Liebe Mitbrüder!
Ich habe euch zu diesem Konsistorium nicht nur wegen drei Heiligsprechungen zusammengerufen, sondern auch um euch eine Entscheidung von großer Wichtigkeit für das Leben der Kirche mitzuteilen. Nachdem ich wiederholt mein Gewissen vor Gott geprüft habe, bin ich zur Gewißheit gelangt, daß meine Kräfte infolge des vorgerückten Alters nicht mehr geeignet sind, um in angemessener Weise den Petrusdienst auszuüben. Ich bin mir sehr bewußt, daß dieser Dienst wegen seines geistlichen Wesens nicht nur durch Taten und Worte ausgeübt werden darf, sondern nicht weniger durch Leiden und durch Gebet. Aber die Welt, die sich so schnell verändert, wird heute durch Fragen, die für das Leben des Glaubens von großer Bedeutung sind, hin- und hergeworfen. Um trotzdem das Schifflein Petri zu steuern und das Evangelium zu verkünden, ist sowohl die Kraft des Köpers als auch die Kraft des Geistes notwendig, eine Kraft, die in den vergangenen Monaten in mir derart abgenommen hat, daß ich mein Unvermögen erkennen muß, den mir anvertrauten Dienst weiter gut auszuführen. Im Bewußtsein des Ernstes dieses Aktes erkläre ich daher mit voller Freiheit, auf das Amt des Bischofs von Rom, des Nachfolgers Petri, das mir durch die Hand der Kardinäle am 19. April 2005 anvertraut wurde, zu verzichten, so daß ab dem 28. Februar 2013, um 20.00 Uhr, der Bischofssitz von Rom, der Stuhl des heiligen Petrus, vakant sein wird und von denen, in deren Zuständigkeit es fällt, das Konklave zur Wahl des neuen Papstes zusammengerufen werden muß.
Liebe Mitbrüder, ich danke euch von ganzem Herzen für alle Liebe und Arbeit, womit ihr mit mir die Last meines Amtes getragen habt, und ich bitte euch um Verzeihung für alle meine Fehler. Nun wollen wir die Heilige Kirche der Sorge des höchsten Hirten, unseres Herrn Jesus Christus, anempfehlen. Und bitten wir seine heilige Mutter Maria, damit sie den Kardinälen bei der Wahl des neuen Papstes mit ihrer mütterlichen Güte beistehe. Was mich selbst betrifft, so möchte ich auch in Zukunft der Heiligen Kirche Gottes mit ganzem Herzen durch ein Leben im Gebet dienen.
Aus dem Vatikan, 10. Februar 2013
Bild: Torvindus
Heiliger Vater Papst Benedikt XVI.,
ich Benedikt Klaus Luster und Familie danken Ihnen für Ihren wertvollen Dienst als Hirte der einen, heiligen, katholischen und apostolischen Kirche Jesu Christi! Wir werden Sie weiterhin im Gebet und in der Mitfeier des Heiligen Messopfers gedenken! Jesus hat gesagt: „Wenn deine eigene Kraft zu Ende geht, wird ein anderer dich gürten.“ Wir haben großen Respekt für deine Entscheidung, auch wenn wird jetzt erstmal ab dem 28.02.2013 20.00h unseren Vater verlieren. Jesus ist der Bräutigam der Kirche, die Kirche ist die Braut! Die Kinder der Braut, sind die Kinder des Bräutigams. Als Stellvertreter Christi, sind sie auch gleichzeitig wie der Hl. Joseph unser Ziehvater geworden.
Bleiben wir in Christus und im Gebet verbunden!
Ihr Ergebener Benedikt Klaus Luster
Jetzt sollten wir beten! Auf dass die fehlgeleiteten Kardinäle, wie Mahony u.a. nicht *ihren* Kandidaten wählen. Die Tradition muss die Oberhand gewinnen.
Tja, dem kann man nur beipflichten.Aber auch gerade die hochmütig-eitlen bei den Piusbrüdern haben ihn zusammen im Einklang mit den protestantisch-korrekten das Leben zur „Hölle „gemacht. Er war zu gut , und das GUTE wird auf Erden nur mit Hohn-Spött und Hass „belohnt“.
Hochmütig-eitel war allenfalls bzw. insbesondere der – leider vom Papst ernannten – L. Müller. Er hat der Bruderschaft das Leben zur Hölle gemacht, nicht umgekehrt. Man muss schon bei den Tatsachen bleiben!
Jetzt wird den Piusbrüdern auch noch das in die Schuhe geschoben !
Als ich vom Rücktritt des Heiligen Vaters erfuhr konnte ich
mit meinem Rosenkranz nur noch auf die Knie sinken unf beten.
Was für ein Mut !
Danke für die „Wiederzulassung“ der Messe aller Zeiten.
Danke Papst Benedikt für Alles, danke !
Darf Benedikt XVI. an der Wahl des neuen Papstes teilnehmen?
Natürlich, er ist ja derjenige, der die Richtlinien für eine Papstwahl bestimmen darf. Der Vatikan meldet, Benedikt wird nicht an der Papstwahl teilnehmen.
