(Washington/Rom) Im Internet wurde eine Petition gestartet, mit der Papst Benedikt XVI. gebeten wird, die Heilige Messe auch einmal öffentlich in der außerordentlichen Form des römischen Ritus zu zelebrieren. Die Initiative wurde von einem brasilianischen Ehepaar ins Leben gerufen. Der Rechtsanwalt für internationales Wirtschaftsrecht richtete im Internet unter https://www.change.org/de/Petitionen/to-the-holy-father-pope-benedict-xvi-petition-to-celebrate-a-public-mass-according-with-the-1962-missal eine Seite mit der Petition ein, die dort unterschrieben werden kann.
Papst Benedikt XVI. ist ein Förderer der Alten Messe, die er mit dem Motu proprio Summorum Pontificum im Sommer 2007 aus der Verbannung in das Leben der Kirche zurückgeholt hat. Während Joseph Kardinal Ratzinger mehrfach öffentlich, unter anderem für die altrituelle Priesterbruderschaft St. Petrus in Wigratzbad die Heilige Messe im Alten Ritus zelebrierte, hat er dies noch nicht als Kirchenoberhaupt und Stellvertreter Christi auf Erden getan. Zumindest nicht öffentlich. Im Juli 2010 sagte der Generalobere der Priesterbruderschaft St. Pius X., Msgr. Bernard Fellay, in einer Predigt, der Papst zelebriere privat das Heilige Meßopfer in der außerordentlichen Form des römischen Ritus. Die Nachricht wurde umgehend vom Pressesprecher des Heiligen Stuhls als „Mißverständnis“ dementiert. Dennoch kursiert seither hartnäckig das Gerücht, daß Papst Benedikt XVI. tatsächlich, zumindest in seiner Privatkapelle im alten Ritus zelebriere.
Trotz der Freigabe der Alten Messe als außerordentlicher Form des römischen Ritus für jeden katholischen Priester, nützte der Papst selbst diese Möglichkeit noch nicht. Über die Gründe wurde bereits viel spekuliert. Msgr. Fellay erklärte damals, dies geschehe „noch nicht“ wegen der zu großen Widerstände einiger Bischofskonferenzen. Demnach sei es lediglich eine Frage der Zeit, bis das katholische Kirchenoberhaupt seine liturgische Erneuerung auch diesbezüglich fortsetzen werde. Wegen der Vorbildwirkung und der großen Öffentlichkeit einer päpstlichen Liturgie wünschen sich traditionsverbundene Kreise seit langem einen solchen Schritt des Papstes. Sie sehen darin die letzte noch ausstehende sichtbare Bestätigung dafür, daß die klassische Form des römischen Ritus tatsächlich auf allen Ebenen gleichberechtigte Gültigkeit hat.
In Kreisen der Tradition heißt es immer wieder, daß ein päpstlicher Besuch einer der zahlreichen altrituellen Gemeinschaften, Priesterbruderschaften, Orden oder Klöster der Rahmen dafür sein könnte. Das Ehepaar Demasi wählte nun einen anderen Weg und verschafft dem Anliegen auf neue Weise Gehör. Vielleicht auch bei Papst Benedikt XVI.
Text: Giuseppe Nardi
Diese Petition ist sehr zu begrüßen, auch wenn sie erfolglos bleiben dürfte. Doch sie zeigt, wo wir gegenwärtig in der Realität stehen: die sogenannte außerordentliche Form des römischen Ritus wird am Rande geduldet, ihr Heimatrecht in der Kirche hat sie (noch) nicht.
Noch kein amtierender deutscher Bischof hat die Alte Messe zelebriert, und damit drückt die DBK unmissverständlich aus: Die Alte Messe ist nicht erwünscht, die Gläubigen, die ihr anhangen, haben keinen Oberhirten. Ich weiß nicht, wie die Priester der Petrusbruderschaft damit umgehen können; leider wollen oder können sie sich nicht so deutlich äußern, wie wir es von der FSSPX gewohnt sind. Sie äußern sich überhaupt nicht öffentlich.
Würde der Heilige Vater auch nur einmal die Alte Messe zelebrieren, ich weiß nicht, wie viele Bischöfe weltweit außer sich wären.
Die Petition zeigt, wo wir wirklich stehen. Dennoch würdige ich die ersten, wichtigen Schritte, mit denen jeder Weg beginnt. Wir sind noch ganz am Anfang.
Vor vier Jahrn schrieb ich einen Brief an Papst Benedict XVI diesbezüglich. Leider hat er mir nicht geantwortet. Der Papst hat vor, die Kirche in Ordnung zu bringen, aber es fehlt ihm die Mut und Kraft dazu. Wir müssen für ihn beten, das er Kraft von Oben bekommt das zu tun.
Wir müssen auch zum Hl. Joseph – der Patron der Kirche, dass er für den Papst Kraft bittet die Irrtumer in der Kirche zu beseitigen. Viele sollen mit beten.