu tun, daß in jüng­ster Zeit es zu einem – wie soll man sagen? – Ansatz von Rei­be­rei zwi­schen Kar­di­nal Brand­mül­ler und der Pius­bru­der­schaft gekom­men ist. (Dazu sie­he den Bei­trag   pius​.info.) Und ich gehe des­halb dar­auf ein, weil hier ein nach mei­nem Urteil ganz wich­ti­ger Punkt, wenn nicht der sprin­gen­de Punkt ge­troffen ist.

Was sagt Kar­di­nal Brand­mül­ler? Ich zitie­re: „Wer aber allen Ern­stes behaup­ten wür­de, das Kon­zil habe im Glau­ben geirrt, hät­te aller­dings die Grund­la­ge des katho­li­schen Glau­bens ver­las­sen. Die Annah­me eines Glau­bens­irr­tums durch das ober­ste Organ des kirch­li­chen Lehr­amts bedeu­tet einen dia­me­tra­len Wider­spruch zur unge­bro­che­nen Lehr­über­lie­fe­rung der Kir­che wie zur Hei­li­gen Schrift, eine theo­lo­gi­sche Absur­di­tät, wenn nicht Häre­sie.“ – Durch die­se Fest­stel­lung sah man sich sei­tens der FSSPX zu einer kri­ti­schen Replik herausgefor­dert: Kon­kret nimmt man die zitier­ten Wor­te des Kar­di­nals wahr in einer gewis­sen Span­nung zur Fest­stel­lung, wonach das Kon­zil kei­ne dog­ma­ti­sche Defi­ni­ti­on vor­ge­legt habe (die nach katho­li­schem Glau­ben durch Got­tes Bei­stand unfehl­bar ist); und so sieht man sich einer­seits zu fol­gen­der Klar­stel­lung ver­an­laßt: „Wenn der Kar­di­nal damit aber sagen will, jemand, der in Kon­zils­tex­ten, die kei­ne letz­te Glau­bens­ver­bind­lich­keit haben, einen Irr­tum behaup­tet, habe die Grund­lage des Glau­bens ver­las­sen, dann sagt er damit eine Unwahrheit!“

Ich mei­ne aber, die­se Bemer­kung trifft nicht den sprin­gen­den Punkt: Kar­di­nal Brand­mül­ler will kei­nes­wegs den Unter­schied nivel­lie­ren zwi­schen (Lehr­ver­kün­di­gun­gen und zumal) Defi­ni­tio­nen mit Infal­libi­li­täts­an­spruch und Vor­la­gen, denen nur „in reli­giö­ser Folg­sam­keit oder Anhäng­lich­keit“ („obse­quio reli­gioso“) dies­seits des Glau­bens­a­ssen­ses zuzu­stim­men ist. Er behan­delt viel­mehr das auch von mir in mei­nen Debat­ten­bei­trä­gen wie­der­holt auf­ge­wor­fe­ne Pro­blem der „Unter­gren­ze“, wie ich es nen­ne: Wenn das Lehr­amt dies­seits end­gül­ti­ger Ver­pflich­tung spricht, mit­hin ohne Wahr­heits­ga­ran­tie (= nicht unfehl­bar), auch dann ist zwar auf­grund der gött­li­chen Bei­stands­ver­hei­ßung stets erst ein­mal die Rich­tig­keit zu unter­stel­len (ent­spre­chend das „obse­qui­um reli­gio­sum“ gefor­dert), aber nichts­de­sto­trotz kann das Lehr­amt dann ganz prin­zi­pi­ell in der Lehr­ver­kün­di­gung irren, fehl­ge­hen. Der Irr­tum ist dann nicht von vorn­her­ein aus­ge­schlos­sen. Die ent­schei­den­de Fra­ge ist nur: Bis wie­weit kann das Lehr­amt in sol­chen Fäl­len irren, fehl­ge­hen? Ant­wort: Ein, und sei es nur inhalt­li­cher (nicht bös­wil­lig gewoll­ter), Ab­fall vom Glau­ben, und zwar des­sen gan­zer Inte­gra­li­tät nach, kann es nicht ge­ben; der­art, daß wir es mit einem (und sei es nur „mate­ri­ell“) vom inte­gralen Glau­ben abge­fallenen Lehr­amt zu tun haben. So weit kann also ein (prin­zipiell mög­li­cher, aber nicht von vorn­her­ein zu unter­stel­len­der) Irr­tum des (nicht end­gültig ver­pflichtenden und daher nicht-unfehl­ba­ren) Lehr­amts nie gehen, daß es sich (und sei es bloß inhalt­lich) in Wider­spruch zum Glau­ben setzt, das heißt: zu dem, was als zum Glau­bens­gut gehö­rig bereits fest­steht. Das sagt sinn­ge­mäß Kar­di­nal Brand­mül­ler. Und, von an sich ange­zeig­ten Prä­zi­sie­run­gen ein­mal abge­se­hen: das sage auch ich, und habe es oft genug gesagt (wie in mei­nen Bei­trä­gen auf die­sem Fo­rum nach­zu­le­sen). In etwa for­mu­lier­te ich stets so: Daß auf einem öku­me­ni­schen Kon­zil die mora­li­sche Gesamt­heit des Lehr­kör­pers mit dem Papst an der Spit­ze sich in (ein­deu­ti­gen) Wider­spruch setzt zu dem, was als zum Glau­ben gehö­rig fest­steht, ist aus ekkle­sio­lo­gi­schen Grün­den aus­ge­schlos­sen. Genau aus dem Grund, den Kar­di­nal Brand­mül­ler benennt: „Die Wor­te des Herrn vom Bau sei­ner Kir­che auf den Fel­sen, von der Unüber­wind­lich­keit der Kir­che durch die Mäch­te des Todes und der Unter­welt, die Ver­hei­ßung des be­ständigen Bei­stands des Hei­li­gen Gei­stes und die Zusi­che­rung des Herrn, er wer­de bei sei­ner Kir­che blei­ben bis zum Ende der Zeit – all die­se Wor­te wären nichts als Schall und Rauch, wenn das ober­ste Lehr­amt der Kir­che einem Glau­bens­irr­tum ver­fal­len könnte.“

Kei­nes­wegs will ich mich damit schön auf die rich­ti­ge Sei­te schla­gen, indem ich dabei die Pius­bru­der­schaft oder ihren Theo­lo­gen ins Abseits stel­le. Denn wirk­lich inter­es­sant wird es ja erst mit fol­gen­der prä­zi­sie­ren­der Klar­stel­lung sei­tens des Theo­lo­gen der FSSPX: „Die Prie­ster­bru­der­schaft St. Pius X. spricht zudem nicht ein­mal von Häre­si­en im Kon­zil (ein ‚Irr­tum im Glau­ben‘ ist im theologi­schen Sprach­ge­brauch eine Häre­sie), son­dern von Irr­tü­mern, die zwar nicht di­rekt gegen den Glau­ben ver­sto­ßen, aber den­noch mit der über­lie­fer­ten Leh­re und Pra­xis der Kir­che unver­ein­bar sind und wenig­stens in ihren Fol­gen auf Glau­bensirrtümer hin­aus­lau­fen. Dies sind vor allem die Aus­sa­gen des Kon­zils zum Öku­me­nis­mus und zur Reli­gi­ons­frei­heit.“ Das heißt mit ande­ren Wor­ten: Die Pius­bru­der­schaft hält in bezug auf das Zwei­te Vati­ka­num in punc­to quae­stio fac­ti fest, was Kar­di­nal Brand­mül­ler schon für die quae­stio juris postu­liert: Di­rekt oder an sich hat das Kon­zil nicht im Glau­ben geirrt, was laut Kar­di­nal Brand­mül­ler (und mir) auch nicht sein kann. – So gese­hen, ist der Dis­sens ei­gentlich gar kei­ner; bezie­hungs­wei­se er besteht nur dar­in, daß der Theo­lo­ge der FSSPX Kar­di­nal Brand­mül­lers Postu­lat nur etwas prä­zi­siert (woge­gen ich erst ein­mal nichts habe), um es nach die­ser Prä­zi­sie­rung dann (aus­drück­lich) nur als Tat­sa­chen­be­haup­tung zu kon­ze­die­ren. Aller­dings klingt die­se Kon­zes­si­on ein wenig nach diplo­ma­ti­scher Zurück­hal­tung („spricht nicht davon“). Daß der Hin­ter­grund für die­se Kon­zes­si­on die bereits ange­spro­che­ne prin­zi­pi­el­le Fra­ge der Ekkle­sio­lo­gie ist, kann man ver­mu­ten. Und so ver­bleibt als Rest­de­si­de­rat eigent­lich nur, daß man sei­tens der FSSPX auch zur quae­stio juris kla­rer Stel­lung bezöge.

