Rückkehr der Kommunionbank – Erfahrungen eines Pfarrers mit dem Kommunionempfang


Positive Erfahrungen eines Pfarrers mit Kniebank für Kommunionempfang(Madrid) Don Jor­ge Gon­za­lez Gua­d­a­lix, Prie­ster der Erz­diö­ze­se Madrid, berich­tet in sei­nem Blog De pro­fe­són, cura über sei­ne posi­ti­ven, jüng­sten Erfah­run­gen mit dem Kom­mu­nion­emp­fang. Aus­gangs­punkt waren Anfra­gen von Kom­men­ta­to­ren auf sei­nem Blog, die danach frag­ten, wie es denn in sei­ner Pfar­rei mit dem Kom­mu­nion­emp­fang bestellt sei und ob es eine Mög­lich­keit gebe, die hei­li­ge Kom­mu­ni­on auch kniend zu empfangen.

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Der Prie­ster sah einer­seits das Vor­bild Papst Bene­dikts XVI., der seit 2008 nur mehr die knien­de Mund­kom­mu­ni­on aus­teilt, gleich­zei­tig jedoch prak­ti­sche Schwie­rig­kei­ten und hat­te „Angst“, den Gläu­bi­gen etwas „auf­zu­zwin­gen“. Nur „ver­ein­zelt“ knie­ten sich Gläu­bi­ge in sei­ner Pfar­rei beim Kom­mu­nion­emp­fang nie­der. Der Prie­ster ver­wei­ger­te ihnen nicht die Mund­kom­mu­ni­on, aller­dings muß­ten sie sich auf den Boden nie­der­knien. „Für älte­re Men­schen ein Ding der Unmög­lich­keit“, wie er selbst schreibt.

Nach län­ge­rem Zögern konn­te er sich doch durch­rin­gen sowohl in der Kapel­le, in der an Werk­ta­gen die Hei­li­ge Mes­se gele­sen wird, wie auch in der Pfarr­kir­che eine Knie­bank auf­zu­stel­len, um Gläu­bi­gen den knien­den Kom­mu­nion­emp­fang zu ermög­li­chen. An Werk­ta­gen wer­den in sei­ner Pfar­rei zwei Hei­li­ge Mes­sen zele­briert, an Sonn- und Fei­er­ta­gen vier.

Der Pfar­rer erteil­te weder eine Ankün­di­gung noch eine Auf­for­de­rung, die­se Form des Kom­mu­nion­emp­fangs zu nüt­zen. Nach einem Monat faß­te er sei­ne ersten Erfah­run­gen zusam­men: Bei der Werk­tags­mes­se um 7.30 Uhr knien sich beim Kom­mu­nion­emp­fang „prak­tisch alle Gläu­bi­gen“ nie­der.  Bei der spä­te­ren Werk­tags­mes­se etwa die Hälf­te. Am Sonn­tag sind es hin­ge­gen weni­ger. „Ich den­ke, das ist zum Groß­teil so, weil vie­le der Men­schen, die der Sonn­tags­mes­se bei­woh­nen, agi­ler sind.“

In sei­nem Bericht zog der Prie­ster fol­gen­de Schlußfolgerungen:
Die Auf­stel­lung einer Kom­mu­ni­on­bank, die es Gläu­bi­gen ermög­licht kniend zu kom­mu­ni­zie­ren, „kom­pli­zie­re“ in kei­ner Wei­se die Kom­mu­ni­on­aus­tei­lung weder in der einen noch in der ande­ren Form.
Es genü­ge der „Frei­heit“ der Gläu­bi­gen Raum zu geben, im kon­kre­ten Fall durch die Wie­der­auf­stel­lung der Knie­bank, und die Gläu­bi­gen keh­ren von sich aus zur Pra­xis des knien­den Kom­mu­nion­emp­fangs zurück. Die „Gläu­bi­gen sind erwach­sen“ und sie wer­den wis­sen, was sie tun. Der Prie­ster dür­fe sich weder über die Nor­men der Kir­che erhe­ben noch kön­ne er die Hand- oder die Mund­kom­mu­ni­on aufzwingen.

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: Info Catolica

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2 Kommentare

  1. auf­zwin­gen…
    bei der Grapsch­kom­mu­ni­on fal­len (fast) immer Par­ti­kel auf den Boden und wer­den zertreten!!!
    Gera­de bei den heut­zu­ta­ge ver­wen­de­ten Brot­ho­sti­en, die bekannt­lich noch schlim­mer bröseln
    In JEDEM sicht­ba­ren Par­ti­kel ist aber der gan­ze Chri­stus voll enthalten!!!

    Die Grapsch­kom­mu­ni­on MUSS abge­schafft wer­den, um der wei­te­ren Pro­te­stan­ti­sie­rung Ein­halt zu gebieten!

  2. Wich­tig scheint mir, dass der Leib des Herrn im Knien emp­fan­gen wird, am besten an einer Kom­mu­ni­on­bank. Ob in den Mund oder in die Hand ist dann eher zweit­ran­gig. Per­sön­lich bevor­zu­ge ich die knie­en­de Hand­kom­mu­ni­on, weil sie mir am wür­dig­sten erscheint. Lei­der ist die­se Form des Kom­mu­nion­emp­fangs eher sel­ten. Am schlimm­sten fin­de ich die­se War­te­schlan­gen, wo das „Brot“ sozu­sa­gen im Vor­bei­ge­hen mit­ge­nom­men wird.

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