„Der verbotene Ritus“ nennt sich ein Film zur Verteidigung des tridentinischen Ritus, der in zwei Teilen im Internet veröffentlicht wurde. „Ein Film, dessen Bilder für sich sprechen“, so die traditionsverbundene Internetseite Messa in Latino. „Verboten, mächtig, zeitlos, schön, außergewöhnlich, einzigartig“, mit diesen Worten wird die außerordentliche Form des Römischen Ritus beschrieben, die im Film gezeigt wird.
Entstanden ist der Film bereits Ende 2011 in den USA, doch im deutschen Sprachraum ist er noch wenig bekannt.
Im ersten Teil des Films heißt es: „2007 faßte der Vatikan eine noch nie dagewesene Entscheidung. Nach mehr als 50 Jahren bitterer Konflikte in der Kirche wurde einem „verbotenen“, alten Ritus wieder seine Rechtmäßigkeit zurückgegeben. Für einige war es der Anfang vom Ende. Für andere hat damit der Kampf endlich begonnen! Schließe Dich dem Kampf an und setzte Dich für die Wiederherstellung der alten lateinischen Messe in Deiner Diözese ein! Pax Domini sit semper vobiscum.“ Hergestellt wurde der Film im Umfeld der 1988 gegründeten und kanonisch errichteten Priesterbruderschaft St. Petrus. Die Petrusbruderschaft, die eines ihrer Internationalen Priesterseminare in Wigratzbad am Bodensee unterhält, gehört zu den sogenannten Ecclesia-Dei-Gemeinschaft, die der gleichnamigen Päpstlichen Kommission unterstehen.
Der Petrusbruderschaft ist der zweite Teil des Films „Der verbotene Ritus“ gewidmet.
Teil 1
Teil 2
Text: Giuseppe Nardi
Nur ist es nicht der Petrusbruderschaft zu verdanken, dass der Heilige Vater die „alte“ Messe (besser: die überlieferte Messe) aus der Verbannung geholt hat. Das ist das Verdienst Erzbischofs Marcel Lefebvres (ora pro nobis!) und der Priesterbruderschaft St. Pius X., die diesen Schatz für die Kirche bewahrt hat und für die Rückkehr der überlieferten Messe immer gekämpft hat und dies auch vom Papst immer gefordert hat.
Also, liebe Petrusbrüder, nicht mit fremden Federn schmücken und so tun, als wärt Ihr die größten Kämpfer für die überlieferte Messe! Außerdem ist es für Euch ja sowieso nur die „außerordentliche Form“, nicht die „Normalform“.
„Hergestellt wurde er“ (der alte Ritus) „im Umfeld der 1988 gegründeten und kanonisch errichteten Priesterbruderschaft St. Petrus.“
Ich traue meinen Augen nicht, wenn ich das lese. Handelt es sich um einen Übersetzungsfehler Herr Nardi? Denn es ist eine dreiste Lüge.
Die Gründer der Petrusbruderschaft waren Mitglieder der von Erzbischof Marcel Lefebvre gegründeten Priesterbruderschaft St. Pius X. Dieser wurde ausgegrenzt, suspendiert, weil er unerschütterlich am alten Ritus festhielt, an den litrugischen Büchern von 1962. Hier, in dieser Priesterbruderschaft, wurden die zukünftigen Gründer der FSSP ausgebildet, sie erhielten ihre geistliche Formung und ihre Priesterweihe durch Erzbischof Lefebvre, durch sein Werk. Auch die zukünftigen Gründer waren suspendierte Priester! Erst als Erzbischof Lefebvre wegen seines Alters Bischöfe weihte, um sicherzustellen, dass es weiterhin Priester für den überlieferten Ritus gibt, trennten sie sich. Erzbischof Lefebvre hatte schon eine Kommission
Das „hergestellt“ bezieht sich auf die Herstellung des Filmes. Es dürfte klar sein, dass der tridentinische Ritus weder von der Petrus‑, noch von der Piusbruderschaft „hergestellt“ wurde.
wie Ecclesia Dei gefordert. Sorry, werte Petrusbrüder, die Petrusbruderschaft ist eine „Piusbruderschaft light“.