Das ist nun kein belang­lo­ser Kom­men­tar, son­dern von gro­ßer Bri­sanz und Trag­wei­te. Die­se Zurück­hal­tung, wie sie der Theo­lo­ge der FSSPX in bezug auf einen kon­zi­liä­ren Glau­bens­irr­tum übt, ist für die FSSPX eben nicht durch­wegs kenn­zeich­nend. Zumin­dest in der Ver­gan­gen­heit nicht. Jeden­falls drängt sich mit Macht der gegen­tei­li­ge Ein­druck auf: Ich habe Respekt vor Erz­bi­schof Lefeb­v­re und sei­nem Andenken; ent­spre­chend wür­di­ge ich die Per­ple­xi­tät, in der er sich samt sei­nen Anhän­gern sah; und ent­spre­chend erken­ne ich an, daß es in der nach­kon­zi­liä­ren Ent­wick­lung wie schon auf dem Kon­zil sel­ber genug gab und gibt, das erheb­lich irri­tie­ren kann. Aber gera­de in die­sem Zug ist es immer wie­der (bis zur Stun­de) zu Äuße­run­gen gekom­men, die der Außen­ste­hen­de jeden­falls kaum anders ver­ste­hen kann als ein schier die Gren­zen der Logik spren­gendes Split­ting: Einer­seits hat dem­nach das kon­zi­liä­re Lehr­amt Häre­si­en ver­treten, ja gera­de­zu die Apo­sta­sie von Chri­stus voll­zo­gen. Und doch ist zumin­dest davon aus­zu­ge­hen, daß die­se kon­zi­liä­re Kir­che (wenn­gleich nicht als kon­zi­liä­re) die wah­re, ihr sicht­ba­res Ober­haupt wirk­lich Stell­ver­tre­ter Chri­sti auf Er­den ist (soweit er sich „als sol­cher benimmt“). Dem ste­hen dann aller­dings rela­tivierende Äuße­run­gen gegen­über, wonach man sich nicht dar­auf ver­legt, es sei­en ech­te Häre­si­en ver­tre­ten wor­den. Ich ver­wei­se dazu auf fol­gen­des Buch von Erz­bi­schof Lefeb­v­re: „Sie haben ihn ent­thront“, Stutt­gart 2012, u.a. 99–104, 148(!), 176–181(!), 212, 223–230. – Mir geht es dabei nicht um klein­ka­rier­tes Vor­rechnen: Erz­bi­schof Lefeb­v­res schil­lern­de Umschrei­bung sei­nes Ver­hält­nis­ses zum Fun­da­men­tal­dog­ma der Inde­fek­ti­bi­li­tät der Kir­che, gera­de auch in ihrer Leh­re, ist sicher Spie­gel sei­nes schwe­ren Rin­gens mit dem Phä­no­men „Zwei­tes Vati­ka­num und nach­kon­zi­liä­re Refor­men“, ein Phä­no­men, das nun mal gewal­ti­ges Irri­ta­ti­ons­po­ten­ti­al in sich birgt. Ein Poten­ti­al, mit dem auch nicht leicht zurecht­zu­kom­men ist. (Letz­te­res ist jeden­falls mei­ne Mei­nung.) Nach­dem nun aber dank des segens­rei­chen Wir­kens von Papst Bene­dikt XVI. immer­hin eine ande­re, fried­vol­le­re Atmo­sphä­re geschaf­fen ist, wäre dies dann aber auch der Anlaß, sich sei­tens der FSSPX ins­ge­samt und offi­zi­ell kla­rer zu posi­tio­nie­ren. Und zwar, was die Impli­ka­tio­nen des – von ihr frei­lich an sich nicht im gering­sten in Abre­de gestell­ten – Dog­mas von der Inde­fek­ti­bi­li­tät der Kir­che, gera­de auch im Glau­ben (und Got­tes­dienst), angeht. Es geht nun mal um die Fun­da­men­te, auf denen wir, wir alle, stehen!

Oben sprach ich von Prä­zi­sie­run­gen, die an sich ange­bracht wären, Prä­zi­sie­run­gen mit Blick auf die Aus­sa­ge, daß das Lehr­amt auch im Rah­men nicht-unfehl­ba­ren Spre­chens nicht vom Glau­ben abfal­len kann, der­art, daß es sich in (ein­deu­ti­gen) Wider­spruch zu dem setzt, was als zum Glau­ben gehö­rig bereits fest­steht. Da ich es aber für unt­un­lich hal­te, mich hier in sub­ti­len Detail­er­ör­te­run­gen zu erge­hen, wei­se ich nur pau­schal dar­auf­hin, daß sicher Dif­fe­ren­zie­run­gen ange­bracht wären: was näm­lich die­se gene­rel­le Sen­tenz genau­er besagt für die Lehr­amts­aus­übung eines ein­zel­nen Pap­stes allein einer­seits und die­je­ni­ge eines ein­zel­nen öku­me­ni­schen Kon­zils ande­rer­seits. Dar­über hin­aus ist ganz wich­tig die Unter­schei­dung in bezug auf das, was „de fide“ ist, als zum Glau­ben gehö­rig fest­steht: kann doch etwas als zum Glau­ben gehö­rig fest­ste­hen allein schon durch ein­deu­ti­ge Ent­hal­ten­heit in der Offen­ba­rung („de fide jam mere divina“), oder eben (gera­de auch) des­halb, da es von der Kir­che als dar­in ent­hal­ten vor­ge­legt ist („de fide divina et catho­li­ca“). Schließ­lich gehört etwas der­art zum Glau­ben, daß es zwar nicht in der Offen­ba­rung ent­hal­ten ist, sich jedoch die Kir­che für die Rich­tig­keit kraft des Bei­stan­des Got­tes mit letz­ter Sicher­heit dafür ver­bürgt („de fide eccle­sia­sti­ca“); und dies ist gera­de auch bei Lehr­ver­ur­tei­lun­gen der Fall (bzw. kann der Fall sein). Kann das, zumal kon­zi­liä­re, Lehr­amt sich zum Bei­spiel auch nicht zu dem in Wider­spruch set­zen, was rein kirch­li­chen Glau­bens ist? Und letz­te­res ist ein neur­al­gi­scher Punkt in bezug auf „Dignita­tis hum­a­nae“: Wie ver­hält sich die­ses Doku­ment zu den ein­schlä­gi­gen Lehr­ver­ur­tei­lun­gen der Vergangenheit?

Und damit deu­te ich an, daß es Dis­kus­si­ons­be­darf gibt: bei­de Sei­ten soll­ten sich für­ein­an­der öff­nen. „Bei­de Sei­ten“: Sei­tens der FSSPX soll­te man das Anlie­gen der streng Lehr­amtstreu­en (die man bis­wei­len schon als „neu­kon­ser­va­tiv“ klas­si­fi­ziert) aner­ken­nen, um sei­ner­seits die eige­ne Posi­ti­on (auch offi­zi­ell) für alle klar in einer annehm­ba­ren Wei­se zu prä­zi­sie­ren, eben in punc­to Inde­fek­ti­bi­li­tät der Kir­che im Glau­ben; sicher nicht an sich, aber was die unab­ding­ba­ren Impli­ka­tio­nen und ent­spre­chend die Kon­si­stenz der eige­nen Posi­ti­on im Rah­men des Katho­li­schen angeht. Und die­je­ni­gen, die sich in Oppo­si­ti­on zur FSSPX die Treue zum leben­di­gen Lehr­amt auf die Fah­nen geschrie­ben haben, soll­ten den Dis­kus­si­ons­be­darf aner­ken­nen. Ent­spre­chend aner­ken­nen, daß die (von mir so genann­te) Unter­gren­ze eben nur eine sol­che ist, deren Funk­ti­on nicht durch einen Maxi­ma­lis­mus unter­spült wer­den darf, der mehr oder min­der alles vom kon­zi­liä­ren Lehr­amt Vor­ge­tra­ge­ne für unan­tast­bar hält. Die Prä­sump­ti­on für die Rich­tig­keit in Ehren: Aber die Exi­stenz der FSSPX ver­kör­pert bis zur Stun­de, daß die Fra­ge nach Klar­stel­lun­gen, Prä­zi­sie­run­gen, aber unter Umstän­den auch Kor­rek­tu­ren nicht von der Hand zu wei­sen ist. Eng­stir­nig­kei­ten gibt es bei vie­len Tra­di­tio­na­li­sten – aber es ist nicht alles nur Eng­stir­nig­keit, und schon gar nicht immer nur bei den anderen.

Dr. theol. Klaus Oben­au­er ist Pri­vat­do­zent an der Katho­lisch-theo­lo­gi­schen Fakul­tät der Uni­ver­si­tät Bonn.

Bild: Wap­pen von Wal­ter Kar­di­nal Brandmüller

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38 Kommentare

  1. Kar­di­nal Brand­mül­ler stand vor ein paar Jah­ren in der WELT dass er Judas reha­bi­li­tie­ren will, ohne dass er das in der Öffent­lich­keit demen­tiert hätte

  2. Sehr geehr­ter Klaus Oben­au­er: Im Bezug auf http://​www​.vati​can​.va/​a​r​c​h​i​v​e​/​h​i​s​t​_​c​o​u​n​c​i​l​s​/​i​i​_​v​a​t​i​c​a​n​_​c​o​u​n​c​i​l​/​d​o​c​u​m​e​n​t​s​/​v​a​t​-​i​i​_​d​e​c​l​_​1​9​6​5​1​2​0​7​_​d​i​g​n​i​t​a​t​i​s​-​h​u​m​a​n​a​e​_​g​e​.​h​tml möch­te ich die­ses Schrei­ben des Seli­gen Pap­stes Pius IX ent­ge­gen­hal­ten http://​www​.domus​-eccle​siae​.de/​m​a​g​i​s​t​e​r​i​u​m​/​s​y​l​l​a​b​u​s​-​e​r​r​o​r​u​m​.​t​e​u​t​o​n​i​c​e​.​h​tml wel­ches ja eben­falls zum Lehr­amt der Einen, Hei­li­gen, Katho­li­schen und Apo­sto­li­schen Kir­che zu zäh­len ist. So neben­bei gibt es ja auch noch die­se Glau­bens­wahr­heit der HRKK:
    – Die Zuge­hö­rig­keit zur Kir­che ist für alle Men­schen heilsnotwendig.

    Und die­se Wor­te aus dem Hei­li­gen Wil­len Got­tes unse­res Herrn:

    »Jesus spricht zu ihm Ich bin der Weg, die Wahr­heit und das Leben. Nie­mand kommt zum Vater denn durch mich.«
    Johan­nes 14,6

    Daher möch­te ich sie bit­ten das Wir­ken der „Kir­che nach dem Kon­zil“ mit der „Kir­che vor dem Kon­zil“ gegen­über­zu­stel­len, und dann zu beant­wor­ten wel­che Kir­che im Sin­ne Got­tes unse­res Herrn wirk­te und Wirkt? (Ver­ges­sen sie aber bit­te nicht auf Assi­si I + II, Gebe­te eines Pap­stes FÜR den ISLAM, der kra­sie­ren­den Got­tes- Glau­bens­lo­sig­keit, lit­ur­gi­schen Miss­brauch, Ver­kün­di­gung von Häre­si­en, usw. Und bit­te allei­ne mit dem Satz „Es gibt kei­nen Weg mehr hin­ter das Kon­zil“ wel­cher ja auch von Tei­len der höch­sten irdi­schen kirch­li­chen Obrig­keit zit­tiert wur­de, wur­de bestät­tigt das nach dem Kon­zil eine Neue Kir­che gegrün­det wur­de (so sehe ich die­sen Satz) und die alte als „FALSCH“ bezeich­net. Und solan­ge die wis­sent­lich unklar und zum Irr­tum füh­ren­den Text­pas­sa­gen nicht aus den Kon­zils­tex­ten ent­fernt oder umge­än­dert wer­den, kann sich die Kir­che Got­tes unse­res Herrn nicht von innen her­aus hei­len und somit auch Heiligen.

