(Barcelona) Ordensnachwuchs ist in vielen Orden rar und nicht alle Orden gehen mit ihrem wenigen Ordensnachwuchs sorgsam um. Wie die Vereinigung der katalanischen Ordensleute URC in einer Presseaussendung mitteilte, trafen sich am vergangenen 22. Dezember Novizen und Novizinnen „in geschwisterlicher Eintracht“ zu Gebet, Bibelauslegung und Heiliger Messe. „Gebetet“ wurde im „Stil von Taizé“, wie es in der Aussendung heißt. Die Heilige Messe wurde zwar in einer Kirche gefeiert, aber nicht am Altar, sondern davor im Kirchenschiff auf dem Boden. Der zelebrierende Priester saß im Kreis mit den Gläubigen auf dem Fußboden, die Liturgie feierte er auf einem ausgebreiteten Tuch. Die wenigen Novizen gehören dem Mercedarierorden an, die Novizinnen dem Institut der Kapuzinerinnen der Mutter Gottes vom Göttlichen Hirten.
Die katholische Internetseite La cigüeña de la torre spricht von einem schlechten Vorbild und Beispiel, das den Novizen beider Orden gegeben werde und stellt grundsätzlich die Frage, ob es angemessen und klug sei, männliche und weibliche Novizen auf diese Weise zusammenzuführen. Mehr noch stelle sich die Frage nach der Würde und Ehrfurcht für das geweihte Gotteshaus und das heilige Mysterium des Meßopfers, wenn dem Altar der Rücken zugekehrt, die heilige Handlung auf den Boden verlegt und offensichtlich das gemeinschaftliche Mahl zum zentralen äußeren Element werde.
Die Verantwortung liege nicht bei den Novizen, sondern bei deren Ordensoberen. „Was vermitteln sie ihrem potentiellen Ordensnachwuchs? Mir scheint, sie werden als Novizen und Novizinnen nicht lange aushalten“, so Francisco de la Cigoña.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: UCR