Er darf nicht teilnehmen, 1) weil er als zurückgetretender Papst sich zurückziehen will/wird und 2) weil er über 80 Jahre ist 3) erst möchte so sein Sprecher nicht intervenieren.
Möge Gott der Vater, der Sohn und der Heilige Geist, einen guten neuen Heiligen Vater geben! Aber danken wir Gott dafür das er uns einen Heiligen als Papst geschenkt hat, der für mich jetzt schon ein Kirchenlehrer ist!
Vielleicht wird ja auch Kardinal Ranjith seine heiligkeit Pius XIII und zieht mit Tiara und Sedia Gestatoria in St. Peter ein…
dann würden die linksfaschistischen Kirchenfeinde sich aber ganz schön rassisitisch gegen die unfehlbare ecclesiastical Correctness versündigen, wenn sie wieder zum Kirchenkampf ausholen…
Ich nehme an, dass die vorgebrachten Gründe für den Rücktritt des Hl. Vaters wahr sind und es da nichts großartiges zu deuten gibt. Es ist auf jeden Fall sehr ungewöhnlich, dass ein Papst zurücktritt.
Bezüglich der kommenden Papstwahl bin ich nicht sonderlich positiv gestimmt. Wie sollte aus einem Haufen Modernisten ein gläubiger, frommer Papst hervorgehen? Ich behaupte einmal, dass momentan der wortgewaltigste der römischen Würdenträger Erzbischof Müller ist. Dann wäre aber die Verwirrung in der Kirche perfekt. Meine Erwartungen sind auf jeden Fall nicht besonders groß.
Aber vielleicht ist es auch gut, wenn ein waschechter Modernist auf den Stuhl Petri kommt, dann wird alles offensichtlicher.
Schlussendlich liegt alles in Gottes Händen, auch die Zukunft der Kirche.
KÜNG und altera denken Tag und Nacht Blech!
GOTT LENKT ! ! !
Gerade fällt mir auf, daß ich mit Latein doch vorsichtiger sein sollte.
Bleiben wir gelassen, der Weg den Benedikt eingeschlagen hat, die Tradition wieder zu integrieren, läßt sich auch nicht durch Verbote wieder ersticken.
Ich denke der Einfluß Europas und besonders Deutschlands, wird nachhaltig schwinden, Männer, wie der durch seine häretischen Schriften bekannte EB Müller, werden über kurz oder lang verschwinden und die Ämter nicht weiter zerstören.
Warum wollen wir es nicht positiv sehen, die Integration von FSSPX ist ein Hefeteig, der das ganz Brot durchsäuern kann.
Deshalb ist eine schnelle, vordergründige Einigung ein großer Blödsinn, der Prozess muß das Verlangen zum Ausdruck bringen die Fehlentwicklung des Vat.II endlich zu ändern.
Das scheint fast unmöglich, aber für Gott ist nichts unmöglich.
Benedikt war Gottes Werkzeug für 2 große Anliegen, nämlich 1. das unvollendete Werk seines Vorgängers theologisch aufzuarbeiten und 2.die ausgesperrte Tradition wieder zur Kirche zurückzuführen.
Beides hat er begonnen, nun darf er als Theologe endlich sich dem widmen, was er immer gewollt hat.
Gönnen wir es ihm.
Deutschland, allerdings (die deutsche Kirche) hat sich ein selten schlimmes Zeugnis ausgestellt.
Pro multis, Entweltlichung, Verhalten beim Papstbesuch, Verhalten bei der Annäherung an die FSSPX, die Kirchensteuerfrage,das Leugnen des Buches „Dominus Jesus“ sind nur Splitter eines anmaßenden, beispiellosen Verhaltens eines Klerus, der sich nie mit dem„konservativen“ Papst anfreunden konnte.
Er wurde ignoriert, verschwiegen bewußt falsch gedeutet und verfälscht, nicht von Allen, aber mit Billigung einer DBK !
Das Benedikt in diesem Land nicht sterben will, kann ich gut verstehen, zu tief ist seine Verbitterung über die „Zollitsch/Lehmann Kirche“!
Er hat Hände gereicht noch und noch, sich erniedrigt vor der deutschen Politik (Lammert Rede eine Frechheit), aber ist zu vornehm, den Vertretern der deutschen Ökumene-Seligen zu sagen was er wirklich von ihnen hält.
Eine Schande !
Es ist immer das Schicksal der Propheten, daß sie nie die volle Erfüllung ihrer Prophezeiungen erleben dürfen. Papst Benedikt kann man schon jetzt als Confessor et Doctor Ecclesiae würdigen. Es ist vielleicht tatsächlich der gesundheitliche Aspekt des Amtes, der ihn zum letzten Schritt genötigt hat. Aber vielmehr ist eine Summe der einzelnen Kirchenprobleme zuviel für den Menschen und Papst geworden (ein Tag hat eben nur 24 h!):
1) Der umstrittene Heiligsprechungsprozeß von PP. Johannes Paul II, für den er letztlich aus innerster Überzeugung eben nicht die Hand ins Feuer legen durfte.
2) Die fehlende wissenschaftliche Bereitschaft seiner Gegner jenseits ideologischer Kriterien über das II. Vaticanum debattieren zu können – und es ggf. zu korrigieren.
