Papst ernennt Obama-Kritiker zum Erzbischof von Baltimore – „Kampf für die Gewissensfreiheit findet in USA statt“


(New York) Papst Bene­dikt XVI. ernann­te mit Msgr. Wil­liam Edward Lori einen bekann­ten Oba­ma-Kri­ti­ker zum neu­en Erz­bi­schof von Bal­ti­more. Erz­bi­schof Lori, Jahr­gang 1951, wur­de 1977 zum Prie­ster geweiht. 1995 erfolg­te sei­ne Beru­fung durch Papst Johan­nes Paul II. zum Weih­bi­schof der Erz­diö­ze­se Washing­ton und 2001 zum Diö­ze­san­bi­schof von Bridge­port im Bun­des­staat Con­nec­ti­cut. Als Vor­sit­zen­der der Kom­mis­si­on für Reli­gi­ons­frei­heit der ame­ri­ka­ni­schen Bischofs­kon­fe­renz ist er einer der Wort­füh­rer im Kon­flikt zwi­schen der katho­li­schen Kir­che und der Regie­rung Obama.

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Im Kon­flikt geht es um jenen Teil der Gesund­heits­re­form, mit der die Regie­rung die Gewis­sens­frei­heit zu unter­gra­ben ver­sucht und auch katho­li­sche Ein­rich­tung zwin­gen will, die Kosten für Ver­hü­tungs­mit­tel und die Tötung unge­bo­re­ner Kin­der zu über­neh­men oder die­se „Dienst­lei­stun­gen“ anzu­bie­ten. Dazu gehört auch der Aus­schluß huma­ni­tä­rer Ein­rich­tun­gen von staat­li­chen För­de­run­gen, die nicht die vor­herr­schen­de Abtrei­bungs­men­ta­li­tät akzep­tie­ren wollen.

Die USA sind Schau­platz eines gigan­ti­schen Kamp­fes um die Gewis­sens- und Reli­gi­ons­frei­heit, die vom Staat auf bei­spiel­lo­se Wei­se ange­grif­fen wer­den. Ein Grund, wes­halb die ame­ri­ka­ni­schen Bischö­fe dar­auf drän­gen, daß der Nach­fol­ger von Wil­liam Kar­di­nal Leva­da, der Ende des Jah­res als Prä­fekt der Glau­bens­kon­gre­ga­ti­on abtre­ten wird, wie­der aus ihren Rei­hen kom­men soll­te. Durch den angel­säch­si­schen Raum ver­lau­fe der­zeit die ent­schei­den­de und hoch­sen­si­ble Front­li­nie, die welt­wei­te Aus­wir­kun­gen hat.

Der neue Erz­bi­schof von Bal­ti­more unter­zeich­ne­te am 23. Febru­ar gemein­sam mit dem Vor­sit­zen­den der ame­ri­ka­ni­schen Bischofs­kon­fe­renz, Timo­thy Kar­di­nal Dolan ein Schrei­ben an alle Bischö­fe des Lan­des mit dem unmiß­ver­ständ­lich ein Kom­pro­miß­vor­schlag von Prä­si­dent Oba­ma zurück­ge­wie­sen wur­de. Im Schrei­ben wur­de der Prä­si­dent der „ein­zi­gen Welt­macht“ dar­an erin­nert, daß die Reli­gi­ons­frei­heit das Grund­recht aller ande­ren Grund­rech­te ist.

Die­ses Recht wird nicht durch die Ent­schei­dung einer Regie­rung „gewährt“, heißt es im Schrei­ben, son­dern steht jedem Men­schen von Natur aus zu. Bal­ti­more ist der älte­ste katho­li­sche Bischofs­sitz in den Ver­ei­nig­ten Staa­ten von Ame­ri­ka und genießt daher einen unge­schrie­be­nen Vor­rang an Pre­sti­ge. 1784 wur­de das Ter­ri­to­ri­um der kurz zuvor unab­hän­gig gewor­de­nen USA aus der Diö­ze­se Que­bec her­aus­ge­löst und zu einer eigen­stän­di­gen Apo­sto­li­schen Prä­fek­tur erho­ben. Mit dem Bischofs­sitz ist tra­di­tio­nell die Kar­di­nals­wür­de ver­bun­den. Es wird daher erwar­tet, daß Erz­bi­schof Lori vom Papst beim näch­sten Kon­si­sto­ri­um zum Kar­di­nal kre­iert wird.

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: Vati­can Insider

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