„Wie ein ökumenisches Konzil“ – Proklamation des Dogmas der leiblichen Aufnahme Mariens in den Himmel


(Vati­kan) Am Hoch­fest Aller­hei­li­gen, den 1. Novem­ber 1950 pro­kla­mier­te Papst Pius XII. im Peters­dom unter der Kathe­dra Petri das Dog­ma der leib­li­chen Auf­nah­me Mari­ens in den Him­mel. Die Namen der 800 im Peters­dom anwe­sen­den Bischö­fe wur­den in gro­ßen Stein­ta­feln ein­ge­mei­ßelt und in der Vor­hal­le der Basi­li­ka ange­bracht. Dort kön­nen sie noch heu­te gele­sen wer­den. Der fran­zö­si­sche Prie­ster Pierre Pfi­ster (1895–1963) ver­glich das Ereig­nis mit einem öku­me­ni­schen Konzil.

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Msgr. Pfi­ster schrieb in sei­nem 1955 auch in deut­scher Aus­ga­be erschie­ne­nen Buch Unsterb­li­ches Rom dazu: „Zur außer­ge­wöhn­li­chen Zere­mo­nie ver­ein­te sich die gesam­te katho­li­sche Welt im Gebet mit jenen, denen es mög­lich war nach Rom zu gelan­gen. […] 800 Bischö­fe schar­ten sich wäh­rend der päpst­li­chen Mes­se in der Apsis von Sankt Peter um den Hei­li­gen Vater zu einem Ereig­nis,  das dem eines öku­me­ni­schen Kon­zils gleichkam.“

PIUS EPISCOPUS
SERVUS SERVORUM DEI
AD PERPETUAM REI MEMORIAM

MUNIFICENTISSIMUS DEUS*

CONSTITUTIO APOSTOLICA

FIDEI DOGMA DEFINITUR DEIPARAM VIRGINEM MARIAM
CORPORE ET ANIMA FUISSE AD CAELESTEM GLORIAM ASSUMPTAM

Muni­fi­cen­tis­si­mus Deus, qui omnia potest, cui­us­que pro­vi­den­tiae con­si­li­um sapi­en­tia et amo­re cons­tat, arca­no suae men­tis pro­po­si­to popul­orum sin­gul­orum­que homi­num dolo­res inter­ser­tis tem­pe­rat gau­di­is, ut, diver­sis ratio­ni­bus diver­sis­que modis, ipsum dili­gen­ti­bus omnia coo­pe­ren­tur in bonum (cfr. Rom. 8, 28).

Iam­vero Pon­ti­fi­ca­tus Noster, quem­ad­mo­dum prae­sens aet­as, tot curis, solli­ci­tu­di­ni­bus ango­ri­bus­que pre­mit­ur ob gra­vi­s­si­mas cala­mi­ta­tes ac mul­torum a veri­ta­te virt­ute­que aberra­tio­nes; cer­ne­re tamen mag­no Nobis sola­cio est, dum, catho­li­ca fides publi­ce actuo­se­que mani­fe­sta­tur, pietatem erga Dei­pa­ram Vir­gi­nem vige­re ac fer­ve­s­ce­re coti­die magis, ac fere ubi­que ter­rarum melio­ris sanc­tioris­que vitae prae­be­re aus­pi­cia. Quo fit ut, dum Bea­tis­si­ma Vir­go sua mater­na munia pro Chri­sti san­gui­ne redemp­tis aman­tis­si­me explet, fili­o­rum men­tes ani­mi­que ad stu­dio­sio­rem eius pri­vi­le­giorum con­tem­pla­tio­nem impen­si­us excitentur.

Deus reap­se, qui ex omni aeter­ni­ta­te Mari­am Vir­gi­nem pro­pen­sis­si­ma sin­gu­la­ri­que intue­tur vol­un­ta­te, « ubi venit ple­ni­tu­do tem­po­ris » (Gal. 4, 4), pro­vi­den­tiae suae con­si­li­um ita ad effec­tum dedu­xit, ut quae pri­vi­le­gia, quas prae­ro­ga­tiv­as libe­ra­li­ta­te sum­ma eidem con­ce­s­se­rat, eadem per­fec­to quo­dam con­cen­tu reful­ger­ent. Quod­si sum­mam eius­mo­di libe­ra­litatem per­fec­tum­que gra­ti­arum con­cen­tum Eccle­sia semp­re agno­vit ac per sae­cul­orum decursum coti­die magis per­ve­sti­ga­vit, nost­ra tamen aet­a­te pri­vi­le­gi­um illud cor­po­reae in Cae­lum Assump­tio­nis Dei­parae Vir­gi­nis Mariae cla­rio­re luce prof­ec­to enituit.

Voll­stän­di­ger latei­ni­scher Wort­laut der Apo­sto­li­schen Konstitution
Voll­stän­di­ge deut­sche Über­set­zung der Apo­sto­li­schen Konstitution

Text: Mes­se traditionelle/​Giuseppe Nardi
Bild: Mes­se traditionelle

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