3) Der Widerstand gegen die liturgische Erneuerung im Geiste der Tradition seitens der Bischöfe – die Manipulation von Daten im Bistum Rottenburg-Stuttgart spricht für sich.
4) Die mangelnde Bereitschaft innerhalb der liturgischen romverbundenen Tradition jenseits ästhetischer Kriterien auch die Theologie der Hl. Messe zu durchdringen.
5) Die Selbstdemontage der romtreuen Tradition durch moralisches Fehlverhalten (Berger) oder theologische Auszehrung (Una-Voce-Korrespondenz, Halbgötter in der Tradition – Mosebach und Buschschulte).
6) Die Untreue seines Schülerkreises (Horn, Hoping, etc.) in der Frage der FSSPX.
7) Die Ablehnung jeglichen Naturrechtes in der Lissabonfassung des Europäischen Verfassungsvertrages.
8) Die politischer Erpressung seitens von Staaten und politischen Organisationen mit positivem Bezug zur „freiheitlich ‑demokratischer Grundordnung“ in der Frage der FSSPX (USA, Frankreich, Deutschland, Israle, EU, WHO, UNESCO und Unicef, etc…) in der Zeit von April 2012 bis Juni 2012.
9) Der unaufgearbeitete Mißbrauchsskandal im Opus Dei.
10) Das erschütterte Vertrauensverhältnis im Vatikan a priori. Dazu gehört ein regelrechter Haß seitens des Mailänder Kardinals Martini gegen seinen Papst. (Sodano, Bertone)
@ Christoph Rhein sagt:
- David Berger und romtreue Tradition – soll das ein Witz sein?
- Welcher Mißbrauchsskandal im Opus Dei? Hört da jemand Gras wachsen?
Sie vergessen den Finanzsskandal im Vatikan…
Vielleicht noch ein Nachtrag: Papst Benedikt XVI. hat in seiner Namansnennung nach eigener Darstellung vor allen Dingen drei Personen in der Seele getragen: Zuerst und vor allen den Mönchsvater Benedikt von Nursia, dem Erneuerer Europas durch das Gebet und die Liturgie, dann Papst Benedikt XIV., der in seiner Auseinandersetzung mit Voltaire diesem die intellektuellen Grenzen gezeigt hat und Papst Benedikt XV.., der in der Kriegszeit trotz allen Schwierigkeiten an den innerkirchlichen Reformen (CIC) mit Augenmaß und Friedfertigkeit festgehalten hat. Alle haben die Skandale und Schwierigkeiten der Kirche angegangen, ohne Zögern und mit klarem Verstand, sie haben die Bildung innerhalb der Kirche gefordert, die Kraft und Würde der Liturgie als Maß des kirchlichen Lebens und ihrer Sendung begriffen.
Papst Benedikt weiß es: Er hat dem Konzil die Schlüssel gegeben, das Konzil hat ihm die Schlüssel zurückgegeben, doch das Haus, das feste, was dort einst stand, ist mehr als baufällig, es ist teilweise abgängig, der Boden in den Stockwerken teilweise eingebrochen, die Mauern mit strukturellen Problemen, das Gebäude wird von außen mit einem Ringanker (FSSPX) zusammengehalten, das Dach ist löchrig und es ist kalt geworden, die Heizkosten sind unendlich.
Schon in der Glaubenskongregation hat er die ersten Reparaturversuche gemacht, als Bauleiter (Bauherr ist Jesus Christus) die dringensten Probleme beseitigt (Summorum Pontificum), den Ringanker mit der Kirche wieder enger verbunden, daß die abgängigen Mauern, die von Paul VI und Johannes Paul II mit ihren Leuten systematisch geschwächt worden sind, in dem sie nach außen mutwillig ohne architektonische Berechnung durchbrochen worden sind, eben gerade noch halten. Er hat eifrige Baumeister (die Priester, die die Messe aller Zeiten feiern) eingestellt und gefördert , mit den guten Baustoffen (Missale Romanum 1962, Breviarium Romanum 1962, Caeremoniale Episcopum 1961)) die Kirche zu sanieren.
Für mich ist eher ein Heiliger als JPII.
Es ist mehr als das gute Recht und vielleicht sogar die Pflicht, wenn ein fast 86jähriger Papst sein Amt niederlegt, das auch einen 20 Jahre jüngeren Papst an den Rand seiner Kräfte – und darüber hinaus – bringen würde.
Benedikt XVI. hat von seinem Nachfolger eine Kirche – Kurie und Bischofskonferenzen – übernommen, die weitgehend unregierbar ist. Die Autorität in der Kirche ist zusammengebrochen, eine Folge des II.Vatikanums mit der nachkonziliaren Fehlentwicklung. Klarsichtige Katholiken haben das schon ab 1970 gesehen, sie haben es beschrieben, man kann es nachlesen. Ich nenne zwei Bezeichnungen für die Kirche: „Der verwüstete Weinberg“, „Ruinen im Licht.“ Das ist jetzt über 40 Jahre her…
Ich muss davon ausgehen, dass viele Katholiken immer noch nicht wahrnehmen wollen, dass wir uns in einer Kirchenkrise befinden, die man nur als äußerst bedrohlich bezeichnen kann. Es wird in Europa zu Spaltungen kommen, die innere Einheit der Katholiken in unseren Breitengraden ist längst verloren. Der kommende Papst – die kommende Päpste – übernehmen ein Haus, das einstürzen wird, nicht bis auf den Grund, aber mindestens teilweise.
