„Anstoß für eine wahrheitsgemäße Auseinandersetzung mit dem Völkermord an den Armeniern“ – Vorsitzende der Arbeitsgruppe Menschenrechte und Humanitäre Hilfe der CDU/CSU-Bundestagsfraktion würdigt französischen Gesetzentwurf zur Genozid


(Ber­lin) Die Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­te und Vor­sit­zen­de der Arbeits­grup­pe Men­schen­rech­te und Huma­ni­tä­re Hil­fe der CDU/C­SU-Bun­des­tags­frak­ti­on, Eri­ka Stein­bach, erklär­te einen Tag nach der Ver­ab­schie­dung des Gesetz­ent­wurfs durch die erste von zwei Kam­mern des fran­zö­si­schen Gesetzgebers:

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„Mit dem Abzug des tür­ki­schen Bot­schaf­ters, dem Ein­frie­ren der mili­tä­ri­schen Zusam­men­ar­beit und einem Aus­set­zen bila­te­ra­ler Bezie­hun­gen mit Frank­reich ändert der tür­ki­sche Mini­ster­prä­si­dent Recep Tayyip Erdo­gan nichts an der Tat­sa­che des Geno­zids an den Armeniern.

Die tür­ki­sche Ant­wort zeigt jedoch, wie weit ent­fernt das Land von einem opfer­ori­en­tier­ten Umgang mit den dunk­len Sei­ten der eige­nen natio­na­len Geschich­te ist. Es ist nach bei­na­he einem Jahr­hun­dert an der Zeit, die Auf­ar­bei­tung des Völ­ker­mords an den Arme­ni­ern end­lich zu begin­nen. Der fran­zö­si­sche Gesetz­ent­wurf hät­te Anstoß für eine wahr­heits­ge­treue Aus­ein­an­der­set­zung mit dem Geno­zid an den Arme­ni­ern sein können.

Am 24. April 1915 ver­an­laß­te die jung­tür­ki­sche Bewe­gung die Ver­haf­tung, Depor­ta­ti­on und Ermor­dung arme­ni­scher Intel­lek­tu­el­ler und lei­te­te damit den Geno­zid an der Arme­ni­ern ein. In den Jah­ren 1915 und 1916 fie­len rund 1,5 Mil­lio­nen Arme­nie­rin­nen und Arme­ni­er syste­ma­ti­schen Mas­sa­kern und Depor­ta­tio­nen des jung­tür­ki­schen Regimes zum Opfer. Hun­dert­tau­sen­de von ihnen star­ben auf dem Todes­marsch durch die syri­sche Wüste. Kin­der und Frau­en wur­den in die Skla­ve­rei verschleppt.“

Text: PM/​Linus Schneider

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