„Ja, wo laufen sie denn, wo laufen sie denn hin?“ – Kardinal Meisners Erkenntnisse über Kontrazeption, Interzeption, Kontragestion und Abortion


von Johan­nes Buchmann

Anzei­ge

Es ist gut, daß sich Kar­di­nal Meis­ner bei dem mut­maß­li­chen Ver­ge­wal­ti­gungs­op­fer ent­schul­digt hat. Es ist auch gut, daß er sich über den aktu­el­len wis­sen­schaft­li­chen Dis­kurs zum The­ma post­ko­ita­le Kon­traf­er­ti­li­sa­ti­on infor­miert hat. Sein übri­ges Vor­ge­hen in der Cau­sa „Pil­le danach“ erscheint jedoch allen­falls gut gemeint.

Besteht sei­ner Mei­nung nach denn eine wirk­li­che Hil­fe für ein ver­ge­wal­tig­te Frau in den Hinweisen

„wenn Sie ein Prä­pa­rat , des­sen Wirk­prin­zip die Ver­hin­de­rung einer Zeu­gung ist, mit der Absicht ein­set­zen, die Befruch­tung zu ver­hin­dern, dann ist dies aus mei­ner Sicht ver­tret­bar. Wenn Sie jedoch ein Prä­pa­rat, des­sen Wirk­prin­zip die Nida­ti­ons­hem­mung ist, mit der Absicht ein­set­zen, die Ein­ni­stung der bereits befruch­te­ten Eizel­le zu ver­hin­dern, ist das nach wie vor nicht ver­tret­bar, weil damit der befruch­te­ten Eizel­le, der der Schutz der Men­schen­wür­de zukommt, die Lebens­grund­la­ge aktiv ent­zo­gen wird. Dass das Abge­hen befruch­te­ter Eizel­len auch ganz natür­li­cher­wei­se ohne mensch­li­ches Zutun geschieht, berech­tigt einen Men­schen nicht dazu, die­sen natür­li­chen Vor­gang aktiv zu imi­tie­ren. Denn die Been­di­gung eines Men­schen­le­bens durch die Natur nennt man ein Natur­er­eig­nis. Des­sen absicht­li­che Imi­ta­ti­on nennt man Tötung.“

Ergibt sich für die betrof­fe­nen Ärz­te wirk­li­che Hand­lungs­si­cher­heit durch sei­ne Aufforderung

„sich rück­halt­los der Not ver­ge­wal­tig­ter Frau­en anzu­neh­men und sich dabei unter Berück­sich­ti­gung des neu­sten Stands der medi­zi­ni­schen Wis­sen­schaft in ihrem ärzt­li­chen Han­deln an den oben genann­ten Prin­zi­pi­en aus­zu­rich­ten. Dar­über hin­aus ist nichts dage­gen ein­zu­wen­den, dass sie in die­sem Fall auch über Metho­den, die nach katho­li­scher Auf­fas­sung nicht ver­tret­bar sind, und über deren Zugäng­lich­keit auf­klä­ren, wenn sie dabei, ohne irgend­wel­chen Druck aus­zu­üben, auf ange­mes­se­ne Wei­se auch die katho­li­sche Posi­ti­on mit Argu­men­ten erläu­tern. In jedem Fall muss in katho­li­schen Ein­rich­tun­gen die Hil­fe für ver­ge­wal­tig­te Frau­en aber natür­lich weit über die Erör­te­rung sol­cher Fra­gen hin­aus gehen.“

Unter­stützt er die Schwan­ger­schafts­be­ra­te­rin­nen sei­nes Bis­tums in ihrer schwie­ri­gen Arbeit durch Argu­men­ta­tio­nen wie diese:

