Jesus nimmt Leiden und Tod an, um den Menschen wieder hinaufzuheben auf die Höhe Gottes


Lie­be Brü­der und Schwestern!

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In der heu­ti­gen Kate­che­se möch­te ich zu euch über das Gebet Jesu im Gar­ten Getse­ma­ni spre­chen. Es ist ein sehr per­sön­li­ches Gebet. Jesus ist zwar zusam­men mit sei­nen Jün­gern betend, sin­gend zum Ölgar­ten gegan­gen, doch dann zieht er sich zurück, um allein mit sei­nem Vater zu sein. Frei­lich, wäh­rend er sonst völ­lig allein betet als der Sohn mit dem Vater, wünscht er hier, daß drei – Petrus, Jako­bus und Johan­nes – in der Nähe blei­ben. In der Nähe des Todes sucht er als Mensch mensch­li­che Nähe. Wir sol­len dar­an den­ken, daß der Herr in der Kir­che sozu­sa­gen immer lei­det und unse­re Nähe sucht, daß wir in sei­ne Nähe gehen und mit­ein­an­der den Weg fin­den. In Anleh­nung an den Psalm 42 spricht er dann die Wor­te: »Mei­ne See­le ist zu Tode betrübt« (Mk 14,34; vgl. Ps 42,7). Er weiß um sein bevor­ste­hen­des Lei­den und sei­nen Tod. In die­ser drücken­den Not wirft er sich auf die Erde: Es ist ein alter Gebets­ge­stus, der in der Kir­che am Kar­frei­tag und bei den Prie­ster­wei­hen wie­der­holt wird, ein Gestus der voll­kom­me­nen Hin­ga­be an den Vater, gleich­sam des Sich-Hin­ein­wer­fens in ihn selbst. Und in die­ser Geste der Hin­ge­bung betet er, daß die Stun­de, wenn mög­lich, an ihm vor­über­ge­he (vgl. Mk 14,35). Ganz in die­ser inne­ren Hal­tung fährt er dann aber mit sei­nem Gebet fort: »Abba, Vater, alles ist dir mög­lich. Nimm die­sen Kelch von mir! Aber nicht, was ich will, son­dern was du willst, soll gesche­hen« (Mk 14,36). Das ara­mäi­sche »Abba« ent­spricht unse­rem Wort »Papa«, mit dem sich Kin­der ver­trau­ens­voll an ihren Vater wen­den. Die­ses Wort drückt die ganz per­sön­li­che, ein­zig­ar­ti­ge Bezie­hung des Soh­nes Jesus zum Vater aus. Er weiß, beim Vater ist alles mög­lich; was er tut, ist gut. Er stimmt in den Wil­len des Vaters ein, sagt sein Ja zu unse­rer Erlö­sung und ver­wan­delt so das Nein der Sün­de, das wir in uns tra­gen – wir glau­ben ja, gleich­sam erst frei zu wer­den, wenn wir nein sagen. Er ver­wan­delt das Nein in das Ja der Lie­be, durch das wir wirk­lich gött­lich wer­den, weil wir in den Ein­klang mit Gott selbst tre­ten. Er nimmt Lei­den und Tod an, um den Men­schen wie­der hin­auf­zu­he­ben auf die Höhe Got­tes, und er will uns hin­ein­zie­hen in die­ses sein Ja, das unse­re Frei­heit ist, das wir sel­ber täg­lich im Vater­un­ser wie­der­ho­len: Dein Wil­le gesche­he wie im Him­mel, so auf Erden.

Mit Freu­de grü­ße ich die deutsch­spra­chi­gen Pil­ger und Besu­cher. Wol­len wir immer wie­der Zei­ten der Stil­le und des per­sön­li­chen Gebe­tes suchen und gera­de in Stun­den der Not ver­trau­ens­voll unse­re Sor­gen dem himm­li­schen Vater über­ge­ben. Wir wis­sen: ihm ist alles mög­lich und er kann auch das Schwe­re zum Guten füh­ren. Gott seg­ne euch alle!

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