(Wien) Peter Paul Kaspar (Jahrgang 1941), Priester der Diözese Linz und bekannter Vertreter der ungehorsamen Pfarrer-Initiative versucht dialektisch provokant in einem „Offenen Brief“ den Wiener Erzbischof, Christoph Kardinal Schönborn, als „ebenfalls ungehorsam“ zu vereinnahmen. Martha Heizer (Jahrgang 1947), Mitbegründerin und stellvertretende Vorsitzende der Rebellen-Plattform „Wir sind Kirche“ in Österreich sowie gewesene Religionspädagogin an der Universität Innsbruck (im Ruhestand), kündigte großspurig an, den Vatikan „herauszufordern“. Sie werde eine „Heilige Messe“ zelebrieren auch auf die Gefahr hin, exkommuniziert zu werden. Was Heizer nicht wahrhaben will, ist, daß die Sache „Frauenpriestertum“ längst erledigt ist. Und zwar durch das Apostolische Schreiben Ordinatio sacerdotalis von Papst Johannes Paul II. aus dem Jahr 1994. Das Schreiben war von Joseph Kardinal Ratzinger, damals Präfekt der Glaubenskongregation, heute Papst Benedikt XVI. verfaßt worden. Die Frage ist damit, Heizer hin, Heizer her, definitiv geklärt.
Rhythmus antirömischer Provokationen erhöht sich
Wahrscheinlich liegen deshalb die Nerven bei Heizer und anderen Kirchenrebellen wie dem Linzer Kirchenrektor Peter Paul Kaspar so blank. Sie wollen mit dem Kopf durch die Wand und erhöhen immer mehr Ton und Rhythmus der antirömischen Provokationen. Die von den Kirchenrebellen selbst in Schwung gesetzte Spirale der Selbstentfernung vom katholischen Zentrum dreht sich immer schneller.
Heizer hatte Mitte der 90er Jahre mit Thomas Plankensteiner einen Forderungskatalog für eine „andere Kirche“ veröffentlicht und mit einer halben Million Unterschriften aus Österreich und 1,8 Millionen aus der Bundesrepublik Deutschland dem Vatikan übergeben. Im übrigen Europa fand die „deutsche“ Unruhe deutlich weniger Anklang. Papst Johannes Paul II. antwortete nicht einmal.
Nicht aufgrund monarchischer Selbstherrlichkeit, wie wenig Wohlmeinende unterstellten. Er antwortete nicht, weil längst alles gesagt war, vielfach gesagt war, sich die „Wir-sind-Kirche“-Proponenten jedoch als schwerhörig und aufnahmeunwillig erwiesen.
Kirchliche Ordnung und Glaubenslehre lassen sich auch nicht mit „demokratischen“ Mechanismen einfach so ändern. Die von Heizer & Co. gewählten Mittel, Rom mit der „Macht“ demokratischer Willensbekundung und hundertausendfacher Unterschrift „einzuheizen“, ging ins Leere. Da nützte es auch nicht, daß man sich im IMWAC (International Movement We Are Church) international vernetzte.
Mit hoher Fahrtgeschwindigkeit ins Abseits – Weg mit Häresien gepflastert
Die Fahrtgeschwindigkeit ins Abseits bläst den Heizers, Hurkas, Schüllers und Kaspars immer stärker um den Kopf. Und sie nehmen dies durch noch mehr Unruhe wahr. Die Tatsache, daß Rom in der Substanz zeitlos denkt, während die rebellischen Promotoren einer „anderen Kirche“ in ihrem Lebensalter rechnen, erzeugt eine Dynamik der Ungeduld, die unschwer absehbar bei letzteren zum „Crash“ gegen die Wand führen wird. Ausgenommen, ihnen gelingt noch rechtzeitig mit Hilfe des Heiligen Geistes die Abkehr von ihrem Irrweg, der de facto bereits durch die Wüste des Schismas führt und – noch schlimmer – mit Häresien gepflastert ist. Wer bohrt, wird schnell fündig. Hochmütige Selbstüberschätzung macht bekanntlich blind. Die Kirchenrebellen liefern ein anschauliches Beispiel dafür.