„Zu beto­nen ist, dass sich mei­ne Erklä­rung auf die Situa­ti­on einer Ver­ge­wal­ti­gung bezieht und nicht auf die Situa­ti­on in einer sakra­men­ta­len Ehe, die die Enzy­kli­ka „Hum­a­nae Vitae“ behan­delt. Ent­spre­chend hat­te auch schon die Glau­bens­kon­gre­ga­ti­on die Ein­nah­me von Anti­kon­zep­ti­va durch Ordens­schwe­stern in einer Welt­ge­gend, in der sie Ver­ge­wal­ti­gun­gen fürch­ten muss­ten, erlaubt. Es geht beim The­ma Ver­ge­wal­ti­gung nicht um die Ganz­heit­lich­keit eines lie­ben­den Aktes, son­dern um die Ver­hin­de­rung einer ver­bre­che­ri­schen Befruchtung.“

Oder lie­fert er Orga­ni­sa­tio­nen wie „Donum Vitae“ und  ZdK, die sich offen und sehr oft weni­ger offen für Abtrei­bun­gen im katho­li­schen Raum enga­gie­ren Argumentationshilfe?

Wer­den mit die­ser Argu­men­ta­ti­on nicht die Ver­ge­wal­ti­gungs­op­fer mit theo­lo­gi­schen Spie­gel­fech­te­rei­en zuge­müllt, die Ärz­te in ihrer kon­kre­ten Ent­schei­dungs­si­tua­ti­on allein­ge­las­sen und die Schwan­ger­schafts­be­ra­te­rin­nen mit ver­wa­sche­nen Ver­wei­sen auf Extrem­si­tua­tio­nen in Afri­ka verunsichert?

Sta­te of the art beim The­ma post­ko­ita­le Kon­tra­zep­ti­on im Hin­blick auf die bei­den zur Ver­fü­gung ste­hen­den Prä­pa­ra­te ist der­zeit folgendes:

Nach einer aktu­el­len Stel­lung­nah­me der FIGO (2011) besteht der Haupt­wir­kungs­me­cha­nis­mus von Levon­or­gest­rel als „Pil­le danach“ in einer Unter­drückung oder Ver­schie­bung der Ovu­la­ti­on. Der „Haupt­wir­kungs­me­cha­nis­mus“ wohlgemerkt!

Für den zwei­ten Wirk­stoff, Uli­pristal­ace­tat, wur­de in einer pla­ce­bo­kon­trol­lier­ten Ver­gleichs­stu­die die Wir­kung von 10, 50 und 100 mg UPA in der frü­hen Luteal­pha­se unter­sucht. Es zeig­te sich eine erheb­li­che Ver­zö­ge­rung der endo­me­tria­len Rei­fung. Die­ser Effekt ließ sich beson­ders signi­fi­kant durch Endo­me­tri­ums­bi­op­sien 4–6 Tage nach der Ovu­la­ti­on bei Ein­nah­me von höhe­ren Dosie­run­gen mit 50 und 100 mg nach­wei­sen (Strat­ton et al. 2010).

Die vor­sich­ti­ge For­mu­lie­rung der Instruk­ti­on „Dignita­tis per­so­nae“ im Hin­blick auf eine mög­li­cher­wei­se intra­zep­ti­ve Wir­kung der „Pil­le danach“ ver­langt dem­nach doch mehr als nur eine „Dif­fe­ren­zie­rung“.

All das wäre schon bedenk­lich genug. Was jedoch in die­ser Cau­sa einen beson­ders bit­te­ren Nach­ge­schmack hin­ter­läßt, ist die Tat­sa­che, daß zeit­gleich der Bun­des­rat den Weg für die PID frei­ge­macht hat – ohne eine ein­zi­ge Sil­be aus dem Mund des Kar­di­nals. Abtrei­bungs­lob­by­isten außer­halb der Kir­che wer­den ver­eint mit dem ZdK und Donum Vitae jubeln.