Der Rücktritt des Papstes ist – für mich – ein Zeichen von Verantwortung gegenüber der Kirche angesichts seines hohen Alters und der schwindenden Kräfte. Benedikt XVI. weiß, wie es um den Zustand der Kirche steht. Und er kennt die Mühsal des Alters. Sein Rücktritt jetzt ist einfach nur verantwortungsvoll, vernünftig.
@ Christoph Rhein
Was meinen Sie konkret mit „Selbstdemontage der romtreuen Tradition durch … theologische Auszehrung“? Und was haben die Una Voce bzw. Mosebach damit zu tun?
Ich kann auch kein Problem darin erkennen, dass dann Kardinal? Bischof em? Ratzinger im Vatikan lebt und ein Leben des Gebets führt. Er wird sich nicht einmischen, seinem Nachfolger nicht im Wege stehen. Seine Theologie kann ich nur kritisch sehen. Doch menschlich, als Person habe ich ihn immer für integer gehalten. Und für sehr diszipliniert. Dass er von seiner Theologie zu überzeugt war, ändert daran nichts. Dass er auch für den Zustand der Kirche jetzt Mitverantwortung trägt, auch nicht. Joseph Ratzinger ist ein vielschichtiger Mensch.
Ich denke, man muss die persönliche Ebene und die theologische Ebene auseinanderhalten, obwohl sie auch miteinander verwoben sind.
Im übrigen wäre ein Papst, der nicht modernistisch ist, 2005 überhaupt nicht gewählt worden. Rom steckt zu tief im Neoprotestantismus und Modernismus, als dass ein Papst, der die Krise der Kirche im Kozil selbst verortet, gewählt worden wäre.
Ich halte das auch für 2013 noch nicht für möglich. Ein Papst, der das zerrissene Band zur Tradition grundsätzlich wieder knüpft, nicht nur in Einzelaktionen, wird später gewählt werden.
Erneut ein sehr guter Kommentar, den ich gerne unterschreibe und mir selbst zu eigen mache!
Mit der kleinen Einschränkung: bei GOTT ist nichts unmöglich! (Auch wenn menschlich gesprochen ein traditionsverbundener Papst zuhöchst unwahrscheinlich, ja geradezu unmöglich ist.)
@ Tobias Germer
Die Ablehnung der Priesterbruderschaft St. Pius X. und das Hinnehmen der vatikanischen Verirrungen durch P. Dr. Lugmayr (FSSP), die alles andere als förderlich für die Glaubenstradition waren (Akzeptanz der Anaphora von Mari und Addai OHNE Wandlungsworte durch PP Johannes Paul II – und das Perseverieren auf dessen Richtigkeit wider besseren Wissens) sind hier zu verstehen, die leider in vielen Fällen korrekten Behauptungen und Aussagen Dr. David Berers über den Zustand der traditionsverbundenen Gemeinschaften in seinem Werk „Der Heilige Schein“. Daß ausgerechnet die „Ecclesia Dei“-Institute sich derart ins moralische Abseits begeben hatten, konnte nicht lange unentdeckt bleiben. Die Untersuchungen im Vatikan, besser durch den Vatikan hätte früher oder später ein ähnliche Wirkung gehabt wie bei den „Legionären Christi“.
Was Christoph Rhein gegen Martin Mosebach einzuwenden hat, weiß ich nicht, ich kann aber sagen, was ich gegen Mosebachs Würdigung von Bendedikt XVI. habe: Mosebach hebt hervor, der Papst sei kein „Herr der Kirche“ gewesen, kein „Diktator“. Er habe durch Argumente überzeugen wollen, durch die Lehre…
1) Das ist die Auffassung vom Amt des Papstes seit Johannes XXIII.
2) Waren alle Päpste vor den Konzilspäpsten „Herren“, „Diktatoren“? Weil sie nicht nur die Lehre dargelegt haben, sondern Irrtümer beim Namen genannt haben und auch die Irrlehrer verurteilt haben?
3) Nein, sie waren es nicht. Se frönten nicht einer päpstlichen Herrschsucht. Sie schützten mit ihrer Verurteilung von Häresien und Häretikern den Glauben der Gläubigen. Sollen die alle Theologie studieren, der Straßenbahnfaher, die Kassiererin im Supermarkt, der Handwerker, um die These zu widerlegen, dass Jesus Christus wahrhaft auferstanden ist und nicht „ins Kerygma der Urkirche“, wie in unzähligen Varianten an Ostern gepredigt wird. Sollen sie widerlegen können, dass strikt zu unterscheiden ist zwischen dem „Jesus der Evangelien“ und dem „Christus des Glaubens?“
4) Das Versagen des päpstlichen Lehramts, das in seiner „Halbierung“ besteht, dem Verzicht auf den Kampf gegen Irrtümer, die den Glauben zerstören, stilisiert Mosebach in der FAZ zur Demut.
