Alt-Dominikaner der Gemeinschaft Saint-Vincent-Ferrier wählten neuen Generaloberen


Das Gene­ral­ka­pi­tel der alt­ri­tu­el­len Fra­ter­ni­tas Sanc­ti Vin­cen­ti Fer­re­ri, bes­ser bekannt unter ihrem fran­zö­si­schen Namen Fra­ter­ni­té Saint-Vin­cent-Fer­ri­er (FSVF) wähl­te einen neu­en Gene­ral­obe­ren. Pater Domi­ni­que-Marie de Saint Lau­mer wird in den kom­men­den sechs Jah­ren die katho­li­sche Ordens­ge­mein­schaft lei­ten. Kar­di­nal Wil­liam Leva­da, Prä­si­dent der Päpst­li­chen Kom­mis­si­on Eccle­sia Dei bestä­tig­te die zehn Tage zuvor erfolg­te Wahl am 23. Sep­tem­ber 2011.

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Der neue Gene­ral­obe­re P. Domi­ni­que-Marie de Saint Lau­mer wur­de 1957 gebo­ren. Der Ordens­ge­mein­schaft Saint-Vin­cent-Fer­ri­er gehört er bereits seit deren Grün­dung 1979 an. Die Prie­ster­wei­he emp­fing er 1988. Bis­her beklei­de­te er das Amt eines Priors.

Die Fra­ter­ni­té Saint-Vin­cent-Fer­ri­er gehört zu den tra­di­tio­na­li­sti­schen Gemein­schaf­ten der katho­li­schen Kir­che. Ihre Spi­ri­tua­li­tät grün­det auf jener des Domi­ni­ka­ner­or­dens, wes­halb ihre Ange­hö­ri­gen auch als „Alt-Domi­ni­ka­ner“ bezeich­net wer­den. Die Gemein­schaft ist jedoch nicht Teil des Domi­ni­ka­ner­or­dens Ordo Prae­di­ca­torum, son­dern ein in jeder Hin­sicht eigen­stän­di­ger Orden, der 1979 vom fran­zö­si­schen Prie­ster Lou­is-Marie de Blignià¨res gegrün­det wur­de. 1988 wur­de die Fra­ter­ni­té durch die Päpst­li­che Kom­mis­si­on Eccle­sia Dei aner­kannt und als reli­giö­ses Insti­tut päpst­li­chen Rechts kano­nisch errichtet.

Der tra­di­tio­na­li­sti­sche Orden pflegt die domi­ni­ka­ni­sche Lit­ur­gie in der außer­or­dent­li­che Form des römi­schen Ritus nach dem Mis­sa­le von 1962. Pater Domi­ni­que-Marie de Saint Lau­mer ist der zwei­te Gene­ral­obe­re der Gemein­schaft, der Pater Lou­is-Marie de Blignià¨res seit der Grün­dung vorstand.

Sitz der Gemein­schaft ist das Klo­ster Saint-Tho­mas-d’A­qui­ni im fran­zö­si­schen Ché­me­ré-le-Roi. Sie zähl­te 2007 fünf­zehn Mit­glie­der, davon sie­ben Prie­ster. Dort erscheint auch die theo­lo­gi­sche Zeit­schrift „Sedes Sapi­en­tiae“, die von der Fra­ter­ni­té her­aus­ge­ge­ben wird.

Der Grün­der und bis­he­ri­ge Gene­ral­obe­re Lou­is-Marie de Blignià¨res kam ursprüng­lich aus dem Sedis­va­kan­tis­mus, der sich im Kon­flikt um das Zwei­te Vati­ka­ni­sche Kon­zil Ende der 60er Jah­re von der katho­li­schen Kir­che in schis­ma­ti­scher Form lossagte.

1981 leg­ten die ersten Mit­glie­der ihre Ordens­pro­feß ab. Die Gemein­schaft gab ihre sedis­va­kan­ti­sti­sche Posi­ti­on auf und näher­te sich wie­der der katho­li­schen Kir­che an. 1986 begann die offi­zi­el­le Wie­der­ver­söh­nung mit Rom. 1988 erfolg­te der offi­zi­el­le Akt der Rück­kehr in die vol­le Ein­heit mit der Kir­che durch die Aner­ken­nung der Gemein­schaft und ihre kano­ni­sche Errich­tung in der Kir­che. Die Ordens­mit­glie­der erhiel­ten damit auch die Erlaub­nis, an päpst­li­chen Uni­ver­si­tä­ten und Hoch­schu­len zu stu­die­ren. Die Gemein­schaft betreibt eine eige­ne Inter­net­sei­te: www​.che​me​re​.org

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: Scho­la Sain­te Cecile

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