Daß es auch anders geht, zeigt der St. Pölt­ner Moral­theo­lo­ge Josef Spin­del­böck mit sei­ner Stel­lung­nah­me:

„Eine Ver­ge­wal­ti­gung stellt für eine Frau ein schlim­mes und oft auch trau­ma­ti­sches Ereig­nis dar. Betrof­fe­nen Frau­en darf der nöti­ge mensch­li­che und fach­li­che Bei­stand nicht ver­wei­gert wer­den. Zugleich gilt es, der Frau zu hel­fen, im Fal­le einer Schwan­ger­schaft Ja zu sagen zum Kind, des­sen Leben von der Emp­fäng­nis an hei­lig und unver­letz­lich ist. Eine Abtrei­bung ist kei­ne wirk­li­che Hil­fe für eine betrof­fe­ne Frau. Die Abtrei­bung wür­de dem Unrecht, das die Frau durch eine Ver­ge­wal­ti­gung erlei­den muss­te, ein neu­es Unrecht gegen­über dem Kind durch des­sen Tötung hin­zu­fü­gen, was in die­sem Fall frei­lich nicht die situa­tiv über­for­der­te Frau zu ver­ant­wor­ten hät­te, son­dern zuerst der Ver­ge­wal­ti­ger, wel­cher die Frau in die­se aus­weg­lo­se Lage gebracht hat, aber auch jene, die ihr zu einer Abtrei­bung raten oder bei der Durch­füh­rung einer sol­chen mitwirken.

Da bei einer ‚Pil­le danach‘ (Levon­or­gest­rel) die Ver­hin­de­rung der Ein­ni­stung einer bereits befruch­te­ten Eizel­le in die Gebär­mut­ter der Frau bewirkt wer­den kann (sog. ‚Früh­ab­trei­bung‘), ist deren Ein­nah­me nicht zu befürworten.“

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15 Kommentare

  1. Es ist über­haupt nicht gut, daß Kar­di­nal Meiß­ner um Ent­schul­di­gung bat – er hät­te erst ein­mal abwar­ten sol­len, bis die Sache wirk­lich geklärt ist.

    Sach­ver­halt ist nun folgender:
    Seit eini­gen Jah­ren gibt es die „Anony­me Spu­ren­si­che­rung“. Frau­en, die nicht sofort eine Ver­ge­wal­ti­gung anzei­gen kön­nen oder wol­len, haben die Mög­lich­keit, sich im Rah­men die­ser Anony­men Spu­ren­si­che­rung in einem Kran­ken­haus unter­su­chen und die Spu­ren zwei Jah­re beim Insti­tut für Rechts­me­di­zin spei­chern zu las­sen, und genau um eine sol­che Unter­su­chung ging es. Zu die­sem Ver­fah­ren sind aber kei­nes­wegs alle Kran­ken­häu­ser zuge­las­sen. In Köln sind es fünf; die bei­den beschul­dig­ten katho­li­schen Kran­ken­häu­ser wur­den im Sep­tem­ber 2012 von die­sem Ver­fah­ren aus­ge­schlos­sen, da sie die Ver­schrei­bung der „Pil­le danach“ ver­wei­ger­ten – wozu sie ja ihres Glau­bens wegen ver­pflich­tet sind.

    Sie konn­ten also die Frau gar nicht für die Anony­me Spu­ren­si­che­rung untersuchen.

    Ein­mal mehr zeigt sich, daß man erst ein­mal abwar­ten soll­te, bis der Sach­ver­halt geklärt ist, ehe man sich auf Ent­schul­di­gungs­bit­ten einläßt.

    • Wenn man aber erst ein­mal eine „demo­kra­ti­sche Legi­ti­ma­ti­on“ aner­kannt hat, läßt man sich auch von den Höl­len­hun­den antrei­ben und vor­füh­ren. Dann zählt eben nicht mehr die Wahr­heit, son­dern Mehr­heit, Par­tei­gang, Gesin­nung und poli­ti­sche Unter­wer­fung. Die Sache ist – ein­mal mehr – so etwas von durch­sich­tig instru­men­ta­li­siert wor­den, daß man unbe­dingt sei­ne eige­nen Instru­men­te spie­len soll­te, um den Herrn nicht zu ver­stim­men und Scha­den von der Kir­che und einem katho­li­schen Kran­ken­haus abzuwenden.