Meine persönliche Erfahrung, als ich beide monatlichen Mitteilungsblätter der Priesterbruderschaften in Händen hielt: Die Piusbruderschaft ist das Original! Und nun wieder weg von der subjektiven Meinung und hin zur Sache: Die FSSPX muss sich Angriffe von allen Seiten gefallen lassen und bleibt ausgegrenzt, weil sie für die ausschließliche Rechtmäßigkeit des klassischen römischen Ritus kämpft, wobei sie nicht prinzipiell die Gültigkeit der Messe Pauls VI. bestreitet.
Gern wüsste ich, wie die FSSP INHALTLICH zur ’neuen Messe‘ steht. Sehr gern. Aber ich erfahre es nicht. Mein Ärger hat einfache Gründe: Ich bin genug von der Konzilskirche getäuscht worden. In meinem „Nachkonzilsschott“ wird z.B. behauptet, Paul VI. habe sich mit seiner „Reform“ in Kontinuität mit Pius X. befunden. So wurden Katholiken getäuscht!
Bitte nicht diese „Tradition“ fortsetzen, werte FSSP!
es ist bekannt das die Petrusbruderschaft nicht gern daran erinnert wird wo sie her kommt und wie sie flugs alle Überzeugungen über Bord geworfen hat um eine Spielwiese im nachkonziliarem Tollhaus zu bekommen
Ein Stoßseufzer! Viel Feind, viel Ehr? Als gäbe es der „Feinde“ nicht genug, muß man sich da auch noch innerhalb der Traditionsgruppen verkrachen? Petrusbruderschaft, Piusbruderschaft… Wir sollten in Deutschland etwas von dem gelasseneren Umgang unter Gleichgesinnten lernen, wie er in Italien oder Spanien gepflegt wird. Manche Dinge gilt es gemeinsam zu tragen, dazu braucht man sich schließlich. Unnötige Polemik sollte vermieden werden. Danke.
Man könnte ja auch sagen: Die Petrusbruderschaft geht aus der Piusbruderschaft hervor, die hat also auch Anteil an letzterer vor 1988 und damit an der Verteidigung der alten Messe ab initio. Ich sage das aber gar nicht. Mir scheint nämlich viel wichtiger: Freuen wir uns über jeden Katholiken, Priester und Laien, der die Schönheit der Tradition als wahren Quell des Glaubens und der Treue im Glauben erkennt, gestern, heute, morgen. Über den Rest befindet die Geschichte. Ich freue mich, wenn ich Gutes von den Petursbrüdern, Piusbrüdern, Institut Hoherpriester oder wem auch immer höre. Ad maiorem Dei gloriam!
Ich habe einen Satz heute falsch gelesen. Die Priesterbruderschaft St. Petrus hat nicht behauptet, sie habe den Alten Ritus wieder hergestellt. Es handelte sich um den Film, der in ihrem Umfeld hergestellt wurde. Es tut mir leid!
Es hatte mich auch sehr gewundert, denn zur Petrusbruderschaft würde eine solche Aussage nicht passen. Wenn der grundlegende Satz falsch ankommt, ist natürlich der Kommentar schief. Doch nun steht er da 🙁
Dieser Film samt Musikhinterlegung gefällt mir überhaupt nicht.
Die Hl. Messe so in Szene zu setzen wie das hier geschieht, ist verfehlt und wird dem Geheimnis nicht gerecht. Manche Tradi-Freunde sollten aufpassen, daß sie nicht vom Formenreichtum berauscht im äußerlichen Schauder ertrinken. Auch das ist Mißbrauch. Man kann im Grunde die alte Messe überhaupt nicht filmerisch rüberbringen, auch nicht mit Fotos. Sie können nichts zeigen. Man kann diese Messe nur betend mittragen, indem man sich an den Ort begibt, wo sie gefeiert wird.
Wenn ich auch einen Satz falsch gelesen habe, den Film habe ich zweimal gesehen. Und ich kann mich weitgehend der Kritik von M.S. anschließen. Ich sehe die Gefahr, dass durch solche Filme die Alte Messe entstellt rüberkommt. Das willkürliche, zusammenhanglose,hektische Aneinanderreihen von Bildern, unterlegt mit einer irgenwie esoterisch klingenden Musik, wirkt auf mich abstoßend. Wie ein Produkt der Popkultur.
Natürlich muss man die Alte Messe „betend mittragen“, nur so erschließt sie sich wirklich. Auf pius.info habe ich jedoch eine gute „Einführung“ gesehen, zum ersten Kennenlernen kann auch ein Video eine gute Möglichkeit sein.