Die Frage wird demnach nur sein, wie viel Schaden sie der Kirche, anderen Menschen und nicht zuletzt sich selbst zuzufügen vermögen. Zu den vorrangigen Aufgaben der Bischöfe gehört es, die ihnen anvertraute Herde zu führen und zu schützen und um jedes Schaf zu ringen. Es geht um das ewige Seelenheil. Diese Dramatik wieder zu vergegenwärtigen, dürfte die größte Herausforderung der Zeit sein. So vermißt man die pastoralen Einzelgespräche der zuständigen Bischöfe mit den Rebellen, die durchaus mit väterlichen Disziplinarmaßnahmen verbunden sein können.
Die Geister werden sich scheiden
Wie in der Kirchengeschichte vielfach belegt, gibt es auch jene Grenzlinie, an der die Unruhestifter vor die Entscheidung gestellt werden müssen. In freier Entscheidung müssen sie wählen zwischen dem ewigen Glaubensbekenntnis und ihrer persönlichen Meinung. Sie müssen entscheiden, was für sie höher steht und wichtiger ist. Ob sie Teil der einen, heiligen, katholischen und apostolischen Kirche sein wollen, die auf Petrus dem Fels erbaut ist mit der Verheißung nicht unterzugehen, ausgestattet mit der Löse- und Bindegewalt und sich im Ubi Petrus ibi ecclesia sichtbar zeigt oder ob sie eine Sekte unter vielen sein wollen. Die Geister müssen sich scheiden, wie zu allen Zeiten.
Es ist zu hoffen, daß viele Demut und Einsicht zeigen. Es ist Aufgabe der Gläubigen, ihre Brüder und Schwestern nicht zu verurteilen, sondern für sie zu beten. Das gilt auch für die Tiroler Theologin Martha Heizer, die eine sektenähnliche Gruppe um sich geschart hat, in der sie eine „Eucharistiefeier ohne Priester“ propagiert und mit zu Hause gefeierten „Privatmessen“ umsetzt. Das heilige Meßopfer wird zum selbstbezogenen säkularen Schauspiel, das – psychologisch gesehen – nur den Zweck der Selbstbefriedigung oder des Selbstbetrugs erfüllen kann.
Alle Merkmale einer Sektenbildung vorhanden
Befragt man Sektenbeauftragte nach den konstitutiven Merkmalen einer religiösen „Sondergruppe“, so erfüllt der Heizer-Kreis alle Kriterien dafür. Der Umstand, daß sie selbst sich natürlich nicht als Sekte bezeichnen, ändert objektiv nichts daran.
Bei der Pfarrer-Initiative um Schüller und Kaspar sieht es zwar etwas anders aus. Sie legte einen Sieben-Punkte-Katalog vor, der differenziert zu betrachten und Punkt für Punkt getrennt zu behandeln ist. Art und Form jedoch weisen Parallelen zur Heizer- und Hurka-Gruppe auf. Unterirdische Verbindungen zwischen beiden Gruppen wie in Oberösterreich um Pfarrer Peter Paul Kaspar sind in einzelnen Diözesen vorauszusetzen.
Trotz Unterschiede weisen Heizer- und Schüller-Gruppe Parallelen auf
Die Knackpunkte der katholischen Lehre und Disziplin sind seit Jahren bekannt. Was fehlt, ist ein offensives bischöfliches Gegensteuern. Jene Punkte, die in- und außerhalb der Kirche besonders mißverstanden werden, sollten im Mittelpunkt bischöflicher Katechese stehen und zwar deutlich für alle sicht- und hörbar. Wie sollen die Menschen, die Gläubigen und erst recht die Ungläubigen die katholische Lehre und Position verstehen, wenn sie sie nicht kennen?
Das Lehramt der Päpste nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil sieht in der ununterbrochenen Tradition der Kirche, ausschließlich Männer zu weihen, nicht eine zeitbedingte Erscheinung, die beliebig verändert werden könnte, sondern einen Ausdruck des Mysteriums der Kirche selbst, das durch den Glauben anzunehmen ist. Alle Gläubigen sind daher in der Demut des Glaubens aufgefordert, die Lehre der Kirche dazu zu respektieren und zu beachten und das Verständnis des Priestertums weiter zu vertiefen, um das rechte Verständnis des Weihepriestertums und des allgemeinen Priestertums der Gesamtheit des Gottesvolkes und die besondere Rolle der Frau im ständigen Bauen der Kirche zu vertiefen.