  2. Kar­di­nal Meis­ner hat sich zwei­mal an die Öffent­lich­keit gewandt. Ein­mal in einer Ent­schul­di­gung dafür, daß die Pati­en­tin in zwei katho­li­schen Kran­ken­häu­sern abge­wie­sen wor­den war. Die zwei­te Erklä­rung Meis­ners erfolgt dann aus der Ver­ant­wort­lich­keit für die katho­li­schen Ein­rich­tun­gen sei­nes Bistums.

    Es geht um zwei Din­ge: Kein Hil­fe­su­chen­der darf von einer katho­li­schen Ein­rich­tung abge­wie­sen wer­den. Die Kli­ni­ken des Erz­bis­tums bedurf­ten einer Klä­rung der wei­te­ren Handlungsvorgaben.

    Der zitier­te Theo­lo­ge sagt auf ande­re Wei­se das glei­che wie Meis­ner, nur ist er eben nicht per­sön­lich ver­ant­wort­lich für die Kran­ken­häu­ser des Bis­tums Köln.

  3. Wofür sich ent­schul­di­gen? Ent­schul­di­gen müss­te sich die Not­fall­ärz­tin, die die mut­maß­lich Ver­ge­wal­tig­te an katho­li­sche Kran­ken­häu­ser ver­wie­sen hat, obwohl sie hät­te wis­sen müs­sen, dass die­se am Spu­ren­si­che­rungs­pro­gramm nicht teil­neh­men. Es wur­de klar fest­ge­stellt, dass kein Fall von unter­las­se­ner Hil­fe­lei­stung sei­tens der Kli­nik vor­lag. Sehr bedau­er­lich, dass hier der Kar­di­nal dem media­len Druck nach­ge­ge­ben hat. Ent­setzt­lich gera­de­zu sei­ne Aus­füh­run­gen zur „Pil­le danach“ und das Wort von der „ver­bre­che­ri­schen Befruch­tung“. Der Kar­di­nal hat mit die­sem Bären­dienst für den Lebens­schutz sein gesam­tes epi­skopa­les Wir­ken und den Kampf Papst Johan­nes Paul II. gegen Donum vitae ad absur­dum geführt. In Mainz und Bonn dürf­te man sich die Bäu­che hal­ten vor Lachen.

  4. Also ich den­ke nicht, dass Kar­di­nal Meis­ner der Lebens­schutz-Bewe­gung einen Bären­dienst erwie­sen habe, denn er weist auf neue nida­ti­ons­hem­men­de Mit­tel hin, die die bereits ver­schmol­ze­ne Eizel­le nicht „stö­ren“ (Ent­schul­di­gung für das man­geln­de Fach­vo­ka­bu­lar, ich bin bit­ter­ster Laie). Das ist aus sei­ner Sicht katho­lisch ver­tret­bar und er begrün­det es. Wenn die Pres­se die Aus­sa­ge im Nach­hin­ein bös­wil­lig sim­pli­fi­ziert und ver­dreht, ist das nicht sei­ne Sünde.