Ich kann nur hoffen, dass Päpste wieder zu einer Auffassung vom Lehramt kommen, die der hl. Papst Pius X. vorbildhaft erfüllt hat. Die für die Päpste bis Pius XII. selbstverständlich war.
„schon jetzt als Confessor et Doctor Eccl. würdigen“ – Wie bitte??
- Ein Papst, der JP II selig gesprochen hat??
– Ein Papst, der Bf. Fellay ganz klar zu verstehen gibt, dass er selbst hinter der Forderung steht, das gesamte Vat. II anerkennen zu müssen (als irrtumsfrei)
– Ein Papst, der von Fellay die Anerkennung des NOM. als legitim fordert
– Ein Papst, der trotz Summorum Pontifikum als Papst KEIN EINZIGES MAL IM ALTEN RITUS ZELEBRIERT hat!!!!
– Ein Papst der nicht nur generell im N.O.M. zelebriert, sondern auch insbesondere am Karfreitag, wo er das 1970er Gebet für die Juden benutzt, dass selbst Prof. Spaemann als geradezu häretisch brandmarkt!!
– Ein Papst, der die Häresien in seinen Büchern, etwa „Einführung in das Christentum“, nie widerrufen hat,
ja diese Bücher erneut von seinem „Spezi“ Müller veröffentlichen lässt, ohne jegliche Korrektur!!
– Ein Papst, der einen Häretiker und Modernisten zum Präfekten der Glaubenskongregation ernennt!
– Ein Papst, der einen Modernisten zum Vizepräsident von Eccl. Dei ernennt!
– Ein Papst, der als Haus- und Hofprediger einen Modernisten hält (Cantalamessa)!
– Ein Papst, der es geschafft hat, ein Konklave hinzubekommen, in dem von drei Ausnahmen abgesehen, nur liberale oder semi-/neoliberale (bestenfalls halbkonservative wie Arinze) sitzen bzw. Stimmrecht haben (Stimmrecht hat sogar einer der Drei nicht mehr, nämlich Brandmüller, so dass effektiv nur zwei halbwegs traditionelle bleiben!!)!!!! – So dass nach menschlichem Ermessen – natürlich kann GOTT dies verhindern – ein liberaler oder zumindest nur halbkonservativer ans Ruder kommt!!
Soll ich die Liste fortsetzen?!
@DSpecht:
Danke für Ihre klaren Worte.
Mein erster Gedanke war: „Jetzt desertiert er auch noch, nachdem er sich die letzten acht Jahre erfolgreich um das Regieren der Kirche herumgedrückt und dafür lieber Bücher geschrieben hat!“ Es war keine leichte Situation für ihn. Aber alles, was ihm das Amt so „unerquicklich“ gemacht hat, waren doch Früchte der Laxheit, die durch das Konzil eingetreten ist: Ganz besonders die Missbrauchsskandale. Am meisten hat mich das manchmal weinerliche Selbstmitleid geärgert, dass ab und zu durchklang, wenn ihm als Papst wieder ein hausgemachter Skandal um die Ohren flog. Als ob man in der Nachfolge Christi ein Recht auf Schonung hätte! Ich habe ihm immer geglaubt, dass er lieber niemals Papst geworden wäre und ich hielt es für den Humor des lieben Gottes, ausgerechnet einen Papst die Folgen des Konzils ausbaden zu lassen, der selbst die fatalen theologischen Prinzipien dieses Konzil der Kirche mit „eingebrockt“ hat. – Aber ich verstehe, dass es aufgrund seinen Alters wirklich unbarmherzig und respektlos war, von ihm noch eine Änderung seiner Haltung und ein konsequentes Durchgreifen zu erwarten. Insofern respektiere ich seinen Schritt, den Weg für eine Änderung freizumachen, auch wenn die Chancen auf Besserung für die Kirche jetzt schlecht stehen. Und ich bin dankbar dafür, dass uns dadurch auch der Voyeurismus der Medien erspart bleibt, der schon wieder anfing darauf zu schielen, ob der Papst jetzt definitiv einen Gehstock braucht und spekuliert, wann wir endlich endlich wieder einen Papst haben, der im Rollstuhl sitzt. – Ich hätte gerne einen Papst, der die Kirche liebt und nicht seine eigene Theologie.
„Ich hätte gerne einen Papst, der die Kirche liebt und nicht seine eigene Theologie.“ Ich denke, das ist DER SCHLÜSSELSATZ! Wobei ich annehme, dass Benedikt XVI. so von seiner Theologie überzeugt war, dass er sein Leben geopfert hätte, um die Kirche mit seiner Theologie zu durchtränken.
Das ist wieder das Problem der Verwirung: Das Auftreten des Papstes war demütig, so was kann man nicht spielen. Aber was seine Theologie anbetrifft, ist das Wort Demut fehl am Platz.