Nachäffung einer „Messe“ keine Exkommunikation wert
Es bleibt die Hoffnung, daß auch Martha Heizer die Bedeutung des Priestertums durchdringt und erkennt, daß eine profane Nachinszenierung einer heiligen Messe keine Exkommunikation wert ist.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Lone Star parson
Eigenartig! Wenn ich die Pros und Kontras beobachte, drängt sich ein Vergleich auf. Verglichen mit Krankheiten und Verhalten von Patienten sehe ich Parallelen in den Diagnosen. Genauso wie hier die „Rebellen“ als Sekte beurteilt werden, kann ich – allerdings mit anderen Vorzeichen – das auch bei der Kirchenführung machen: Gegen die Wand fahren; nicht hören wollen; fehlende Demut und Einsicht; Schisma in Kauf nehmen (?) – vielleicht sogar Selbstverursacher; .…
Und zusätzlich: Dogmen aufstellen, dort, wo es keine Argumente gibt; Machtbewußtsein und Gesetze vor den Menschen stellen – zur Systemerhaltung; .….der „Guru“ weiß alles, ist unfehlbar (!?), sagt immer das Richtige;.…. Wo bleibt das Miteinander – in Augenhöhe? Keiner stelle sich über den anderen?
Über das Schauspiel von Heizer könnte ich herzhaft lachen. Das Bild wirkt schon humorvoll abschreckend. Und Lachen ist bekanntlich gesund. Weil es aber letztlich immer um das ewige Seelenheil geht, hat das Ganze etwas von einer griechischen Tragödie an sich.
Dem Ganzen liegt ein Denkfehler zugrunde, dem auch Frau Neubauer zu erliegen scheint. In Glaubensfragen gibt es keine „demokratische“ Augenhöhe. Man sitzt nicht an einem runden Tisch, diskutiert sich alles vom Leib und stimmt abschließend (welch endlose Diskussionen würde basisdemokratisch allein schon die Frage ergeben, wann Diskussionsschluß zu sein hätte) mit Mehrheit ab (welcher Mehrheit, relativer, absoluter, irgendwie qualifizierter?).
Es geht aber um von Gott geoffenbarte Wahrheit. Sie entzieht sich „Mehrheiten“. Christus, Kreuz, Glaube und damit Kirche werden in der Welt immer ein Ärgernis, ein Skandal sein. Die Wahrnehmung, welcher Teil der Glaubenslehre und kirchlichen Ordnung der Welt ein „Skandal“ ist, hat im Lauf der Jahrhunderte viele Veränderungen durchlebt. Die Kirche wird in der Regel in einer bestimmten Zeit genau an den Dingen (Reizworten, Reizthemen) am deutlichsten sichtbar, die in der Welt am meisten Anstoß erregen. Eigentlich ein exzellenter Gradmesser um zu wissen, auf dem richtigen Weg zu sein.
Den Widerspruch der Welt zu ertragen, war zu allen Zeiten die große Herausforderung für die Kirchenvertreter und die Gläubigen. Viele sind daran zu allen Zeiten gescheitert. Heizer & Co. scheint es heute so zu ergehen. Die Welt und deren (momentaner, beliebig veränderbarer) Mainstream scheinen stärkere Sogwirkung auszuüben als das Kreuz.
Weil Heizer, Hulk, Kaspar usw. ein ehrliches Ringen unterstellt werden darf, ist die Sache so dramatisch, ändert aber nichts an der Gefahr, daß sie in die Irre gehen mit allen Konsequenzen. Schlimm wird es, wenn sie andere ins Unglück stürzen. Beten wir für sie um den Heiligen Geist.
Was ich nicht verstehe ist, wieso diese „Rebellen“, die ja offensichtlich eine ganz andere „Kirche“ wollen, nicht einfach die Konsequenz ziehen, austreten und protestantisch oder sonst was werden. Dort haben sie alles, was sie unbedingt wollen (PastorINNEN, HomoBISCHÖFE, Wiederverheiratet GESCHIEDENE, Mahlfeier statt Messopfer blabla), und auch keinen „Guru“, wie Frau Neubauer den Stellvertreter Christi auf Erden beschimpft. Das wäre zumindest ehrlich (wer hindert denn daran?), anstatt als lächerlich kleine Gruppe den 1,1 Milliarden Katholiken weltweit (Weltkirche) ihren Unglauben aufzwingen zu wollen.
Herr Nardi macht es sich einfach: Es gibt eine zeitlos gültige Wahrheit, die der Papst hochhält. Wer gegen dessen Meinung ist, ist gegen Gott, den Urheber der Wahrheit.