  5. Tja, ein schwie­ri­ges, heik­les, lebens­ge­fähr­li­ches Thema.Fakt ist: Rom – die Kon­gre­ga­ti­on- hat für den Kriegs­fall in Bos­ni­en – wo unstrit­tig syste­ma­tisch Ver­ge­wal­tigt wur­de, die „Pil­le was auch immer“
    zumin­dest still­schwei­gend toleriert.Auch ich per­sön­lich hal­te das, soweit ich das nach­voll­zie­hen kann für „rich­tig“ und tolerabel.Das ein katho­li­sches Kran­ken­haus prin­zi­pi­ell „Hil­fe­su­chen­de“ nicht
    abwei­sen darf, haupt­säch­lich weil das Anlie­gen höchst poli­tisch-pre­kär ist, da kann ich die Ent­schul­dung nach­voll­zie­hen, nicht ent­schul­di­gen kann ich die nicht-pro­fes­sio­nel­le teils stüm­per­haf­te Hand­lings- und Direk­ti­ven Klar­stel­len, die, so ver­mu­te ich, vom „Dom“ vom Kar­di­nal als Haupt­ver­ant­wort­li­chen kom­men soll­te nicht I M VORFELD klar und ein­deu­tig hät­ten sein sollen.
    Zual­ler­erst MUSS Rom die eige­nen Rei­hen klar-fest-ein­deu­tig schlie­ssen, anson­sten wird gera­de in medi­zi­nisch kom­pel­xen und poli­tisch explo­si­ven Sach­the­men der Zeitmediengeisst(MACHT) nach bei­le­gen gera­de mit der katho­li­schen Kir­che „Ping­pong“ spielen.Der Papst hat mehr als recht:
    Der eigent­li­sche und gefähr­lich­ste „Feind“ der Kir­che kommt nicht von aussen, er sitzt drin­nen ‑wohl­ge­nährt und selbstgenügsam.Das The­ma PIT und „Vergewaltigung(Verhütigung“ ist wichtig,aber wer von den Prie­stern, Bischö­fen und Kar­di­nä­len glaubt denn ERNSTHAFT auf die­sen Fel­dern etwas bewir­ken zu kön­nen, wenn man der „prin­zi­el­len“ Ille­ga­len Abtrei­bung mit­tels typisch deut­scher „Beschei­ni­gung“ die Abso­lu­ti­on erteilt.Nicht nur welt­li­che Poli­ti­ker wer­den, Gott sei es gedankt- mehr und mehr an Glaub­wür­di­keits­kre­dä­rien beur­teilt .Tja, und wenn die Aus­sa­ge von Prä­fekt Mül­ler “ Ansät­ze von „Pro­grom (Stimmungen/​Agitationen) tat­säch­lich stim­men, wo ich im Grund­satz zustim­me, dann kre­ti­sie­re ich trotz­dem die Wort­wahl als polit­sich nicht ziel­füh­rend, vor allem aber muss er in den eige­nen Rei­hen r a t i k a l auf­räu­men, da sit­zen doch die Feinde.Die Logik ist doch älter als selbst das alte Testa­ment: Bevor ich nach­hal­tig den äusse­ren FEIND beein­drucken, schla­gen, oder töten kann, muss ich erst ein­mal gründ­lich mei­ne Haus­auf­ga­ben im eige­nen Laden abarbeiten.

  6. Sich zu ent­schul­di­gen, ist die Auf­ga­be von Herrn Kar­di­nal Meis­ner. In sei­nem Bis­tum haben zwei Ärz­tin­nen eines katho­li­schen Kran­ken­hau­ses einen Ver­ge­wal­ti­gungs­op­fer zuge­mu­tet nach ande­ren Kli­ni­ken zu suchen die eine kri­mi­nal­tech­ni­sche Unter­su­chung vor­neh­men soll.
    Jeder der Kar­di­nal Meis­ner kennt weiß, das die­ser Mann der kla­ren Wor­te, nichts mehr liebt als Jesus und das er ein rie­si­ges Herz hat. Er fühlt mit dem Opfer mit und macht das was er tun kann: sich ent­schul­di­gen. Auch wenn er nichts dafür kann. Ich fin­de das toll von ihm, vor­bild­lich. Dar­aus kann man nur lernen.

    Kar­di­nal Meis­ner bezieht sich in sei­ner Erklä­rung – die hier nur unvoll­stön­dig wie­der­ge­ge­en wur­de – auf die Aus­ga­be der Pil­le an Non­nen in Bür­ger­kriegs­ge­gen­den. Und genau so wie man damals zu recht die Pil­le gege­ben hat um die Frau­en zu schüt­zen, genau­so sieht Kar­di­nal Meis­ner hier den Schutz der Frau als wich­tig. Unge­ach­tet des­sen macht er in sei­ner Erklä­rung deut­lich das er nur die Mit­tel befür­wor­tet, die eine Befruch­tung ver­mei­den und die Mit­tel ver­ur­teilt die ein schon ent­stan­de­nes Leben nicht ein­ni­sten las­sen. (Auch mit Bezug auf die dama­li­ge Argu­men­ta­ti­on bei den Nonnen.)