Das Ausmaß der Verwirrung: Von den Medien, von Linkskatholiken bis hin zur Mitte gilt er als extrem konservativ. Seine Anhänger preisen „seine Theologie.“
Als ob das jemals gegeben hätte: eine Sarto-Theologie, eine Ratti-Theologie, eine Pacelli-Theologie. Sie hatten Schwerpunkte, aber ihre Theologie war die Theologie der Kirche! (Die bürgerlichen Namen der Päpste Pius IX., Leo XIII., Benedikt XV weiß ich nicht auswendig)…
Päpste haben nicht mit ihren Theologien zu glänzen. Ihre Aufgabe ist, den Glauben, der sich organisch entfaltet, niemals neu definiert, zu bewahren und zu verteidigen.
Fortsetzung Martin Mosebach:
Sein Buch „Häresie der Formlosigkeit“ hat mir am Anfang sehr geholfen. Die Bücher aus dem Sarto Verlag wurden später wichtiger.
Wenn Mosebach sich so geäußert hat, ich habe die Quelle nicht mehr, als sei die Rolle der FSSPX historisch beendet, jetzt sei, dank Benedikt XVI., die Zeit der Ecclesia-Dei-Gemeinschaften, dann verkennt er: Die Messe Paul VI., die er mit Recht auseinandernimmt, beruht auf der Theologie des „Pascha-Mysteriums.“ Diese ist das Fundament für Sacrosanctum Concilium, der Liturgiekonstitution des II. Vatikanums. Das die Ecclesia-Dei-Gemeinschaften nicht mehr grundsätzlich kritisieren dürfen.Dieser Theologie hängt auch Benedikt XVI. an.
Dass der theologisch sehr gebildete Literat diesen Zusammenhang nicht erfasst, spricht nicht gegen ihn. Er ist kein Theologe. Aber er sollte dann vielleicht solche Urteile unterlassen.
Wie gesagt, man muss nur auf die Kardinalsernennungen Benedikts schauen:
ein völliges Desaster: die übergroße Mehrheit des Konklaves ist (semi-)liberal – modernistisch.
Damit ist schon alles, aber auch wirklich alles gesagt. Bei allem Respekt, lieber Christoph Rhein, das Bild eines Confessors und Restaurators Eccl. sieht anders aus!
Es sind Wunschträume und Wunschvorstellungen von Benedikt, die auch die Oberen der Bruderschaft leider in letzter Zeit in Umlauf gebracht hatten.
Mit der Realität und den Fakten haben sie nichts zu tun, laufen diesen zuwider.
Es wird wirklich höchste Zeit, aufzuwachen!
Katharina Emmerich hat es uns voraussgesagt: Es wird ein JÜNGERER, STRENGERER Papst sein, der die Kirche wiederherstellt. Er wird viele Prälaten, viele Priester und Bischöfe rauswerfen.
Ja, auf diesen warten wir!
Kyrie eleison! Maran atha!
In einem Brief vom 18. 02. 1999 von Kardinal Ratzinger an Prof.Augé, CMF, veröffentlicht hier, von katholisches.info am 18. 09. 2012, erläutert er, dass es ihm darum geht, „die Traditionalisten an das Konzil heranzuführen.“
Kardinal Ratzinger ist eindeutig Befürworter der Messe Paul VI. . Er bestreitet nicht, dass in der Liturgiereform „Tendenzen…versteckt sind“, die die Entsakralisierung fördern. Insgesamt wird aus dem Brief deutlich: Für ihn, Ratzinger, erfolgte die Einführung der neuen Liturgie „auf extrem barsche Art und Weise“ mit einer Übergangszeit von nur sechs Monaten. (…)„während das renommierte Liturgische Institut von Trier für diese Frage, die auf so entscheidende Weise den Nerv des Glaubens berührt, richtigerweise an einen Zeitraum von zehn Jahren gedacht hatte, wenn ich mich nicht irre.“ Soweit das Ratzinger-Zitat.
Der Kardinal betont weiter, dass es ihm darum geht, den Traditionalisten, für die er Verständnis aufbringt, eine Brücke zu bauen zum Konzil, zur Liturgiereform. Er zeigt sich verständnisvoll, einfühlsam gegenüber den Traditionalisten, er berücksichtigt, dass sie Zeit brauchen. Dieses Verständnis ist sicher ehrlich, Joseph Ratzinger kann sich einfühlen, Feingefühl gehört zu seinen Charaktereigenschaften. Das ändert aber nichts an SEINEM ZIEL. Die Hinführung „der Traditionalisten“ zum Konzil. Damals betraf das den „Kreis um die Petrusbruderschaft“, die Ecclesia-Dei-Gemeinschaften und die ihnen verbundenen Gläubigen. Warum der Papst dieses Ziel gegenüber der Piusbruderschaft langfristig aufgegeben haben sollte, erschließt sich mir nicht. Sollten die Oberen der FSSPX das geglaubt haben, würde ich es einfach nicht verstehen.
Doch die Frage stellt sich nicht mehr. Nicht in dieser Form jedenfalls.Wie der neue Papst zur ‚Messe aller Zeiten‘ steht, wie er die Positionen der FSSPX bewertet, welchen Rang er der ungelösten Frage der Tradition einräumt, wissen wir nicht. Irgendwelchen Illusionen gebe ich mich jetzt nicht hin.