    Got­tes und Mari­ens Segen auf allen Wgen

  3. Wenn sich das Lehr­amt nicht in Wider­spruch zu sich selbst set­zen kann, wäre es doch das Beste, das Pasto­ral­kon­zil ein­fach zu igno­rie­ren. Man wür­de die Kir­che gleich­sam an einen frü­he­ren System­punkt, sagen wir 1958 zurück­set­zen. Dann wäre das von Oben­au­er ange­spro­che­ne Pro­blem des Wider­sprches gelöst.
    Dane­ben gilt es zu beden­ken, dass die größ­ten Pro­ble­me beim Pasto­ral­kon­zil ja nicht die wider­sprüch­li­chen und auch nicht die inter­pre­ta­ti­ons­be­dürf­ti­gen Aus­sa­gen sind, son­dern die Aus­las­sun­gen. Wolf­gang Schü­ler hat in sei­nem Hör­spiel „Zwei­tes Vati­ka­ni­sches Kon­zil – Fluch oder Segen“ alles klar nachgewiesen.
    In fin­de es intel­lek­tu­ell unpro­duk­tiv zu ver­su­chen, das Pasto­ral­kon­zil, von dem bis­lang nur üble Früch­te aus­ge­hen, durch eine sophi­stisch-win­kel­ad­vo­ka­tisch anmu­ten­de Ket­te von Argu­men­ta­ti­ons­an­sät­zen zu ver­tei­di­gen. Wäre ein kom­plet­tes Ver­wer­fen des Pasto­ral­kon­zils nicht viel viel­ver­spre­chen­der als ein Teil­erhalt, der nur der Gesichts­wah­rung die­nen würde?

  4. Wenn Papst Bene­dikt ein­zel­ne Kon­zils­kon­sti­tu­tio­nen einen Gegen­syl­labus nennt, wie kann dann Klaus Oben­au­er über­haupt anneh­men, dass sich das Lehr­amt nicht in Wider­spruch zu sich selbst gesetzt haben könnte?

  5. Anmer­kun­gen:
    1) Hier bekommt ein Theo­lo­ge immer wie­der sehr viel Raum, sei­ne Ansich­ten dar­zu­le­gen, und kri­ti­siert gleich­zei­tig die Flut von Leser­re­ak­tio­nen. Unhalt­bar ist, die­se in links und rechts ein­zu­sor­tie­ren. Seit wann ist die katho­li­sche Kir­che eine Par­tei? Was hat die Wahr­heits­fra­ge mit rechts und links zu tun?
    2) Im heu­ti­gen gesell­schaft­li­chen Kli­ma, hier bei uns in Deutsch­land, ist die leicht­fer­ti­ge Ein­ordung ins rech­te Lager ver­ant­wor­tungs­los. Mehr will ich dazu nicht sagen.
    3) Wird jetzt das II. Vati­ka­num zum Super­dog­ma erho­ben oder nicht? Das sich aus­drück­lich zum Pasto­ral­kon­zil erklärt hat.
    4) War­um wer­den die theo­lo­gi­schen Gesprä­che zwi­schen den Vati­kan-Theo­lo­gen und den Theo­lo­gen der Pius­bru­der­schaft nicht ver­öf­fent­licht? Wir hät­ten dann wenig­stens eine Grund­la­ge, eine rea­le Grund­la­ge zur Auseinandersetzung.
    5) Es gibt kei­ne authen­ti­sche Ent­wick­lung in der Kir­che gegen die Über­lie­fe­rung. Es muss nach­ge­wie­sen wer­den, dass das II. Vati­ka­num kein Bruch mit der Ver­gan­gen­heit bedeu­tet. Doku­ment für Doku­ment muss über­prüft wer­den. Wenn sowohl Rah­ner-Vor­grim­ler mit der über­wie­gen­den Mehr­heit der Theo­lo­gen auf der einen Sei­te sowie Erz­bi­schof Lefeb­v­re auf der ande­ren Sei­te einen Bruch fest­stell­ten, die einen haben ihn begrüßt, der ande­re hat ihn beklagt, dann ist die blo­ße Behaup­tung, die­ser Bruch bestehe nicht, ziem­lich sinnfrei.
    6) Was wol­len Sie, Herr Oben­au­er? Ihr Bei­trag „Zugrei­fen – jetzt“ ist noch in Erin­ne­rung. Rom hat­te nichts ande­res anzu­bie­ten als eine Per­so­nal­prä­la­tur. Die­se darf nicht wir­ken ohne die Zustim­mung des Diö­ze­san­bi­schofs. Wol­len Sie im Ernst, dass die Gläu­bi­gen, die über 40 Jah­re dem über­lie­fer­ten katho­li­schen Glau­ben die Treue gehal­ten haben, ihrer geist­li­chen Hei­mat beraubt wer­den? In Deutsch­land wäre das mit Sicher­heit das Ende der FSSPX gewesen.
    7) War­um jetzt die­ses The­ma? In zwei Tagen haben wir den Rück­tritt unse­res Pap­stes. Ein histo­ri­sches Ereig­nis, dass geist­lich-mensch­lich ver­ar­bei­tet sein will.

    • zu 4)
      Eigent­lich müss­ten bei­de Sei­ten Inter­es­se haben, die Ver­hand­lungs­er­geb­nis­se auf den Tisch zu legen. Jeder will doch irgend­wie bei­wei­sen wol­len, recht zu haben. Aber Rom kann dabei nur gewin­nen, denn Wider­sprü­che kön­nen nur schwer als „Her­me­neu­tik der Kon­ti­nui­tät“ ver­kauft wer­den. Die Pius­bru­der­schaft ist der Ver­lie­rer und kann sei­ne Argu­men­ta­ti­on nicht der Öffent­lich­keit vor­le­gen und steht wei­ter­hin als der Nörg­ler und Bes­ser­wis­ser da.

    • Auch ich tei­le – zu 1) – ihre Beden­ken bzw. Vor­be­hal­te bezügl. links-rechts.
      Nicht nur, dass es gene­rell pro­ble­ma­tisch ist, poli­ti­sche Kate­go­rien auf theo­lo­gi­sche anzu­wen­den (zumal „rechts“ heu­te einen sehr, sehr nega­ti­ven Bei­geschmack hat),
      auch wird ja klar, dass Oben­au­er sich selbst wohl in der gol­de­nen Mit­te ver­or­tet und rechts wie links nega­tiv kon­noi­tert, wenn nicht gar als Extreme.

      Wenn schon, dann müss­te man histo­risch kor­rekt, wie auch von einem wei­te­ren Kom­men­ta­tor bemerkt, von der Her­kunft der Begrif­fe „rechts-links“ aus­ge­hen und daher von der Sitz­ord­nung im Pauls­kir­chen­par­la­ment bzw. eigent­lich noch frü­her des Fran­zö­si­chen Par­la­ments – und dort saßen die Kon­ser­va­ti­ven und noch am ehe­sten wirk­lich katho­lisch den­ken­den rechts.
      Rechts war hier noch am näch­sten sei­ner alten Bedeu­tung von richtig.
      Und in der Mit­te saß also nicht die Wahr­heit, die Mit­te war nich „gemä­ßigt“ „kon­ser­va­tiv“ oder gar katho­lisch, son­dern eher (gemä­ßigt) libe­ral, also alles ande­re als gol­den – es sei denn für Oben­au­er ist das gemä­ßigt libe­ra­le golden!

      Nicht das „gemä­ßigt Katho­li­sche“ ist die Wahr­heit, son­dern das voll Katholische.
      Von daher wäre also die Wahr­heit allens­falls rechts.

      Aber so hat es ja Oben­au­er offen­kun­dig nicht gemeint…!!

  6. @ Armin,

    bit­te über­se­hen Sie nicht, daß man­ches Vor­kon­zi­lia­re ins Kon­zil ein­ge­schleppt wur­de; unter ande­rem auch ein zum Teil hef­ti­ger Wider­stand gegen den Syl­labus. Dann das Deut­sche Lei­den Refor­ma­ti­on-ismus. Ver­ges­sen Sie bit­te auch nicht den in den 50er Jah­ren gras­sie­ren­den Bil­der­sturm, oder beson­ders den gera­de­zu fana­ti­schen Kampf gegen die „Seher“ von Heroldsbach.

    Da ist mehr pas­siert. Leu­te, die den sel­ben Reli­gi­ons­un­ter­richt genos­sen haben wie ich, haben im und nach dem Kon­zil durch des­sen omi­nö­sen „Geist“ einen ideo­lo­gi­schen Denk­scha­den erlit­ten. Seriö­ser ist die Bezeich­nung, die Wal­ter Mixa gebraucht hat: „Ideo­lo­gi­sche Ver­blen­dung“. Die Wir­kung aber beschreibt Nek­la Kelek in einem ande­ren Zusam­men­hang als „gei­sti­ge Ver­sie­ge­lung“. Und das ist es, was die Ver­stän­di­gung eigent­lich unmög­lich macht. Vor Damas­kus hät­te man Sau­lus zure­den kön­nen wie einem sibi­ri­schen Stein­esel, er wäre trotz­dem nach Damas­kus geritten.

    Genau da ste­hen wir. Nicht flach­send über die ganz From­men und die eher bedau­ern­den Blicke von die­sen auf die Nach­läs­si­gen. Der Vater der Lüge hat gan­ze Arbeit geleistet.

    Wie es ihm am leich­te­sten gelingt zwi­schen Ehe­leu­ten oder Nach­barn: Bit­ter­bö­ser, unver­söhn­li­cher Streit.

