(Assisi) In der dem heiligen Franz von Assisi geweihten Basilika seiner Heimatstadt Assisi wurde am vergangenen Samstag das 200. Generalkapitel des Minoritenordens eröffnet. 99 Brüder aus allen fünf Kontinenten versammeln sich bis zum 17. Februar, um den 120. Generalminister zu wählen.
Alle sechs Jahre tritt das Generalkapitel zusammen, um über die Angelegenheiten des Ordens zu sprechen, Entscheidungen zu treffen und den Generalminister und die Mitglieder des Generalats zu bestimmen, die bis zum nächsten Generalkapitel die Ordensleitung bilden.
Das Generalkapitel ist das wichtigste ordensinterne Ereignis. Seit 2007 amtierte Pater Marco Tasca als 119. Generalminister des Zweigs der Franziskaner-Koventualen, wie die Minoriten auch genannt werden, die seit 1517 einen Zweig der großen franziskanischen Familie bilden. Mit der Wahl des 44. Generalministers trennten sich die Minderen Brüder. Der strengere Zweig mit der braunen Kutte, die Observanten, sind im deutschen Sprachraum allgemein als Franziskaner bekannt. Der anderen Zweig, die Konventualen mit der schwarzen Kutte werden im deutschen Sprachraum Minoriten genannt.
Zum Generalkapitel versammeln sich die Brüder am Grab des heiligen Franz von Assisi, um durch die Verbundenheit mit ihrem Gründer die Spiritualität des Ordens zu erneuern.
Die Brüder der verschiedenen über die ganze Welt verstreuten Klöster wurden vom Kustos des Heiligen Konvents von Assisi, Pater Giuseppe Piemonese, vom Bischof von Assisi, Msgr. Domenico Sorrentino und dem Bürgermeister der Stadt, Claudio Ricci begrüßt.
„Wir sind in 65 Staaten vertreten“, so der scheidende Generalminister Marco Tasca. „In einigen Ländern ist der Orden gerade erst entstanden, in anderen hat er eine jahrhundertealte Tradition. Unsere religiöse Familie zählt heute 4.300 Brüder. In einigen Staaten gibt es Hunderte von Brüdern, in anderen sind es wenige Dutzend.“
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Wikicommons