[Update] Der Pornoladen der deutschen Bischöfe brummt wieder


(Augs­burg) Das Geschäft mit Por­nos will sich der Welt­bild­kon­zern, für den die deut­schen Bischö­fe ver­ant­wort­lich sind, nicht ent­ge­hen las­sen. Pünkt­lich zur Weih­nachts­zeit wird zum Bei­spiel der Por­no-Best­sel­ler Shades of Grey – Gehei­mes Ver­lan­gen in Welt­bild­fi­lia­len und im Web­shop bewor­ben und verkauft.

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Beson­ders per­fi­de: im Wer­be­text des Web­shop las­sen die deut­schen Bischö­fe schrei­ben: „Es ist jedoch dar­auf hin­zu­wei­sen: Die hier beschrie­be­ne Unter­wer­fung der Frau wider­spricht dem Welt- und Men­schen­bild, von dem wir uns als Buch­händ­ler lei­ten las­sen. Wir sehen das Buch als sehr pro­ble­ma­tisch an.“

Die­ser Text wur­de nicht von einem Mit­ar­bei­ter der Kata­log­re­dak­ti­on von Welt­bild erstellt, son­dern auf höch­ster Kon­zern­ebe­ne ent­schie­den. Gegen­über der Tages­post ver­tei­dig­te der Vize-Auf­sichts­rats­vor­sit­zen­de, Prä­lat Fuchs, in einem Inter­view den Wer­be­text zu die­ser Por­no-Tri­lo­gie. Der Text wird übri­gens als einer der per­fek­te­sten Wer­be­tex­te für den Por­no bezeichnet.

Daß der Text bei Por­no­lieb­ha­bern ankommt zeigt zum Bei­spiel der Kom­men­tar von Ana aus Dill­städt am 15.07.2012 auf Welt​bild​.de: „Es ist inter­es­sant, wie sich – vor allem Welt­bild – bemüht, die Sto­ry als ‚frau­en­ver­ach­tend‘ dar­zu­stel­len und vor dem Kauf die­ses Buches warnt. Wer die­ses Buch kauft, weiß von vorn her­ein, dass es nicht um ‚Händ­chen­hal­ten auf dem Pony­hof‘ geht. Es ist in erster Linie eine Lie­bes­ge­schich­te, die sich mit einer ande­ren Spiel­art der Sexua­li­tät befasst. Bei­de Haupt­fi­gu­ren behal­ten zu jeder Zeit ihren eige­nen frei­en Wil­len! Die Unter­wer­fung bei BDSM ist ein frei­wil­li­ges (!), sexu­el­les State­ment, wel­ches nichts mit Men­schen- oder Frau­en­ver­ach­tung zu tun hat, son­dern Lust berei­ten soll.“

Der Por­no wird von Welt­bild übri­gens ohne Alters­prü­fung an Kin­der und Jugend­li­che unter 18 Jah­ren in den Filia­len und im Inter­net-Shop verkauft.

Die deut­schen Bischö­fe wer­den wegen der Ver­brei­tung von Por­nos und ande­ren anti­christ­li­chen Pro­duk­ten durch Welt­bild bereits seit Jah­ren regel­mä­ßig scharf kri­ti­siert. Die deut­schen Bischö­fe sind dage­gen regel­mä­ßig immun.

Welt­bild hat einen annä­hern­den Umsatz von 1,6 Mil­li­ar­den Euro und zählt nicht nur zu den größ­ten Buch­händ­lern, son­dern wie Bran­chen­ken­ner berich­ten, auch zu den größ­ten Por­no­händ­lern. [Update 10.12.2012 18:40 Uhr: Der deut­sche Buch­han­del wird von der Bun­des­prüf­stel­le für jugend­ge­fähr­den­de Medi­en so gut wie gar nicht berück­sich­tigt. Por­no­gra­phi­sche Druck­wer­ke, selbst in den abar­tig­sten Vari­an­ten, wer­den eben­so­we­nig wie gewalt­ver­herr­li­chen­de auf die Liste jugend­ge­fähr­den­de Medi­en gesetzt. Des­halb ist es Händ­lern wie Welt­bild mög­lich, por­no­gra­phi­sche Bücher unein­ge­schränkt zu bewer­ben und zu ver­kau­fen.]

