Kirchen von Bagdad und Mosul „eingemauert“ – Christen feiern Weihnachten „wie immer“ und sind zum Martyrium bereit


(Bag­dad) Um die Chri­sten vor mög­li­chen Angrif­fen wäh­rend der Weih­nachts­fest­ta­ge zu schüt­zen, wur­den um die Kir­chen von Bag­dad und Mos­ul drei Meter hohe Mau­ern errich­tet. Die Zugän­ge wer­den von der ira­ki­schen Poli­zei bewacht. Jeder, der eine Kir­che auf­su­chen will, wird mit Metall­de­tek­to­ren kon­trol­liert, wie der Catho­lic News Ser­vice berichtet.

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Die Mau­ern und Kon­troll­punk­te sind die Ant­wort der Regie­rung auf die anhal­ten­de isla­mi­sti­sche Gewalt gegen die Chri­sten im Irak.

Geschützt wer­den sol­len die Hei­li­gen Mes­sen und die Weih­nachts­fei­ern, die in den Pfar­rei­en statt­fin­den. Doch die Stim­mung unter den Gläu­bi­gen ist gedrückt. „Die Nie­der­ge­schla­gen­heit der Men­schen ist über­all spür­bar. Unsi­cher­heit und Unge­wiß­heit machen sich breit. Alle stel­len sich die glei­che Fra­ge: Wer wird der Näch­ste sein?“, erklär­te Erz­bi­schof Erbil Bas­har War­da gegen­über der Hilfs­or­ga­ni­sa­ti­on Kir­che in Not. „Es herrscht eine gewi­ße Ver­zweif­lung, doch was immer auch gesche­hen mag, die Chri­sten sind fest ent­schlos­sen, Weih­nach­ten wie immer zu fei­ern mit der Weih­nachts­lit­ur­gie in den Gottesdiensten.“

Erz­bi­schof War­da füg­te hin­zu, daß die Mau­ern und Mili­tär­kon­trol­len den Gläu­bi­gen das Gefühl geben, als “ wür­den sie ein Mili­tär­la­ger betre­ten“. Den­noch lob­te er die Sicher­heits­vor­keh­run­gen der Regie­rung, die nach lan­gem Zögern aktiv wur­de, um die Chri­sten zu schützen.

Beim bis­her schwer­sten Atten­tat, das am 31. Okto­ber auf die syrisch-katho­li­sche Kathe­dra­le von Bag­dad erfolg­te, wur­den 57 Chri­sten ermor­det, dar­un­ter auch die bei­den zele­brie­ren­den Prie­ster. Min­de­stens 2000 christ­li­che Fami­li­en haben die Stadt aus Angst vor dem isla­mi­schen Ter­ro­ris­mus verlassen.

Die ver­blie­be­nen Chri­sten sind bereit zum Mar­ty­ri­um, wenn sie sich in der Hei­li­gen Nacht, am Christ­tag und Ste­phans­tag auf den Weg zu den Kir­chen machen.

(Asianews/​Giuseppe Nar­di, Bild: Asianews)

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