Er sollte das mal an der Botschaft des Neuen Testaments messen. Paulus hat dem Petrus ins Angesicht widerstanden, „denn er war im Unrecht“. Er sollte seine Aussagen an der Kirchengeschichte messen: Papst Leo der Große sagte: Wer allen vorstehen soll, muss von allen gewählt werden. Er sollte mal die Texte des Zweiten Vatkanischen Konzils anschauen: Das gemeinsame Priestertum aller Gläubigen geht dem Dienstpriestertum voraus.
Nichts davon. Statt dessen nur Verunglimpfungen. „Ecclesia semper reformanda – die Kirche ist immer reformbedürftig“ ist ihm ein Fremdwort. Und damit stellt er sich außerhalb der Kirche, die die befreiende Botschaft Jesu in die Welt von heute so zu verkünden hat, dass sie Menschen verstehen und leben können. Das ist in Wahrheit katholisch.
Die Kommentare der „Wir sind Kirche“-Exponenten bestätigen unfreiwillig die im Artikel beschriebene eifernde Unruhe. Die unvoreingenommene Lektüre des Apostolischen Schreibens Ordinatio Sacerdotalis schafft Klarheit (wenn man hören will): http://www.vatican.va/holy_father/john_paul_ii/apost_letters/documents/hf_jp-ii_apl_22051994_ordinatio-sacerdotalis_ge.html
Ecclesia semper reformanda – dieses Wort gilt sicherlich im Besonderen für die Kirche unserer Zeit. Allerdings kann ich in vielen Forderungen der Bewegung „Kirche von unten“ keine Reformansätze entdecken, sondern mehr die Aufforderung zur Revolution. Dabei gäbe es genügend Reformbedarf.
In vielen (nicht allen!) Gemeinden wird die Liturgie zum Gemeindeevent herabgewürdigt, mit billiger Popmusik und billiger Anbiederung an die Banalität moderner Unterhaltungskultur. Dies hat mit der Liturgiekonstitution des Zweiten Vatikanums nichts mehr gemein, ja es läuft ihr zuwider. Hier gäbe es sicherlich enormen Reformbedarf, um die Sakralität des Heiligen Liturgie wieder in Erinnerung zu rufen und sie zu umzusetzen, was übrigens ein wesentliches Anliegen des Papstes ist.
Im Vordergrund vieler endloser Debatten stehen Fragen der kirchlichen Organisation und Verfassung. Ist dies der Auftrag der Kirche bzw. ihrer Gläubigen? Müsste im Vordergrund nicht vielmehr die Frage nach Gott stehen? Auch hier gibt es genügend Fragestellungen (Religion und Naturwissenschaften etc.), die sehr viel wichtiger und existentieller sind, als die Frage, ob Frauen Priester werden können oder nicht.
Im Religionsunterricht lernen die Schüler oft nichts über ihren Glauben, sondern müssen sich endlos über Drogen, Rauchen etc. informieren, so dass der Religionsunterricht mehr zur (in den meisten Fällen gutgemeinten) Lebenskunde als zur Einführung in Göttliche Dinge wird. Viele Schüler wissen nicht mehr, was an Ostern gefeiert wird. Hier gäbe es Reformbedarf.
Kurzum: Echte Reform orientiert sich an Misständen, ihr Maßstab sind allerdings Schrift und Tradition. Somit kann zB. die kirchliche Segnung gleichgeschlechtlicher Paare keine Reform, sondern – gemessen an Schrift und Tradition – nur eine Revolution sein. Was eine katholische Reform ist, kann man sehr gut in der Kirchengeschichte lernen. Im Grunde ähnelt unsere Zeit nicht wenig der Epoche der Reformation bzw. vorreformatorischen Zeit. Damals hat die Kirche mit der katholischen Reform antworten können. Ist sie dazu heute auch in der Lage oder wird man sich über kurz oder lang den Stimmen ergeben wollen, die keine Reform, sondern eine das kirchliche Leben umstürzende Revolution anstreben?
