(Padua) Wenn Kinder zur Welt kommen, gibt es nicht mehr Vater und Mutter, sondern nur mehr „Partner“, um die lesbische Freundin der Gebärenden nicht zu „diskriminieren“. In Padua, einer italienischen Stadt mit wenig mehr als 200.000 Einwohnern wurde von der staatlichen Krankenhausverwaltung für die Abteilung Gynäkologie und Geburtshilfe die Bezeichnung Vater abgeschafft und durch die „neutrale“ Bezeichnung „Partner“ ersetzt.
In der Geburtsabteilung der staatlichen Krankenhäuser der Stadt erblickten im Jahr 2012 3.456 Kinder das Licht der Welt. Bisher gab es keinerlei Schwierigkeiten, doch vor drei Monaten präsentierte sich die Vorsitzende einer Lesbenvereinigung und wollte das Kind ihrer Lebensgefährtin sehen. Sie weigerte sich, ein Erkennungsarmband mit der Aufschrift Vater zu tragen.
Ausnahme bestimmt die Regel
Daraus zog die Krankenhausverwaltung nun die Konsequenz und „neutralisierte“ kategorisch das Geschlecht des Kindsvaters durch die englische Bezeichnung Partner. Eine „politisch korrekte“ Lösung für eine „dringende Frage angesichts kultureller und sozialer Veränderungen, auf die wir antworten müssen“, wie Giovanni Battista Nardelli, der Leiter der Abteilung, die Entscheidung begründete. Eine Lösung, die möglich wurde, weil Italien keine „geschlechtergerechte“ Sprache kennt.
Ursprünglich gab es nur Erkennungsarmbänder für Mutter und Kind. Aus Sicherheitsgründen wurde vor Jahren auch für die Väter ein Erkennungsband eingeführt. Auf dem Band war zunächst nur eine Nummer verzeichnet, die dann der Kenntlichkeit wegen mit der Bezeichnung Vater ergänzt wurde.
In Italien ist die künstliche Befruchtung von Lesben untersagt. Obwohl eine homosexuelle Beziehung die Zeugung eines Kindes ausschließt und daher per se kinder- und familienfeindlich ist, hatte der Vorfall revolutionäre Folgen. Wegen eines einzigen Falles auf 3.456 Geburten , das entspricht einem Anteil von 0,0289 Prozent der Geburten der Stadt für das Jahr 2012, wurde der Vater abgeschafft und die natürliche Familie im Zuge einer überspannten homosexual correctness degradiert. Die Ausnahme als Maßstab.
Westen „neutralisiert“ sich selbst – Ausländeranteil unter Neugeborenen bei 37,8 Prozent
Der Ausländeranteil an der Stadtbevölkerung beträgt 15,4 Prozent, der Ausländeranteil unter den Müttern, die 2012 ein Kind zur Welt brachten, beträgt hingegen 37,8 Prozent.
Linke in Österreich und Italien will Zugang zur künstlichen Befruchtung „demokratisieren“
Der Oberste Gerichtshof Österreichs stellte im Frühjahr 2011 unter dem Beifall der Grünen und der SPÖ den Antrag beim Verfassungsgerichtshof, das Verbot, Lesben die künstliche Befruchtung zu verweigern, aufzuheben. 2012 sprach sich die im Amt des sozialistischen Bundeskanzlers Werner Faymann angesiedelte Bioethikkommission zur Genugtuung von Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek (SPÖ) für die Aufhebung des Verbots aus. Nicht nur Lesben, sondern auch alleinstehende Frauen sollen Zugang zur künstlichen Befruchtung erhalten. Die „fehlende Vaterfigur“ ließ die Kommission als Argument nicht gelten mit der Begründung, daß „für die Entwicklung eines Kindes nicht die Zusammensetzung der Familie, sondern die innerfamiliäre Beziehungsqualität entscheidend ist“. Die Entscheidung des österreichischen Verfassungsgerichtes ist noch ausständig.
Die italienischen Linksparteien haben bereits angekündigt, bei einem Wahlsieg bei den vorgezogenen Parlamentswahlen Ende Februar den Zugang zur künstlichen Befruchtung zu „demokratisieren“ und das Adoptionsrechts für Homosexuelle zu diskutieren.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Pro Sanctitate