    Das The­ma ist nicht leicht, es gibt noch viel mehr Aspek­te als man mit wen­gien Wor­ten hier sagen kann.
    Aber ich fin­de das Kadi­nal Meis­ner den rich­ti­gen Schritt gegan­gen ist. Mit der Ent­schul­di­gung und auch mit der geän­der­ten Ein­stel­lung zu nicht-abtrei­bungs­be­för­dern­den Vari­an­ten der „Pil­le danach“.

    PS: Das hier nicht ange­spro­chen wird das Lebens­schüt­zer mit ihren Tests die­ses Pro­blem erst her­vor­ge­ru­fen haben was zur Unsi­cher­heit geführt hat, fin­de ich scha­de. Denn die Damen die das damals gemacht haben, soll­ten sich auch beim Ver­ge­wal­ti­gungs­op­fer entschuldigen.

    • Machen Sie sich doch nicht lächer­lich! Die Frau war doch längst in not­fall­me­di­zi­ni­scher Behand­lung, es ging nun im zwei­ten Schritt dar­um, ihr die Pil­le danach zu ver­schrei­ben. Dar­an betei­li­gen – nun­ja, man muss nach Meis­ners Knie­fall wohl nun lei­der sagen – betei­lig­ten sich bis­lang katho­li­sche Kran­ken­häu­ser kon­se­quen­ter­wei­se nicht und waren des­halb legi­ti­mer Wei­se vom Spu­ren­si­che­rungs­pro­gramm aus­ge­schlos­sen. Jeder Not­fall­me­di­zi­ner weiss das. Es war daher eine bewuss­te Pro­vo­ka­ti­on oder eine fahr­läs­si­ge Dumm­heit der Not­fall­ärz­tin, die­se Frau nach­ein­an­der an zwei katho­li­sche Kran­ken­häu­ser zu verweisen.

  7. Das The­ma ist durch. „Kar­di­nal sagt ja zur Pil­le danach“. So ist der Tenor der im Volk ankommt. Mit dem angeb­li­chen spe­zi­fi­schen Moral­vor­stel­lun­gen der ein­zel­nen Pil­len ist der nor­ma­le Laie völ­lig über­for­dert. Nicht umsonst hat der Herr unser Gott an dem wir glau­ben sehr gro­ßen Wert auf ein kla­res „Ja oder Nein“ gelegt.
    Und der näch­ste hat den Ball schon auf­ge­fan­gen. „Zu jeder Regel gibt es Ausnahmen“.
    http://​www​.rbb​-online​.de/​n​a​c​h​r​i​c​h​t​e​n​/​p​o​l​i​t​i​k​/​2​0​1​3​_​0​2​/​e​r​z​b​i​s​t​u​m​_​l​e​h​n​t​_​p​i​l​l​e​.​h​tml
    Per Mari­am ad Christum.

  8. Herr Meis­ner:

    - Ihre Erklä­rung ist ein Schlag ins Gesicht jener Frau­en, die ver­ge­wal­tigt wur­den und ihr Kind nicht abge­trie­ben haben!
    – Ihre Erklä­rung ist ein Schlag ins Gesicht jener Frau­en, die ver­ge­wal­tig­te Schwan­ge­re bera­ten und ihnen hel­fen! Bera­ten und hel­fen!, nicht das was Ihre Cari­tas als Bera­tung und Hil­fe ver­kauft! (ver­deck­te und teil­wei­se off­ne Ver­mitt­lung zu Abtreibungsorganisationen)
    – Ihre Erklä­rung ist ein Schlag ins Gesicht jener Frau­en, die sich durch ihr Schick­sal und durch die prak­ti­zier­te Näch­sten­lie­be einer Bera­te­rin sich der katho­li­schen Kir­che ange­nä­hert haben. Sie grei­fen ihren katho­li­schen Glau­ben an!
    – Ihre Erklä­rung greift das Kind der ver­ge­wal­tig­ten Mut­ter an! Sie sagen, es in Ord­nung, dass es mit­tels Medi­ka­ment hät­te ver­hin­dert wer­den kön­nen, inklu­si­ve Abtreibung.

