Verhaftungswelle erschüttert Untergrundkirche in China


(Peking) Erneut rollt eine Ver­haf­tungs­wel­le über die Volks­re­pu­blik Chi­na und führt zur Ver­haf­tung zahl­rei­cher katho­li­scher Prie­ster. Ver­haf­tet wur­den Diö­ze­san­ad­mi­ni­stra­tor Pater John Bap­tist Ruo­han, der Unter­grund­kir­che von Tians­hui, Alt-Bischof Casi­mir Wang Milu, des­sen Bru­der Pater John Wang Ruo­wang, zahl­rei­che wei­te­re Prie­ster und Lai­en. Dies berich­te UCA News.
Kirch­li­che Krei­se gehen davon aus, daß die Ver­haf­te­ten an ver­schie­de­nen Orten fest­ge­hal­ten wer­den. Bis­her wur­de nur bekannt, daß eini­gen ver­haf­te­ten Lai­en erlaubt wur­de, mit ihren Fami­li­en zu tele­fo­nie­ren und die­se mit­teil­ten, daß die ver­haf­te­ten Prie­ster täg­lich vier Stun­den an „Stu­di­en­gän­gen“ teil­neh­men müs­sen. Dar­un­ter ver­steht das kom­mu­ni­sti­sche Regime poli­ti­sche Umerziehungsprogramme.
In den ver­gan­ge­nen Jah­ren war das Ver­hält­nis der Unter­grund­kir­che von Tians­hui mit dem Staat ver­hält­nis­mä­ßig „ruhig“ ver­lau­fen. Mit der Ver­haf­tungs­wel­le wur­de die Unter­grund­kir­che „schwer getroffen“.

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Die Ver­haf­tungs­wel­le steht im Zusam­men­hang mit der bevor­ste­hen­den Ernen­nung eines neu­en Bischofs, den die Regie­rung in Peking und die regi­me­hö­ri­ge Patrio­ti­sche Ver­ei­ni­gung nicht haben wollen.

Die nicht ver­haf­te­ten Prie­ster rie­fen die Gläu­bi­gen auf, für die Frei­las­sung der ver­haf­te­ten Prie­ster und Lai­en zu beten.

Wäh­rend­des­sen wur­de Pater Chen Hai­long frei­ge­las­sen, der im April plötz­lich ver­haf­tet wor­den war. Der Unter­grund­prie­ster gehört der Diö­ze­se Xuan­hua (Hebei) an. Wäh­rend der vier­mo­na­ti­gen Haft wur­de er phy­sisch wie psy­chisch miß­han­delt. Man woll­te ihn dazu brin­gen, der regi­me­hö­ri­gen Patrio­ti­schen Ver­ei­ni­gung bei­zu­tre­ten und sich vom Papst und der Welt­kir­che loszusagen.

Damals wur­de auch der Diö­ze­san­ad­mi­ni­stra­tor der Diö­ze­se Heze (Shan­dong), Msgr. Wang Cheng­li ver­haf­tet. Auch der 48 Jahr alte Prie­ster wur­de star­kem Druck aus­ge­setzt, damit er sich vom Papst lossagt.

Text: Vati­can Insider/​Giuseppe Nardi
Bild: Vati­can Insider

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