Heilige Messe gegen den israelischen Mauerbau um Bethlehem – Nächste Woche entscheidet israelisches Gericht


Salesianerkloster Cremisan im gleichnamigen Tal bei Betlehem Israelischer Mauerbau Gottesdienst gegen Mauerbau(Bet­le­hem) Am 8. Febru­ar zele­briert Abu­na Mario Car­nio­li, katho­li­scher Prie­ster von Beit Jala im Tal von Cre­mi­san bei Beth­le­hem eine Hei­li­ge Mes­se im Oli­ven­hain, „um zum Him­mel zu schrei­en“, wie Fides berich­tet, „daß es Zeit ist, die­sem Land Gerech­tig­keit wider­fah­ren zu las­sen, denn nur Gerech­tig­keit wird ihm Frie­den und Sicher­heit brin­gen“, so Abu­na Mario in sei­nem Appell. Das Tal liegt bei Beit Jala west­lich der Geburts­kir­che in Bethlehem.

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Seit Okto­ber 2011 zele­briert und betet der Prie­ster die Hei­li­ge Mes­se und den Kreuz­weg sowie den Rosen­kranz in den Oli­ven­hai­nen des Tales. Heu­te ist die Meß­in­ten­ti­on eine beson­de­re. In der kom­men­den Woche wird das Beru­fungs­ge­richt von Tel Aviv über die Rekur­se ent­schei­den, die von den Grund­be­sit­zern des Tales gegen die Fort­set­zung des israe­li­schen Mau­er­baus ein­ge­bracht wur­den. Ein Ein­spruch stammt auch von den Sale­sia­nern, die seit 1885 ein Klo­ster im Tal haben. Zum Klo­ster gehö­ren neben einem aus­ge­dehn­ten Wein­bau­be­trieb vor allem ein Heim für Wai­sen­kin­der und Kin­der aus bedürf­ti­gen Fami­li­en und meh­re­re Schu­len, dar­un­ter eine Berufs­schu­le für zahl­rei­che Beru­fe und nicht zuletzt auch ein theo­lo­gi­sches Semi­nar mit Stu­den­ten aus aller Welt. Seit 1986 wer­den nicht nur Chri­sten auf­ge­nom­men, son­dern Kin­der und Schü­ler aller Reli­gio­nen. Mit dem Beginn der zwei­ten Inti­fa­da und der israe­li­schen Abrie­ge­lung der beset­zen Gebie­te wur­den fast alle Pro­jek­te der Sale­sia­ner abge­würgt. Seit Isra­el den Bau einer Mau­er vor­an­treibt, droht Beth­le­hem völ­lig von der Außen­welt abge­schlos­sen zu werden.

„Ver­ei­nigt Euch mit uns im Gebet, auf daß der Herr die israe­li­schen Rich­ter erleuch­tet“, schreibt Pater Car­nio­li in sei­nem Auf­ruf. Für den Prie­ster kann nur „ein kran­ker Kopf die­se schänd­li­che Mau­er der Tei­lung ent­wickelt haben“, denn „sie bringt kei­ne Sicher­heit, son­dern raubt nur unse­ren Fami­li­en das Land und würgt unse­re Gemein­schaft ab, deren Leben unmög­lich gemacht wird“. Die Mau­er zer­stö­re zudem „eines der land­schaft­lich schön­sten Gebie­te des Hei­li­gen Lan­des“, so Abu­na Mario. Durch den israe­li­schen Mau­er­bau wer­den mehr als 50 im Tal leben­de christ­li­che Fami­li­en ent­eig­net. Das Sale­sia­ner­klo­ster von Cre­mi­san gibt die­sen Fami­li­en seit mehr als 125 Jah­ren mit sei­nen Wein­re­ben und Oli­ven­bäu­men eine siche­re Exi­stenz. „Nun ris­kie­ren sie, alles zu ver­lie­ren“, so der Priester.

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: Klo­ster Cremisan

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9 Kommentare

  1. Was soll man sagen?
    Wer etwas gegen Isra­el sagt, ist per se Anti­se­mit, die Her­schaf­ten mei­nen sich dank des Holo­caust einen Per­sil­schein für Alles was sie tun, erwor­ben zu haben.
    Wen inter­es­sie­ren schon die Christen?
    Am besten weg­zie­hen, mit Juden scheint es ein­fach nicht mög­lich, in Frie­den zu leben.

