(Kuwait) Der Vatikan hat den Sitz des Apostolischen Vikariats Nördliches Arabien von Kuwait nach Bahrain verlegt, wie der Apostolische Vikar, Msgr. Camillo Ballin, ein Comboni-Missionar, Radio Vatikan mitteilte. Das Vikariat umfaßt als Territorium vier Staaten: Kuwait, Bahrain, Katar und Saudi-Arabien, und betreut gut zweieinhalb Millionen Gläubige in diesen Ländern. Diese erstaunlich große Zahl an Katholiken inmitten islamischer Kerngebiete geht auf die massive Zuwanderung in den vergangenen zwei Jahrzehnten zurück.
Grund für die Verlegung des Sitzes ist auch, daß Bahrain dem Vikariat für den Bau einer Kirche ein Grundstück von 9000 Quadratmetern zur Verfügung gestellt hat. Vor allem aber, so der Apostolische Vikar, liegt Bahrain günstiger zwischen Kuwait und Katar und ist durch eine Brücke mit Saudi-Arabien verbunden. Letztlich ausschlaggebend für die Entscheidung dürfte jedoch gewesen sein, daß Bahrain die Einreise von Priestern, Katecheten und Ordensleuten von allen genannten Staaten am wenigsten erschwert.
Das Vikariat des Nördlichen Arabien ist mehr als vier Mal so groß wie die Bundesrepublik Deutschland. Die Katholiken sind als billige Arbeitskräfte von den Philippinen, aus Indien, Sri Lanka und anderen süd- und südostasiatischen Ländern eingewandert. In Kuwait leben heute mindestens 350.000 Katholiken, ungefähr gleichviel in Katar, etwa 140.000 in Bahrain und 1,5 Millionen in Saudi-Arabien. Insgesamt wird die Zahl der Katholiken auf mindestens 2,5 Millionen geschätzt, eine explosionsartige Entwicklung in Ländern, deren Moslemanteil bis vor kurzem bei über 99 Prozent lag.
Das von Bahrain für den Kirchenbau zur Verfügung gestellte Grundstück sei ein „wichtiges Zeichen des Willkommens“, wie Msgr. Ballin erklärte. „Es ist ein Zeichen der Öffnung und ein Vorbild für andere Staaten. In der Hauptstadt Bahrains gibt es bereits eine Kirche, die aber nur 1000 Menschen Platz bietet. Wir brauchten dringend eine weitere und größere Kirche“, so der Apostolische Vikar.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Wikicommons