Vielleicht eine Nebensächlichkeit:
Papst Benedikt spricht von „drei Heiligsprechungen“; wurden denn die restlichen 797 von den Herren der Welt beeinsprucht?
https://www.katholisches.info/2013/02/08/800-martyrer-von-otranto-werden-heiliggesprochen-moslemisches-massaker-von-1480/
Nie werde ich an einen Rücktitt aus Gesundheitsgründen glauben. Benedikts Schreibtisch ist voller unerledigter Vorgänge. Auch tritt er ohne ein geistiges Testament zurück als ob er der Kirche nichts mehr zu sagen hätte. Wer an die Gesundheitsgeschichte glaubt, glaubt auch an den Weihnachtsmann.
Sie könnten recht haben. Bei diesem Vorgang muss ich wirklich mein Denken neu justieren. Würde der Papst an beginnender Alzheimer-Krankheit leiden, er wäre gezwungen, wegen des hohen Amtes, sofort zurücktzutreten. Doch es heißt ausdrücklich, er sei nicht krank.
Ein Papst muss nicht nach Übersee fliegen zum WJT, er kann sich vertreten lassen. Er braucht keinesfalls auch nur annähernd diese Reisetätigkeit zu entfalten wie Johannes Paul II. Er ist kein Politiker, anstrengende Auslandsflüge müssen nicht sein.
Es ist auf den ersten Blick offensichtlich, was fehlt: DIE ENZYKLIKA ÜBER DEN GLAUBEN! Im Jahr des Glaubens, das er kaum mit eigenen Impulsen vorbereitet hat, außer mit Predigten. Vor allem, weil die beiden ersten Enzykliken Über die Liebe und die Hoffnung handelten, gehört der Glaube zum Abschluss notwendig dazu.
Benedikt XVI. legt so großen Wert auf die „richtige Hermeneutik “ des II. Vatikanums, auf die Hermeneutik, die den Zusammenhang zwischen Reform und Kontinuität sichern soll. Er betont diese Hermeneutik in Ansprachen, hat sich aber nie vollständig oder umfassend lehrmäßig dazu geäußert. Er hat lehrmäßig nicht auf die wichtigen, theologisch sehr korrekten Anfragen von ca. 40 italienischen Intellektuellen zum II. Vatikanum geantwortet, auch keine theologische Kommission eingesetzt, die ihn hätte unterstützen können. Zu diesen Intellektuellen gehörte auch Roberte de Mattei; die Beantwortung der Fragen sind für den Glauben der Kirche notwendig bei der Bedeutung, die diesem Konzil beigemessen wird.
„Benedikts Schreibtisch ist voller unerledigter Vorgänge“ , ich kann Ihnen nur zustimmen.
„Summorum pontificum“ war sicher herausragend. die Gläubigen wurden aber gewarnt, die „alte Messe“ dort zu besuchen, wo keine Einheit besteht, damit war nur die FSSPX gemeint. Sein Verhältnis zur Piusbruderschaft war ambivalent, mal sehr einladend, dann gerade inhaltlich deutlich ablehnend. Was diese in eine Krise gestürzt hat.
Fortsetzung folgt:
Fortsetzung:
Beim letzten Generalkapitel musste eine Spaltung abgewehrt werden, wie es um die innere Einheit jetzt steht, ist nicht erkennbar. Der Generalobere scheint abgetaucht zu sein, er ist persönlich offiziell nicht mehr zu hören.
Das Exkommunikatsdekret wurde von Benedikt XVI. aufgehoben, doch der Preis,den die Piusbruderschaft für diese Annäherung zahlt, ist sehr hoch.
Ob er zu hoch ist, kann ich selbstverständlich nicht beurteilen.
@Dspecht hat auf die Ernennungen des Papstes ausführlich hingewiesen. Es muss nur der Name Arthur Roche hinzugefügt werden, Sekretär der Gottesdienstkongregation, der als Diözesanbischof ein erbitterter Gegner der überlieferten Messe war, ihre Verbreitung verhindert hat.
Es tut mir leid, es sagen zu müssen: Das Wirken Benedikts XVI. erscheint mir, anhand der Fakten, widersprüchlich und fragmentarisch.
Sein hoher persönlicher lebenslanger Einsatz für die Kirche liegt wieder auf einer anderen Ebene. Die Vermischung von prinzipiellen, theologischen, persönlichen Ebenen hat derzeit Hochkonjunktur. Man muss immer wieder aufpassen, dieser Vermischung nicht selbst zu erliegen.
@cuppa:
Zu Ihrer Aussage über das Generalkapitel der Piusbruderschaft ist wohl eher das Gegenteil richtig – besonders mit der statutenwidrigen Ausladung Bischof Williamsons wurde der Grundstein zu einer möglichen Spaltung dieser Priesterbruderschaft erst gelegt.
Gewiß gab es auch schon vorher Meinungsverschiedenheiten in der Piusbruderschaft, aber Meinungsverschiedenheiten müssen ja nicht gleich zu Spaltungen führen – wenn denn der Generalobere die Piusbruderschaft klug führt. Davon kann aber nach meiner Einschätzung keine Rede sein.
