Erstaunliche Zunahme der Berufungen in Skandinavien


(Oslo) Eine Begleit­erschei­nung der Säku­la­ri­sie­rung ist die fort­schrei­ten­de Aus­dün­nung des Kle­rus. Der Rück­gang bei den Beru­fun­gen führt zur Anhe­bung des Durch­schnitts­al­ters bei Prie­stern und Ordens­leu­ten. Der all­ge­mei­ne Trend beginnt, aus­ge­nom­men in den Mis­si­ons­kir­chen in Afri­ka und Asi­en und in bestimm­ten Orden und Gemein­schaf­ten, besorg­nis­er­re­gend zu wer­den, beson­ders in Europa.

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Die För­de­rung von Prie­ster­be­ru­fun­gen ist daher zu einer kon­stan­ten Sor­ge der Kir­che gewor­den, wo zwar Pasto­ral­ein­hei­ten und Pfarr­ver­bän­de zuneh­men, damit das Pro­blem aber nicht an der Wur­zel gelöst, son­dern nur Löcher gestopft wer­den. Aus die­sem Grund ver­öf­fent­lich­te das Päpst­li­che Werk für Prie­ster­be­ru­fe (OPVS), das Teil der Kon­gre­ga­ti­on für das Katho­li­sche Bil­dungs­we­sen ist, ein Doku­ment mit dem Titel „Pasto­ra­le Leit­li­ni­en zur För­de­rung der Beru­fun­gen zum Prie­ster­amt“, mit dem sie einen aktu­el­len Über­blick über die Beru­fungs­pa­sto­ral in den ver­schie­de­nen Tei­len der Erde gibt und kon­kre­te Vor­schlä­ge und Anre­gun­gen bietet.

Den­noch gibt es ver­streut über die Län­der und Kon­ti­nen­te Bei­spie­le, die das genaue Gegen­teil des all­ge­mei­nen Trends wider­spie­geln. Beru­fungs­phä­no­me­ne, die genau zu prü­fen sind, denn sie wei­sen den Weg in die rich­ti­ge Rich­tung, wäh­rend umge­kehrt die Nega­tiv­bei­spie­le zu stu­die­ren sind, um sich vor den­sel­ben Feh­lern zu hüten.

Ein Bei­spiel für einen gegen­läu­fi­gen Trend fin­det sich uner­war­tet im hohen Nor­den, wie man der Abschluß­er­klä­rung der Herbst­ver­samm­lung der Skan­di­na­vi­schen Bischofs­kon­fe­renz ent­neh­men kann. Skan­di­na­vi­en erlebt eine beacht­li­che Zunah­me der Semi­na­ri­sten. Der­zeit berei­ten sich 60 Kan­di­da­ten auf das Prie­ster­tum vor. Tat­säch­lich eine bemer­kens­wer­te Zahl für eine Bevöl­ke­rung von knapp 250.000 Katho­li­ken, die in Däne­mark, Nor­we­gen, Schwe­den, Finn­land und Island leben.

Seit Jahr­hun­der­ten leben die Katho­li­ken Skan­di­na­vi­ens als Dia­spo­ra inmit­ten einer pro­te­stan­ti­schen Umge­bung, die stark säku­la­ri­siert ist. Die Katho­li­ken auf­ge­teilt auf fünf Staa­ten bil­den nur eine klei­ne Grup­pe. Eine Gemein­schaft, die auf 4000 Katho­li­ken einen Semi­na­ri­sten auf­weist, ist alles ande­re als eine Gemein­schaft die abrü­stet, son­dern mit kla­rem Blick in die Zukunft schaut.

Die römi­schen Leit­li­ni­en zur Beru­fungs­pa­sto­ral stel­len im Schluß­teil fest: „Das geeig­net­ste Umfeld für die Beru­fung zum Prie­ster­amt ist jede christ­li­che Gemein­schaft, die auf das Wort Got­tes hört, mit der Lit­ur­gie betet und durch Näch­sten­lie­be Zeug­nis gibt. In einem sol­chen Kon­text wird die Sen­dung des Prie­sters mit grö­ße­rer Klar­heit wahr­ge­nom­men und anerkannt.“

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: Pfar­rei St. Peter in Halden

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1 Kommentar

  1. Da schei­nen die Katho­li­ken im hohen Nor­den den katho­li­schen Glau­ben TROTZ des unsäg­li­chen „Bonifatius„werkes zu bewah­ren und nicht jeden post­kon­zi­lia­ren Mist aus Deutsch­land zu importieren…

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