  7. Beim Lesen des Arti­kels muss­te ich auch sofort an den Syl­labus den­ken. Herr Oben­au­er gibt sich viel Mühe, auf die bei­den Kon­tra­hen­ten eini­gend zu wir­ken. Mei­ner Mei­nung nach sind die Aus­füh­run­gen Haar­spal­te­rei und die­nen nicht der Gesun­dung der Kir­che. So zu tun, als ob alle Lehr­ver­kün­di­gun­gen aus Rom irr­tums­los sein müs­sen, ist für mich etwas blau­äu­gig. Da ist die Lage viel zu dra­ma­tisch. Außer ich glau­be dar­an, dass der lie­be Gott ja so barm­her­zig ist und uns alle in den Him­mel füh­ren wird…

    Fol­gen­der Satz wird z.B. im Syl­labus verworfen:
    55. Die Kir­che ist vom Staat und der Staat von der Kir­che zu trennen

    Jetzt ist ganz ein­deu­tig und für jeden erkenn­bar, dass Rom seit 1965 das genaue Gegen­teil behaup­tet. Die letz­ten katho­li­schen Staa­ten wur­den vom Vati­kan förm­lich gezwun­gen, die kath. Staats­re­li­gi­on auf­zu­ge­ben und die Reli­gio­nen gleich­zu­stel­len bzw. sich gegen­über reli­giö­sen Din­gen neu­tral zu ver­hal­ten. Kar­di­nal Ratz­in­ger war da ja feder­füh­rend beteiligt.

    Was stimmt jetzt, die neue Leh­re oder hat­te Pius IX. recht? Es kann kei­ner behaup­ten bei­de haben recht. Wenn Rom die Wahr­heit und Irr­tums­lo­sig­keit der Kir­che wich­tig wäre, hät­te sie längst den Syl­labus mit einer Begrün­dung zurück­wei­sen und außer Kraft set­zen müs­sen. Aber da gibt es nichts offi­zi­el­les. Nur hin­ter vor­ge­hal­te­ner Hand wird gesagt, die Wahr­heit ände­re sich halt mit den geschicht­li­chen Ereignissen.
    Oder kann ich es mir als Gläu­bi­ger ein­fach aus­su­chen an was ich glau­ben will, an die alten oder an die neu­en Lehrverkündigungen?

  8. Weil alle Men­schen, auch das Lehr­amt, an den Fol­gen der Ersün­de zu lei­den haben, kann auch das Lehr­amt dem Wir­ken des Hei­li­gen Gei­stes Wider­stand lei­sten. Damit die Kir­che dar­an nicht zer­bricht, damit sie die Offen­ba­rung unver­sehrt durch die Zeit ver­kün­den kann, ist dem Papst der unfehl­ba­re Bei­stand des Hei­li­gen Gei­stes aus­drück­lich nur zuge­si­chert, wenn er ex cathe­dra spricht. Dies gilt auch für die Kon­zi­li­en, die gemein­sam mit dem Papst ver­bind­li­che Glau­bens­leh­ren exakt defi­nie­ren müs­sen. Dies ist wäh­rend des Pasto­ral­kon­zils aus­drück­lich nicht geschehen.
    Natür­lich ist die gegen­wär­ti­ge Situa­ti­on eine Not­si­tua­ti­on. Nie­mand kann oder will sie verewigen.Doch solan­ge das II Vati­ka­num nicht REAL an der Tra­di­ti­on gemes­sen und beur­teilt wird, besteht die Not­si­tua­ti­on wei­ter. Nicht nur für die FSSPX, für die Kir­che insgesamt.

  9. „Die­se Zurück­hal­tung, wie sie der Theo­lo­ge der FSSPX in bezug auf einen kon­zi­liä­ren Glau­bens­irr­tum übt, ist für die FSSPX eben nicht durch­wegs kennzeichnend.“

    Da gebe ich Ihnen recht, Herr Oben­au­er, die Spre­cher der FSSPX sind in der letz­ten Zeit etwas zurück­hal­tend und zahn­los gewor­den. Das diplo­ma­ti­sche Geplän­kel mit den römi­schen Mon­signo­ris hat sich auf die Spra­che aus­ge­wirkt und hat der FSSPX ins­ge­samt nicht gut­ge­tan. Viel­leicht bringt der neue Papst fri­schen Wind in die Sache…

    • Schon wie­der muss ich Ihnen zustim­men, @ Reno­va­tio. Ich bin ja schon dank­bar, dass mein Inter­es­se nicht nicht erst im letz­ten hal­ben Jahr für die FSSPX erwacht ist. Mir wür­de jetzt nicht klar, was die FSSPX jetzt will, was sie von Rom trennt, war­um sie nicht unterschreibt.
      Was mir Sor­ge berei­tet: Die Patres im Prio­rat sind sehr klar.Sie agi­tie­ren nicht, sie sind sehr ruhig und ein­deu­tig. Ich füh­le mich da schon gut auf­ge­ho­ben. Die unzwei­deu­ti­ge Linie von Erz­bi­schof Lefeb­v­re kann ich gut erken­nen. Aber was ist mit der Lei­tung? Die­ses uner­klär­li­che Schwei­gen. Pius​.info war auch deut­lich kan­ti­ger als der­zeit. Gibt es viel­leicht Spal­tungs­ten­den­zen? Die Unter­schie­de kann ich nicht mehr igno­rie­ren. Die Unter­schie­de zwi­schen Men­zin­gen und Stutt­gart einer­seits und dem für mich zustän­di­gen Prio­rat ande­rer­seits. Wobei von Men­zin­gen über­haupt nichts mehr zu hören ist.
      Spielt Klaus Oben­au­er eine Rol­le in einem undurch­schau­ba­ren Spiel, oder ist er ein außen­ste­hen­der Theologe?
      „Auf den fri­schen Wind“ des neu­en Pap­stes hof­fe ich auch. Doch inter­ne Rich­tungs­kämp­fe müs­sen intern gere­gelt wer­den, den­ke ich mal.Und die fin­den statt, die Befürch­tung wer­de ich jetzt, nach­dem Oben­au­er erneut in Akti­on getre­ten ist, ein­fach nicht mehr los.

  10. Lie­be cuppa,

    zu 1) Links und rechts schmeckt ihnen nicht. Viel­leicht ist Ihnen die­se Erklä­rung lieber.

    Mit rechts hat man immer die Kon­ser­va­ti­ven ver­stan­den, die Bewah­rer, die nicht jeden Tag die Welt neu erfin­den müs­sen. Die Geg­ner die­ser Hal­tung sind die Revo­luz­zer, die mit ihrem Welt­ver­bes­se­rungs­wahn nur immer neu­es Unheil schaf­fen. Wie das Gott­wid­ri­ge immer schaffen.
    Denen das Elend der Frau­en nach Abtrei­bung sch…egal.

    Ich sel­ber sehe mich als Kon­ser­va­ti­ver aber in der Mit­te. Alles was nicht kon­ser­va­tiv ist, ist extrem. Für die­se Sicht­wei­se neh­me ich als Sym­bol den See­stern. Der Kor­pus stellt die bewah­ren­de Hal­tung dar, die Arme sind dann die diver­sen Ideo­lo­gien, die alle Häre­si­en des Natur­rechts und des Katho­li­schen und des­halb extrem sind. Das Furcht­ba­re an allen die­sen Ideo­lo­gien ist ihr extre­mi­sti­scher Anteil in ihrem Den­ken. Als das Bei­spiel, das für fast alle gilt, ist die alte sozia­li­sti­sche For­de­rung nach dem „Recht auf Abtrei­bung“. Hier sind sich Sozia­li­sten, Kom­mu­ni­sten, Libe­ra­li­sten, Femi­ni­sten bis hin zu den Pro­te­stan­ten und Neu­ka­tho­li­schen einig. Eine fei­ne (!) Aus­nah­me machen hier die Natio­nal­so­zia­li­sten, die als Ras­si­sten natür­lich Abtrei­bung bei deut­schen Frau­en ableh­nen. Die Inter­na­tio­nal-Sozia­li­sten, schau­en Sie nach Ruß­land, sind ohne wei­te­res bereit, auch das eige­ne Volk aus­zu­rot­ten. Wenn ich mich recht erin­ne­re, wird dort die Hälf­te der Gezeug­ten abgetrieben.

  11. S.E. Lefeb­v­re, 1975;
    +
    „Die­ser Öku­me­nis­mus will uns mit dem Pro­te­stan­tis­mus ver­schmel­zen, nicht mehr und nicht weniger!
    Man woll­te uns den Pro­te­stan­ten näherbringen.
    Es herrsch­te nicht die Absicht, die Pro­te­stan­ten für den Katho­li­zis­mus gewin­nen. Das Gegen­teil war der Fall, der Katho­li­zis­mus soll­te dem Pro­te­stan­tis­mus ange­nä­hert werden.
    /​
    Die Bischofs­kon­fe­renz ist jedoch KEINE gött­li­che Institution.
    Wenn man der­ar­ti­ge demo­kra­ti­sche Orga­ne ein­führt, hat man wahr­haft die Aus­übung der gött­li­chen Auto­ri­tät im Inne­ren der Kir­che zerstört
    /​
    Die Päp­ste haben immer von der Reli­gi­ons­frei­heit gesprochen.
    Aller­dings spra­chen die Päp­ste von der Frei­heit der Reli­gi­on, NICHT von der Frei­heit der Reli­gio­nen. Das ist ein Unterschied.
    Die Päp­ste haben immer die Frei­heit der Wahr­heit und die Frei­heit der wah­ren katho­li­schen Reli­gi­on verkündet.
    Sie spra­chen WEDER von der Frei­heit aller Reli­gio­nen, NOCH von der Frei­heit des Irrtums.
    Die­sen Reli­gio­nen kann Tole­ranz zuteil wer­den, jedoch NICHT mit den glei­chen Rechten“
    +
    eben­so Hw Prof. May;
    +
    „als ein wah­res VERHÄNGNIS für die Her­an­bil­dung von Prie­ster erweist sich der OEKUMENISMUS.“
    /​
    Bischö­fe zwin­gen ihre Prie­ster mit nicht katho­li­schen Reli­gi­ons­die­nern in gemein­sa­men Got­tes­dien­sten zusammenzuwirken“
    +

