(Vatikan) Ende der vergangenen Woche fand ein klärendes Treffen zwischen dem Generaloberen der Priesterbruderschaft St. Pius X., Msgr. Bernard Fellay und der Päpstlichen Kommission Ecclesia Dei statt, wie der Vatikanist Andrea Tornielli berichtet. Ein weiterer Schritt Richtung der von Papst Benedikt XVI. gewünschten Versöhnung zwischen der Priesterbruderschaft St. Pius X. und dem Heiligen Stuhl. Das Treffen scheint sehr positiv verlaufen zu sein. Anschließend reiste der Generalobere nach Deutschland, wo er am Sonntag in Schönenberg bei Bonn die Firmung im Alten Ritus spendete.
Morgen, Mittwoch den 16. Mai versammelt sich im Vatikan die Feria quarta, die Vollversammlung der Kardinäle und Bischöfe der Glaubenskongregation, um die am 17. April übermittelte Antwort der Piusbruderschaft zu prüfen und dem Papst eine Empfehlung auszusprechen. Derzeit gehören unter anderem 14 Kardinäle dem Gremium an, darunter aus dem deutschen Sprachraum die Kardinäle Christoph Schönborn (Österreich), Walter Kasper (Bundesrepublik Deutschland) und Kurt Koch (Schweiz). Die beiden Letztgenannten, sind an der Römischen Kurie tätig. Mitglied ist auch der Bischof von Regensburg Gerhard Ludwig Müller.
Wahrscheinlich bereits nächste Woche wird Papst Benedikt XVI. von William Kardinal Levada, dem Präfekten der Glaubenskongregation und Vorsitzenden der Päpstlichen Kommission Ecclesia Dei über die Stellungnahmen der einzelnen Mitglieder der Feria quarta informiert werden. Das ermöglicht es dem Papst, nicht nur das Endergebnis der Abstimmung zu kennen, sondern auch die Einzelmeinungen, Argumente und Begründungen zu berücksichtigen. Benedikt XVI. ist in seiner Entscheidung völlig frei.
Soweit bekannt, betonen die von der Piusbruderschaft vorgeschlagenen Änderungen an der „Doktrinellen Präambel“ die Wichtigkeit der Tradition als festes Element. Den Kern der Präambel als Ausgangspunkt für die Verhandlungen bildete offenbar der doktrinelle Teil der von Erzbischof Marcel Lefebvre, dem Gründer der Piusbruderschaft bereits 1988 unterschriebenen Vereinbarung. Konkret ging es dabei um die Anerkennung des kirchlichen Lehramtes gemäß Kapitel 25 der Dogmatischen Konstitution Lumen Gentium des Zweiten Vatikanischen Konzils.
Die dem morgigen Treffen vorausgegangenen Feria quarta zum Thema und seither erfolgte Stellungnahmen verschiedener Kardinäle und Bischöfe lassen einen positiven Ausgang der Vollversammlung der Glaubenskongregation erwarten. Dafür spricht auch das vor wenigen Tagen erfolgte Treffen zwischen Msgr. Fellay und der Päpstlichen Kommission Ecclesia Dei.
Für Erstaunen und einige Irritation sorgte im Vatikan ein durch Indiskretion an die Öffentlichkeit gelangtes Schreiben der drei anderen Bischöfe der Piusbruderschaft. Dessen Inhalt wird als „sehr hart“ und „ablehnend“ gewertet. Offizielle Stellungnahmen dazu gibt es allerdings nicht, da die Authentizität des Schreibens selbst nicht bestätigt wurde.
Es stünde in direktem Widerspruch zu den jahrelangen Verhandlungen, an denen einer der angeblichen Unterzeichner selbst führend teilgenommen hatte. Gerade deshalb bestünden Zweifel an der Echtheit des Schreibens. Das Schreiben wäre ein Affront gegenüber dem Papst, der 2009 das Exkommunikationsdekret der Unterzeichner wohlwollend aufheben ließ. Inwieweit das auf einer sedisvakantistischen Positionen nahestehenden französischen Internetseite veröffentlichte Schreiben auch Gegenstand des Treffens zwischen Msgr. Fellay und Kardinal Levada war, ist nicht bekannt. In Rom hofft man auf ein „inneres Drängen“ nach der Einheit der Kirche Christi und mit Petrus, das letztlich bei den meisten Bischöfen und Priestern den Ausschlag geben werde.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Vatican Insider
Deo gratias, dass läßt doch mal hoffen, ich wünsche mir dass alle in der Priesterbruderschaft mal die Worte von Prof. Dr. Georg May zu beherzigen: “Die Priesterbruderschaft soll dem Papst vertrauen. Nach den weitgehenden Zugeständnissen, die er gemacht hat, ist es eine Pflicht der Dankbarkeit und eine Forderung der Vernunft, mit ihm zu einer Beendigung der irregulären Situation der Bruderschaft zu kommen.â€
Marius Augustin
Dank sei Gott, der Gottesmutter und dem Heiligen Bruder Klaus! Es scheint, dass dank den Gebeten und der ausserordentlichen Haltung von H.H. Bischof Fellay in dieser Angelegenheit endlich Friede einkehrt, diejenigen denen dies nicht passt sollten sich dann auch nicht mehr römisch katholisch nennen! Ein grosses DANKE auch an Papst Benedikt, er hat ja nun endlich auch den Mut zur Tradition gefunden!