Martha Heizer dürfte mit ihrer Ankündigung, den Vatikan „herauszufordern“ und „eine ‚Heilige Messe’ zelebrieren“ zu wollen, der Sache der Pfarrer-Initiative keinen guten Dienst erwiesen haben oder erweisen – falls die „Zelebration“ noch nicht geschehen ist. Denn die Widersacher der Pfarrer-Initiative können nun triumphieren: „Art und Form (der Pfarrer-Initiative, N.S.) weisen Parallelen zur Heizer- und Hurka-Gruppe auf.“
Was will die Pfarrer-Initiative? Die in der Initiative zusammengeschlossenen Pfarrer handeln aus „wachsender Unzufriedenheit, wie die Leitungsverantwortlichen in den Ortskirchen und in der Weltkirche derzeit mit den großen offenen Fragen und Problemen in unserer Kirche umgehen…. Aus unserer Verantwortung für unsere Gemeinden und in Verbundenheit mit den vielen besorgten Mitchristinnen und Mitchristen möchten wir dazu beitragen, dass die drängenden Probleme offenherziger aufgegriffen und endlich tragbaren Lösungen zugeführt werden…. Da nicht wenige von uns an dieser Situation schwer zu tragen haben, wollen wir einander bei der schwierigen Suche nach angemessenen pastoralen Lösungen Rückhalt geben.“ So zu lesen in der Grundsatzerklärung der Initiative.
Was will Martha Heizer? Den Vatikan „herausfordern“. Mehr offenbar nicht. Dazu (als Frau) „eine ‚Heilige Messe’ zu zelebrieren“, dürfte wohl kein geeignetes Mittel sein. Damit wird nur eine Versteifung der Position des Vatikans erreicht und eine Trotzreaktion provoziert: Nun erst recht nicht!
Hier ist klar auseinander zu halten:
o Den Pfarrern geht es um die infolge der römischen Reformverweigerung vielerorts zusammengebrochene und zusammenbrechende Seelsorge.
o Martha Heizer geht es um die römische Weigerung zur Frauenordination. Ob sie dafür das geeignete Mittel wählt, sei dahin gestellt.
Dennoch: „Die Sache ‚Frauenpriestertum’ (ist) durch das Apostolische Schreiben ‚Ordinatio sacerdotalis’ von Papst Johannes Paul II. aus dem Jahr 1994“ keineswegs erledigt, wie die Gegner behaupten. Das Neue Testament kennt weder „geweihte“ Personen noch eigene Kultorte oder Opferhandlungen. Die Leitung der Eucharistiefeier in den paulinischen Gemeinden war Sache des „Hausvaters“, in dessen Räumen die Feier stattfand. Dabei darf mit größtmöglicher Wahrscheinlichkeit angenommen werden, dass auch Frauen innerhalb des Gottesdienstes in vollem Umfang gleichberechtigt neben den Männern tätig gewesen sind. In den Paulusbriefen begegnen uns zahlreiche gleichberechtigte weibliche „Mitarbeiter in Christus Jesus, Mitkämpferinnen für das Evangelium, sich Abmühende im Herrn“ (Röm 16,3.6.12; Phil 4,2 f.), sowie weibliche Diakone (Röm 16,1 f.), Leiterinnen von Hauskirchen (Kol 4,15; Röm 16,3–5) und sogar ein weiblicher Apostel namens Junia (Röm 16,7). Paulus sieht keinen Grund, gegen das gleichberechtigte Auftreten von Frauen und Männern im Gottesdienst anzugehen; er regelt lediglich bestimmte Äußerlichkeiten.
Für die starre römische Verweigerungs-Haltung in Sachen Frauenordination geben wohl vor allem zwei Gründe den Ausschlag:
o In einer Entwicklung von fast 2000 Jahren entstand eine völlig männlich ausgeprägte Amtsstruktur. Eine solche Entwicklung lässt sich nicht abrupt unterbrechen, sondern nur nach vorwärts revidieren, im Sinne einer erweiterten Neugestaltung.
o Die Fragestellung ist in einem ökumenischen Kontext zu sehen, in dem sich die getrennten Ostkirchen als die besonderen Hüterinnen der authentischen apostolischen Tradition verstehen. Eine Zulassung der Frauen zum Priestertum ohne das Einverständnis der Ostkirchen würde den ökumenischen Bemühungen Schaden zufügen. Offenbar misst Rom dem Schaden, den diese Weigerung im Hinblick auf die Beziehungen zu den Kirchen der Reformation anrichtet, kein so großes Gewicht bei. Und schon gar nicht dem psychischen Schaden und den Glaubenskrisen, die die römische Haltung bei Frauen auslösen. Für die bis heute beibehaltene Dominanz der Männer in der Kirche mag insgeheim auch die lange Tradition der Abwertung der Frau allein aufgrund ihres Geschlechts eine Rolle spielen, die sich trotz vieler gegenteiliger Beteuerungen seit den deuteropaulinischen Briefen festgefressen hat.