  12. Kar­di­nal Brand­mül­ler hat natür­lich voll­kom­men recht. Es geht hier um die Fra­ge: kann ein Kon­zil als sol­ches irren, d. h. in irgend einer Wei­se vom Glau­ben abfal­len? Die ekkle­sio­lo­gisch zwin­gen­de Ant­wort lau­tet: nein, das kann es nicht! Mal in den Papier­korb gespro­chen: Wenn dem II. Vati­ka­num Glau­bens­irr­tü­mer im theo­lo­gi­schen Sin­ne nach­ge­wie­sen wer­den könn­ten, müss­te man die Fra­ge klä­ren, ob die­ses Kon­zil über­haupt ein Kon­zil war. Die Lösung der Fra­ge steckt in der Defi­ni­ti­on: was ist ein Kon­zil? Gehört z. B. wesen­haft zu einem Kon­zil Lehr­ent­schei­dun­gen zu tref­fen und den Glau­ben zu defi­nie­ren? Dann wäre die­ses Pasto­ral­kon­zil folg­lich kein Kon­zil im engen Sinn des Wor­tes gewe­sen, son­dern eher eine Kir­chen­ver­samm­lung. Mir scheint, die­ser Streit ist ohne­hin ein Streit um Begrif­fe. Und sehr rich­tig merkt der Autor obi­gen Arti­kels an, dass die FSSPX hier genau­so in der Pflicht ist, ihre Begriff­lich­kei­ten, die ja mit­un­ter aus den Zei­ten des „kal­ten Krie­ges“ stam­men, zu prä­zi­sie­ren – für sich und ande­re. Wenn man pau­schal von „Irr­tü­mern des Kon­zils“ spricht, und dabei nicht die ver­bor­ge­ne ekkle­sio­lo­gi­sche Häre­sie emp­fin­det, darf man sich nicht wun­dern, wenn einem ein Man­gel an „sen­ti­re cum eccle­sia“ vor­ge­wor­fen wird. Der Arti­kel auf pius​.info ist – bei aller (unnö­ti­gen!) Schär­fe – genau bese­hen jedoch ein Schritt in Rich­tung dif­fe­ren­zier­te­rer Argumentation.

  13. Ein wirk­lich inter­es­san­ter und dis­ku­tie­rens­wer­ter Arti­kel, Dr. Obenauer!
    Falls sie das hier selbst lesen und kom­men­tie­ren wol­len oder falls es ein ande­re Leser tun will:

    Hier mei­ne (ehr­lich gemein­te) Frage:
    Woher neh­men sie /​ kann man ent­neh­men, dass „fehl­bar“ nur bedeu­tet, einen error in fide eccl. oder eine rein mate­ria­le Häre­sie ver­tre­ten zu kön­nen, nicht aber eine for­ma­le Häresie?
    Wer lehrt dies, wel­chen kirch­li­chen Doku­men­ten oder Dog­ma­ti­ken oder Fun­da­men­tal­theo­lo­gien ent­neh­men Sie dies /​ ist dies zu entnehmen??

    Wie gesagt, eine ehr­li­che Fra­ge in einer wirk­lich dis­ku­tie­rens­wer­ten Materie.

  14. So, so, so. Wie wäre es damit, zu klä­ren wo es Kon­ti­nui­tät und wo es Reform gibt in Bezug auf vor dem 2. Vati­ca­num und nach dem 2. Vati­ca­num. Das wird immer wie­der behaup­tet, aber im Ein­zel­nen nicht auf­ge­zeigt. Das ist das Pro­blem mit die­sen Tex­ten. Jeder inter­pre­tiert wie er will. Und von daher kommt die gan­ze Ver­wir­rung. Also klärt erst ein­mal und dann kann es wei­ter gehen.

  15. S.E. Lefeb­v­re in Nan­tes im Jah­re 1983…
    wirk­lich nicht zutreffend ?

    »Die katho­li­sche Mes­se ist der Grund­stein der Kirche.
    Wir dür­fen sie auf kei­nen Fall aufgeben.
    Die hei­li­ge Mes­se ist die Zusam­men­fas­sung unse­res Glau­bens und kann daher
    NICHT GEÄNDERT WERDEN, OHNE DADURCH UNSEREN GLAUBEN ZU VERÄNDERN.
    Man sieht die Fol­gen, die durch das Ver­schwin­den der Mes­se auftreten.
    Die Men­schen HABEN NICHT MEHR den katho­li­schen Glauben.
    Fra­gen Sie Per­so­nen, die gewohn­heits­mä­ßig die Neue Mes­se besu­chen, ob sie noch dar­an glau­ben, daß nur die katho­li­sche Kir­che die von Unse­rem Herrn Jesus Chri­stus geof­fen­bar­te Wahr­heit besitzt.
    Sie GLAUBEN NICHT MEHR DARAN.
    Für sie ent­hal­ten alle Reli­gio­nen eine Wahrheit.
    Daher kann man sich in allen Reli­gio­nen retten.
    Die rich­ti­ge Vor­stel­lung von der Wahr­heit der Kir­che ist ver­lo­ren gegangen
    – die Wahr­heit des Heils, DAS NUR durch UNSEREN HERRN JESUS CHRISTUS erlangt wer­den kann, DURCH NIEMAND ANDEREN.
    Es ist nicht mög­lich, ohne Unse­ren Herrn Jesus Chri­stus in den Him­mel zu kommen.
    Nur durch Sein Kreuz, Sei­ne hei­li­ge Mes­se, die Tau­fe und die Sakra­men­te, wie sie in der Kir­che immer gespen­det wur­den, kön­nen wir geret­tet werden.
    Ohne die­se Wahr­heit des Glau­bens, gibt man Unse­ren Herrn Jesus Chri­stus auf.
    Wenn man dar­an glaubt, sich durch Bud­dha, Moham­med oder Luther zu ret­ten, dann hat man Unse­ren Herrn Jesus Chri­stus aufgeben. „

  16. In Oben­au­ers bzw. Kard. Brand­mül­lers Aus­füh­run­gen gibt es v.a. eine Ungereimtheit:

    „Die Annah­me eines Glau­bens­irr­tums durch das ober­ste Organ des kirch­li­chen Lehr­amts bedeu­tet einen dia­me­tra­len Wider­spruch zur unge­bro­che­nen Lehr­über­lie­fe­rung der Kir­che wie zur Hei­li­gen Schrift…“ [Brand­mül­ler]

    Die­ser Satz steht in Wider­spruch zu bzw. repug­niert der Aus­sa­ge, dass das 2. Vat. „zwei­fel­los weder dog­ma­ti­sche Defi­ni­tio­nen noch unfehl­ba­re Lehr­ver­ur­tei­lun­gen aus­ge­spro­chen“ hat, wie Brand­mül­ler selbst zugibt.

    Nun, damit liegt eben auch kei­ne Äuße­rung des „ober­sten Organs“ des kirchl. Lehr­am­tes vor!!
    (Ganz abge­se­hen ein­mal von der Fra­ge, ob das Kon­zil bei unfehl­ba­ren Ent­schei­dun­gen über­haupt als „ober­stes Organ“ bezeich­net wer­den kann, oder ob die­se Bezeich­nung nicht allein dem Papst zukommt – eine Dis­kus­si­on die die „Kol­le­gia­li­tät“ betrifft.)

  17. Falls mei­ne Ant­wort an @ Reno­va­tio unter­ge­gan­gen ist, fas­se ich zusammen:
    Ich fürch­te, in der FSSPX gibt es Rich­tungs­kämp­fe. Da will eine Grup­pe?, koste es, was es wol­le, die Ein­heit mit Rom. Fast auf jeden Fall.
    Die Unter­schie­de zwi­schen Men­zin­gen-Stutt­gart einer­seits und dem für mich zustän­di­gen Prio­rat ande­re­r­eits sind nicht mehr zu übersehen.
    Im Prio­rat ist klar die unzwei­deu­ti­ge Linie des Erz­bi­schofs zu erken­nen. Stutt­gart = Diplo­ma­tie, Men­zin­gen = Schwei­gen oder belang­lo­se Interviews.
    Die Rol­le Oben­au­ers ist undurch­schau­bar. An den neu­tra­len, außen­ste­hen­den Theo­lo­gen, den nur ein theo­lo­gi­sches Inter­es­se lei­tet, glau­be ich nicht.
    Es ist ana­log zur Kon­zils­kir­che in Deutsch­land: Die Gläu­bi­gen set­zen sich theo­lo­gisch aus­ein­an­der, die Patres schwei­gen offiziell.
    (In der Kon­zils­kir­che ver­tei­di­gen immer wie­der die Lai­en die katho­li­sche Leh­re, wäh­rend es die Bischö­fe vor­zie­hen, zu schweigen).
    Die Situa­ti­on ist völ­lig ver­dreht. In mei­ner „Anfangs­zeit“ waren der Gene­ral­obe­re, der Distrikt­obe­re, auch P. Gau­dron zu hören. Gern habe ich mich an ihnen ori­en­tiert. Alle sind weg…
    Mich haben dann, nach dem Schwei­gen der Geist­lich­keit, die Kom­men­ta­re, der Aus­tausch mit den erfah­re­nen Gläu­bi­gen, sehr auf­ge­baut. Ich möch­te die­sen Aus­tausch auch wei­ter­hin nicht mis­sen. Doch dass „füh­ren­de Patres“ wie ver­schwun­den sind, beun­ru­higt mich. ..