    Ich nen­ne Sie Herr Meis­ner, weil ein Kar­di­nal hät­ten wis­sen müs­sen, dass die von Ihnen geprie­se­ne Pil­le eine zwei­te Wir­kung hat. Wenn nicht, hät­te ein Kar­di­nal geschwie­gen. Ein Kar­di­nal setzt sich nicht nur für die Leh­re der Kir­che ein, son­dern er prak­ti­ziert Näch­sten­lie­be. Die Näch­sten­lie­be zu einem Ver­ge­wal­ti­gungs­op­fer kann nicht sein, es an einer Tötung zu beteiligen.

    Sehr geehr­ter Herr Meis­ner, ich schä­me mich für die deut­schen Bischö­fe. Für sie ist Lebens­schutz, ech­te und rich­ti­ge Hil­fe für unge­woll­te Schwan­ge­re kein Anlie­gen. Lebens­schutz und Fami­lie (Sie­he Over­beck) die­nen ihnen nur für dum­mes Gequat­sche um der ver­lo­ge­nen und unbarm­her­zi­gen Welt zu gefallen.

  9. Nun wer­den neben dem Begriff „ver­bre­che­ri­sche Befruch­tung“ wohl als­bald auch die Begrif­fe „unge­woll­te Befruch­tung“ oder „gen­de­fek­te Befruch­tung“ den Sprach­schatz der Katho­li­schen Kir­che berei­chern. Sie wer­den es ihr – unter Umge­hung der ein­deu­ti­gen Leh­re von Hum­a­nae vitae – in die­sen Fäl­len erlau­ben, Frau­en die „Pil­le danach“ zu emp­feh­len. Meis­ner hat mit sei­ner fahr­läs­si­gen Äusse­rung einen Damm­bruch erzeugt. Das ist um so tra­gi­scher, als er noch vor weni­gen Jah­ren Sei­te an Sei­te mit Erz­bi­schof Dyba und Johan­nes Paul II. ent­schlos­sen der beab­sich­tig­ten Aus­stel­lung von Bera­tungs­schei­nen durch kirch­li­che Ein­rich­tun­gen und der damit ver­bun­de­nen Aus­höh­lung des kirch­li­chen Abtrei­bungs­ver­bo­tes entgegentrat.

  10. Darf Im christ­li­chen Glau­ben dem Beginn mensch­li­chen Lebens ein Ver­ge­wal­ti­gungs­akt zugrun­de liegen?

    In der Hl Schrift steht doch ganz klar, GOTT fragt bei der Jung­frau an und erst ihr FIAT ermög­licht über­haupt die Mensch­wer­dung. GOTT respek­tiert die Frei­heit der Frau, d. h. des Men­schen, denn der Mensch ist ja gleich in sei­nem Bil­de. Und erst ihre inne­re Zustim­mung macht Maria zur MUTTERGOTTES. Erst durch ihre Zustim­mung wird die Frau Mut­ter. Ich hal­te es gera­de auch unter dem geist­li­chen Aspekt für sehr bedenk­lich, eine Frau nach einer Ver­ge­wal­ti­gung zur Aus­tra­gung zwin­gen zu wol­len, wenn sie das inner­lich nicht beja­hen und tra­gen kann.

    (Mensch­lich gedacht, hät­te sich GOTT ja auch ein­fach des Kör­pers der Maria bedie­nen kön­nen. Dann wäre sie ein­fach schwan­ger gewor­den und basta. Genau das hat ER aber nicht getan. Allen­falls „Zeus“ wür­de man so etwas zutrauen.)

    Wenn durch eine Ver­ge­wal­ti­gung eine Eizel­le befruch­tet wird, kann das nur durch die nach­träg­li­che Beja­hung als frei­wil­li­ger Akt der Frau geheilt wer­den. Erzwin­gen kann und darf das kein Drit­ter, der es mit GOTT ernst meint.

