(Lahore) Der Rechtsanwalt der in Pakistan zum Tode verurteilten Christin Asia Bibi erhält laufend Morddrohungen, ebenso die Aktivisten der Masihi Foundation (MF), die sich für die Freilassung der 45jährigen, fünffachen Familienmutter einsetzen. Rechtsanwalt S.K. Chaudry bestätigte die Todesdrohungen und gab bekannt, daß er und seine Mitarbeiter den Berufungsantrag für seine Mandatin fertiggestellt haben, um in der nächsten Gerichtsinstanz das Todesurteil wegen Beleidigung von Mohammed anzufechten. Nähere Details gab er aus Sicherheitsgründen für alle Beteiligten nicht bekannt.
Unterdessen setzen radikale moslemische Anführer ihre Hetzkampagnen gegen Asia Bibi, gegen die Christen und gegen alle fort, die eine Änderung des berüchtigten Anti-Blasphemiegesetzes fordern. Islamische Extremistengruppen bedrohen jeden mit dem Tod, der sich für Asia Bibis Freilassung einsetzt.
Die Masihi Foundation für Menschenrechte dankte Papst Benedikt XVI. für seine ermutigenden Worte des Beistandes.
Asia Bibi befindet sich im Gefängnis von Sheikpura im Punjab in Einzelhaft, unter strenger Bewachung und ohne jeden Kontakt zu anderen Gefangenen oder anderem Wachpersonal als dem für sie ausdrücklich beauftragten. Islamische Gruppen haben ein Kopfgeld für ihre Ermordung und die Ermordung aller, die sie verteidigen, ausgesetzt.
Die Masihi Foundation rief alle „Menschen guten Willens“ auf, ob Christen oder Moslems, Asia Bibi zu verteidigen, weil sie „unschuldig“ ist. Sie erinnert daran, daß seit Inkrafttreten des Anti-Blasphemiegesetzes 1986 Christen und Moslems davon betroffen sind.
Rechtsanwalt Chaudry erklärte gegenüber der Presse, daß der Rechtskampf mit Nachdruck vorangetrieben werde, daß er und seine Mitarbeiter in diesem Fall leider eine zweite, gefährliche Front haben, nämlich die Sicherheit und Unversehrtheit von Asia Bibi und deren Familie sicherzustellen. Daß sie dabei als Rechtsanwälte selbst um unser Leben fürchten müssen, mache die Sache nicht leichter.
Text: Asianews/Giuseppe Nardi
Bild: Asianews