  18. Es gibt einen Vor­trag von Hw. DDr. Gre­go­ri­us Hes­se, der so klar aus­drückt, was das Pro­blem ist: Papst und Kir­che heu­te von 1998. Das Kon­zils kann nur aus der mens legis­la­to­ris ver­stan­den wer­den. So kann nur die for­ma­le Häre­sie im Kon­zil als end­gül­ti­ger Bruch daste­hen, wenn sie fest­stün­de. Und die­se kann man nicht fest­stel­len. Das Kon­zil hat nichts dog­ma­tisch geur­teilt, es ist ein Pasto­ral­kon­zil gewe­sen. Und was dar­in geur­teilt wor­den ist, hat NIE eine for­ma­le Häre­sie began­gen, son­dern hat gar nichts gelehrt. Man lese es und urtei­le über das Kon­zil selbst. In medio stat vir­tus, so soll­te man das Kon­zil sehen. Man soll­te es beach­ten aber NIE zur kir­chen­tren­nen­den Fra­ge machen. Aus histo­ri­scher Sicht bin ich mir mehr denn je über­zeugt, daß dem größ­ten Teil des Kon­zils, der nicht in abso­lut vol­ler Über­ein­stim­mung mit der Tra­di­ti­on steht ein­mal emen­diert wird. Wer sich auch ein­mal die Mühe gemacht hat, wenig­stens die Hälf­te der Acta Syn­oda­lia oder der Acta Con­si­lii Oecu­me­ni­ci Vati­ca­ni Secun­di zu lesen, erkennt, wo die Brü­che und poli­ti­schen Dimen­sio­nen im Kon­sil ste­hen. Wel­ches Zeug­nis bedarf es noch, zu erken­nen, daß aus dem II.Vatikanum spä­te­stens mit dem Tode Johan­nes XXIII ein Zwei­tes Pistoia gewor­den ist?
    Kann man ein solch ein Kon­zil als dog­ma­tisch, theo­lo­gisch oder kano­ni­stisch anneh­men. Mein, mann kann es nur als GESCHICHTLICHES EREIGNIS in der SICHTBAREN Kir­che anneh­men, das rein dis­zi­pli­na­risch beschlos­sen hat. Jeg­li­che dog­ma­ti­sche Her­me­neu­tik ist fehl am Platz und con­tra fidem Eccle­siae oder als non per­ti­nens ad sta­tum Eccle­siae zu verut­r­tei­len. Lei­der begeht auch Kar­di­nal Brand­mül­ler die­sen Feh­ler (error in fide!). Aber wer sich über das Kon­zil im Irr­tum befin­det, ist noch LANGE KEIN FORMALER HÄRETIKER! Wer so urteilt (Wil­liam­son, Sedis­va­kan­ti­sten) weist die Ein­heit der Kir­che zurück und setzt sich ins Schis­ma. Mehr denn je kom­me ich zu dem Schluß, daß Gott die Zeit noch nicht für reif hält, ein end­gül­ti­ges Urteil zu sprechen.

  19. Fort­set­zung…
    Mit der sicht­ba­ren Erfah­rung des 11. Sep­tem­ber 2001 wür­de die Kir­che heu­te nicht noch ein­mal einen sol­chen nai­ven Schmarrn über den Islam beschlie­ßen wie in LG 14 und in Nost­ra Aet­a­te. Die Kon­zils­teil­neh­mer waren alles Män­ner, die von zwei (oder auch mehr!) Welt­kriegs­ka­ta­stro­phen ver­un­si­chert waren und sich nicht mehr mit der Welt aus­ein­an­der­set­zen woll­ten und/​oder nicht mehr konn­ten. In der histrisch-kri­ti­schen Relec­tu­re des Kon­zils wer­den jedem Theo­lo­gen, der sich nicht in der Sün­de wider den Hei­li­gen Geist befin­det, klar, wie die Poli­tik und die Neu­en Phi­lo­so­phien den nicht mehr fest im Glau­ben ste­hen­den Prä­la­ten letzt­lich den Wider­stand gegen die Got­tes­lä­ste­rung der Welt auf­ge­ben ließ. Ber­li­ner Mau­er, Kuba­kri­se, Pil­le, Con­ter­gan-Skan­dal, Sozia­le Fra­ge Latein­ame­ri­kas, etc, etc…, immer­fort ein neu­es Kabel aus der Hei­mat. Dazu: Wenn ein Prie­ster oder auch ein Bischof in der euro­päi­schen Hei­mat sich gegen die Kir­che mora­lisch oder theo­lo­gisch gestellt hat, wur­de er nicht sel­ten in die Mis­si­on geschickt. Und da war dann Rom weit. SO haben sich die moder­ni­sti­schen Irr­tü­mer in die Mis­si­ons­ge­bie­te und Latein­ame­ri­ka ein­ge­schli­chen. So haben dann Mis­sio­nar mit der PRI in Mexi­co Frie­den geschlos­sen, mit den Hin­dus gegen die Mos­lems (und umge­kehrt) pak­tiert und, und, und…Wundern wir uns dann, daß es oft die late­rin­ame­ri­ka­ni­schen und afri­ka­ni­schen Bischö­fe (lei­der auch von S.E. Mar­cel Lefe­brve geweih­te!) waren, die mit den Moder­ni­sten aus den USA, Mit­tel­eu­ro­pa und Frank­reich pak­tie­ren konn­ten. Man muß nur die Grund­re­chen­ar­ten beherr­schen, um zu erken­nen, daß das Kon­zil nur solan­ge gut gehen konnt, solan­ge die mens legis­la­to­ris noch gelebt hat (PP. Johan­nes XXIII.) Als er gestor­ben war, hat das Kon­zil sich so ver­hal­ten wie der Zau­ber­lehr­ling bei W. Goe­the und flugs wider­rech­lich eine neue mens legis­la­to­ris erstellt. Somit soll­te man sehen, was unter PP. Johan­nes XXIII beschlos­sen wor­den ist, und die­ses als ad sta­tum Eccle­siae per­ti­nens erkennen.

  20. Fort­set­zung…
    Ich fra­ge mich heu­te noch, war­um es 18 Jah­re gedau­ert hat, bis aus der Theo­lo­gie des Kon­zils Kano­ni­sches Recht gewo­dern ist und 18 Jah­re (also das Alter von Geburt bis zu Voll­jäh­rig­keit!) es einen qua­si cäsar­opa­pi­sti­schen Zustand in der Krche gege­ben hat, bei dem Papst und Bischofs­kon­fe­ren­zen eine histo­risch ein­ma­li­ge Macht­fül­le hat­ten. Man reku­riert immer wie­der auf die Päp­ste Gre­gor XVI und Pius IX, wenn es um die Macht der Päp­ste geht. Die­se haben nie die Macht zur mate­ri­el­len Häre­sie aus­ge­nutzt, Papst Paul VI und Johan­nes Paul II schon. Nur durch die sicht­ba­re Ein­wir­kung des Hei­li­gen Gei­stes ist die Kir­che von einem papa hae­re­ti­cus ver­schont wor­den – übri­gens ein Beweis gegen das sub­si­stit in (LG 8), nur durch das Eccle­sia sup­p­let durch das Wir­ken Mar­cel Lefe­brves ist die Kir­che vor ihrem Unter­gang bewahrt wor­den, DAS ist die Her­me­neu­tik der Kon­ti­nui­tät, die Hei­li­ge Mes­se aller Zei­ten, die Sakra­men­te in ihrer GÜLTIGEN Form und das Lehr­amt der Päp­ste und Konzilien.
    Es wäre end­lich Zeit, sich an die histo­ri­sche Auf­ar­bei­tung des Kon­zils zu machen, und nicht mehr län­ger kon­zi­liä­res Unrecht zu ver­schwei­gen. Wenn gewal­ti­ges Unrecht wie die Sho­ah mit den Ausch­witz-Pro­zeß von Frank­furt 1964/​5 und dem Knie­fall Wil­ly Brandts 1970 so schnell als sol­ches ange­gan­gen wur­de und die Feh­ler dar­aus gelernt wur­den (zumin­dest bei dem Volk der Täter!), so kann ein ver­gleich­bar mensch­lich gerin­ge­res Unrecht (die Gött­li­che ist dage­gen viel grö­ßer! – vgl. 1. Gebot und Mt. 28.19), die poli­ti­sche Bestech­lich­keit schnel­ler besei­tigt wer­den. 2011 soll­te dazu ein Anstoß gege­ben wer­den, aber dazu bedarf es Mut, den Rauch Satans, den Moder­nis­mus und den Pro­gres­sis­mus, die Phi­lo­so­phien der Welt aus der Kir­che zu ver­ban­nen, die Welt her­aus­zu­trei­ben, sich zu ent­welt­li­chen. Tem­pus faci­en­di, Domi­ne: dis­si­pa­verunt legem Tuam.

    • Dan­ke Herr Rhein genau so ist es.
      Nicht ver­ges­sen, Joh.Paul I der ein hef­tig­ster Gege­n­er der Tra­di­ti­on und der alten Mes­se, war ein „Über-Kon­zils­se­li­ger“.
      Ich blei­be dabei S.E.Bischof Leb­fe­v­re ist ein Hei­li­ger, er hat mehr Ver­dien­ste um die Kir­che als die von Ihnen genann­ten Päpste.
      Es ist doch unglaub­lich das die hei­lig­ste Lit­ur­gie wie Per­len vor die Säue gewor­fen wur­de, das völ­lig kir­chen­frem­de sich zb. in die Kar­frei­tags­für­bit­te einmischen.

  21. Sehr geehr­ter Herr Dr. Obenauer,

    in Ihren ein­lei­ten­den Wor­ten bezeich­nen Sie die Flut von Leser­re­ak­tio­nen auf Ihre Bei­trä­ge als Anar­chie. Die nicht von Gott kommt, son­dern von „einem anderen.“
    Ich fin­de, das sind nicht nur star­ke Wor­te, es ist eine mas­si­ve Beschuldigung.
    Wären Sie der Gene­ral­obe­re oder der Obe­re des deut­schen Distrikts, ich müss­te mir natür­lich die­se Wor­te zu Her­zen neh­men, sie bedenken.
    Nun weiß ich aber nicht, in wel­cher Funk­ti­on Sie spre­chen. Ich weiß auch nicht, ob Sie als Gläu­bi­ger am Leben der FSSPX teilnehmen.
    Ich darf von mir sagen, dass ich noch nicht lan­ge dabei bin. Wäre ich nicht inhalt­lich gefe­stigt, müss­te ich mich von Ihnen auf­ge­wie­gelt füh­len gegen die Prie­ster des Prio­rats. Es sind die für mich zustän­di­gen Prie­ster, die Seel­sor­ger, auf die ich vor Ort ange­wie­sen bin. Sie ver­tre­ten die gegen­tei­li­ge Mei­nung zu Ihnen, ich könn­te das durch Zita­te ganz ein­fach bele­gen. Was mir natür­lich nicht zusteht, ich bin nicht befugt, die­se Zita­te in irgend­ei­ner Form zu veröffentlichen.