Text: Linus Schneider
Bild: Bild­schirm­fo­to, 10.12.2012

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16 Kommentare

  1. Deka­dent. Nur noch deka­dent. Den Zer­fall der Kir­che mit eige­nen Augen anse­hen zu müs­sen, haupt­säch­lich ver­ant­wor­tet von Bischö­fen, womit haben Katho­li­ken das verdient?
    Und Rom scheint ent­we­der in Ohn­macht oder in Apa­thie zu ver­sin­ken. Zu befürch­ten haben deut­sche Bischö­fe anschei­nend nichts mehr. Ein Trauerspiel.

  2. Jam­mert nicht, son­dern nehmt den Rosen­kranz in die Hand und betet !!

    Denkt dar­an:

    Am Ende wird das Unbe­fleck­te Herz Mari­ens triumphieren.

  3. Also zu die­ser Mel­dung passt ja die letz­te Mel­dung https://​www​.katho​li​sches​.info/​2​0​1​2​/​1​2​/​1​0​/​b​i​s​c​h​o​f​e​-​s​t​e​h​e​n​-​g​e​s​c​h​l​o​s​s​e​n​-​h​i​n​t​e​r​-​d​e​m​-​s​e​x​u​a​l​k​u​n​d​e​u​n​t​e​r​r​i​c​h​t​-​d​e​r​-​h​o​m​o​s​e​x​u​e​l​l​e​s​-​v​e​r​h​a​l​t​e​n​-​u​n​d​-​a​b​t​r​e​i​b​u​n​g​-​b​e​f​u​r​w​o​r​t​et/ möch­te hier viel­eicht die Bischofs­kon­fe­renz akti­ve Wer­bung für die por­no­gra­phi­schen, okkul­ten, eso­te­ri­schen und sata­ni­sche Wer­ke betrie­ben, die in ihren Namen und des Göt­zen Mam­mon ver­kauft wer­den. Geld stinkt nicht, scheint die ober­ste Direk­ti­ve der Epi­sko­pa­ten sein.

    Got­tes und Mari­ens Segen auf allen Wegen.

  4. Sich über die Schmud­del­sei­te kreuz​.net echauf­fie­ren und sel­ber Schmutz ver­brei­ten. Wie tief kann man eigent­lich noch sinken?

    • Sehr fik­tiv! Blie­be abzu­klä­ren, wer­te Frau Hil­le, ob Sar­to sol­che Bestel­lun­gen, die er zumin­dest nicht aktiv bewirbt und in sei­nem Sor­ti­ment nicht beher­bergt, auch aus­fer­ti­gen wür­de, wie es der „katho­li­sche“ Welt­bild-Ver­lag offen­sicht­lich unge­niert tut!

  5. Frau Hil­le, ich habe mit Schmud­del­li­te­ra­tur nicht die gering­ste Erfah­rung. Wenn ich mei­ne Bücher tele­fo­nisch bei Sar­to bestel­le, mei­stens theo­lo­gi­sche Bücher, dann kann ich defi­ni­tiv sagen, dass Sar­to nicht alles lie­fert. Noch nicht mal Bibel­über­set­zun­gen, die von der Pius­bru­der­schaft als bedenk­lich für den Glau­ben ange­se­hen wer­den. Der Sach­be­ar­bei­ter am Tele­fon kann das dann sehr gut begründen.
    Ihre Sei­te, die ich ange­klickt habe, beweist nicht, dass Sar­to gera­de bei Por­nos eine Aus­nah­me macht. Ich will nicht ver­heh­len, dass ich die­se Sät­ze nur mit einem unter­drück­ten Lach­krampf tippe…

  6. Fort­set­zung:
    Mir ver­geht aller­dings das Lachen, wenn ich sehe, dass Ihre Sei­te, Frau Hil­le, gegen­über der Ori­gi­nal­sei­te min­de­stens an 3 Stel­len ver­än­dert, mani­pu­liert ist. ..