Es will sich mir nicht erschließen, weshalb der Papst nicht die Chance nutzt aufgrund der körperlichen Schwächen eine neue Phase seines Pontifikates zu eröffnen. Ein Bauarbeiter ist auf einen gesunden kräftigen Körper angewiesen, um seinen Auftrag zu erfüllen. Ein Papst kann wirken, auch ohne körperliche Stärke. Wie viele Heilige haben vom Krankenlager aus ihr Werk geleitet?
Warum soll ein Papst allen liturgischen Feierlichkeiten vorstehen? Er könnte doch sehr vieles delegieren. Warum soll er um die halbe Welt reisen, warum soll er Megaevents leiten? Gerade dieser westliche Aktionismus hätte durch einen körperlich gebrechlichen Papst eine wohltuende Dämpfung erfahren. Der zunehmende Pragmatismus, Utilitarismus, der den Menschen an den Rand drängt, sobald er nicht mehr der Norm entspricht, diese Übel brauchen doch ein Korrektiv.
Ich habe mich ohnehin die ganze Zeit gefragt, warum sich der Papst diesen ganzen Aktionismus, zuletzt noch twitter, aufdrängen ließ. Während JPII von einem Großevent zum anderen jetete, und der Kirche eine triumphale Fassade verpasste, haben sich im Inneren die Feinde vermehrt und ausgetobt.
Und die begeisterten Jugendlichen sind nach den Weltjugendtagen in ihre Pfarreien zurückgekehrt und mussten die Mißbräuche und den Verfall des NOM miterleben. Das allernotwendigste für die kath. Kirche ist eine innere Reform, eine Rückkehr zur Tradition, zur überlieferten Liturgie. Damit gerade die Jugendlichen wieder einen Halt haben.
Der heilige Papst Pius V. war in seinen letzten Jahren zwar körperlich schwer krank, aber geistig unbeeinträchtigt, weswegen er das Papstamt bei allem Leiden immer noch kraftvoll führen konnte.
Ganz anders Wojtyla, der wegen seiner schweren Erkrankung nicht mehr zum Führen des Papstamtes imstande war.
„Während JPII von einem Großevent zum anderen jetete, und der Kirche eine triumphale Fassade verpasste, haben sich im Inneren die Feinde vermehrt und ausgetobt.“
Das ist völlig richtig – für Wojtylas erste Jahre. Aber in seinen letzten Jahren verfiel eben auch die triumphale Fassade, und die Feinde im Innern der Kirche vermehrten sich angesichts der päpstlichen Führungslosigkeit noch stärker.
Wojtyla war ein Verhängnis für die Kirche – und wird ja gerade deswegen von den Feinden der Kirche so frenetisch gefeiert.
Benedikt XVI. bekam die letzten Jahre seines Vorgängers ja unmittelbar mit. Ich bin sicher, daß ihn diese Jahre abschreckten und wesentlich zu seinem Amtsverzicht beitrugen, einfach weil er nicht ein ebenso schlechter Papst sein will wie sein Vorgänger.
Mir ist da gerade noch folgender Gedanke gekommen: Hätte Wojtyla seine Pflicht getan und wäre rechtzeitig zurückgetreten, und wäre Kardinal Ratzinger auch damals zum Papst gewählt worden, hätte Benedikt XVI. viel früher und daher auch viel jünger und tatkräftiger mit viel mehr Zeit wohl einiges tun können, was ihm unter den gegebenen Umständen verwehrt blieb. Vielleicht spielte auch dieser Gedanke hinsichtlich seines eigenen Nachfolgers bei Benedikts Amtsverzicht eine Rolle.
Das mit der „triumphalen Fassade“ paßt übrigens haargenau – es war tatsächlich nur eine Fassade, eine Fassade mit sehr schlechter Substanz.
Wojtylas Herkunft liegt ja etwas östlich, und von weiter östlich stammt die gar passende Redewendung von den „Potemkinschen Dörfern“ …
Wie der Osservatore Romano berichtet, soll der Heilige Vater den Gedanken an einen Rücktritt bereits nach seiner Mexiko- und Kubareise im Frühjahr 2012 erwogen haben. Etwa zur gleichen Zeit begann das abrupte Ende des für viele Gläubige so hoffnungsvoll begonnenen Versöhnungsprozesses mit der Piusbruderschaft und eine Reihe von, vorsichtig formuliert, für traditionsorientierte Katholiken nicht ganz nachvollziehbaren Personalentscheidungen an der Kurie, insbesondere an der Spitze der Glaubenskongregation bzw. der Kommission Ecclesia Dei.
Papstbruder Georg Ratzinger hatte sich noch zu Weihnachten 2012, also erst vor knapp sieben Wochen, gegenüber dem Bayerischen Rundfunk dahingehend geäußert, dass sich Benedikt XVI. für sein Alter „noch ganz frisch“ fühle. Der Papst sei gesundheitlich in Ordnung. Sein Bruder bleibe auch relativ frisch, er sei ja dauernd in der Übung ..:
http://www.kath.net/detail.php?id=39443
Jetzt hat sich Georg Ratzinger dahingehend geäußert, dass er schon lange von den Rücktrittsabsichten seines Bruders wusste, da ihn Benedikt XVI. frühzeitig ins Vertrauen gezogen habe:
http://www.kath.net/detail.php?id=40043