    Ich weiß jetzt natür­lich nicht, ob die Patres hier vor Ort eine Min­der­hei­ten­mei­nung inner­halb der FSSPX ver­tre­ten. Sie wer­den viel­leicht ver­ste­hen, dass mich die­se Situa­ti­on ins­ge­samt verunsichert.
    Doch ich fin­de Ori­en­tie­rung an den Beschlüs­sen des Gene­ral­ka­pi­tels, an den Prie­stern des Prio­rats und natür­lich vor allem an den Aus­sa­gen von Erz­bi­schof Lefeb­v­re, der für mich einer der gro­ßen Män­ner der Kir­chen­ge­schich­te nicht nur war, son­dern noch ist. Zum Glück geben mir die Patres vor Ort das Gefühl, dass ich ihn nicht missverstehe.
    Ihre Bei­trä­ge kön­nen mich des­halb nicht umstim­men. Aber nicht nur des­we­gen. Ich bin näm­lich in der Lage, Kon­zils­tex­te zu lesen, die Wider­sprü­che zu erken­nen, die in ihnen ent­hal­ten sind. In Gott kann es aber kei­ne Wider­sprü­che geben, sage ich ganz ein­fach, ohne mei­ne Wor­te in theo­lo­gi­sche Spitz­fin­dig­kei­ten zu kleiden.

    Mit freund­li­chen Grüßen
    Cuppa

  22. Die Sache ist doch im Grun­de viel ein­fa­cher als gedacht. Wenn Rom Aner­ken­nung für das Pasto­ral­kon­zil will, muss es sagen wel­che SÄTZE unfehl­bar sind und von jedem geglaubt wer­den müs­sen. Kein Katho­lik kann zur Annah­me von gan­zen TEXTEN gezwun­gen wer­den. Das wäre ja noch schöner!

    • Auf den ersten Augen­blick, nach den Geset­zen der Logik, nach dem nor­ma­len Men­schen­ver­stand, trifft das sicher zu.
      Doch das ist gera­de das Heim­tücki­sche: Indem das II. Vati­ka­num grund­sätz­lich aner­kannt wird, sol­len unfehl­ba­re Glau­bens­sät­ze der Ver­gan­gen­heit ange­hö­ren. Sie kön­nen jeder­zeit neu inter­pre­tiert wer­den nach den Erfor­der­nis­sen der jewei­li­gen Zeit, dem jewei­li­gen Zeit­geist, kann man zuspitzen.
      Die Fas­sa­de bleibt, das Cre­do z.B. wird wört­lich nicht ange­ta­stet. Die Gott­heit Jesu wird noch offi­zi­ell bekannt, aber anthro­po­lo­gisch umge­deu­tet: Jesus war so sehr voll­kom­me­ner Mensch, in ihm kommt die Mensch­heit so sehr zu sich selbst, dass er Gott ist…Ich weiß, es klingt ver­rückt, aber man kann es bei Rah­ner, auch bei dem frü­hen Ratz­in­ger nachlesen…Dahinter steht wohl die Phi­lo­so­phie (Ideo­lo­gie), dass der Mensch sich inner­welt­lich in der Geschich­te ver­wirk­licht. Und dann brau­chen wir das leben­di­ge, von der Tra­di­ti­on auto­no­me Lehr­amt, weil die Geschich­te ja stän­dig fort­schrei­tet. Ewig gül­ti­ge, aus­for­mu­lier­te Wahr­hei­ten haben in die­sem Den­ken kei­nen Platz. Rah­ner war sicher sehr viel radi­ka­ler als Ratz­in­ger, in der Aus­le­gung, nicht im Prin­zip. Die Kon­zil­s­päp­ste, Nach­kon­zil­s­päp­ste for­mu­lie­ren des­halb auch kei­ne Dog­men mehr, weil die gar nicht mehr in das Kon­zept vom geschicht­li­chen Wan­del passen.
      Mit sei­nem unglaub­li­chen Scharf­blick hat Erz­bi­schof Lefeb­v­re die töd­li­che Gefahr für die Kir­che erkannt.…„Damit die Kir­che fort­be­stehe“ , war nicht umsonst ein wich­ti­ges Motto.
      Ich den­ke, der Kampf zwi­schen Tra­di­ti­on und Kon­zils­kir­che geht um Prin­zi­pi­en, um den authen­ti­schen katho­li­schen Glau­ben, und ich kann nur hof­fen, dass die FSSPX dem Erbe ihres Grün­ders treu bleibt…

      • Es kann kei­ne neu­en Dog­men geben, es sei denn, die Kir­che erhält eine neue Offen­ba­rung wie im Fal­le Fati­ma. Es ist an der Zeit eben NICHT nach NEUEN Dog­men zu suchen, die päpst­li­che und apo­sto­li­sche Auto­ri­tät her­aus­zu­for­dern, indem man sich wie die Pro­gres­si­sten an eine „Wahr­heit der Geschich­te“ abso­lut fest­hält (Lei­der ein Feh­ler in der theo­lo­gi­schen Arbeit Joseph Ratz­in­gers seit 1971, seit dem Erschei­nen des Buches „Zufall und Not­wen­dig­keit“ von J. Monod).
        Was abso­lut und drin­gend not­tut ist das strik­te und unfehl­ba­re Wei­ter­ge­ben der Tra­di­ti­on durch die Kir­che: „Tra­di­di eti­am vobis quod acce­pi.“ Die­ser Spruch aus dem 1. Korin­ther­brief, mit dem zwei­mal der Kern des Depo­si­tum Fidei dar­ge­stellt wird, die Hei­li­ge Mes­se und der Glau­be an Tod und Auf­e­wr­ste­hung Jesu Chri­sti, steht heu­te am Grab des hoch­ver­ehr­ten Erz­bi­schofs Lefe­brve. Jedes­mal wenn man nach Ecône kommt, kann man nicht, erschüt­tert , am Gra­be des Atha­na­si­us unse­rer Zei­ten vor­bei­ge­hen, man muß dort hin­ab­stei­gen und sich fra­gen: Was tue ich, um den Glau­ben der Kir­che wei­ter­zu­ge­ben? Die Gewis­sens­prü­fung bleibt uns eben nicht erspart. Letzt­lich geht es um die Fra­ge: Wollt auch Ihr mich ver­las­sen? Die­se Fra­ge stellt Jesus an die Sedis­va­kan­ti­sten, die sich als reli­giö­se Eife­rer im Sin­ne des Zelo­ten­tum zu erken­nen gege­ben haben. In ihnen leuch­tet das Bild des Judas auf. Petrus DURFTE schwach wer­den, die Päp­ste heu­te dür­fen schwach wer­den. Aber wo die Päp­ste schwach wer­den, soll­te ihnen ein Pau­lus, die Theo­lo­gie, die Pasto­ral­theo­lo­gie ins­be­son­de­re, zur Sei­te ste­hen und den Moder­ni­sten und Pro­gres­si­sten sagen: „HINTER MICH, SATAN“, d. h.: Du, Nach­fol­ger des Hei­li­gen Petrus, ord­ne Dich MIR unter und tu nicht was die Welt will. Ich glau­be auch das­sel­be hat Pau­lus mit Petrus gemacht am Beginn des Apo­stel­kon­zils, indem er ihn (Petrus) an den HERRN erin­nert hat.
        Als Lek­tü­re soll­te man den „Geist­li­chen Weg­wei­ser“ zur Hand neh­men, der für Prie­ster aber auch für Lai­en wert­vol­ler denn je ist, gera­de in die­ser Zeit.

  23. “ Eng­stir­nig­kei­ten gibt es bei vie­len Tra­di­tio­na­li­sten – aber es ist nicht alles nur Eng­stir­nig­keit, und schon gar nicht immer nur bei den anderen.“

    Das ist doch ganz ein­fach. Für einen Katho­li­ken der wie ein Kind an Chri­stus glaubt sind eure theo­lo­gi­schen Ver­ren­kun­gen nach dem Kon­zil das blan­ke Gift. Ihr habt sie in gro­ße Gefahr gebracht.
    Per Mari­am ad Christum.

  24. Seit 1 Woche lese ich katholosches.info.Was die Inhal­te mit katho­lisch sein zu tun haben ver­schließt sich mir von Tag zu Tag mehr.Da wird , oft auch­un­ter Deck­na­men, gefgiff­tet dif­fa­miert ‚sepa­riert und Anrecht auf allei­ni­ge Wahr­heit erhoben.Selbst die Unfehl­bar­keit des Pap­stes und Kon­zilin­hal­te wer­den angegriffen.Ich bin entsetzt.

    • Ich glau­be mich mit mei­nem Namen iden­ti­fi­ziert zu haben, Frau Dr. Peter­sohn. Es gibt einen Aus­druck, der heißt „Eccle­sia mili­tans“, strei­ten­de Kir­che. Die­ses wird hier eben auch berück­sich­tigt, es wird aus Lie­be zur Kir­che eben um den rich­ti­gen Weg nach innen und apo­lo­ge­tisch-pole­misch nach außen gespro­chen. Pole­misch des­halb, weil die Fein­de der Kir­che sich an dem bejam­merns­wer­ten Zustand der Kir­che freu­en, und der Sata­nis­mus ein bis in die Mit­te der Gesell­schaft rei­chen­des reli­giö­ses Phä­no­men gewor­den ist.
      Die Unfehl­bar­keit des Pap­stes ist nicht unum­schränkt, auch er hat wie die Kon­zi­li­en sich an das Depo­si­tum Fidei zu hal­ten, das er und die Kon­zi­li­en ver­tei­di­gen müs­sen. Das ist sogar von jedem Getauf­ten und Gefirm­ten ver­langt (Vgl. 1. Petr. 3.15). Nie­mand bestrei­tet hier die Unfehl­bar­keit des Pap­stes und eines Öku­me­ni­schen Kon­zils, es sei der Fall, daß in die­sem außer­or­dent­li­chen Lehr­amt etwas defi­niert wird, was von allen Gläu­bi­gen, zu aller Zeit und über­all zu hal­ten ist, also zum Depo­si­tum Fidei gehört oder sich auf den „Sta­tus Eccle­siae“ bezieht. Und nach den besten Her­me­neu­ti­kern unse­rer Zeit haben (bis auf PP. Johan­nes Paul II. in „Ordi­na­tio Sacer­do­ta­lis“) kei­ner die­ser ver­bind­li­chen Wahl bedient, weder die Päp­ste seit Pius XII noch das Kon­zil. Die so drin­gend not­wen­di­ge Unter­schei­dung zwi­schen Dok­trin und Dog­ma ist lei­der den mei­sten Theo­lo­gen nicht mehr geläu­fig. Dar­un­ter lei­det eben auch die Rezep­ti­on des II. Vati­can­ums, sei es als Öku­me­ni­sches Kon­zil (dann hät­te es außer­or­dent­li­ches Lehr­amt und Defi­ni­tio­nen vor­le­gen müs­sen) oder als All­ge­mei­ne Syn­ode mit Pastoralauftrag.
      Ist es Ihnen – ich bit­te sie auf­rich­tig um Ver­zei­hung, wenn ich Sie noch ein­mal nament­lich in Sie ein­drin­ge, Frau Dr. Peter­sohn, auf­ge­fal­len, daß die Kon­zils­tex­te vom Kon­zil nach dem Tode von PP. Johan­nes XXIII. nicht mehr von „Hoc sacro­sanc­tum con­ci­li­um“, son­dern von „Haec sanc­ta Syn­odus“ spre­chen? Das Kon­zil hat damit einen ande­ren Rang bekommen.

