Baby Express – „Neue Mütter“ wie Nicole Kidman, „neue Väter“ wie Elton John und der Kinderhandel


(Hollywood/​London) Nico­le Kid­man und Keith Urban haben ein zwei­tes Kind bekom­men, dies­mal ohne Schwan­ger­schaft. Sie haben sich einer „Leih­mut­ter“ bedient, die sie als „Schwan­ger­schafts­ku­rier“ bezeich­nen. Sie dan­ken öffent­lich der jun­gen Frau, die gegen Bezah­lung für neun Mona­te das Kind des Hol­ly­wood-Paa­res im „Mutter“-Leib trug. „Schwan­ger­schafts­ku­rier klingt wie Brief­trä­ger“, schrieb Anna­le­na Beni­ni im Il Foglio, „wie Brut­ka­sten, wie Zustell­dienst, wie Storch: Die Leih­mut­ter, die Nico­le Kid­man ermög­lich­te, Mut­ter zu wer­den ohne zu gebä­ren, ist nur ein Schritt zur indu­stri­el­len Kin­der­pro­duk­ti­on.“ Alles wer­de über eige­ne Dienst­lei­ster und Agen­tu­ren abge­wickelt, natür­lich „mit Qua­li­täts­sie­gel und per­fekt keim­frei“, mit Spen­de­rin­nen (in Wirk­lich­keit Ver­käu­fe­rin­nen) von Eizel­len auf der einen Sei­te, von jun­gen Frau­en (sicher willige/​billige „Arbeits­kräf­te“ aus Bil­lig­lohn­län­dern), die den eige­nen Ute­rus als „Arbeits­in­stru­ment“ zur Ver­fü­gung stel­len. „Fein säu­ber­lich getrennt auf der ande­ren Sei­te, um zu ver­mei­den, daß eine bio­lo­gi­sche Mut­ter eines Tages Pro­ble­me machen und auf der Suche nach ihrem ver­lo­re­nen Kind an der Tür klin­geln könn­te“, so Benini.

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Hoch­glanz­ga­zet­ten und Tages­zei­tun­gen über­schla­gen sich im Abdruck von „Fami­li­en­fo­tos“ des homo­se­xu­el­len Sän­gers Elton John und sei­nes Bett­ge­fähr­ten und man­gels bio­lo­gi­scher „Repro­duk­ti­ons­mög­lich­keit“ gekauf­ten Kin­des. Auch die Hol­ly­wood-Schau­spie­le­rin Sarah Jes­si­ca Par­ker hat auf die­sel­be Wei­se Zwil­lin­ge „bekom­men“ und ist „sehr zufrie­den“. Pro­ble­me für die Kar­rie­re konn­ten damit kör­per- und image­scho­nend ver­mie­den wer­den. Das sind die neu­en For­men von Vater­schaft und Mut­ter­schaft nach dem Prin­zip: zu tun, was man will und alles zu tun, was (tech­nisch) mög­lich ist. Der neue Begriff „Leih­mut­ter“ wur­de vom Zeit­geist schnell absor­biert und akzep­tiert und auf der Gefühls­ebe­ne mit der „end­li­chen Ver­wirk­li­chung uner­füll­ter Wün­sche“ emo­tio­nal hoch­ge­la­den. Ein Ver­such, sich jeder Kri­tik zu ent­zie­hen und ethi­sche Fra­gen erst gar nicht auf­kom­men zu las­sen. Und die Betrof­fe­nen lächeln mit ihren durch die Schön­heits­chir­ur­gen auf­ge­bla­se­nen Lip­pen in die Kame­ras und gewäh­ren (gegen Bezah­lung) Exklu­siv­in­ter­views „und die Zuse­her den­ken, erstaunt, aber zufrie­den („sie wünsch­ten sich doch so sehr ein Kind“) über die neu­en Hori­zon­te der Moder­ne nach“. Es sind „Eltern“, die ein Kind gekauft haben. Dies aus­zu­spre­chen ist weder schön noch schick. Es ist aber Wahr­heit und Tat­sa­che. Teil­wei­se tru­gen sie einen Teil dazu bei durch Sper­ma oder Eizel­le, teil­wei­se haben sie ein­fach nur eine Frau bei guter Gesund­heit gemie­tet und end­lich sind alle Sor­gen wegen der „ver­damm­ten bio­lo­gi­schen Gren­zen“ überwunden.

Gleich­zei­tig ist die Orga­ni­sa­ti­on „Save the Child­ren“ besorgt wegen der schreck­li­chen Vor­fäl­le von Kin­der­räu­bern, die Kin­der von schwan­ge­ren Müt­tern kau­fen, die bereit sind, ihre Kin­der – sobald gebo­ren – abzu­ge­ben, weil sie das Geld brau­chen. (Die Leih­müt­ter und Eizel­len­ver­käu­fe­rin­nen machen es aus dem­sel­ben Grund.) Die Pres­se erreg­te sich gleich­zei­tig zu Elton Johns „Mut­ter­schaft“ über ein Paar von 50-Jäh­ri­gen, die von einem ukrai­ni­schen Mäd­chen ein Kind um 25.000 Euro ein Kind gekauft haben, ohne „keim­freie“ Mut­ter­schafts­agen­tu­ren, dafür aber mit zwie­lich­ti­gen Gestal­ten als Ver­mitt­ler, mit Raten­zah­lung und ohne Pres­se­kon­fe­ren­zen und ohne in die Kame­ras zu lächeln und Geld für Inter­views zu erhal­ten, um zu erzäh­len „wie glück­lich und zufrie­den“ sie nun als „Mut­ter“ oder „Vater“ sei­en. Das Fazit der Pres­se dazu? Ein Höchst­maß an mora­li­scher Ver­ach­tung und „gro­ße“ Sor­ge über die­se Pra­xis, wo die „träch­ti­ge“ Mut­ter allei­ne in einem Kran­ken­haus das Kind zur Welt bringt, das dann vom kau­fen­den Mann als „eige­nes“ Kind aner­kannt wird. Das Kind wird in sei­ne Doku­men­te auf­ge­nom­men und er nimmt es mit nach Hau­se. Oder, wie ihm genann­ten Fall der jun­gen Ukrai­ne­rin, es erfolgt die Zustel­lung des Kin­des per Eil­ku­rier gleich nach der Geburt, nur in die­sem Fall mit ver­stoh­le­ner Über­ga­be wie bei einem Drogendealer.

Kin­der­han­del: eine scheuß­li­che und schreck­li­che Sache. Jun­ge aus­ge­nütz­te Frau­en, Kin­der, die nie wis­sen wer­den, wes­sen Kin­der sie wirk­lich sind. „Aber in der Sub­stanz: Wo liegt ein deut­li­cher Unter­schied zwi­schen einem schwan­ge­ren Mäd­chen, das sich ent­schließt, einem kin­der­lo­sen Paar ihr Kind zu ver­kau­fen und dem „Schwan­ger­schafts­ku­rier“ von Nico­le Kid­man und Elton John, der ein „fabrik­neu­es“ Kind ablie­fert? In bei­den Fäl­len geht es um Wün­sche, Nach­fra­ge, Ange­bot, Erwar­tung, sicher auch Lie­be, Ego­is­mus und das Geschäft.

(Il Foglio/​Giuseppe Nar­di, Bild: Il Foglio)

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