  2. Was ich so schwer ver­ste­hen kann, ist die oft har­te Hal­tung Isra­els den Palä­sti­nen­sern gegenüber.
    Dass die Israe­lis sich durch sie bedroht füh­len könn­ten, kann ich noch nachvollziehen.
    Doch wie mäch­tig ist Isra­el und wie schwach dage­gen das Volk der Palä­sti­nen­ser in ihren Lagern.
    Und die Chri­sten? Auch sie haben einen schwe­ren Stand.
    Ich mei­ne, Isra­el pro­fi­tiert heu­te in gewis­ser Wei­se von der Ver­fol­gung der Juden in Nazi-Deutschland.
    Doch ist Isra­el ein Staat und Staa­ten mit­samt ihren Regie­run­gen müs­sen kri­ti­siert wer­den dür­fen. Alle Staa­ten – ohne Ausnahme!
    War­um soll­te gera­de hier dies nicht gelten?
    Ausser­dem, wenn man so viel Leid erfah­ren hat, wie es die Juden im 3. Reich erfah­ren haben, könn­te man doch von ihnen eine gewis­se Ein­fühl­sam­keit den Palä­sti­nen­sern und ande­ren, auch Chri­sten gegen­über, erwarten.
    Gera­de sie müss­ten es doch wis­sen, wie Leid sich „anfühlt“!

    • Gera­de die Juden wis­sen ganz genau was ihnen blüht, wenn sie sich noch­mal in die Hän­de ihrer erklär­ten Fein­de bege­ben: ein zwei­ter Holo­caust! Das haben sie aus der Ver­fol­gung durch die Nazis gelernt. Dass die Chri­sten zwi­schen die Fron­ten gera­ten, ist natür­lich schreck­lich, aber sie soll­ten nicht den Pal­ly­wood-Mär­chen auf den Leim gehen, die unse­re Pres­se so ger­ne ver­brei­tet. Das win­zi­ge Isra­el ist von hun­der­ten von Mil­lio­nen feind­se­li­ger Mos­lems umge­ben, die es ver­nich­ten wol­len und auch vor geziel­ten Selbst­mord­at­ten­ta­ten auf jüdi­sche Kin­der nicht zurück­schrecken. Den Palä­sti­nen­sern geht es auch nicht schlech­ter als den Ägyp­tern oder Paki­sta­nern, man muss sagen über­all wo der Islam herrscht sind die Leu­te unter­ent­wickelt und arm. Die israe­li­schen Ara­ber hin­ge­gen sind wohl die freie­sten und wohl­ha­bend­sten Ara­ber der Welt (gene­rell gesehen).

      • @ Ober­schle­si­en

        Lei­der wird dort nie Frie­den ein­keh­ren, weil
        1. Isra­el die Bibel als Grund­buch betrach­tet und
        2. die Ara­ber, wenn sie könn­ten wie sie woll­ten, wür­den die Israe­lis mit Mann und Maus ins Mit­tel­meer trei­ben und die gan­ze Welt wür­de höchst indi­gniert zuschauen.

        Das ist der Sta­tus quo. An die­sem wird sich auch nichts ändern, weil kei­ne der Par­tei­en betet, weder für sich noch für die Fein­de. Was wol­len wir von den Mos­lems erwar­ten, die Juden tuns nicht (ein sozia­li­sti­scher Staat) und die dor­ti­gen Chri­sten beten lie­ber für sich als für Ihre Feinde.

        Ara­bi­sche Israe­lis sind mit ihren Abge­ord­ne­ten unzu­frie­den, weil die­se in der Knes­set kon­tra­pro­duk­ti­ve Poli­tik betreiben.

  3. Es sind nicht die Israe­lis, die Beth­le­hem „chri­sten­rein “ gemacht haben, son­dern die mos­le­mi­schen Ara­ber. Wir alle wis­sen, wo der Islam regiert, kann kei­ne ande­re Reli­gi­on in Frie­den leben.Viele Chri­sten der Regi­on haben in Isra­el Zuflucht gefun­den und ich bete dafür, dass Judäa und Sama­ria den Mos­lems ent­ris­sen und ein siche­res Zuhau­se für Juden wie auch für Chri­sten werden.