    • Fort­set­zung.
      In jedem theo­lo­gi­schen Semi­nar wur­de uns der Unter­schied von Syn­ode und Kon­zil ein­ge­trich­tert, gera­de in der Kano­ni­stik und in der Mitt­le­ren und Neu­en Kir­chen­ge­schich­te, daß eine Syn­ode eine dis­zi­pli­na­ri­sche oder dok­tri­nel­le Funk­ti­on hat, dok­tri­nell inso­fern, wenn es dar­um ging Kirch­li­ches Lehr­amt auf regio­na­le Bege­ben­hei­ten anzu­wen­den (Chres­is). Was dort ent­schie­den wird, befin­det sich auf der Ebe­ne der sen­ten­tiae oder der sen­ten­tiae pro­xi­mae. Ein Kon­zil dage­gen ist öku­me­nisch, weil es sich auf das oikos, das Haus Got­tes, sei­ne Haus­ge­mein­schaft rich­tet. Es ist daher immer auch katho­lisch, da die gen­ze Leh­re der Kir­che, der gan­ze „Sta­tus Eccle­siae“ betrof­fen ist, wenn in einer Glau­bens­sät­ze, die sich aus dem Depo­si­tum Fidei erge­ben, in eine sprach­li­che Form gegos­sen wer­den soll­te, oder eine fal­sche Hal­tung zu die­sem ver­ur­teilt wer­den soll­te, da es de fide falsch ist.
      Bis heu­te ist z.B. bei den For­schern und kir­chen­ge­schicht­lich Argu­men­tie­ren­den die Fra­ge, ob die III. Syn­ode von Tole­do, die sich aus­drück­lich als „sacro­sanc­tum Con­ci­li­um“ bezeich­net, doch ein Kon­zil war und zwar ein Öku­me­ni­sches, des­sen Leh­re auch für uns ver­pflich­tend ist.
      Daher sind die Sor­gen um den „sta­tus Eccle­siae“ so ernst. Eine Hän­ge­par­tie seit fast 50 Jah­ren geht nicht an allen Betei­lig­ten spur­los vor­über. Die Emo­tio­nen sind zuwei­len mit allen Sin­nen zu erfas­sen. Aber das ist gut so, die Gewit­ter­schwü­le der ver­gan­ge­nen 50 bis 70 Jah­re muß­te sich ein­mal ent­la­den. Mar­cel Reich-Ranicki hat ein­mal gesagt: „Es gibt kei­ne gute Kri­tik, die nicht aus Lie­be zur Lite­ra­tur geschieht. Gute Kri­tik wirkt oft wie ein Flo­retthieb.“ Wer sich sei­ner Sache nicht sicher ist, muß eben ler­nen sich sei­ner Sache sicher zu sein, oder sei­ne Posi­ti­on ggf. zu kor­ri­gien. Das Mit­tel der Wahl ist des fac­tum oder das argu­men­tum pro­xi­mum fac­ti, was zuwei­len schmerzt und sogar einen mora­lisch in bezug auf die theo­lo­gi­sche Posi­ti­on in Fra­ge stellt. Hier ist eben eine alte Schu­le Pate unse­rer Kritik.

  25. Sehr geehr­ter Hr. Oben­au­er, sie spra­chen im Obi­gen Arti­kel über die Kom­men­ta­re im Bezug auf die FSSPX von Anar­chie, hier aber das beste Bespiel dafür was wahr­lich und wirk­li­che ANARCHIE in der Kir­chen aus­macht http://​pius​.info/​s​t​r​e​i​t​e​n​d​e​-​k​i​r​c​h​e​/​9​9​7​-​e​n​t​h​e​i​l​i​g​u​n​g​-​d​e​r​-​k​i​r​c​h​e​n​/​7​7​0​0​-​i​s​l​a​m​i​s​c​h​e​-​t​a​e​n​z​e​-​i​n​-​d​e​r​-​k​i​r​che ja dies ist pure Anar­chie gegen Gott dem Herrn . Und das sind nun ein­mal die Früch­te des nicht dog­ma­ti­schen 21 öku­me­ni­schen Kon­zils, wel­ches nun mit wahr­lich schon Lügen­haft zu nen­nen­den Wor­ten ver­tei­digt wird.

    Got­tes und Mari­ens Segen auf allen Wegen.

    • Wirk­lich Anar­chie, die­ser Vor­fall? Das geschieht mit Wis­sen und Dul­dung der Hier­ar­chie! Dann ist es Tyran­nis, Dic­ta­tu­ra! „Laßt uns zer­rei­ßen ihre Ban­de und von uns wer­fen ihre Seile!“
      1999 hat Kar­di­nal­staats­se­kre­tär die 1986 ent­weih­te Ober­kir­che in Assi­si wenig­stens als Ora­to­ri­um wie­der­her­ge­stellt, aber sind wir ein­mal gespannt, was in die­sem Fal­le geschieht, wenn ein „Katho­li­scher Bischof“ die Apo­sta­sie pro­ku­riert. Der Würz­bur­ger Bischofs­sitz steht ja nun defi­ni­ti­ve leer. Da kann die FSSPX gleich ein­zie­hen, d. h. gül­ti­ge Hei­li­ge Mes­sen wer­den im gan­zen Bis­tum nur noch durch die FSSPX zelebriert.

      • Dr. Anne­ma­rie Petersohn
        Wie fin­den sie eigent­lich die­ses Vorkommnis.
        http://​old​.fati​ma​.org/​g​e​r​m​a​n​/​g​m​n​p​i​c​d​e​s​e​c​.​htm
        Darf man sich als Katho­lik und gro­ßer Mari­en­ver­eh­rer sich wenig­stens ein biß­chen aufregen.
        Wenn ich unter mei­nen Klar­na­men schrei­ben wür­de hät­te mein Lied nur eine Stro­phe. „Piep, piep, piep der Herr hat euch alle Lieb, macht euch kei­ne Sorgen“.
        Ich möch­te schon das schrei­ben was ich den­ke ohne von bes­se­ren Katho­li­ken und ande­ren Kräf­ten per­sön­lich ange­grif­fen zu wer­den. Und es wird nicht bes­ser für die Zukunft.
        Per Mari­am ad Christum.

  26. Offe­ner Brief an sei­ne Emi­nenz Kar­di­nal Brand­mül­ler (den er wohl nie lesen wird):
    Was sagt die Mut­ter Got­tes in La Salet­te: Rom wird den Glau­ben ver­lie­ren. Hat die Mut­ter Got­tes somit eine theo­lo­gi­sche Absur­di­tät oder Häre­sie verbreitet?
    Gemäß Kar­di­nal Brand­mül­ler, ja: „Die Annah­me eines Glau­bens­irr­tums durch das ober­ste Organ des kirch­li­chen Lehr­amts bedeu­tet einen dia­me­tra­len Wider­spruch zur unge­bro­che­nen Lehr­über­lie­fe­rung der Kir­che wie zur Hei­li­gen Schrift, eine theo­lo­gi­sche Absur­di­tät, wenn nicht Häre­sie.“ Komi­scher­wei­se wird La Salet­te selbst in kon­ser­va­ti­ven Krei­sen meist tot­ge­schwie­gen. Es paßt nicht zu dem tri­um­pha­len Kir­chen­tum der mei­sten Kon­ser­va­ti­ven, die am Nicht­auf­schei­nen der Gött­lich­keit der Kir­che Skan­dal nehmen!

    Anders­her­um gefragt Emi­nenz: auf wen beruf­te sich der hei­li­ge Vater, als er sag­te, man müs­se die Schät­ze des ehe­ma­li­gen Ritus, der nie ver­bo­ten wur­de, wie­der heben, um die Kir­che zu berei­chern (ret­ten)? Von wem nahm er sie wie­der (!) ent­ge­gen? So weh es tut, von der Prie­ster­bru­der­schaft St.Pius X. Fin­det man denn Fei­gen an Disteln?
    Nicht sind auto­ma­tisch alle Prie­ster so toll dort, vie­le tre­ten ja aus (50%?), grün­den Neben­bru­der­schaf­ten (Hl.Johannes, Petrus, Phil­ipp Neri…). Eher schon das ein­fa­che Volk, das die Prie­ster­bru­der­schaft mit ihrem Opfer trägt und erhält, wel­ches aus der hl. Mes­se aller Zei­ten und eines star­ken Bischofs die Kraft nahm und nimmt. Wür­de man die Gläu­bi­gen, Prie­ster und Bischö­fe der FSSPX zwin­gen, den NOM anzu­neh­men, sie wären nach kur­zem wie die ande­ren, nicht Fisch, nicht Fleisch, eine Volk Got­tes ohne Anzie­hungs­kraft für die Welt.

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