    Maria- Miri­jam-ist doch die Toch­ter Han­nahs. Im Hebräi­schen ist Anna- Han­nah ( Gott ist gnä­dig) die weib­li­che Sei­te Got­tes. Vater ABBA – ANNA Mutter.

  11. @E.B.: Ihr Bei­trag ist ela­bo­rier­te Häre­sie, nicht katho­lisch und nicht christ­lich. Was sie schrei­ben, ist furcht­bar. Die Mut­ter Got­tes hat gesagt: „Mir gesche­he nach dei­nem Wort.“ Wenn sie Nein gesagt hät­te, hät­te sie sich gegen den Wil­len Got­tes auf­ge­lehnt und gesün­digt. Dies wäre jedoch nie gesche­hen. Maria hät­te nie gesün­digt, selbst wenn sie 1000 Jah­re alt gewor­den wäre. Mit Stolz konn­te sie an ihrem letz­ten Tag hier auf Erden auf alles zurück­blicken, was sie getan hat­te und zufrie­den sein, dass sie immer nach Got­tes Wil­len gehan­delt hat­te. Gott ver­sprach ihr: „Du sollst den Tod nie schmecken. Denn die­ses Gesetz ist für alle ande­ren, aber nicht für dich.“ (Esther 15:13). So hob Gott Maria zu Leb­zei­ten zu sich in den Him­mel, und sie wur­de erho­ben in die Rän­ge kos­mi­scher Mäch­te und sah Anblicke jen­seits aller Vor­stel­lungs­kraft. ER krön­te sie zur Köni­gin der Engel und Mäch­te selbst und ihr Ruhm reicht nun durch alle Zei­ten und Raum. Vor ihrem Namen flieht das Böse und ihr Wort hat bei dem Aller­höch­sten Gewicht. Nie­mand ist wie sie.

  12. @keiname Alle was Sie glau­ben und schrei­ben sei Ihnen unbenommen.
    Ich ver­su­che mich anders auszudrücken.
    „Gna­de“ ist wesent­lich ein Geschenk. Ihr Leben wur­de Ihnen geschenkt. Gna­de kann das Gesetz erfül­len. Das Gesetz, die Gesetz­mä­ßig­keit, kann Gna­de aber nicht erzwin­gen. Das wäre kauf­män­ni­sches Den­ken. So nach dem Mot­to „geb ich dir, gibst du mir“. Die­ses Den­ken hat Jesus von Naza­ret als erstes aus dem Tem­pel ver­trie­ben, denn wenn die­ses Den­ken im Tem­pel vor­herrscht, kann der Mes­si­as nicht kommen.

    • @E.B.
      „Wenn durch eine Ver­ge­wal­ti­gung eine Eizel­le befruch­tet wird, kann das nur durch die nach­träg­li­che Beja­hung als frei­wil­li­ger Akt der Frau geheilt wer­den. Erzwin­gen kann und darf das kein Drit­ter, der es mit GOTT ernst meint.“
      Was ist das für ein Gott den sie mei­nen. Zeus ist erst­mal nicht, das wis­sen wir nun.
      Sie brin­gen die „Aller­hei­lig­ste Mut­ter mit einem frei­en Wil­len zusam­men der theo­re­tisch von der „Pil­le danach“ bis zu einer Spät­ab­trei­bung führt. Mei­nen sie nicht auch das die­ses mehr als grenz­wer­tig ist. Sie soll­ten ihre Ideen wenig­stens von der „Köni­gin des Him­mels“ fern hal­ten. Mei­nen sie nicht auch!
      „Die­ses Den­ken hat Jesus von Naza­ret als erstes aus dem Tem­pel ver­trie­ben, denn wenn die­ses Den­ken im Tem­pel vor­herrscht, kann der Mes­si­as nicht kommen.“
      Ja er kommt zwei­mal und das auch noch als Richter.
      Per Mari­am ad Christum.

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