    Wenn Sie „Lager“ suchen, in denen die soge­nann­ten Palä­sti­nen­ser leben, dann schau­en Sie in die ara­bi­schen Nachbarländer!

    Gera­de bei den heu­ti­gen Mög­lich­kei­ten der Infor­ma­ti­on soll­ten Chri­sten wis­sen, dass der Islam zwar die Juden zum Haupt­feind erklärt und ihre Ver­nich­tung pre­digt, ja die Ver­nich­tung der Juden als „hei­li­ge Pflicht“ verkündet,nach den Juden aber stets die Chri­sten ver­folgt und ermor­det werden.Auch Chri­sten gel­ten als todes­wür­di­ge Auf­rüh­rer gegen Allah.

    Der Kampf um Palä­sti­na ist für gläu­bi­ge Mos­lems welt­weit Pflicht. Jedes Land, dass ein­mal unter der Herr­schaft des Islam litt, gilt den Mos­lems als ewi­ger Besitz.Für über eine Mil­li­ar­de Anhän­ger die­ses Glau­bens also und wir Chri­sten kön­nen nur dafür beten, dass sie es trotz all ihres Ölreich­tums, ihrer Waf­fen und Armeen und all ihrer Glau­bens­krie­ger nie­mals schaf­fen werden.

    Sehen Sie nach Syri­en, auf den Irak, nach Liby­en oder Ägyp­ten und dann fra­gen Sie, wes­halb sich Juden gezwun­gen sehen, Mau­ern zu ihrem Schutz aufzurichten!

  4. Wenn 1945 30 Pro­zent der Ein­woh­ner des Hei­li­gen Lan­des noch Chri­sten waren, ist es wohl wenig wahr­schein­lich, daß die Mos­lems es waren, die das Land fast „chri­sten­rein“ gemacht haben. Tat­sa­che ist wohl eher, daß die Chri­sten von den Juden bei der Grün­dung Isra­els da Ara­ber wie die Mos­lems, aus ihrem Land ver­trie­ben wur­den. Das erklärt, wes­hab es heu­te nicht mehr 30 Pro­zent, son­dern nur mehr 2 Pro­zent Chri­sten in Isra­el gibt.
    Die Isla­mi­sie­rung und Radi­ka­li­sie­rung der mos­le­mi­schen Palä­sti­nen­ser nach 60 Jah­ren Lagern, Aus­gren­zung und Beset­zung zwar nicht rich­tig, aber zumin­dest ver­ständ­lich, macht es für die Chri­sten inzwi­schen auch auf der ara­bi­schen Sei­te nicht leich­ter. Eine Fol­ge der Staats­grün­dung Isra­els. Inwi­schen sind die Chri­sten zwi­schen den Mühl­stei­nen von Juden und Mos­lems und sind ihrer Hei­mat so ent­frem­det wor­den, daß sie es vor­zie­hen, aus­zu­wan­dern. Trau­rig, aber wahr.

    • @ Boro­mir

      Es war 1945, als die Behör­den nicht nur in Bay­ern Woh­nun­gen requi­rier­ten für die Hei­mat­ver­trie­be­nen aus den ver­lo­re­nen deut­schen Ostgebieten.

      Zwei Bei­spie­le kann ich Ihnen genau beschreiben:

      Auf unse­rem Hof (7Hektar) gab es im Sta­del eine klei­ne Aus­trags­woh­nung, die mit Flücht­lin­gen belegt wur­de. Mei­ne Fami­lie bestand aus Mut­ter und 5 Kin­dern. Wir Buben hat­ten ein feu­da­les Zim­mer­un­term Dach, im Som­mer mit brü­ten­der Hit­ze; dafür fror im Win­ter die Bett­decke vor unse­rer Nase.

      Auf einem ande­ren Hof wur­de das Wohn­zim­mer und das Aus­trags­häus­chen für zwei Fami­li­en beschlagnahmt.

