(Rom) Die außerordentliche Form des Römischen Ritus wird für die katholische Kirche zu einer immer wichtigeren Quelle für Priesterberufungen. Diese Tatsache wird auch der kirchlichen Hierachie immer deutlicher bewußt. Die USA spielen einmal mehr Vorreiter. Jüngster Beleg dafür ist ein Video zur Förderung von Priesterberufungen der amerikanischen Bischofskonferenz. In der Kirche bewegt sich etwas.
Das Päpstliche Nordamerika-Kolleg in Rom zählt im soeben begonnene Studienjahr 62 Neueintritte von Seminaristen. Das ist die höchste Zahl seit 40 Jahren.
Die Nachrichtenagentur der amerikanischen Bischofskonferenz CNS veröffentlichte ein Video, in dem fünf dieser Seminaristen über ihre Erfahrung sprechen. Einer von ihnen, Michael Hendershott aus der Diözese Knoxville im US-Bundesstaat Tennessee, erzählt über die entscheidende Bedeutung der traditionellen Liturgie für seine Entscheidung für das Priestertum. Der junge Seminarist berichtet, daß Msgr. Joseph G. Kurtz, heute Erzbischof von Louisville im US-Bundesstaat Kentucky, 2005 in der Pfarrei St. John Neumann in Farragut die Zelebration der Heiligen Messe im „Alten Ritus“ erlaubte. Eine Entscheidung des Bischofs, die Früchte trägt. Dort, so Hendershott, sei seine eigene Priesterberufung gewachsen.
Obwohl alle Neueintritte nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil und nach der Liturgiereform von 1970 geboren sind, will „eine ziemlich große Zahl“ von ihnen mit der sogenannten tridentinischen Form des Römischen Ritus vertraut gemacht werden, die nach dem Missale von 1962 zelebriert wird. Sie wollen sie auch im Seminar lernen „um bereit zu sein, sie zelebrieren zu können“, so Msgr. James F. Cecchio, der Rektor des Päpstlichen Kollges.
Die Seminaristen brachten Papst Benedikt XVI. im Sommer in Castel Gandolfo zu seiner Freude ein kleines Ständchen auf Latein. Eine Geste, für die sich der Papst mit herzlichem Applaus bedankte.
Wie die anderen neueingetretenen Seminaristen, wird Hendershott zum Diözesanpriester ausgebildet. Das Beispiel zeigt, daß die traditionsverbundenen Berufungen über die speziellen Gemeinschaften und Priesterseminare der Tradition hinausreichen.
Text: Riposte Catholique/Giuseppe Nardi
Video: CNS
Bild: Riposte Catholique