  7. @ hicest­ho­die Ich bezweif­le auch, dass der­zeit Sar­to sol­che Bücher aus­lie­fern wird. Trotz­dem ist es ein Ärger­nis, dass man auf Sar­to sol­che Din­ge suchen und bestel­len kann. Es drängt sich die Fra­ge näm­lich auf: Was pas­siert, wenn ein­mal der mög­li­che Gewinn – der mit sol­chen Titeln erziehlt wer­den kann – ein plötz­lich finan­zi­el­les Pro­blem lösen könn­te. Wird man dann sei­nen Idea­len oder dem Geld fol­gen? Welt­bild fing auch mal so an, und ent­schied sich fürs Geld.

    @ cup­pa Die Manu­pu­la­ti­on besteht dar­in ein­fach auf die­ser Sei­te http://​shop​.sar​to​-ver​lag​.de/​s​h​o​p​_​c​o​n​t​e​n​t​.​p​h​p​?​c​o​I​D​=11 nach Schmud­del­kram zu suchen.

  8. Frau Hil­le, ich habe von Tech­nik kei­ne Ahnung und von Com­pu­ter­tech­nik schon gar nicht. Soll­te es tech­nisch mög­lich sein, online Por­nos bei Sar­to bestel­len zu kön­nen, heißt das nicht, dass bis­her und in Zukunft auch nur ein Schmud­del­ex­em­plar aus­ge­lie­fert wur­de oder wird. Das ist Ihre Unter­ste­lung. Wahr­schein­lich war Sar­to prak­tisch noch nie mit dem Pro­blem befasst, denn Sar­to-Kun­den bestel­len Schmud­del­kram nicht.
    Im übri­gen fin­de ich schon inter­es­sant, dass wir jetzt abwe­gig über Sar­to spe­ku­lie­ren, wäh­rend es real um den Welt­bild­kon­zern geht. Von dem der Hei­li­ge Vater woll­te, dass er ver­kauft wird, dass sich die deut­schen Bischö­fe davon tren­nen. Ohne Wenn und Aber!

    • Vor eini­gen Mona­ten wur­de sei­tens von Welt­bild auch gesagt, man kön­ne nichts machen, die Kata­log­da­ten sei­en nun mal in die­ser Form da.

      Es ist ein Ärger­nis, wenn mit­tels Kata­log­da­ten sol­che Bücher bestell­bar sind.

      Wenn die Pius­bru­der­schaft die deut­schen Bischö­fe wegen Welt­bild kri­ti­siert, soll­te sie selbst nicht Kata­lo­ge mit Schmud­del­kram zur Ver­fü­gung stellen.

      Mehr und nicht weni­ger habe ich geschrie­ben. Ich habe nichts unterstellt.

  9. Zumin­dest hat der Sar­to Ver­lag sofort reagiert
    http://​shop​.sar​to​-ver​lag​.de/​s​h​o​p​_​c​o​n​t​e​n​t​.​p​h​p​?​c​o​I​D​=11 und auch ich kann es mir nicht vor­stel­len das diver­se Arti­kel die im Deut­schen Buch­han­del erhält­lich sind, von Sar­to aus­ge­lie­fert wer­den. Und das im Gegen­satz zum ehe­mals katho­li­schen Welt­bild­ver­lag. Den­noch wäre ich froh wenn der Link zum Gesamt­an­ge­bot gelöscht würde.

    Got­tes und Mari­ens Segen auf allen Wegen.