      Das Elend der Palä­sti­nen­ser war gewollt. Lei­der – viel­leicht auch Gott sei Dank – sind die Mus­li­me unter sich so ver­fein­det, daß ver­nünf­ti­ge Lösun­gen nicht mög­lich erscheinen.

  5. Es erstaunt, mit wel­cher Selbst­ver­ständ­lich­keit Deut­sche die Fol­gen der Staats­grün­dung Isra­els akzep­tie­ren, als hand­le es sich um ein Natur­ge­setz. Das läßt sich im Zusam­men­hang mit der UNO und 1948 wohl kaum behaup­ten. Der Fra­ge des Nah­ost-Kon­flikts ist in sei­ner gan­zen Tra­gik durch eine ver­meint­lich simp­le Fra­ge auf den Grund zu gehen:
    Was wür­de, egal wo auf der bewohn­ten Welt, ein ein­hei­mi­sches Volk (oder auch nur eine Bevöl­ke­rung) davon hal­ten, wenn völ­lig Unbe­trof­fe­ne (UNO) plötz­lich über die Hälf­te des Staats­ge­biets ver­fü­gen und dort die Grün­dung eines neu­en, frem­den Staa­tes mit einer ganz neu­en, frem­den Bevöl­ke­rung anord­nen wür­den? Es käme zum Krieg. So kam es auch im Hei­li­gen Land. Nie­mand konn­te so naiv sein, etwas ande­res zu erwar­ten oder herrsch­te in west­li­chen Staats­kanz­lei­en sol­cher Ras­sen­wahn, daß man Ara­ber (Mos­lems oder Chri­sten) für so min­der­wer­tig oder dumm hielt, daß sie sich so etwas bie­ten las­sen wür­den. Statt­des­sen galt das Gesetz des Stär­ke­ren und da konn­ten die Ara­ber aller­dings mit den Waf­fen und der west­li­chen Schu­lung und Unter­stüt­zung der ein­wan­dern­den Juden nicht mit­hal­ten. Letzt­lich eine Form des Con­qui­sta­do­ren­tums, wie es spa­ni­sche War­lords in Latein­ame­ri­ka an den Tag leg­ten. Das alles hat nichts mit der Fra­ge zu tun, daß Juden schutz­be­dürf­tig waren und legi­ti­me Rech­te haben. Ob sie sol­che auf ein Ter­ri­to­ri­um im Nahen Osten hat­ten ist aller­dings höchst frag­lich. Und heu­te sit­zen sie eben inmit­ten von „Mil­lio­nen feind­lich gesinn­ter Mos­lems“, wie hier jemand schrieb. Soll­ten die Ara­ber (Chri­sten oder Mos­lems) aus Maso­chis­mus viel­leicht jubeln? Den Deut­schen wur­den die Ost­ge­bie­te geraubt. Begrün­det wur­de das, weil die Deut­schen zuvor den Tsche­chen und Polen deren Land rau­ben woll­ten. Die Logik ist erschreckend. Du woll­test mich berau­ben, also berau­be ich Dich. Wie war es mög­lich? Weil die Macht des Stär­ke­ren sieg­te, das waren nach dem Krieg die Alli­ier­ten (kon­kret die Kom­mu­ni­sten). Wie aber heu­te Frie­den fin­den, wo soviel zer­bro­chen wurde?

    • Die Ost­deut­schen schie­ßen auf jeden Fall kei­ne Kat­juschas über die Oder und bege­hen kei­ne Selbst­mord­at­ten­ta­te im War­schau­er Schul­bus! Sie haben den Tätern ver­ge­ben und sich vom Hass abge­wandt. War­um? Weil sie Chri­sten sind. Die palä­sti­nen­si­schen Mos­lems füh­ren nun seit mehr als 60 Jah­ren Krieg gegen Isra­el, die ara­bi­schen Regie­run­gen las­sen sie in erbärm­li­chen Lagern hau­sen und trich­tern ihnen ein, es sei ihre reli­giö­se Pflicht die Juden zu schlach­ten. Lei­der haben sie Recht damit, denn genau so steht es im Koran. Frie­den wird es erst geben, wenn sich die Ara­ber vom Islam abge­wandt haben. Denn ech­ten Frie­den kann es nur geben, wenn bei­de Sei­ten ihn WOLLEN.

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