(Kirkuk) In der nordirakischen Stadt Kirkuk wurde gestern der 30jährige Katholik Bassam Isho von einem bewaffneten Kommando ermordet. Am 1. Oktober wurde am Straßenrand neben der Straße von Kirkuk nach Bagdad der Katholik Emanuel Hanna Polos tot aufgefunden. Auch er war erschossen worden. Aus Sicherheitsgründen nicht genannte christliche Quellen in Kirkuk beklagten gegenüber Asianews, daß „die Angriffe gegen die Christen unter dem völligen Schweigen und Desinteresse der Weltöffentlichkeit stattfinden“.
Der Doppelmord innerhalb von nur zwei Tagen an Vertretern der christlichen Minderheit von Kirkuk, erschüttert die christlichen Gemeinschaften des Irak. Da Kirkuk wegen der Erdölfelder als geostrategisch wichtige Region gilt, findet dort ein politischer und wirtschaftlicher Kampf zwischen Arabern, Kurden und Turkmenen statt. Die Christen sind ein kleine, aber störende Gruppe zwischen den Fronten. Keine Seite ergreift Partei für sie, weshalb die Ermordung, Beraubung und Vertreibung von Christen nicht geahndet werden. Die Christen gelten allgemein ein Freiwild.
Christen werden entführt, um Lösegelder zu erpressen, gezielt ermordet, Ziel von Attentaten. Ebenso werden Sprengstoffanschläge gegen Kirchen, Klöster, Privathäuser und Geschäftslokale von Christen verübt.
Gestern Nachmittag wurde der Katholik Bassam Isho, 30 Jahre, Angstellter eines Restaurants im Stadtteil Muthana in Kirkuk von einem bewaffneten Kommando erschossen worden. Von den Mördern fehlt jede Spur. Die Polizei konnte bisher keine weiteren Angaben machen. Das Mordopfer wird in Telkef begraben. Am 1. Oktober wurde am Stadtrand von Kirkuk, an der Straße nach Bagdad die Leiche von Emanuel Hanna Polos gefunden. Der 1951 geborene Katholik lag im Straßengraben.
Die beiden Morde sind nur das jüngste Kapitel eines langen Blutzeugnisses.
Text: Asianews/Giuseppe Nardi
Bild: Asianews