Das letzte Wort in Sachen Frauenordination ist trotz des römischen Njet noch lange nicht gesprochen. Irgendwann wir Rom zur Einsicht kommen (müssen).
Überall auf der Welt werden Christen ermordet oder gejagt, in Europa wird gegen die Kirche gehetzt und Christen auf die Stufe von extremistischen Massenmördern gestellt..
Und hier labern die „Christen“ über so wichtiges Zeug wie „Frauenordination“? Frauenordination ist allein deswegen schon abzulehnen weil das Bedürfnis aus der Machtgier der Frauenbewegung entspringt und sie Macht wollen. Sie wollen Macht und Prestige. Das ist der falscheste Grund Priester zu wollen.
Wenn Frauen Gott dienen wollen, dann müssen sie sich demütigen und hingeben. Sie können Nonnen werden, sie können Laien sein, sie können Mütter sein – letzteres ist das wichtigste in unseren Zeiten.
Templarii – recognoscere.wordpress.com
Jetzt entlarven Sie sich aber tatsächlich selber:
Sie unterstellen Frauen Machtgier und das Erstreben von Macht und Prestige als Motivation, Priesterin zu werden – und empfehlen ihnen, stattdessen demütig zu werden.
Na, dann empfehle ich den Männern mal, demütig und hingebungsvoll das Priesteramt mit den Frauen zu teilen, statt starrköpfig, prestigesüchtig und machtbesessen den klerikalen Sockel zu verteidigen.
Oder wollen Sie ernsthaft behaupten, die Gründe, warum Menschen ein Amt anstreben, seien geschlechterbezogen unterschiedlich.
Ach Ulla.
Auch als Frau hat man nicht immer den Drang, sich zu positionieren u. seine Selbstfindungsneurosen am Altar auszutoben.
Wirklich wahr, weltweit werden die Christen abgeschlachtet. Und wir „verhandeln“ über Frauenordinat u. Zölibatsscherze.
Es ist nicht immer vonnöten, überall eine „Diskriminierung“ zu wittern, nur weil man selbst mit seiner Geschlechtsidentität ein Problem hat.
Nein, manchmal hilft es einfach, Dinge so anzunehmen wie sie sind.
Oder, ansonsten, protestantisch zu werden.
Komische Welt.
Das Priesteramt ist kein Amt der Macht und das Prestige erfolgt aus der Dienerschaft. Sie schauen auf das Priesteramt als wenn es ein Erfolg wäre, eine Belobigung und eine Belohnung. Das ist das Priesteramt nicht.
Genau die von mir angesprochene Motivation zeigen Sie. Man braucht kein Amt um Gott zu dienen.
Sie können Nonne werden wenn sie wollen. Demut ist schon etwas schweres, ich verstehe es.
Extra für Sie: http://www.kath.net/detail.php?id=36144
Templarii
„Oder wollen Sie ernsthaft behaupten, die Gründe, warum Menschen ein Amt anstreben, seien geschlechterbezogen unterschiedlich.“
Gott beruft die Menschen zum Amt. Sonst niemand. Nicht das eigene Ego.
Templarii
Eine kurze Antwort auf Templarii:
Ersetzen Sie doch bitte das Wort „Frauen“ durch das Wort „Männer“ und das Wort „Mütter“ durch das Wort „Väter“. – Und? Was sagen Sie dazu?
Es gibt nun einmal Unterschiede zwischen Mann und Frau, auch wenn heute manche meinen, alles dem eigenen Willen unterwerfen zu können. Oder haben Sie schon einmal einen schwangeren Mann gesehen?
Ja.
http://www.welt.de/vermischtes/article2720812/Schwangerer-Mann-ist-wieder-schwanger.html
Ernsthaft: Diese Unterschiede rechtfertigen aber nicht einen Ausschluss der Frauen von der Priesterweihe.
Ich frage mich, ob es den Rebellen nicht auffällt, dass sie von den großen Medien gleichsam auf den Schild gehoben werden.
Denn mögen einzelne der Anliegen der Aufwiegler auch diskussionswürdig sein, werden die Initiativen doch von den kirchenfeindlichen Globalisten instrumentalisiert, also missbraucht, um letzten Endes die Welteinheitsreligion zu installieren.