(Vientiane) Am 16. Dezember wurden im südostasiastischen Staat Laos acht führende Persönlichkeiten der christlichen Gemeinschaft verhaftet. Ihnen wird vorgeworfen, einen Gottesdienst „organisiert“ zu haben, an dem mehr als 200 Christen teilnahmen. Menschenrechtsorganisationen machen auf das ungewisse Schicksal der acht Christen aufmerksam, die Weihnachten in laotischen Gefängnissen verbringen müssen.
Höhere Polizeioffiziere begaben sich in die Ortschaft Boukham in der Provinz Savannakhet, um mit den örtlichen Behörden über die weitere Vorgehensweise zu entscheiden. Die Menschenrechtsorganisationen Human Rights Watch for Lao Religious Freedom (HRWLRF) berichtet, daß die verhafteten Christen vom Bürgermeister die Erlaubnis erhalten hatten, die Weihnachtsfeier durchzuführen. Während des Gottesdienstes stürmte die Polizei das Gebäude und verhaftete die Verantwortlichen. Vier von ihnen wurden bei der Verhaftung die Augen verbunden und in Handschellen abgeführt. Seither befinden sie sich in Haft. Ein Haftbefehl mit genauer Angabe, was ihnen zur Last gelegt wird, liege nicht vor. Ein Sprecher der HRWLRF erklärte, es sei „aus den Zusammenhängen jedoch offensichtlich“, daß sie verhaftet wurden, „weil sie Menschen zu einer religiösen Feier versammelt hatten“.
Am 18. Dezember gelang es einigen Vertretern der evangelischen Kirche von Laos mit den Behörden die Enthaftung eines Häftlings zu erreichen. Kingsamosorn sei nach Bezahlung einer Kaution von 1 Million Kip freigelassen worden. Zum Vergleich: Der Monatslohn eines Arbeiters beträgt in Laos rund 300.000 Kip (oder 40 Dollar).
Über das Ergebnis der Besprechung zwischen Polizeioffizieren und Ortsbehörden wurde nichts bekannt. Bei der Abführung der Verhafteten seien allen Häftlingen Handschellen angelegt worden.
Laos wird von einem kommunistischen Regime beherrscht. Zwei Drittel der Bevölkerung sind Buddhisten. Rund 0,7 Prozent der sechs Millionen Einwohner sind Katholiken. Die Christen des Landes sind immer wieder Verfolgungen und Einschränkungen ihrer Religionsfreiheit ausgesetzt. Im Februar 2011 wurde 65 Bauern die Nahrung entzogen. Durch Hunger sollten sie gezwungen werden, dem Christentum abzuschwören.
Text: Asianews/Giuseppe Nardi
Bild: Asianews