  10. Es ist ja gera­de­zu lächer­lich. Gera­de weil die Kata­log­da­ten in elek­tro­ni­scher Form vor­lie­gen, ist es tech­nisch ein ein­fa­cher und auto­ma­ti­sier­ba­rer Vor­gang, uner­wünsch­te Titel her­aus­zu­fil­tern. Stan­dard­ar­beit und All­tag jeder Arbeit mit Daten­ban­ken ist das. Wer das nicht lei­stet, will das nicht lei­sten. Welt­bild ist ja kein Kin­der­gar­ten, die haben viel­mehr eine gro­ße EDV-Abtei­lung. Und die Leu­te, die da arbei­ten, kön­nen so etwas ganz selbst­ver­ständ­lich. Sonst könn­te Welt­bild gar nicht existieren.
    Da braucht es auch kei­ne staat­li­che Zen­sur, son­dern das ist ein­fach eine ganz nor­ma­le Sache, die ein Kauf­mann, der ein kun­den­ge­rech­tes Port­fo­lio auf­bie­tet, macht.

    • Die Fil­te­rung ist wohl doch nicht so ein­fach, oder man möch­te sie auch bei der Pius­bru­der­schaft (sar​to​.de) nicht: http://​flic​.kr/​p​/​d​A​7​6mo.

      Übri­gens, als die Pius­bru­der­schaft Welt­bild im Mit­tei­lungs­heft kri­ti­sier­te, mach­te sie nichts ande­res als ich. Im Kata­log nach Por­nos suchen und dann mit­tels Bild­schirm­fo­to sagen ist dort erhältlich.

      Naja, ein jeder den­ke sich sein Teil…

      • Ich bit­te Sie. Sie wol­len doch nicht ernst­haft die Welt­bild-Ver­lags­grup­pe mit über 6.500 Mit­ar­bei­tern mit dem Mini-Buch­ver­lag Sar­to ver­glei­chen. Und anders als Welt­bild bewirbt Sar­to der­ar­ti­ges auch nicht.
        Die Fil­te­rung ist ein­fach, als ein­fa­che DBA ist das eine Sache von nicht ein­mal einer Stun­de. Soll das fest implan­tiert sein, sieht das anders aus und ich wür­de da schon ein paar Mann­ta­ge ver­an­schla­gen. Wird dann halt ein Pro­jekt, das für Welt­bild völ­lig pro­blem­los rea­li­sier­bar wäre. Es fehlt am Wil­len. Und ich wünsch­te, der wäre nur durch den Mam­mon korrumpiert.

  11. Zum The­ma Frei­wil­lig­keit bei Sexua­li­tät: Da bin ich doch etwas vor­sich­ti­ger als Ana aus Dill­städt. Sexua­li­tät ist der wohl stärk­ste Trieb mensch­li­cher Exi­stenz. Wie wenig „Frei­wil­lig­keit“ da regel­mä­ßig vor­han­den ist, lese man ein­mal bei Ali­ce Mil­ler nach, wenn man – zu Unrecht – der Weis­heit des katho­li­schen Men­schen­bil­des nicht trau­en will. Die Kir­che rät ja auch nicht aus Lust­feind­lich­keit von vor­ehe­li­chem Sex ab, son­dern weil sie um die enor­men Bin­dungs­kräf­te der Sexua­li­tät im mensch­li­chen Wesen weiß. Wer frei sein will, der sei zunächst von den regel­mä­ßig über­wäl­ti­gen­den Trie­ben frei. Die­se Frei­heit ande­rer­seits wie­der über Pro­mis­kui­tät zu errei­chen (was ein häu­fi­ger Beweg­grund ist), dafür ist das Leben dann doch zu kurz.
    Nichts gegen lust­vol­len Sex in einer katho­li­schen Ehe und auch nichts gegen Expe­ri­men­tier­freu­dig­keit, so bleibt doch der beste Rat­ga­ber dazu nicht nach­äf­fen­de Por­no­gra­phie, son­dern viel­mehr immer noch das per­sön­lich auf­ein­an­der ein­ge­hen­de Spiel der Eheleute.

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